Hallo liebes Forum!
Ich hab mich nun bei Euch angemeldet, nachdem ich schon einige Tage lese und mich das Forum nach der Trennung schon mal vor dem größten Fehler abgelenkt hat. Sich melden.
Mein Exfreund hat vor 2 Wochen mit mir Schluss gemacht und diese ganze Story ist sehr lang. Ich versuche es irgendwie kurz zu halten, was mir in Anbetracht meiner ganzen Gedanken und Gefühle, die mir so durch den Kopf schwirren,nicht leicht fällt.. also sag ich lieber jetzt schon mal:Sorry für den langen Text und danke fürs Lesen!
Die ganze Beziehung hatte schon eine sehr schwierige Basis.
Wir sind beide etwa Mitte 30 und sind seit einem gemeinsamen Aufstiegsstudium vor 6 Jahren, befreundet. Es entwickelte sich soweit, dass er während des Studiums mein bester Freund wurde. Er verheiratet, ich in Beziehung. Alles normal.
Ich weiß, dass er schon damals nicht glücklich in seiner Ehe war und irgendwann hatte er auch eine Phase, wo er in mich verliebt war. Ich habe es jedoch abgeblockt und wollte auch nichts von ihm. Wir blieben weiter beste Freunde.
Ich wurde vor etwas über 2 Jahren Mama, das Studium ist seit 209 beendet, der Kontakt verlor sich nie und er war weiterhin einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben.
Ich trennte mich vom Vater meines Kindes im gegenseitigen Einvernehmen und irgendwann wandelten sich die Gefühle für meinen besten Freund. Seit Anfang letzten Jahres waren wir beide verliebt. Und zwar kein Strohfeuer, sondern richtig.
Haken an der Sache: Er, noch immer in der unglücklichen Ehe. Sie stritten sich nicht, haben sie nie, seit Jahren (das weiß ich ja alles schon sehr lange) ist die Ehe keine mehr. Eine WG, der 2 Kinder wegen (jetzte 12 und 9), keine Gemeinsamkeiten, keinen Aktivitäten, kein S.. Man lebt miteinander und aneinander vorbei.
Er hatte stets den Vorsatz sich zu trennen und schaffte es nicht. So wie er sagte, wegen der Kinder. Er konnte es ihnen nicht sagen, weil er dachte, sie würden einen Schaden erleiden. Immer wieder trennte er sich im Zuge des letzten Jahres, ohne es WIRKLICH zu tun. Seine Frau machte ein Riesenspektakel, zog seine Eltern auf ihre Seite, alle gegen ihn und dann sollte er den Kindern das alleine verkaufen. Das ging mehrere Male so. JEDES Mal endete damit, dass er es nicht schaffte es den Kindern zu sagen bzw. diese dann heulten und er wieder zurückruderte. Konsequenz war: Ich war raus. Und das verlief jedesmal sehr schäbig. Nämlich per Mail. Angeblich aus dem Grund, es ja eigentlich nicht zu wollen, den Absprung zu Hause aber auch nicht zu schaffen und mir das nicht in die Augen sagen zu können. Ich kürze an dieser Stelle ab, weil es sonst echt ausufert.. Wir fanden immer wieder zueinander, teils von seiner und teils von meiner Seite aus, ich habe wirklich alles versucht, Ultimaten, locker lassen, Verständnis, Angebote von Beratung, völliger Kontaktabbruch. Es endete immer wieder im Kontakt und seine Frau wusste zwischenzeitlich auch, dass noch immer Kontakt bestand oder wieder bestand.
So, jetzt könnte man meinen das klingt wie die Königskinder, der eine kam nicht zum anderen und einer kann trotzdem nicht ohne den anderen. Die Liebe zwischen uns, und das ich wusste, dass er kein Ar. im Sinne eines Ar. ist, also grds kein böser Mensch oder sowas, liess mich das immer wieder mitmachen. Ich habe wirklich um diesen Mann gekämpft. Das ganze Jahr hindurch, immer auch im Hinterkopf, dass es sich schließlich um meinen besten Freund handelt und ich ihn ja kenne.
Jeder andere wäre niemals so weit gekommen.Niemandem hätte ich so viel Mist verziehen. Und niemandem hätte ich so oft die Hand gereicht.
