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Narzissten - wie erkennen?

M
Er hat dir halt so schöne Dinge gesagt, die masslos übertrieben waren.

Das wirst du so schnell nicht wieder hören. Das passiert so schnell kein zweites Mal. So umgarnt und umtüddelt zu werden, schafft so schnell keiner.

Du warst seine aller schönste Prinzessin, eine richtige Lady, seine Muse, seine zweite Hälfte.

Was soll da noch kommen?

Da kommt lange nichts.

Er verstand dich einzulullen wie kein zweiter und hat dir was von unendlicher Liebe erzählt, die es kein zweites mal gibt und unendlich ist. Du wolltest es alles glauben, weil es sich auch einfach zu schön und traumhaft anhört, von diesem Geschichtenerzähler.

Da musst du erstmal wieder runter, auf den Teppich kommen und in der Realität ankommen. Das dauert natürlich. Wer will schon die Wahrheit haben, wenn sich der Traum so wunderbar angehört hat?

09.12.2014 21:26 • x 1 #31


B
Menschen, die dir über die Maßen alles versprechen,
die dich über die Maßen anhimmeln,
die dich hofieren wie im Film
die dir den Himmel versprechen und dich auf ein Podest stellen
die dir unrealistische Zukunftsvisionen ausmalen
die dich nach ein paar Wochen heiraten wollen
die dich nach kurzer Zeit'TRAUM'frau/mann nennen
die dich kaum zur Ruhe kommen lassen
die mit dem Wort Liebe nur so um sich schmeißen

bei solchen Menschen ist VORSICHT angesagt.

09.12.2014 22:02 • x 4 #32


A


Narzissten - wie erkennen?

x 3


M
Hast Erfahrung, BlauerHimmel!

Ich auch.

Es tut schon noch manchmal weh, dass ich nicht gleich die Notbremse gezogen habe und mich drauf eingelassen habe.
Ich wusste gleich, der da, der tickt nicht ganz richtig.

Es war aber einfach zu unterhaltsam, die ganze Geschichte, am Anfang, und ich wollte wirklich mal sehen, wie weit er geht und dann bin ich so gaaanz langsam, immer weiter hineingerutscht und kam nur ausserordentlich schwer wieder heraus.

09.12.2014 22:35 • #33


L
Zitat:
Menschen, die dir über die Maßen alles versprechen,
die dich über die Maßen anhimmeln,
die dich hofieren wie im Film
die dir den Himmel versprechen und dich auf ein Podest stellen
die dir unrealistische Zukunftsvisionen ausmalen
die dich nach ein paar Wochen heiraten wollen
die dich nach kurzer Zeit'TRAUM'frau/mann nennen
die dich kaum zur Ruhe kommen lassen
die mit dem Wort Liebe nur so um sich schmeißen

bei solchen Menschen ist VORSICHT angesagt.


Es gibt nicht nur Hollywoodnarze, sondern auch Lindenstrassennarze
Sie kommen solide, verlässlich, bescheiden daher

09.12.2014 23:00 • #34


M
Ja, und das sind die noch grösseren Idioten.

Und das von Anfang an.

Die tun dann noch auf vernünftig und spinnen einem nicht das blaue vom Himmel vor, sondern sind gleich berechnend und eiskalt und verkaufen das mit angeblicher Vernunft.

09.12.2014 23:07 • #35


S
Hallo, ich würde hier gerne die Gelegenheit nutzen und mir selbst die gestellte Frage noch einmal ernsthaft zu beantworten. Aber vielleicht nützen die Überlegungen dem Ein oder Anderen hier auch.

Ich versuche nun schon seit über einem Jahr das Leid, welches durch meine letzte N.-Erfahrung in mir verursacht wurde, zu überwinden, mich den Hoovering-Versuchen meines N. zu widersetzen, mich mit meinem Leben und meinen eigenen N-Anteilen auseinanderzusetzen, habe mich sehr viel mit dem Thema Narzissmus beschäftigt. Da ich mir irgendwann sehr eine wirklich tragfähige Beziehung wünsche und dann sicher erneut mit meiner Angst konfrontiert werde: Ist das jetzt schon wieder so Einer?, möchte ich zusammentragen, was mir bislang klar geworden ist.

Also, worauf werde ich achten?

