Ihr habt vieles treffend analysiert. Ich bin heute fassungslos, dass ich mir das alles habe gefallen lassen. In früheren Beziehungen habe ich in der Tat irgendwann die Reißleine gezogen, wenn ich gemerkt habe, dass der Andere alles auf mich abwälzt oder sagen wir eher sich abgezeichnet hat, das der Andere einen Weg einschlägt, auf dem ich nicht mehr folgen mag. Die Triebfeder, das all die Jahre zu ertragen waren die Kinder. Das erste kam bereits nach etwa 18 Monaten zur Welt. Da kommt halt meine verantwortungsvolle Ader durch. Ich wollte den Kindern eine intakte Familie erhalten. Mit Sicherheit habe ich mich da ein stückweit verloren, aber es gehört auch der Gegenspieler dazu, der einem immer mehr die Luft zum Atmen nimmt. Dennoch ist dieser absolute und kompromisslose Ausbruch extrem krass. Sie hat nicht nur mich sonder quasi auch die Kinder hinter sich gelassen. Wenigstens scheint sie ihr Besuchsrecht ernst zu nehmen. Aber die Kinder (10,11 und 13) leiden in unterschiedlicher Intensität. Sie wurden aus einer vermeintlich heilen Welt jäh herausgerissen. Die Aufgabe als Mama übernehme ich gerne. Vielleicht war ich das ja auch schon die ganze Zeit irgendwie. Dass ich den gleichen Fehler nochmal mache glaube ich nicht, weil ein weiteres Egoweibchen sich in jedem Fall hinter meinen Kindern einreihen müsste und da sehr schnell abtropfen würde. Zudem bin ich inzwischen für solche Verhaltensweisen sehr sensibel.
Warum meine Ex ein Narzist sein könnte, wurde gefragt. Typische Verhaltensweisen sind neben der Ich-Zentriertheit das Haar ind er Suppe suchen. Freundschaften gingen natlos von Himmelhochjauchzend zum Abbruch. Ihre Meinung war immer die wichtigste und zur Not wurde im luftleeren Raum argumentiert. Wer eine andere Meinung vertrat, wurde erst angeschossen, dann abgeschossen. Letztendlich auch der Grund für den Stimmungswechsel mir gegenüber - ich konnte nicht mehr mit auf die Reise gehen, da ihre Themeninhalte eben nicht mehr für die Familie tragbar waren. Ich habe die letzten zwei Jahre des öfteren gewagt, mich nicht mehr für ihre Marotten zu interessieren. War mir zu schräg, was auch unser Umfeld zunehmend gemerkt und nach dem Bruch bemerkt hat. Dazu das eigentliche geringe Selbstbewusstsein, was im Vergleich zu ihrem Verhalten eher paradox erscheint. Insbesondere in der Schlussphase kam dann noch der Drang dazu sich mit Personen zu schmücken. Ihre Liebelingsband hat sie regelrecht angebiedert, um ihre Freundschaft zu erhalten (war mir schon peinlich).
Ich denke auch sie hat sich über Jahre hinweg zusammengerissen und jetzt ihre Maske fallen lassen. Die Indizien konnte ich erst erkennen, als ich ihr wahres Gesicht sah. Eigentlich habe ich nichts verloren. Nur dass es den Kids so schlecht damit geht, macht mich fertig.
Nebenbei habe ich in meiner Arbeitswelt das Verhältnis zwischen Helfen und unterstützen viel besser im Griff. Da gibt es in jedem Fall den Punkt, an dem ich auf meine Bedürfnisse achte. Ich denke da war ich mehr ich selbst als in der Beziehung. Aber dort bin ich auch primär mir selbst und meinen Bedürfnissen verpflichtet, beziehungsweise ich habe gelernt meine eigenen Interessen nicht anderen unterzuordnen.
19.03.2015 00:08 •
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