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Neu anfangen nach der Trennung vom Narzissten

L
Zitat von Zweizelgänger:
@Tuvalu123

Dem kann ich komplett zustimmen.
Ich habe auch festgestellt, dass es für sehr viele ganz schlimm ist wirklich gesehen zu werden.
Angebotene Unterstützung und Mitgefühl werden fast schon als Angriff wahrgenommen.
Sehr seltsam.

Naja, das Ding ist... siehst du sie denn wirklich? Oder siehst du in Wirklichkeit dich?
Wie gesagt, Wahrnehmung ist tricky, man irrt sich eigentlich zwangsläufig, da das Gehirn immer nur das sieht was es auch sehen will. Und das hat immer mehr mit dem eigenen Hirn, den eigenen Erfahrungen also, zu tun, als mit dem eigentlichen Gegenüber. Dagegen kann man eigentlich auch garnix tun, es muss einem halt einfach bewusst sein. Dass man dem anderen sehr wahrscheinlich Unrecht tut.
Denn wer sich von Unterstützung angegriffen fühlt, nimmt das sehr wahrscheinlich völlig anders wahr, also mitnichten als Unterstützung. Und das muss man dann wirklich so stehen lassen, wenn man den anderen wirklich sehen will. Es hingegen seltsam zu finden, klingt nicht wirklich danach, als würde man das respektieren. Und das schreckt dann zB schon mal ab. Denn will man denn wirklich so gesehen werden?

27.05.2020 11:30 • #31


Zweizelgänger
Ich verstehe was du meinst, aber es gibt einfach auch andere Konstellationen.

Und, man sieht sich nicht ausschließlich im anderen.
Nicht alles ist ausschließlich Spiegelung und Projektion.
Das wäre äußerst ungesund.

27.05.2020 11:55 • #32


A


Neu anfangen nach der Trennung vom Narzissten

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E
Zitat von Zweizelgänger:
Und, man sieht sich nicht ausschließlich im anderen.

Aber man sieht häufig was man sehen will! Ich habe z.B. den Fehler gemacht, schwierige Männer als Herausforderung zu sehen, aber was heißt dann die Herausforderung zu bewältigen? Damit klar zu kommen? Oder sie etwa zu ändern?
Christiane Rösinger hat dazu mal was sehr lustiges gesagt: Wenn man sie wirklich verändern würde, könnte man vielleicht erkennen, dass die psychische Störung das einzig Interessante an ihnen war, und man sie normal gar nicht mehr interessant findet. Da ist schon was dran...

27.05.2020 12:16 • x 2 #33


L
Zitat von Emma75:
Aber man sieht häufig was man sehen will! Ich habe z.B. den Fehler gemacht, schwierige Männer als Herausforderung zu sehen, aber was heißt dann die Herausforderung zu bewältigen? Damit klar zu kommen? Oder sie etwa zu ändern?
Christiane Rösinger hat dazu mal was sehr lustiges gesagt: Wenn man sie wirklich verändern würde, könnte man vielleicht erkennen, dass die psychische Störung das einzig Interessante an ihnen war, und man sie normal gar nicht mehr interessant findet. Da ist schon was dran...

Vielleicht wolltest du ja eine Herausforderung haben, DICH zu ändern;-)
Im Ernst, es kommt natürlich dann eine Spirale in Gang, die BEIDE Partner am Laufen halten (der Partner passt ja auch stets nach dem Schlüssel Schloss Prinzip so perfekt zu einem, dass er den Tanz natürlich passend mitmacht, im negativsten Sinne leider), trotzdem ist das alles natürlich dann schon die Folge meiner ungesunden Wahrnehmung und nicht der Auslöser. Vieles baut hier also aufeinander auf. Strukturiert sich zu ganzen Kreisläufen aus fataler Reiz- und Informationverarbeitung, Erwartungen und Handlungen. Dass der Partner auch komplett andere Seiten hat wird ausgeblendet und in Folge zeigt er sie dann tatsächlich nicht mehr.
Witzig zu wissen, dass wenn sich meine innere Struktur also ändern würde, sich auch der Partner auf geradezu magische Art und Weise verändern würde;-)

27.05.2020 13:43 • #34


DieFrau
Zitat von Emma75:
Ich habe z.B. den Fehler gemacht, schwierige Männer als Herausforderung zu sehen,


Ich tat dasselbe, naiv dachte ich die Liebe verändert die Menschen. Die Liebe kann einen so verändern dass er wieder wird was er mal war, aber nicht dass man das wird was man nicht ist oder war.