Ich werde mir diesmal sicherlich Zeit lassen, wenn ich einen Mann kennen lerne! Mit Allem!

Ich werde sehr sorgsam auf meine eigenen Signale (Empfindungen, Gedanken, Impulse) achten und diese SEHR ernst nehmen, d.h. auch versuchen, entsprechend zu handeln (dies bedeutet allerdings anfangs auch u.U. - ENTGEGENGESETZT HANDELN).
Dies gilt besonders für diese so typische schnelle Anziehung, welche meiner Erfahrung nach ja schon entsteht, obwohl ich den Anderen noch gar nicht wirklich kenne, ich ihn noch gar nicht geprüft habe ..Manchmal nur ein paar Mal gesehen habe... diese Vorschußlorbeeren, welche ich in meinen letzten tragischen Verbindungen so schnell bereit war, zu verteilen..
Wenn ich schnell und ständig an Jemanden denke, obwohl ich ihn noch gar nicht kenne, mir in Gedanken schon wieder eine gemeinsame Zukunft mit dieser Person vorstellen kann (sinnbildlich für das übertriebene Dahinschmelzen...) etc., obwohl mir der Mensch eigentlich noch ganz und gar fremd ist, werde ich dieses Mal die Bremse einlegen... Werde ich Abstand herstellen... werde ich tief durchatmen, den Kontakt zu einer guten Freundin aufnehmen, die mir erstmal den Kopf wäscht und mich an all das Vergangene erinnert (sollte es mir tatsächlich noch einmal irgendwann entfallen, was ich mir derzeit wieder nur so schwer vorstellen kann...), die Schmerzen, das Ausgelaugtsein, die innere getriebene Unruhe und Angst, das plötzliche Fallengelassenwerden, das schmerzliche Gefühl nur benutzt worden zu sein... Und dann werde ich HANDELN... mir Zeit erbitten, mir Zeit nehmen, mich erst einmal wieder auf mein eigenes Leben besinnen, für dessen Glück ich selbst verantwortlich bin (und auch zu jeder Zeit in einer Beziehung bleiben werde) und dann - vielleicht - wird der Kontakt weitergehen.

Vielleicht.

Denn ein schwerer gestörter Narzisst wird dies glaube ich nur eine bestimmte Zeit mitmachen können. Dieses Bemühen, Dranbleiben, echtes Interesse zeigen. Das können N. nur eine zeitlang. Da bin ich mir sicher. Klar erobern sie gerne und begehren und idealisieren auch gerne mal aus der Ferne. Aber lange Zeit können sie OHNE unmittelbare Bestätigung gar nicht existieren. Somit habe ich mir geschworen, ich werde die Augen und Ohren offen halten für jedes Wort, das er sagt und mir aufmerksam merken:

Über einen längeren Zeitraum wird mir schon auffallen, ob Widersprüche offen zu Tage treten zwischen dem, was er mal gesagt hat und tut.
Zwischen dem was er mal gesagt hat und wieder sagt.
Wie er damit umgeht, wenn ich Widersprüche anspreche. In der Regel verstricken sie sich, lügen gnadenlos, geben irgendein verquarstes unlogisches Zeug zum Besten, weichen aus, werden unkonkret - unter dem Strich: sie überzeugen mich nicht. Wie oft habe ich erlebt, dass im Nachhinein die Realität haarsträubend uminterpretiert wurde. Einfach so. Unfassbar ist das. Aber nun: Es wird eine innere Alarmlampe angehen...

Ich werde seine Fähigkeit, sich selbst reflektieren, prüfen. Tut er nur so? Oder ist er es wirklich. Hier werde ich hartnäckig nachbohren, in seiner Vergangenheit. Werde auch da Widersprüche aufspüren und ansprechen und überprüfen, wie es mir mit seinen Antworten geht... Und meinem Gefühl trauen.

