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Neu verliebt nach toxischer Beziehung

L
Das eine ist das Ideal, das andere die Realität.

Denke auch, dass eine neue Beziehung die größtmöglichen Chancen auf Langfristigkeit hat, wenn beide in geordneten Verhältnissen leben UND dem Wachsen einer Beziehung Zeit geben.

Ich halte es auch für unklug sich insbesondere nach einer toxischen Beziehung auf einen Menschen einzulassen, der a) noch nichtmal geschieden ist und b) recht schnell zusammenziehen möchte.

Wenn man etwas gelernt haben sollten aus einer destruktiven Beziehung, dann das, dass es Zeit braucht jemanden wirklich kennen zu lernen. Grundlegende Entscheidungen in den ersten 6 Monaten sind fahrlässig.

Das riecht tatsächlich nicht nach Liebe sondern nach Angst vorm Alleinesein und möglichst schnellen Ersatz durch einen neuen Partner.

Klar kann sowas auch mal funktionieren, aber normalerweise rächt sich das langfristig.

Problem ist nur, dass die wenigsten Leute es mal ein paar Jahre alleine schaffen. Menschen stehen wohl auf Liebeschaos. Deswegen erreichen nur wenige eine richtig gute langjährige Beziehung, weil oberstes Ziel ist möglichst schnell negative Gefühle, Einsamkeit etc. nicht fühlen zu müssen.

20.07.2019 09:24 • x 7 #31


M
Guten Morgen zusammen

@ramse
Für was ich diesen Austausch brauche?
Nochmal: ich möchte mich mit Betroffenen unterhalten und Inputs sammeln, denen es gelungen ist, mit den erlittenen seelischen Verletzungen noch besser umzugehen. Denen es gelungen ist, sich wieder völlig fallen zu lassen. Die nicht ständig auf der Suche nach Red Flags sind. Die eben nicht mehr übervorsichtig sind.
Zweifellos alles Dinge, die trotz verarbeiteter Ex-Beziehung in mir vorhanden sind.
Ich möchte hier weder über meine Ex-Beziehung reden (das Thema ist durch) noch möchte ich die neue Beziehung auseinander nehmen.
Sondern ich versuche hier, mich von den Resten meines seelischen Missbrauchs zu befreien.

Du fragst ausserdem, wo denn die Probleme in der neuen Beziehung sind.
Und noch einmal: es gibt ja keine. Ich habe dies mehrfach betont. Das kann man mir glauben, muss man natürlich nicht. Aber ich lasse mir auch nichts einreden. Soviel Selbstbewusstsein habe ich schon wieder erlangt

Aber genau in meiner Aussage es gibt kein Problem liegt mein Problem....Ich trage seit der letzten Beziehung diese Übervorsichtigkeit mit mir herum. Und will bei meinem Partner nichts suchen müssen. Ich weiß leider nicht, wie ich das noch besser ausdrücken kann.

An dieser Stelle:
@mira
Ich denke, du hast verstanden, um was es mir hier tatsächlich geht. Ich melde mich diesbezüglich auch noch zu deinem Beitrag.

Zitat von ramse:
Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn klar darüber kommuniziert wird, welche Bedürfnisse beide Partner haben. Sogar sehr, sehr gut ist es, wenn man seine Trigger kennt. Aber wieso müsst ihr versuchen, euch diese gegenseitig zu kompensieren?

Wäre es nicht seine Aufgabe, mit seinem Handytrigger umzugehen lernen?

Wäre es nicht deine Aufgabe, damit umzugehen lernen, wenn er mit Schweigen reagiert?


Wir versuchen etwas zu kompensieren?
Wir sind beide schwer verletzt worden. Und was bitte ist nun daran verkehrt, dem neuen Partner seine Ängste, Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen? Das funktioniert eben nur in einer gesunden Beziehung. Das man genau über so etwas reden kann. Offen ist. Sich gegenseitig unterstützt. Dinge, die wir beide in der Vergangenheit schmerzlich vermisst haben.

Und wenn es ihm hilft, dass ich mein Handy eben nicht drei Mal absichere und verstecke, dann tue ich das gern. Bis auch er wieder gelernt hat, völliges Vertrauen aufzubauen.

Und wenn er weiß, wie ich auf ignorantes Schweigen reagiere, schätze ich es sehr, wenn er genau das nicht tut. Weder heute noch in Zukunft.
Darin kann ich weder Kompensation noch Abhängigkeit oder sonstiges erkennen.

