Zitat von Seagull:Die meisten anstrengenden Sachen (wie z.B: Handwerkerkoordinierung) musste ich alleine schaffen. Für ihn muss alles flutschen, wenn es anstrengend wird, zieht er sich raus und hat keine Lust mehr drauf.
Zitat von Seagull:Er ist sehr viel geschäftlich unterwegs. Dass das für mich quasi Teilzeit-Alleinerziehend bedeutet, mag er nicht hören.
Zitat von Seagull:6: nicht viel, aber immer mal wieder. Meist ging es von mir aus.
Zitat von Seagull:Zu Punkt 1: ja so ist es. Aber das ist das, was er gerne hätte (wenigstens hat er es mal ehrlich gesagt!) . Dass er im Job kürzer tritt wird auf keinen Fall passieren.
Zitat von Seagull:Also für die Kinder spiele ich was vor (und auch teilweise für ihn -denn es ist sicher nicht schön, zu Hause immer in ein trauriges, leidendes Gesicht zu gucken), aber die Zeiten in denen ich alleine Bin (jetzt z.B. gerade) breche ich total zusammen.
Zitat von Seagull:Es zieht mich dahin, ihm zu signalisieren egal was...ich mache was du willst...nur damit alles wieder gut wird.
Zitat von Seagull:Andererseits möchte er ja eben dieses Verliebtheitsgefühl vom Anfang wieder haben, die Unbeschwertheit, das Umworben-Werden. Wenn ich ihm gegenüber jetzt kühler und distanzierter werde, befürchte ich, dass es ihn noch weiter von mir wegtreibt...
Zitat von Seagull:(wurde schon in früheren Beziehungen betrogen)
Liebe Seagull,
offenbar scheint Liebe und alles was damit verbunden ist (z.B Aufmerksamkeit, Zuneigung ect.) eine Art Leistung für dich / euch zu sein! Dein Mann wünscht sich eine Familie die im Kern eine Funktion zu erfüllen hat und um die ER sich NICHT kümmern muss, weil er geht ja schließlich schon so hart arbeiten! Entsprechend erwartet er nicht nur einen ordentlichen Haushalt, einen gedeckten Tisch und freudestrahlende Kinder die ihn wie einen Helden begrüßen wenn er nach Hause kommt, sondern auch noch ein Energiebündel von Ehefrau in Fotomodell - Optik, deren wichtigste Aufgabe es ist ihn zu entertainen.
Der möchte einfach nichts von unangenehmen Themen oder belastenden Sorgen hören, denn die hat der Arme ja schon bei der Arbeit zuhauf. Das traurigste an der Sache jedoch ist, dass er selbst in sächsueller Hinsicht keinen müden Finger zu rühren scheint, sondern selbst da wie ein Pasche reagiert und offenbar auch du da wieder in der Verantwortung bist, IHN in Stimmung zu bringen und wollüstig über ihn herzufallen.
Und was machst Du ? Du strampelst dich quasi schon von Beginn der Beziehung ab, all seine Wünsche und Anforderungen bestmöglich zu erfüllen, aber bestmöglich reicht deinem Mann eben nicht. Es muss PERFEKT sein und du darfst ihn nicht spüren lassen, dass auch du nur einen begrenzten Akku oder so etwas wie Schwäche hast.
Glaubst du wirklich allen Ernstes, dass wenn du alle diese Kriterien (wieder) erfüllen würdest, sich an seiner Einstellung dir gegenüber etwas ändern würde und DU dich dann besser fühlen würdest? Glaubst du, dass er dir und deinen Gefühlen und Emotionen zugewandter wäre und dir Entlastung verschaffen würde?
Ist wohl Zeit, dass du aufwachst und selbst noch einmal liest was du da alles geschrieben hast. Vielleicht merkst du ja dann, wie widersprüchlich das Ganze ist. Dein Bauchgefühl meldet sich doch schon ununterbrochen bei dir und wird in der Realität permanent bestätigt, so wie hier zum Beispiel:
Zitat von Seagull:Er (wir sind bei einem Mann) hat uns empfohlen mal den Fokus auf die Paarzeit zu legen. Zu Hause, wenn die Kinder im Bett sind, aber auch richtig mit Ausgehen und Babysitter. Ich wäre dazu sofort bereit.
Mein Mann scheint da nicht so drauf aus zu sein, er macht mit, wenn ich was vorschlage, aber von ihm aus kommt da keine Aktion.
Zitat von Seagull:Innerhalb der Sitzungen ist mein Mann ehrlich und offen. Ich finde es gut, dass er überhaupt mitmacht (so scheint er uns ja noch nicht ganz aufgegeben zu haben?).