Narzissten sind weder zu wirklicher Selbstreflektion ihrer Person in der Lage, ganz einfach, weil sie sich selbst gar nicht (richtig) kennen... Sie können nicht ihre Gefühle benennen, differenzieren und sie erst Recht nicht handlungsleitend einsetzen. D.h. z.B. wenn ich traurig bin, dann habe ich einen Grund, und zwar den und den und daher zeige ich es und stehe dazu. Gefühle sind bei Hardcore-N. kaum spürbar, flach, man kann kaum mit ihnen mitschwingen. Damit meine ich nicht ihre spürbare innere Verletzung (welche sie ja in ihren ersten Lebensjahren definitiv erlitten haben, womit sie sich aber ums Verrecken nicht beschäftigen wollen), die manchmal durchschimmert. Die habe ich als empathischer Mensch natürlich oft gespürt. Aber da wurde eigentlich nie angemessen drüber gesprochen und wurde nie bei geblieben, damit sie verständlicher werden konnte und ihren Platz im Kontakt hätte bekommen können.

Sie kennen ihr psychisches Innenleben nicht. Das ist ja das, was sie eigentlich lernen müssten, aber niemals wollen. Was sie spüren ist diffus und voller großer Schwankungen, die sie selbst nicht verstehen und nur eine begrenzte Zeit im Kontakt verbergen können.
Was sie diffus spüren, bringen sie ständig mit völlig falschen Dingen (inneren und äußeren Auslösern) in Zusammenhang und gewährleisten so, dass sie ihre Größenvorstellung von sich aufrechterhalten können (wann immer es geht). Das erklärt ja auch das ständige Projizieren (meist in Form von Schuldzuweisungen). Es sind immer die anderen Schuld. Später bevorzugt der Partner. Sie können selbst nichts reflektieren, aushalten, eingestehen, einräumen, sind null konfliktfähig. Da kann man sich den Mund fusselig reden.... ANSTRENGEND.

D.h. sie sind innerlich eigentlich ständig unausgeglichen. Oft auch spontan total beeindruckbar, beeinflussbar... Kommt ein neuer Reiz von außen... dann.... All das merke ich nur, wenn ich mir Zeit nehme, eine Person in Ruhe kennen zu lernen. Hat jemand wirkliches Interesse an meiner Person, will mehr von mir erfahren, in einer verbindlichen Art und Weise, dockt er an das, was ihm erzählt habe an...

Ist er zu Wechselseitigkeit im Kontakt in der Lage? Und zwar auch über einen beständigen längeren Zeitraum?
Und ganz wichtig: kann er andere Haltungen von mir respektieren, ohne sofort gekränkt zu sein oder sich angegriffen zu fühlen? Das kann ein Narzisst auch am Anfang nur mit größter Mühe bis gar nicht!


Ich werde heute meine eigenen verwundbaren Punkte im Kontakt mit einem N. nicht mehr vergessen. Meinen eigenen verletzten Selbstwert und die dadurch entstehende Gefahr von einem N. verführt und eingewickelt zu werden. Ich bin mir heute meiner Verführbarkeit bewusst, weil genau DORT holt einen der Narzisst ab. Mit der allergrößten Sicherheit wird er mich dort umwerben, mir Honig ums M... schmieren, mich versuchen zu betören, mir Komplimente machen, weil er spürt, wo ich bedürftig/verführbar bin. Und auch hier muss ich 10 Schritte zurück gehen, mich sortieren, Abstand halten, beoachten, vorsichtig sein.

Ich höre genau hin, was er für Freunde hat, mit was für Menschen er sich umgibt, wie er über andere spricht. Ganz wichtig.

Da er ja nur Idealisieren, Entwerten und Projizieren kann, wird er ständig auch irgendwas und irgendjemand entwerten müssen, um sich selbst aufzuwerten. Ich weiß heute, dass sie ständig solche Gedanken haben (die sie oft - besonders am Anfang - auch gar nicht aussprechen), sie sehen sich ständig im Vergleich. Das ganze Leben ist ein einziger Vergleich. ANSTRENGEND! Wenn ich mich habe einwickeln lassen, passiert ja genau das dann auch mit mir als potentiellem Opfer: Ich WERDE permanent ab- und entwertet. Mal mehr - mal weniger heftig! Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe: ich bin megaempfindsam für jede Form von Entwertung geworden und dulde sie nicht mehr. In keinem Kontakt. Auch nicht zu Frauen, anderen Männern, eigenem Kind, Eltern. Geht gar nicht mehr. Das ist ein positives Relikt aus dieser schmerzlichen Narzissten-Verbindung und deren Aufarbeitung.