Das letzte Mal nach einer Funkstille haben wir uns ausgesprochen, da er nach einem per Mail Schluss machen doch später noch persönlich vorbeikam. Wie ein Schuljunge saß er vor mir. DA hätte ich vielleicht einfach schon einen Strich ziehen sollen...aber ich liebte diesen Mann undliebe ihn noch. Nach dem Gespräch vergingen ein paar Tage in denen ich nachdachte und ihn nochmal treffen wollte. Durch einen blöden Zufall bekam die Frau mit, dass er bei mir ist und dann war die Trennung zwischen ihnen endgültig. Er fuhr nach Hause und sie trennten sich, weil sie inzwischen auch wohl verstanden hatte, dass es so nicht weitergeht. Störfaktor an der Sache: SIE war diejenige, die die Initialzündung gab. Von allein passierte bei ihm wieder nichts.
Sie sagten es den Kindern gemeinsam und ab da lief alles so wie bei einer Bilderbuchtrennung. Er suchte sich eine kleine Wohnung, zog aus, die Kinder kommen seit 3 Monaten gut damit zurecht, schlafen auch öfter bei ihm, da er nicht weit von ihnen weg wohnt. Und er war ganz erstaunt darüber, dass die das so gut verkraften. Es gab überhaupt keine Probleme.
Ich habe noch eine Weile gewartet, weil ich ein echtes Vertrauensproblem hatte (und habe) aber irgendwann habe ich gesagt, komm dann lass es uns versuchen. Vielleicht viel zu früh. Vielleicht sogar völlig falsch.
Wirplanten alles mögliche und ich hatte nicht das Gefühl, dass er es mit mir nicht ernst meint. Nach all dem Mist, hatte ich natürlich angst, wieder auf die Klappe zu fallen, wieder im Stich gelassen zu werden, wenn es drauf ankommt, aber ich gab dem ganzen eine Chance. Dennoch wusste ich, das vor uns viel Arbeit liegt.
Er ist kein großer Redner, noch nie, aber dass ich mich so getäuscht haben könnte, habe ich nicht gedacht. ich war vor kurzem 4 Wochen auf Mutter-Kind-Kur mit meinem Kleinen. Er war teils die Wochenenden da, alles gut. Als ich zurück kam, machten wir sogar noch langfistige Zusammenziehpläne. Nichts konkretes, aber dennoch vorgeplant auf Richtung Ende des Jahres mal zu schauen, was sich ergibt.
Am 1.Mai hatten wir einen (überhaupt eigentlich den ersten) Pipistreit über totalem Kleinkram, der sich super hochschaukelte. Wirklich nix schlimmes, gezicke und gut. Ich gebe zu, nicht ganz einfach zu sein, ich bin auch stur und ich hab gerne Recht usw. aber das das daraus wird, hätte ich nie gedacht.
Irgendwann packte er seine Klamotten und wollte nach Hause fahren. Da ich sowas unausgesrpchen nicht haben kann, sagte ich: Wenn du jetzt einfach so fährst, brauchste gar nicht wieder zu kommen. Daraufhin gab es eine völlig ungeahnte Reaktion. Er schmiss den Hausschlüssel auf den Tisch und packte weiter. Nachdem ich fragte, was das jetzt solle, gabs wieder verbal ein hin und her, und er bleib schweigend. Als mein Sohn dann ins Bett gebracht worden war,schwiegen wir uns weiter an.. ich war sehr getroffen, dass er mir einfach den Schlüssel hinlegte, nachdem er genau weiß, wie ich im Bezug auf das ganze Jahr an Vertrauen verloren habe.
Er meinte dann irgendwann lapidar, ob wir uns noch vertragen können, nach Hause würde er in jedem Fall heute fahren. Ich kann mich aber nicht auf Knopfdruck vertragen und sagte das auch.
Dann meinte er: Dann eben nicht, ich krieg noch 110 Euro für die Bremsbeläge, die ich Dir ans Auto gebaut habe irgendwann. Ich: ist das jetzt ein Beziehungsende oder wie?
Er: Ja weiß ich auch nicht, Du willst Dich ja nicht vertragen. Darauf sagte ich nur noch aha..alles klar und er ging ohne den Schlüssel.
Dann war 3 Tage Funkstille. ich war wirklich sauer und habe diese Reaktion wegen so einem Killewitz völlig überzogen gefunden. Muss ich dann bei jedem kleinen Streit weiter Angst haben, dass er wieder weg ist? Das Schluss ist? Ich habs wirklich nicht verstanden.