Ich dachte der Narz wird sich verändern und verstehen dass das mit uns echt und wichtig ist. Dabei vergesse ich dass wenn sein Wille unterbleibt wir kein Chance haben.

Doch bei mir ist es so dass man Vater keine Gefühle SAGT, sondern schmilzt schweigend. Und ich fand einen solchen Partner und dachte der sei die Liebe meines Lebens wobei er nur ein mir bekanntes Muster war

27.05.2020 13:46 • #35


DieFrau
Leute habt ihr Minderwertigkeitskomplexe?
Oder hattet ihr diese in der Vergangenheit?

Wie kann man Selbstwertgefühl stärken?

Ich habe das Gefühl genau das spielte eine Rolle, dass ich so ein Verhalten vom Ex geduldet habe.

27.05.2020 13:46 • #36


L
Zitat von DieFrau:
Leute habt ihr Minderwertigkeitskomplexe?
Oder hattet ihr diese in der Vergangenheit?

Wie kann man Selbstwertgefühl stärken?

Ich habe das Gefühl genau das spielte eine Rolle, dass ich so ein Verhalten vom Ex geduldet habe.

Was kannst du denn gut? Ausser dich um andere kümmern, dulden und zurückstecken? Hast du einen Beruf? Persönliche Leidenschaften? In der Regel ist es so, dass man sich stärkt, indem man seinen Stärken und Neigungen eben nachgeht, sie ausbaut, auslebt und auf diesem Feld positive Erfahrungen sammelt. So stärkt man sich, lernt sich besser kennen, lernt die eigenen Grenzen kennen und probiert sich aus. Was machst du denn so alles, unabhängig von anderen Menschen?

27.05.2020 13:55 • x 1 #37


DieFrau
Zitat von Liesel:
Was machst du denn so alles, unabhängig von anderen Menschen?

Gute Frage. Nicht genug. Und erwarte die Bestätigung von Anderen. Wenn ich mich mehr auf mich und meine Fähigkeiten konzentrieren würde, wäre mein Fokus woanders. Danke, mir wurde jetzt einiges bewusst.

27.05.2020 14:18 • #38


K
Zitat von Tuvalu123:
dass ich die bisherigen Formen von Beziehung

Wir streben für uns selbst stets nach der Form, den Rahmenbedingungen, die wir brauchen. Nicht zwingend nach der Beziehung an sich, denn die zu haben, reicht alleine nicht aus. Miteinander - das sollte auch die Zielrichtung beinhalten, eine Zugehörigkeit, die nicht mit stetigem Stress und Unsicherheit verbunden ist. Sonst nimmt uns das Konstrukt Beziehung mehr weg als es uns jemals zu geben vermag.

27.05.2020 14:35 • #39


Zweizelgänger
Zitat von Liesel:
der Partner passt ja auch stets nach dem Schlüssel Schloss Prinzip so perfekt zu einem,

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das stets so ist.
Natürlich gibt es bestimmte Dinge, Interessen oder Ansichten, die einen anziehen, aber dabei geht es noch nicht um Schlüssel Schloss Prinzip.
Dieses Schlüssel Schloss Prinzip muss ja auch nicht zwangsläufig schlecht sein, denke ich, da das in gewisser Weise von der Natur auch so vorgesehen ist.
Problematisch wird es doch an dem Punkt, an dem alte und unverarbeitete Muster ausschließlich dieses Prinzip bedienen.
Klassisch zB Gewalt in der Familie und später selbst Täter oder Wiederholung durch die Wahl von gewalttätigen Partnern.

Zitat von Liesel:
Dass der Partner auch komplett andere Seiten hat wird ausgeblendet und in Folge zeigt er sie dann tatsächlich nicht mehr.

Hier und auch in dem oben beschriebenen sind wir aber bereits bei der eigenen Persönlichkeitsstörung.