Zitat von Seagull:Zu Punkt 1: ja so ist es. Aber das ist das, was er gerne hätte (wenigstens hat er es mal ehrlich gesagt!) . Dass er im Job kürzer tritt wird auf keinen Fall passieren.
Zitat von Seagull:Aber a) ist das vielleicht zu spät und b) habe ich das Gefühl, dass der Therapeut glaubt, dass wir an einem anderen Punkt stehen (wie Beziehung wiederbeleben) als wir gefühlt tatsächlich stehen (Beziehung weiterführen ja oder nein).
Zitat von Seagull: Es ist natürlich schmerzhaft, dass er nicht fragt warum geht es dir schlecht? oder wie kann ich dir helfen, dass es dir besser geht?, aber es ist wirklich auch immer schon seine Art gewesen. Wenn es nicht rund läuft, wird es ignoriert oder nervt.
Zitat von Seagull: Also ich glaube ihm, dass er das was er gesagt hat auch so meint. Aber ich glaube, dass er das nicht so fühlt. Hm. Wisst ihr was ich meine?
Dein Mann ist nur körperlich bei den Sitzungen anwesend und tut genau das, was er immer macht, sobald er das Haus verlässt um in die Öffentlichkeit zu treten. Er nimmt seine Rolle als interessierter, versierter und aufmerksamen Ehemann und Familienvater ein, um sich vor dem Therapeuten oder dir nicht angreifbar zu machen. Tut mir leid, wenn ich das so sagen muss, aber dein Mann ist (womöglich sogar unbewusst) abgef...uckter als jede Frau bei solchen Auftritten.
Entsprechend melden sich nicht nur aufgrund deiner Verunsicherung vehement die Zweifel bei dir, sondern weil sein Verhalten im Angesicht des Therapeuten einfach nicht authentisch ist bzw nicht das ist, was du von ihm innerhalb eurer 4 Wände serviert bekommst.
Ebenso verhält es sich mit euren zahlreichen und festen Gesprächsterminen zu Hause, die sich letztlich nur im Kreis drehen.
Wahrscheinlich sieht sich dein Mann sogar noch als der Geber bzw. tief in sich drin wohl eher als das Opfer in eurer Ehe, weil er sich diesen anstrengenden Gesprächen überhaupt zu Verfügung stellt. Was nützen die vielen Gespräche, in denen DEINE Emotionen einfach nicht beantwortet werden und der darin vereinbarte Aktionismus dazu dann auch noch ausbleibt.
Stichwort: Gestaltung der Freizeit und Sächsualität. Aufrichtiges Interesse am Wohlergehen eines geliebten Menschen sieht definitiv anders aus.
Mögliche Gründe dafür ? Eine andere Frau ? Vielleicht, aber in deinem Fall vollkommen irrelevant, da dein Mann SO ja schon immer war. Selbst wenn es diese eine andere Frau wirklich geben sollte, erfüllt die auch nur eine Funktion und wird (ebenso wie du) auf Tauglichkeit getestet. Das dein Mann kein echter Macher ist, sondern viel eher ein Kind ist, welches nach den Strukturen von Lu...tsteigerung und Unlustvermeidung lebt, zeigt sich darin wie perfide er die Verantwortung für schlechte Gefühle und Beziehung, an dich abgibt. Er hat es sogar geschafft dir (und leider auch anderen Mitlesern hier) es so zu verkaufen, das er ja nur ehrlich zu dir sein will, wenn er dir sagt, dass seine Gefühle für dich weg sind. Und er ist sogar so couragiert dir zu sagen, dass er es ja gerne anders hätte, aber er ja schließlich nichts dafür kann, dass DU dich so hast gehen lassen! Der Arme sieht ja ganz und gar ein, dass er da nur wenig ausrichten kann, schließlich respektiert er dich ja und will dich zu nichts zwingen müssen.
Er versucht damit nur seine Täterrolle bzw. Absicht im Falle einer Trennung zu verschleiern, weil er schließlich langfristig denkt und nach Außen hin, dann auch weiterhin ein gutes Bild von sich in der Gesellschaft abgeben will.
Sorry, aber dieses Spielchen ist so durchschaubar für mich, dass ich kotzen könnte.
Vielleicht werden jetzt einige von mir denken: Was stimmt denn mit der paranoiden Tussi hier nicht?!
Soll mir persönlich Recht sein, denn trotz allem würde ich mich wirklich freuen, mich in ein paar Seiten weiter für meine Fehleinschätzung bei dir und deinem Mann entschuldigen zu können.
Bis dahin empfehle ich dir allerdings dich deinem Mann gegenüber klar und vor allem aufrecht stehend zu positionieren und die Bückhaltung ihm gegenüber einzustellen.
Bedeutet: Du musst nicht ihn daran erinnern was du bist, was du kannst und was du willst, sondern nur DICH selbst!