Am Sa. war eigentlich geplant, dass er das WE hier ist. Keine Meldung bis dahin. Weder von ihm , noch von mir. Ich hatte dann schon überlegt wie es weitergeht. Dass es so nicht laufen kann und dass ich , wenn er herkommt und wir drüber reden, vorschlagen würde, dass wir mit unserem grundsätzlichem Problem, das aus der ganzen Zeit resultiert, vielleicht mal ne Beratung aufsuchen sollten. Ich habe KEINE Sekunde an Schluss machen gedacht.
Er kam am Samstag und eröffnete mir vor meinem 2 jährigen Sohn, auf der Terasse, dass er glaub ich Schluss macht. Ich war echt vom Donner gerührt. Keine Regung. Und viel mehr wurde es auch nicht. Er hätte in dem Jahr wohl zu viel kaputt gemacht und machen wir uns nichts vor, er werde nie der große Redner werden. Und er käme mit meiner Art nicht klar, wenn ich meckere... Ich musste mich echt zusammen reissen. Ich bin reingegangen, habe geheult, vor meinem Sohn, der mir hinterherkam. Mal abgesehen davon, dass es von Takt gezeugt hätte, das alles statt um 16 h ab 19 h zu bereden, wenn das Kind im Bett ist, was er auch weiß, war das auch alles was er sagte. Ich habe noch recht kühl gefragt: Na, wieder nach Hause zurückgehen? Er meinte, das hätte er nicht in Erwägung gezogen. Aber auch das glaube ich ihm nicht.
Er hat nach dem Satz: Ich glaube ich habe zu viel kaputt gemacht das Jahr, noch angefangen zu suggerieren, dass dadurch meine Gefühle nicht mehr so wären. Darauf habe ich gesagt, dass er mal lieber bei sich bleiben solle. Meine Gefühle passen schon definitiv, sonst wäre ich schließlich nicht mehr mit ihm zusammen. Ich sagte dann noch: Dann scheinen ja deinen nicht mehr zu stimmen. Darauf kam: Sieht wohl so aus, weiß ich nicht.
Das war ALLES an Sätzen. Ich wollte auch nicht noch mehr vor dem Kleinen heulen und ich wollte auch nicht, dass er noch mehr mitbekommt. Ich blieb drinnen sitzen, er blieb auf der Terrasse. Nach gefühlten Stunden kam er rein, stellte sich in die Terrassentür und starrte mich an und sagte ohne emotionaler Regung: ich fahre jetzt.
Das wars.
Ich verstehe es nicht. Wirklich nicht. Ich habe mir für diese Liebe den Ar. aufgerissen und der geht einfach? Wieder? Nach dem erst besten Problem? Klar, jeder darf gehen. Ich weiß... aber ich verstehe es nicht.
1000 x am Tag würde ich ihm meine ganzen Emotionen einfach am liebsten schreiben, ihn damit konfrontieren. Ich habe niochtmal einen Grund bekommen. Vielleicht sollte ich dankbar sein, dass er es diesmal zumindest persönlich gemacht hat und offenbar diesmal auch sagen konnte.
Die Tatsache, die diese Beziehung für mich immer unfraglich beständigkeitsfähig (mit viel Arbeit) gemacht hat, ist, dass ich wusste, dass er mich abgöttisch liebt. Wie oft bin ich die Liebe seines Lebens genannt worden. Und nun ist es aus, weiler es sich anders (vermtl. einfacher) vorgestellt aht, nach dem dramatischen Beziehungsbeginn? Wieso kämpft der denn nicht auch mal? ich kapiere es nicht. Und macht Schluss ohne wirkliche Begründung? Es war NICHTS. Einen Tag vor dem kleinen Streit wollte er noch Wohnungen mit mir suchen und liebte mich über alles? War das alles gelogen? Habe ich mich so getäuscht?Auch in jemandem, der jahrelang mein bester Freund war?
Wie schaffe ich das loslassen? Ich weiß, dass Liebeskummer immer schlimm ist.. ich hatte einige Beziehungen...aber das hier... ist was völlig anderes. Jetzt soll ich 2 Leichen zu Grabe tragen? Bester Freund und Freund? So fühlt es sich an...denn nach allem was war ist die Freundschaft schon da erloschen, wo wir mehr draus gemacht haben und nach allem was passierte in der ganzen Zeit, wird die auch nicht mehr wiederkommen können.
Wie lasse ich jemanden los, der so wichtig in meinem Leben war? Wie schaffe ich es, mich nicht zu melden. Stark zu sein? Das alles zu verarbeiten. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen... Und ich bin so unendlich traurig, dass alles zu Ende sein soll...einfach so...
LG Havana
20.05.2013 14:16 •
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