Außerdem wird - wenn ich mir wirklich mit dem Kennenlernen Zeit lasse - deutlich werden: ein Narzisst kann sich nicht WIRKLICH für einen anderen Menschen interessieren. Er interessiert sich und dreht sich NUR um sich selbst. Andere Menschen werden NUR und ausschließlich zur Bestätigung seiner eigenen Größenvorstellung benötigt, benutzt, gebraucht. Und zwar immer und ständig..
An dieser Stelle werde ich auch genau das ausprobieren: wie verhält sich der Andere, wenn ich ihn nicht von morgens bis abends anhimmel, lobe, bestätige, verehre ? Ein waschechter Narzisst wird hier sehr bald das Interesse verlieren.

Das ist ja auch der Grund, warum NACH dem Kontakt mit so einem Menschen NICHTS bleibt, außer heißer Luft. Wirklich furchtbar schmerzlich die Vorstellung, dass der Andere NICHTS von der eigenen Person verinnerlicht hat, mitnimmt in sein weiteres Leben. Sondern einen einfach nur austauscht.
Ich werde daher immer wieder testen, prüfen, überprüfen, was mein Gegenüber von MIR versteht, verstanden hat und wieviel er in der Lage ist, mir über sich selbst differenziert zu berichten... Alles andere ist doch belanglos und ZEITVERSCHWENDUNG. Oh Man, und dabei ist die Lebenszeit so begrenzt. Wirklich schmerzhaft - diese Erkenntnis.

Ich höre jetzt hier erstmal auf. Ich denke, mir wird noch so manches anderes einfallen. Mich beruhigt aber schon, dass es Möglichkeiten gibt, SIE im Kontakt zu erkennen, wenn ich mich immer besser erkenne. Danke nochmal für die Eröffnung dieser Fragestellung.

Klar, sind sie immer irgendwie besonders, ob besonders charmant, attraktiv, intelligent, geschmackvoll etc. etc. Aber wie hier auch schon öfter geschrieben wurde, ich finde so leicht ist das nicht. Sie kommen in allen Facetten daher und lauern überall und an jeder Ecke - besonders im INTERNET! Gruselig! Manchmal auch total harmlos, supernett etc. Ich MUSS weiter lernen auf Männer ANDERS zuzugehen und mir und meiner Wahrnehmung IM Kontakt mit Menschen 1000 %ig zu vertrauen!

10.01.2015 11:25 • x 7 #36


F
Liebe Sonne,

Zitat:
Ich versuche nun schon seit über einem Jahr das Leid, welches durch meine letzte N.-Erfahrung in mir verursacht wurde, zu überwinden, mich den Hoovering-Versuchen meines N. zu widersetzen


antwortest Du noch in irgend einer Form seinen Hoovering-Versuchen?
Ich habe mich lange Zeit gefragt, was Hoovering bedeutet. Ich ahbe es nie nachgelesen, doch weiß ich es mittlerweile
Nach einem Streit, einer Verletzung kommt nie eine Auseinandersetzung, eine Entschuldigung, nie Mitgefühl...statt dessen:

Hi! Sehe gerade unseren Film und denke an Dich... (Ich kann nicht allein sein und habe gerade kein anderes Objekt zur Verfügung)
Na? hast Du Dich wieder entspannt? (Zweifel füttern: habe ich etwas falsch gemacht?....Gedankenkarussell)
Frohes Neues! (Streu-sms,- iregnd ein Objekt wird vielleicht anbeißen)
Ich bringe es nicht übers Herz, Dein Nachthemd in die Waschmaschine zu stecken. (Ich hänge ja so an Dir)
Du hast es geschafft, unsere Beziehung an die Wand zu fahren. (Aufruf zur Rechtfertigung)

Zitat:
Wie oft habe ich erlebt, dass im Nachhinein die Realität haarsträubend uminterpretiert wurde. Einfach so. Unfassbar ist das. Aber nun: Es wird eine innere Alarmlampe angehen...