Ich fände es - gelinde ausgedrückt - unter aller Sau, wenn er sagen würde: Pech gehabt. Das Schweigen ist dein Problem. Sieh zu, dass du das in den Griff bekommst. Wie ist mir egal.
Oder ich sagen würde: Mein Handy geht dich nichts an. Ich kann ja nichts dafür, dass deine Frau so etwas mit dir abgezogen hat.
In solchem Fall würden alle meine Alarmglocken angehen.

Nein. Wir reden über Ängste und Dinge, die uns beschäftigen. Und das ist für uns gut so...Andere wie du finden das fragwürdig und handhaben das anders. Das ist auch völlig in Ordnung.

Wobei ich jetzt bei @ttttt bin
Hallo und danke auch für deinen Beitrag.
Zitat von ttttt:
Ganz allgemein gesagt hilft folgendes: über Gefühle und Ängste sprechen, unabhängig bleiben, nicht verschmelzen - bei sich bleiben, Streitregeln ausmachen, Ängste aushalten, sich immer wieder trauen, positive Erfahrungen stärken das Vertrauen, sich die Situation vorstellen, vor der man Angst hat


Wir reden viel. Wobei ich mich da etwas leichter tue.
Aber das hat wohl
1. Mit Mann-Frau-Kombi zu tun. Wir Frauen sind halt von Grund auf zum größten Teil wohl geschwätziger
2. Ist er ein Stiller. War er schon immer, wie ich aus seinem nahen Umfeld erfahren habe. Hat also nicht zwangsläufig mit seinem Erlebten zu tun.

Streitregeln: gutes Thema. Hatten wir in fünf Monaten noch nie. Andere Ansichten: ja. Die gibt es. Aber darüber wird in Ruhe geredet
(Kritiker werden jetzt sicher hellhörig: das ist Verschmelzung und Verdrängung. Klein beigeben oder ähnliches. Ich höre es schon. Nein. Ist es nicht. Es ist Wertschätzung, sich die andere Meinung anzuhören und auch Kompromisse einzugehen...Dahinter steckt keine Angst, der andere könnte gehen, wenn ich mich ihm nicht anpasse)
Und nochmal kurz zu Streitgegenstand zurück: wir haben abgemacht, nie zerstritten schlafen zu gehen

Sich immer wieder die Angst-Situation vorstellen und zu hinterfragen, was im schlimmsten Fall passieren könnte - dies finde ich einen sehr hilfreichen Tipp.
Danke dafür @ttttt

20.07.2019 10:56 • #32


A


Neu verliebt nach toxischer Beziehung

x 3


M
Zitat von leilani:
Das eine ist das Ideal, das andere die Realität.

Denke auch, dass eine neue Beziehung die größtmöglichen Chancen auf Langfristigkeit hat, wenn beide in geordneten Verhältnissen leben UND dem Wachsen einer Beziehung Zeit geben.

Ich halte es auch für unklug sich insbesondere nach einer toxischen Beziehung auf einen Menschen einzulassen, der a) noch nichtmal geschieden ist und b) recht schnell zusammenziehen möchte.

Wenn man etwas gelernt haben sollten aus einer destruktiven Beziehung, dann das, dass es Zeit braucht jemanden wirklich kennen zu lernen. Grundlegende Entscheidungen in den ersten 6 Monaten sind fahrlässig.

Das riecht tatsächlich nicht nach Liebe sondern nach Angst vorm Alleinesein und möglichst schnellen Ersatz durch einen neuen Partner.

Klar kann sowas auch mal funktionieren, aber normalerweise rächt sich das langfristig.

Problem ist nur, dass die wenigsten Leute es mal ein paar Jahre alleine schaffen. Menschen stehen wohl auf Liebeschaos. Deswegen erreichen nur wenige eine richtig gute langjährige Beziehung, weil oberstes Ziel ist möglichst schnell negative Gefühle, Einsamkeit etc. nicht fühlen zu müssen.


Danke auch für deine Meinung, auf die ich ebenfalls kurz eingehen möchte.
(Damit es nachher nicht heisst: ich reagiere nur auf etwas, was ich hören möchte

Bei allem Respekt:
Was sind geordnete Verhältnisse und warum denkst du, das wir die nicht haben?
Weil er das Scheidungspapier noch nicht in den Händen hat?
Und auch das noch einmal: er WILL nicht schnell zusammenziehen. Ich habe darüber geschrieben und werde dies auch an dieser Stelle nicht noch einmal tun. Aber es kann ja gerne noch einmal nachgelesen werden.