27.05.2020 14:37 • #40


J
Zitat von DieFrau:
Gute Frage. Nicht genug. Und erwarte die Bestätigung von Anderen. Wenn ich mich mehr auf mich und meine Fähigkeiten konzentrieren würde, wäre mein Fokus woanders. Danke, mir wurde jetzt einiges bewusst.

Fällt Dir da vielleicht irgendwas auf? Das ist das gleiche Muster wie der männliche Narzissmus. Ihr wollt beide Anerkennung, Solidarität und Wichtigkeit, nur die Art und Weise der Manipulation, mit der ihr es euch von der anderen Seite holt, ist etwas unterschiedlich. Im Grunde sind es zwei kleine unsichere Kinder, die einfach nur liebgehabt werden wollen.
Ich hab es schon oft gesagt und werde nicht müde, es immer nochmal zu wiederholen: Es geht hier immer um zwei Seiten, die beide einen Anteil haben. Narzisst und Komplementär-Narzisse. Wenn Du dazu was lesen willst, empfehle ich die zahlreiche Literatur von Bärbel Wardetzki zum Thema weiblicher Narzissmus.

27.05.2020 14:38 • x 1 #41


DieFrau
Zitat von jaqen_h_ghar:
weiblicher Narzissmus.


Hab jetzt einiges darüber gelesen. Dachte die ganze Zeit ich sei Co Narzisstin Gewesen. Doch viele Eigenschaften passen. Ausser dass ich immer viel Mitgefühl habe was bei Narz untypisch ist. Es könnte bei mir auch Perfektionismus sein. Kann es schlecht unterscheiden. Aber danke für den Hinweis, hilft weiter.

27.05.2020 15:53 • #42


L
Zitat von Zweizelgänger:
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das stets so ist.
Natürlich gibt es bestimmte Dinge, Interessen oder Ansichten, die einen anziehen, aber dabei geht es noch nicht um Schlüssel Schloss Prinzip.
Dieses Schlüssel Schloss Prinzip muss ja auch nicht zwangsläufig schlecht sein, denke ich, da das in gewisser Weise von der Natur auch so vorgesehen ist.
Problematisch wird es doch an dem Punkt, an dem alte und unverarbeitete Muster ausschließlich dieses Prinzip bedienen.
Klassisch zB Gewalt in der Familie und später selbst Täter oder Wiederholung durch die Wahl von gewalttätigen Partnern.


Hier und auch in dem oben beschriebenen sind wir aber bereits bei der eigenen Persönlichkeitsstörung.

Ich würde nicht sagen, dass man selbst oder der Partner dafür eine Persönlichkeitsstörung haben müssen, ich denke, alle Menschen unterliegen Wahrnehmungsfehlern und alle Menschen wählen nach dem Schlüssel Schloss Prinzip. Du hast Recht, ich sehe nichts ungesundes oder krankhaftes darin. Es hat ja auch seinen Sinn, dass es so ist. Man muss es halt wissen, dann kommt man vielleicht beim nächsten Mal besser damit zurecht. Belies dich doch mal zum Thema Kollusion.

27.05.2020 17:15 • x 1 #43


J
Zitat von Liesel:
alle Menschen wählen nach dem Schlüssel Schloss Prinzip

Partnerwahl ist kein Zufall - in der Tat. Wir suchen uns das, was wir schon kennen. Alice Miller nennt es in Anlehnung an Pierre Janet den Wiederholungszwang. Solange wir uns dessen nicht bewusst sind, wiederholen wir das Muster bzw. geraten immer wieder an Partner, die uns nicht gut tun.

Zitat von DieFrau:
Ausser dass ich immer viel Mitgefühl habe was bei Narz untypisch ist.

1. Der männliche Narzisst ist nicht empathieunfähig, sondern empathieunwillg. Empathie wird nur dann eingesetzt, wenn sie der Verfolgung der eigenen Zwecke dient, also um Grunde nur, um andere zu manipulieren,
2. Empathie ist bei weiblichen Narzissten (im Sinne von Wardetzki) der Schlüssel für die aufopfernde Haltung den anderen gegenüber. Die Motivation ist allerdings weniger echter Altruismus, sondern die Erhöhung des eigenen Selbstwerts.

27.05.2020 17:24 • x 2 #44


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