Ja, auch mir wurde die Realität so sehr von einem Narz uminterpretiert, dass ich zum Schluss nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Das sonderbare ist, dass ich ihm eigentlich nie glaubte. Ich wusste, dass er permanent lügt, verdreht usw. aber dennoch traute ich meiner Wahrnehmung und meinem Wissen nicht ganz. Das ist m.E. der ausschlaggebende Punkt. Viele Narzopfer haben von Anfang an etliche Situationen mit dem Narz erlebt, die ganz deutlich machten, dass etwas nicht stimmt. Aber sie trauten ihrer Wahrnehmung nicht, ignorierten sie, statt Grenzen zu setzen. Ich versuchte, Grenzen zu setzen aber ich merkte, dass ein Narz völlig das Interesse verliert wenn man sein Spiel nicht mitspielt und weil ich Narz nicht verlieren wollte...Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Beziehung zu einem Narz sofort zerbrechen würde, er würde das Interesse verlieren, wenn man Grenzen aufzeigt und sie auch wirklich durchsetzt. Es ist mein Entgegenkommen gewesen, dass diese ganze Schei*** erst ermöglichte. ICH überschritt meine Grenzen und ließ sie vom Narz überschreiten, um bei ihm bleiben zu können.

Wie sähe das in der Realität aus? Man hat einen schönen Tag mit Narz...plötzlich kommt eine Demütigung. Man spürt es genau. Eine Frau mit gesundem Selbstwert würde vielleicht gerade noch offen sein für ein kurzes Gespräch, würde fragen, was dieses ungehörige Verhalten soll...Wenn dann aber nicht etwas käme wie Entschuldige, ich hatte einen schlechten Tag und bin frustriert, so habe ich es an Dir ausgelassen... (etwas, was ein Narz nie sagen würde), dann müsste Narz-Partnerin schon gehen. Sie würde gehen weil sie gekränkt wurde und weil sie deutlich erkennt, dass mit dem Narz keine vernünftige Auseinandersetzung möglich wäre. Eine Frau wie ich aber bleibt und lässt sich die Verdrehungen und Schuldzuweisungen andrehen.

Das läuft dann meistens so: Narzschritt 1. Leugnen. Nein, das hat er gar nicht gesagt, nein, das war so gar nicht gemeint...., Narzschritt 2: er hat sich ja nur so verhalten weil Partnerin dies und jenes gemacht hat (Schuldzuweisung) + Nebenschauplätze eröffnen: verbal geschickt lenkt er das Thema mit Vorliebe auf ein anderes Thema, gerne auf etwas, was Narz-Partnerin ihm mal anvertraute,- eine persönliche Schwäche oder es kommen Sätze wie Du willst ja nur Deine schlechte Laune an mir auslassen, Du bist zu empfindlich oder Dein Ex hat es doch auch nicht mit Dir ausgehalten. Narz-Partnerin springt darauf an, beginnt, sich zu rechtfertigen und ist nur noch damit befasst, diese Anti-Auseinandersetzung entwirren zu wollen.
Schnell entgleitet das Ursprungsthema einem aus den Händen und man ist in eine dreckige Kommunikation entwickelt.

Das ist perverse Kommunikation und es gibt nur einen Ausweg daraus: weggehen.
Ich war so blöd und wies Narz auf die verdrehte Kommunikation hin aber auch dahinter verbirgt sich von meiner Seite mangelndes Selbstbewusstsein. Ich nehme deutlich wahr, dass mir Unrecht getan wird und ziehe nicht die Konsequenzen aus dieser Wahrnehmung.

Oft fragen sich Ex Freundinnin von Narzen: hätte ich etwas anders machen können? Hätten wir eine Chance gehabt wenn?...
Nein. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: bleiben und sich kaputt machen lassen oder gehen. Wenn man in so einem Dialog konsequent bleibt, dann geht man und nie wird ein Anruf folgen, in dem man erfährt, dass der Narz sich noch mal Gedanken gemacht hat, sich erkundigt, wie es einem geht, geschweige denn entschuldigt. Wo sollte es also miteinander weiter gehen, ohne dass man sich selbst übergeht?

Zitat:
Ich werde seine Fähigkeit, sich selbst reflektieren, prüfen. Tut er nur so? Oder ist er es wirklich. Hier werde ich hartnäckig nachbohren, in seiner Vergangenheit. Werde auch da Widersprüche aufspüren und ansprechen und überprüfen, wie es mir mit seinen Antworten geht... Und meinem Gefühl trauen.