Grundlegende Entscheidungen in den ersten 6 Monaten? Sind gar fahrlässig? Es wird immer besser hier
Es gibt gar keine Grundsatzentscheidung. Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass wir uns 5 Monate kennen. Fürs Zusammenziehen gebe ich mir - wie geschrieben - Zeit bis Ende Jahr. Dann sind es 10 Monate.
Na klar, man kann auch noch 3 Jahre damit warten und in Krümeln suchen. Man wird immer etwas finden, wenn man will (Ironie off)

Keine Liebe? Nur Abhängigkeit? Angst vorm Alleinsein....sorry...Ich denke, dass du mein Thema und mein Anliegen nicht verstanden hast. Das ist nicht abwertend gemeint. Aber bitte halte dich in anderen Threads auf, in denen es um solche Themen geht. Vielen Dank.

20.07.2019 11:22 • #33


E
Zitat von leilani:
Ich halte es auch für unklug sich insbesondere nach einer toxischen Beziehung auf einen Menschen einzulassen, der a) noch nichtmal geschieden ist und b) recht schnell zusammenziehen möchte.


Genau das ist der Punkt, der mich auch misstrauisch macht.

Zitat von Mönchen72:
Keine Liebe? Nur Abhängigkeit? Angst vorm Alleinsein....sorry...Ich denke, dass du mein Thema und mein Anliegen nicht verstanden hast. Das ist nicht abwertend gemeint. Aber bitte halte dich in anderen Threads auf, in denen es um solche Themen geht. Vielen Dank.


Ich sehe es genau wie leilani. Ich komme aus einer toxischen Beziehung, nur damit du weißt, dass ich weiß, wovon ich schreibe.

Gerade das schnelle Zusammenziehen und das frühe Pläne schmieden sind schon Red Flags. Hast du schon einmal etwas von
Future Faking und fast forwarding gehört? Jeder normale Mensch muss nach einer langen Beziehung oder Ehe erstmal zu sich kommen und alles verarbeiten. Wer das nicht macht, sondern stattdessen gleich warm wechselt zeigt deutlich, dass du nur dazu da wärest seinen Mangel zu erfüllen. MIt Liebe hat das nichts zu tun.

https://www.bildderfrau.de/lust-liebe/a...hasen.html

Zitat von Mönchen72:
Seit 1. Mai so etwas wie in einer Beziehung und nun Thema zusammenziehen


Und das Thema stand in deinem Eingansposting, ist also aktuell.

20.07.2019 11:35 • x 1 #34


L
Zitat von Mönchen72:
Kurzfassung: Sommer 2016 1. Treffen als Single mit grosser Jugendliebe nach 30 Jahren; on-off seit dem bis September 2018. Bewusst werden, dass es eine absolut toxische Beziehung ist (ich will keine Diagnose stellen). Endgültiger Cut von mir im September 18 - aber Gang durch die Hölle (Klinik, Suizid-Gedanken, körperliche Probleme etc)


Wenn ich es richtig verstanden habe bist du irgendwann nach September 2018 in eine Klinik gegangen, um deine Beziehung zu verarbeiten. Deine negativen Gefühle waren so schlimm, dass du sogar an S. gedacht hast.
In der Regel dauert so ein Aufenthalt mindestens 2 Monate und danach wird man noch stationär weiterbegleitet. Finde ich alles noch ziemlich frisch.

Zitat von Mönchen72:
Ablenkung gesucht seit Herbst 2018: ,viele Dates, viele Versprechen,viele 'Liebesbekundungen ' natürlich ohne Erfolg. weil: noch gar nicht frei und bereit für etwas Neues. Therapid-gestütztes Arbeiten an mir.


Das heißt du hast nie eine Pause gemacht, wirklich mal Abstand bekommen. Immer weiter Ablenkung in Dates etc. gesucht. Nach einer Distanzierung oder gar Heilung sieht mir das nicht aus. Sondern vielmehr same procedure as...

Zitat von Mönchen72:
Dann im März 19: Kennenlernen eines Mannes, der so ganz anders ist.


Ich stelle fest: du kennst ihn, der NATÜRLICH ganz anders ist, seit gerade mal 4 Monaten. Wenn man verknallt ist, denkt man das immer, aber man kennt die Person eben nicht. Das ist das Problem.

Zitat von Mönchen72:
Seit 1. Mai so etwas wie in einer Beziehung und nun Thema zusammenziehen


also Beziehung seit knapp 3 Monaten.

