Danke für die vielen, auch die negativen Antworten. Das war vermutlich genau das was ich erhofft hatte.
Und sorry, dass ich nicht sofort geantwortet hatte. Es war Spät letzte Nacht und ich bin dementsprechend spät aufgestanden.
Ja, vieles von mir klingt vermutlich nach Selbstmitleid und es ist ganz sicher zur Zeit auch so. Stecke irgendwie noch im Chaos-Dreieck fest.
Hier sind einige Fragen aufgekommen, die ich noch beantworten möchte.
1. Alk.: Trotz meines wirklich extremen Konsums damals bin ich wundersamer Weise nicht süchtig geworden. Ich kann ganz gut ohne. Meine letzte Freundin hat leider den Konsum wieder etwas nach oben geschraubt, da sie täglich eine Flasche Wein brauchte und dies auch so zugegeben hat. In der Folge haben wir meistens Wein getrunken, wenn wir uns gesehen haben und wenn es zu viel wurde endete es im Chaos, da wir uns dann irgendwann extrem gegenseitig triggerten. Nach der Trennung habe ich nach drei Wochen mein erstes B. getrunken, denke somit nicht, dass ich da eine Sucht entwickelt habe.
2. Therapie: Ich habe vor ca. 3 Jahren erstmals eine Therapie angestrebt. Bin dafür nach Lüdinghause zu einer Therapeutin gefahren, die mir von meiner damaligen Kurzbeziehung die in der Forensik arbeitet empfohlen wurde.Ich konnte damals nur im Eilverfahren meine Probleme schildern und bekam nach 5 Minuten eine Absage, mit der Begründung ich sei nicht depressiv. Das hat mich damals ziemlich umgeworfen, da ich damals schon wusste, dass ich da alleine nicht rauskomme.
Vor ca. zwei Jahren war ich erneut bei einem anderen Therapeuten. Hier wurde in einem einstündigen Gespräch zumindest eine temporäre Depression festgestellt. Auf lange Sicht hatte dieser Therapeut leider keine Termine frei und mir wurde auch gesagt, dass allgemein eine Wartezeit von 1 bis 1,5 Jahren vorherrscht. Das dürfte sich durch Corona nun leider nicht gebessert haben.
Ich habe den Gedanken auch noch nicht ganz ad Akta gelegt, nur überfordern mich mittlerweile schon Kleinigkeiten, die für andere alltäglich sind. Ist alles nicht so leicht. Aber ich habe da einige Baustellen, die ich in der nächsten Zeit nacheinander abbauen möchte. Vielleicht nehme ich auch diese wieder in meine Liste auf.
3. Eltern: Ich hatte damals, nachdem der Vorfall mit meiner Mutter war den Kontakt zu meinen Eltern für ein Jahr komplett abgebrochen, um das ganze für mich zu verarbeiten. Durch tifgründige Gespräche ist seitdem das Verhältnis zu meiner Schwester deutlich besser geworden. Und durch meine eigenen Erlebnisse verstehe ich meine Eltern mittlerweile auch und habe zumindest in dem Bereich meinen Frieden gefunden. Wir haben wieder Kontakt und verstehen uns gut. Ich vermute, dass meine Mutter in ihrer Kindheit und Jugend traumatisiert wurde. Leider sieht sie die fehler nicht bei sich und ist somit auch nicht therapierbar. Mein Vater hat sich seinen Schuldgefühlen hingegeben und lebt nur noch, um seine Fehler wieder gut zu machen. Auch mir gegenüber versucht er einiges wieder gut zu machen. Somit ist hier alles auf einem guten Weg, soweit es möglich ist.