Ich bin der Meinung, dass ich schon nach dem dritten Treffen alles gewusst habe. Er sprach schlecht über seine Ex...was sie ihm angetan hätten...Er war absolut außerstande, seine eigenen Anteile unter die Lupe zu nehmen. Er war schon damals ein Opfer Und wurde auch mein Opfer

Zitat:
Das erklärt ja auch das ständige Projizieren (meist in Form von Schuldzuweisungen). Es sind immer die anderen Schuld. Später bevorzugt der Partner. Sie können selbst nichts reflektieren, aushalten, eingestehen, einräumen, sind null konfliktfähig. Da kann man sich den Mund fusselig reden.... ANSTRENGEND.


Ja, so ist es. Es ist für mich schwer, nicht zu reden und konsequent zu handeln, eben weil ich weiß, dass dann nicht der geringste Kontakt mehr möglich ist. Ich habe gegen meine eigene Wahrheit und Wahrnehmung angeredet. Was steckt dahinter? Man argumentiert wie ein Profi aber in der Tiefe glaubt man sich selbst nicht, sonst würde man nicht weiter quatschen.

Ich kann keinen anderen Menschen ändern, ich kann keinen anderen Menschen von etwas überzeugen wenn er nicht will oder kann...Aber ich kann mir selbst treu bleiben aber das scheint nicht so leicht zu sein. Das aber ist das einzige, was wir tun können- unsere Grenzen ziehen. Dann braucht man keine Liste mehr, woran man einen Narz erkennt. Wenn man seinem Gefühl treu bleibt, dann gehts keinen Schritt weiter mit einem Narz.

Zitat:
Das ist ja auch der Grund, warum NACH dem Kontakt mit so einem Menschen NICHTS bleibt, außer heißer Luft. Wirklich furchtbar schmerzlich die Vorstellung, dass der Andere NICHTS von der eigenen Person verinnerlicht hat, mitnimmt in sein weiteres Leben. Sondern einen einfach nur austauscht.


Dieser wundervolle Absatz ist der Grund, warum ich Dir antworten musste.
Ich suche seit Monaten einen Ausdruck für genau dieses Gefühl. Nichts hat Narz von mir verinnerlicht. Nichts bleibt in ihm. Das Unglaubliche einzusehen, dass man nur Objekt, nie Subjekt war, ist sehr schwer. Wir waren in der Idealisierungsphase Objekt und wir sind es in der Abwertungsphase. Beide Male hat es NICHTS mit unserer Person zu tun. Das eine Mal dient es der Aufwertung des Narz Ich umgebe mich nur mit ganz besonderen Menschen, das andere Mal dient es dem Narz vor Infragestellung seiner selbst Diese Frau ist ein Mi.ststück, hat mich nur ausgenutzt.

Wenn man wirklich verstanden hat, dass auch die Aufwertung rein gar nichts mit der eigenen Person zu tun hatte, dass Narz sich mit schillernden Objekten wie mit Schmuck umgibt, fällt das Loslassen leichter. Wir haben sie innerlich nicht berührt, nur äußerlich geschmückt, unterhalten und genährt.
Narz sieht in seinen Objekten nur, was er darin sehen will: Schmuck oder Schuldige. Er weist die Rollen zu, die er gerade benötigt.
Für einen normal fühlenden Menschen ist das kaum fassbar.
Der Narz hat ein Bild von sich in seinem Kopf, dass sich nicht im geringsten mit der Realität deckt. All seine Abwehr dient dazu, sich selbst nicht erkennen zu müssen. Wenn er nicht projezieren würde, wenn er andere nicht zu Tätern umdichten würde, müsste er sich selbst in Frage stellen. Das aber kann er nicht.

Die besten Argumente, deutliche Fakten und Beweise haben auf sein Denken KEINEN Einfluss weil er nicht verstehen WILL, weil es ihm einzig darum geht, seine inneren Bilder zu bestätigen. Darum kann man reden, wie man will, tun und lassen, was man will, es ändert nichts an seinen irrealen Bildern in seinem verrückten Kopf.
Genau dieser Punkt hat mich davon abgehalten, noch weiter mit Narz zu kommunizieren. Er WILL nicht verstehen. Er hat jedem von uns eine Rolle zugedacht und nichts in der Welt, nicht das stichhaltigste Argument, kein noch so schlagender Beweis wird daran etwas ändern denn es geht nicht um uns als Personen. Wir sind nur Projektionsflächen-

kaum zu fassen wenn man sich an Küsse, gemeinsames Lachen etc. erinnert, gell?

herzliche Grüße

10.01.2015 13:25 • x 4 #37


F
Mal eine Frage an alle Betroffenen:

würdet ihr eurem Narz noch eine Chance geben, wenn er sich in Therapie begeben würde? Wenn er es nicht täte, um wieder zu manipulieren, sondern um wirklich an sich zu arbeiten?