Dazu kommt, dass er nicht geschieden ist. Da geht es nicht um das Papier, sondern um einen inneren Abschluss. So eine Scheidung ist oft sehr aufwühlend und bindet einen emotional. Da seine Ex ihn noch 2x zurückhaben wollte scheint die Trennung nicht auf seinem Mist gewachsen zu sein.
Ich kenne die zeitlichen Verquickungen nicht, aber so eine Konstellation finde ich zumindest schwierig.

Zitat von Mönchen72:
Was sind geordnete Verhältnisse


Das was du beschreibst halt nicht. Ich find´s besser sich jeweils auf eines zu konzentrieren: Therapie, Scheidung etc. Mal für sich selbst sein, Ruhe einkehren lassen und mit Entspannung, Feingefühl und Vernunft nach einem möglichen Partner Ausschau halten.

Aber es ist dein Leben, deine Entscheidung.

Ich schreibe nur, was mir aus der sehr eingeschränkten Sicht der Dinge aus der Entfernung dazu einfällt.

20.07.2019 11:42 • x 5 #35


R
Wieso immer diese extreme Verteidigungshaltung?

Zitat:
Sondern ich versuche hier, mich von den Resten meines seelischen Missbrauchs zu befreien.


Und das einzige, was helfen würde ist Arbeit an dir selber. Eine toxische Beziehung zeigt einem seine Schwächen auf, die du jetzt besser kennst. Meist mit Hintergründen weit, weit vor der toxischen Beziehung. Diese gilt es dann eben anzugehen, um sich wieder vollständig zu erholen.

Zitat:
Aber genau in meiner Aussage es gibt kein Problem liegt mein Problem....


Liegt das Problem nicht im Außen, dann kann es nur in deinem Inneren liegen. Probleme kann man sich auch machen. Und diese lassen sich nur lösen, wenn man sich ihnen selber stellt. Genau was du mit aller Gewalt verhindern versuchst.

Zitat:
Und was bitte ist nun daran verkehrt, dem neuen Partner seine Ängste, Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen?


Ähm.

Zitat:
Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn klar darüber kommuniziert wird, welche Bedürfnisse beide Partner haben.


Das ist nicht der Knackpunkt.

Zitat:
Ich fände es - gelinde ausgedrückt - unter aller Sau, wenn er sagen würde: Pech gehabt. Das Schweigen ist dein Problem. Sieh zu, dass du das in den Griff bekommst. Wie ist mir egal.
Oder ich sagen würde: Mein Handy geht dich nichts an. Ich kann ja nichts dafür, dass deine Frau so etwas mit dir abgezogen hat.


Davon war auch nicht die Rede. Es gibt gesunde Mittelwege. Weder Deine Gefühle sind mir egal, schau dass du selber damit klarkommst - ich drücke dir das gerade noch absichtlich rein, noch es als seine Aufgabe anzusehen, das ganze ständig vom anderen fernzuhalten, damit er es weiterhin vermeiden kann, damit konfrontiert zu werden.

Das Thema Handy war hier als Beispiel von mir angeführt, denn es zeigt gut wie weit ihr es hier diesbezüglich treibt. Dass du deine und die Privatsphäre deiner anderen Kontakte dafür aufgeben würdest, dass er sich wohlfühlt und sich nicht damit auseinandersetzen muss.

Denn auch hier: Du bagatelisierst deinen zunächst beschriebene freie Zugang auf deine Handy mit einem - ins lächerliche gezogenen - anderen Extrem (nicht dreifach verriegeln und verstecken), verwendest dass als Argument. Ich sags nochmal: Mittelweg. Nicht alles ist nur Schwarz oder Weiß.

20.07.2019 12:11 • x 1 #36


M
Zitat von Mira_:
Ich finde deine Fragestellung @Mönchen72 sehr interessant und stelle mir, nach meiner toxischen Beziehung, (2 Jahre her ) die gleichen Fragen.

Werde ich, auch wenn erlebtes verarbeitet, die Nachwirkungen in der neuen Beziehung spüren? Was ist mit Vertrauen? In einer toxischen Beziehung existiert Vertrauen kaum. Kann das wieder kommen?

Auch wenn man etwas verarbeitet hat, bedeutet es nicht, dass man frei von Ängsten ist. Die müssen angeschaut werden, keine Frage. Aber darin baden muss man auch nicht.

Das Forum zeigt leider kaum positive Geschichten, darum finde ich diesen Faden sehr gut. Hier wurde nach Erfahrungsberichten gefragt. Also haut die mal raus. Und gebt Menschen die aus toxischen Beziehungen kommen, etwas Hoffnung.