4. Impot.***: Ich war vor zei Jahren beim Urologen. Dort wurde nichts auffälliges festgestellt und ich bekamm Potenzmittel verschrieben, die auch anfangs halbwegs wirkten. Der Plan war durch Vertrauen zu meiner Partnerin ohne Druck Fortschritte zu machen, was anfangs auch gut geklappt hatte, und wenn das nichts bringt weiteren ärztlichen rat zu suchen. Leider sah sie das mit den Fortschritten irgendwann anders. In einem ihrer Anfälle durfte ich mir anhören Was wir hatten war doch kein S.! Mit dem und dem da hatte ich wahnsinnig guten S.! Das saß tief bis heute und das habe ich ihr auch gesagt, nachdem ich mich Anfang des Jahres bereits ein Mal von ihr getrennt hatte. Ich hoffte schwach, dass wir das Vertrauen wieder aufbauen könnten, was leider nicht passiert ist. Ganz im gegenteil durfte ich mir ab da noch mehr von ihren vielen ehemaligen S. anhören. Wer es mit ihr ana* gemacht hatte, wie oft am Tag etc. Zudem sagte sie immer wieder, dass sie akzeptiert hätte, dass ich nun mal asexuel bin, was ja nicht stimmt. Nachdem sie mich kürzlich um Erklärungen bat, warum ich die Beziehung endgültig beendet habe, schrieb ich ihr viels von der Seele, habe ihr Dinge offenbart, die ich noch nie jemand anderem erzählt hatte. Sie hat davon leider wieder nichts verstehen wollen, sich einen Part rausgepickt und mit ihrer Phantasie aufgefüllt. Mit dem Fazit, dass meine ganze Geschichte gelogen sei und ich impo*** sei, weil ich während unserer Beziehung P. konsumiert hätte, was definitiv nicht so war. Aber sie hat schon ihre früheren Beziehungen ähnlich abgekanzelt und meidet eher die Innenstadt, um niemanden ihrer Verflossenen über den Weg zu laufen. In unserer Beziehung musste ich auch ständig die Fehler ihrer ehemaligen Beziehungen ausbügeln, wurde u.a. stets des Fremdgehens verdächtigt und auch der Vorwurf ich würde P. konsumieren, stammt daher, dass sie mal eine Bezihung hatte, wo er wegen P. leichte E******probleme zeigte.
Ich denke sie belügt sich selbst und weigert sich eigene Fehler zu sehen. Ich denke auch nicht, dass sie wirklich den Grund für die Trennung wissen wollte, sondern nur ein Argument suchte mich in Ihre Reihe der bösen Exfreunde einreihen zu können. (ja ich weiß, ich habe auch eine). Bis gestern war ich ihr deshalb sehr böse, heute tut sie mir deshalb nur leid, da ich denke, dass sie wieder im gleichen Strudel landen wird und ich habe meine Liebe zu ihr ja auch nicht von heute auf morgen abgelegt.
Bis gestern hat mich ihr falscher Vorwurf auch fertig gemacht, da einer meiner vielen Fehler ist, dass ich es nur schwer ertragen kann misverstanden zu werden. Das ist ein wirklich großer Triggerpunkt an dem ich schon ausgiebig arbeite und wo ich auch langsam Fortschritte mache. Die Theorie des Chaos-Dreiecks hat mir dabei sehr geholfen.
Und ja, ich habe viele Fehler. Fehler die ich tatsächlich bis vor ein paar Jahren nicht gesehen habe. Das Verarbeiten meiner Vergangenheit ist deshalb ein großes Thema für mich, da ich sie lange Zeit nur verdrängt habe. Ich hätte auch gerne vieles in einer Vertrauensvollen Beziehung aufgearbeitet, was leider nicht möglich war, da meine Ex extremst eifersüchtig war und ich nichts aus meiner Vergangenheit wirklich erzählen durfte. Allein, dass ich 20 Jahre eine funktionierende Beziehung fürte, war ein rotes Tuch für sie. Was aber nicht heissen soll, dass ich mir von ihr therapeutische Hilfe erhofft habe, ich hätte nur gerne mit ihr über meine Gedanken und Fortschritte, sowie Rückschläge offen geredet, so wie ich mir Ihre Dinge ja auch täglich angehört habe. Und ich denke immer noch, dass dies in einer Beziehung dazu gehört.
Puh, das war wieder viel Text. Und sicher klingt vieles immer noch nach Selbstmitleid, aber es sind recht frische Erkenntisse die ich gerade verarbeite, deshalb bitte ich das zu entschuldigen.
Ich danke allen die geantwortet haben, auch denen die nicht so nett waren. Nein ich will nicht mit Wattebäuschchen behandelt werden, Kritik und Wachrütteln ist tatsächlich erwünscht, da ich selbst weiß, dass nur ich selbst etwas an meinem Leben ändern kann. Es fällt nur momentan recht schwer und ich brauchte ein paar offene Ohren, denn Reden hilft bekanntlich zu Erkenntnissen zu kommen. Und da habe ich nunmal Nachholbedarf.
Meinen Profilnamen habe ich deshalb gewählt, weil ich nicht wieder die blaue Pille schlucken möchte, sondern die die Rote die mich in der Realität aufwachen lässt.
24.07.2021 13:31 •
x 2 #18