Hallo @mira
Danke für deinen Beitrag und erstmal Glückwunsch das auch deine Beziehung vorbei ist.
Ich hoffe, es geht dir soweit gut.

Deine Fragestellungen treffen den Nagel auf den Kopf. Ich bin nun in einer neuen Partnerschaft und merke, dass trotz aller Aufarbeitung Restmüll vorhanden ist.
Diesen möchte ich loslassen.
Nicht hinterfragen. Nicht zu Tode analysieren. Keine blinkenden Warnlampen.
Unbeschwert sein. Losgelöst. Frei von Vorurteilen.
Den Weg zum Ziel suche ich.
Meine Ängste, Verunsicherung und Gedanken sind bei weitem nicht mehr so präsent, aber halt immer noch mal da.

Wie schaffe ich es, auch das noch los zu werden?
Oder muss man akzeptieren, dass das nie mehr ganz verschwindet?
Wenn ja, wie geht man damit um?
Das sind meine Fragen

Leider entwickelte sich der Thread hier in eine ganz andere Richtung.
Ich verstehe das sogar teilweise.
Ich war während der Verarbeitung auf dem gleichen Trip. Habe jeden und alles als toxisch angesehen. In jeden Satz etwas hinein interpretiert. Ich war dank Gehirnwäsche und Manipulation nicht mehr ich. Habe Dinge getan, die mich im Nachhinein erschaudern lassen. Sogar gewisse Züge meines Ex betreffend Verhalten anderen gegenüber übernommen. Schrecklich.
Für mich fühlte sich das überhaupt nicht gesund an und dank Therapie konnte ich dies auch hinter mir lassen.

Ich will genau das, was hier gerade passiert, nicht mehr: ständig irgendetwas Suchen, an dem man sich aufhängen kann.

Projektion auf andere, nur weil ich diesen Mist erlebt habe.

Ich möchte wieder zu 100% an das Gute im Menschen glauben. So wie ich es über 40 Jahre in meinem Leben getan habe und (fast) immer damit gut gefahren bin. Enttäuschungen - klar - inbegriffen.
Aber ich möchte wegen meinem Ausrutscher nicht verbittert und weniger empathisch sein. Dann hätte mein Ex gewonnen!

Also liebe Leute: wer hat den Spagat von einer toxischen in eine gesunde Beziehung geschafft?

20.07.2019 12:35 • #37


M
Zitat von ramse:
Wieso immer diese extreme Verteidigungshaltung?



Und das einzige, was helfen würde ist Arbeit an dir selber. Eine toxische Beziehung zeigt einem seine Schwächen auf, die du jetzt besser kennst. Meist mit Hintergründen weit, weit vor der toxischen Beziehung. Diese gilt es dann eben anzugehen, um sich wieder vollständig zu erholen.



Liegt das Problem nicht im Außen, dann kann es nur in deinem Inneren liegen. Probleme kann man sich auch machen. Und diese lassen sich nur lösen, wenn man sich ihnen selber stellt. Genau was du mit aller Gewalt verhindern versuchst.



Ähm.



Das ist nicht der Knackpunkt.



Davon war auch nicht die Rede. Es gibt gesunde Mittelwege. Weder Deine Gefühle sind mir egal, schau dass du selber damit klarkommst - ich drücke dir das gerade noch absichtlich rein, noch es als seine Aufgabe anzusehen, das ganze ständig vom anderen fernzuhalten, damit er es weiterhin vermeiden kann, damit konfrontiert zu werden.

Das Thema Handy war hier als Beispiel von mir angeführt, denn es zeigt gut wie weit ihr es hier diesbezüglich treibt. Dass du deine und die Privatsphäre deiner anderen Kontakte dafür aufgeben würdest, dass er sich wohlfühlt und sich nicht damit auseinandersetzen muss.

Denn auch hier: Du bagatelisierst deinen zunächst beschriebene freie Zugang auf deine Handy mit einem - ins lächerliche gezogenen - anderen Extrem (nicht dreifach verriegeln und verstecken), verwendest dass als Argument. Ich sags nochmal: Mittelweg. Nicht alles ist nur Schwarz oder Weiß.



Alles gut
Danke, dass du dir soviel Zeit genommen hast. Ich weiß das zu schätzen, auch wenn du das unter Umständen nicht so annehmen kannst.
LG

20.07.2019 12:40 • #38


E
Zitat von Mönchen72:
Also liebe Leute: wer hat den Spagat von einer toxischen in eine gesunde Beziehung geschafft?


Nach 32 Jahren Ehe in 2 toxische Beziehungen gerutscht. Ich bin derzeit zufrieden und glücklich mit mir alleine, es ist einfach herrlich friedlich.
Ich bin hier aber auch raus, ich wünsche dir alles Gute, möchte dich aber trotzdem noch darauf hinweisen, dass es für toxische Menschen klare Red Flags gibt und es hat rein gar nichts mit weniger empathisch zu tun.
Gerade als Empathin, muss du lernen seine Grenzen zu schützen, gerade die toxischen Beziehungen zeigen uns dieses sehr schmerzhaft auf.
Mein Eindruck ist, du redest dir die Sache schön. Ich habe gelernt aus diesen toxischen Beziehungen. Du auch?

20.07.2019 12:49 • x 1 #39


M
Zitat von Summersby:
Wer das nicht macht, sondern stattdessen gleich warm wechselt zeigt deutlich, dass du nur dazu da wärest seinen Mangel zu erfüllen. MIt Liebe hat das nichts zu tun.


Warmwechsel?
Er ist seit 1,5 Jahren getrennt und hatte keine Frau in der Zeit.
Da stellt sich mir die Frage: wie lange muss man denn alleine bleiben, um nicht als Warmwechsler dazu stehen?

Danke @Scheol für den für mich sehr wertvollen Link

@all, die mich per PN kontaktieren. Danke dafür und ich kann nachvollziehen, dass einige hier nicht offiziell schreiben möchten ob der manchmal kuriosen Reaktionen.

Ich werde nach und nach antworten und freue mich auf geheimen Gedankenaustausch, aber auch hier darf natürlich offen weitergeschrieben werden, wenn es zum Thema und Anliegen passt

21.07.2019 11:47 • #40


L
Zitat von Mönchen72:
aber auch hier darf natürlich offen weitergeschrieben werden, wenn es zum Thema und Anliegen passt


Danke für die Erlaubnis, Euer Hochwohlgeboren ... ...

21.07.2019 12:13 • x 2 #41


M
Vielen lieben Dank @Scheol

21.07.2019 20:58 • #42


M
Wie geht es dir @Mönchen72 zwei Monate später?

22.09.2019 07:41 • #43


M
@milano30
Vielen lieben Dank für die Nachfrage.

Es geht mir sehr gut und meine Anfangsbedenken haben sich aufgelöst...Aber wir beide arbeiten weiterhin an uns - jeder für sich - und an uns zusammen.

Wir führen eine tolle Beziehung auf Augenhöhe, in der über alles geredet wird und in der auch unsere alten Verletzungen Platz haben dürfen.

Und ich muss sagen, eine toxische Beziehung hat wirklich lange Auswirkungen auf das Leben danach. Aber es ist nicht unmöglich, wieder glücklich zu werden und Vertrauen aufzubauen.

Ich habe mir am Anfang viel zu viele Gedanken gemacht, anstatt es einfach laufen zu lassen. Aber das war wirklich alles meiner vorhergehenden Beziehung geschuldet.

Vorsichtig sein. Ja. Unbedingt.
Aber wie mir hier empfohlen wurde, in allen Worten und Taten Red flags zu sehen...Nein. Das empfehle ich nicht.

LG

22.09.2019 20:09 • x 2 #44


W
Zitat von Mönchen72:
@milano30
Vielen lieben Dank für die Nachfrage.

Es geht mir sehr gut und meine Anfangsbedenken haben sich aufgelöst...Aber wir beide arbeiten weiterhin an uns - jeder für sich - und an uns zusammen.

Wir führen eine tolle Beziehung auf Augenhöhe, in der über alles geredet wird und in der auch unsere alten Verletzungen Platz haben dürfen.

Und ich muss sagen, eine toxische Beziehung hat wirklich lange Auswirkungen auf das Leben danach. Aber es ist nicht unmöglich, wieder glücklich zu werden und Vertrauen aufzubauen.

Ich habe mir am Anfang viel zu viele Gedanken gemacht, anstatt es einfach laufen zu lassen. Aber das war wirklich alles meiner vorhergehenden Beziehung geschuldet.

Vorsichtig sein. Ja. Unbedingt.
Aber wie mir hier empfohlen wurde, in allen Worten und Taten Red flags zu sehen...Nein. Das empfehle ich nicht.

LG


Das freut mich! Wünsche Euch eine wunderschöne Zukunft.

23.09.2019 06:16 • #45


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