Ich habe es mir lange Zeit gewünscht...Heute würde ich dennoch dankend ablehnen. Ich würde nicht Jahre warten wollen, bis im Narzhirn eventuell die ersten, vagen Empathie-Synapsen wachsen...Ich sehe gar keinen Grund mehr, meine Lebenszeit mit einem so entseeltem Menschen zu verbringen. Es kommen nur noch Menschen mit Herz in Frage.
Wie sieht das bei euch aus?

10.01.2015 14:27 • x 2 #38


Jadefuchs
Zitat von fadeaway:
Oft fragen sich Ex Freundinnin von Narzen: hätte ich etwas anders machen können? Hätten wir eine Chance gehabt wenn?...
Nein. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: bleiben und sich kaputt machen lassen oder gehen. Wenn man in so einem Dialog konsequent bleibt, dann geht man und nie wird ein Anruf folgen, in dem man erfährt, dass der Narz sich noch mal Gedanken gemacht hat, sich erkundigt, wie es einem geht, geschweige denn entschuldigt. Wo sollte es also miteinander weiter gehen, ohne dass man sich selbst übergeht?


Stark geschrieben. Und so wahr. Irgendwann war das bei jedem von uns der Fall hm? Irgendwann haben wir gemerkt, hier ist die Grenze und wenn ich sie jetzt überschreite, überschreite ich meine eigene Würde. Und wir haben sie überschritten

Dass die Narze uns wirklich nur als Objekt benutzen, für ihr eigenes Wohl, nicht jedoch wirklich uns sehen, sondern nur den Nutzen dahinter, das hat mir auch sehr lang zu denken gegeben. Das war und ist noch immer hart.
Mir hat mein Schlussgespräch (oder eher Monolog) mit ihm geholfen, in dem er meinte, dass ich ihm in seiner verdrehten Welt doch irgendwie wichtig bin. Er meinte selbst er könnte es nicht besser erklären. Ich bin ihm vollkommen egal, aber doch wichtig. Das klang einleuchtend, wenn man bedachte wer er ist.

Zu deiner Frage fade, ich würde sie gerne verneinen und sagen, hey diesem Menschen muss ich fernbleiben, da bin ich mir 100% sicher. Aber wie ich mich kenne, würde ich es trotzdem wieder versuchen.
Ich weiß, dass es keine gute Idee wäre, ich weiß ich würde weiter leiden, aber er ist Teil meines Lebens geworden, Teil meiner Familie, so schräg es auch klingt. Familie gibt man nie auf.
Ich würde mir wünschen mit ihm Kontakt haben zu können, auch ohne eine engere Beziehung. Das wär so mein Ideal. Zu wissen, dass er auf dem Weg der Besserung ist und doch genug Abstand haben, dass ich nicht unter seinen narzisstischen Zügen leide.

Achja und ein kleiner Edit für meine Zusammenfassung! Hatte diesen Punkt ganz vergessen (die entscheidenden, selbstverständlichen vergisst man immer zuerst...):

- Chronische Lügner

Das ist echt erschreckend. In manch einer Situation hätten sie ganz normal und ehrlich antworten können. Manche Situationen erforderten meines Erachtens nach keine Lüge. Es waren ganz normale Fragen oder ähnliches und doch MUSSTEN sie lügen. Das war fast schon wie ein Zwang.

10.01.2015 15:14 • #39


S
Liebe fadeaway,

ich habe mich sehr gefreut, dass Du geschrieben hast und Deine wichtigen Gedanken hinzugefügt hast. Vielen lieben Dank..

Zitat:
antwortest Du noch in irgend einer Form seinen Hoovering-Versuchen?

Ich habe es leider anfangs immer wieder getan, wenn auch nur per Mail. Heute weiß ich, wirklich jeder Kontakt, hinterlässt bei mir Schmerz.. Alles, was deutlich macht, WIE wenig er je begreifen wird, zu WIE unfassbar wenig bis in der Tat gar keiner Empathie er in der Lage ist (was mein Kopf längst weiss, aber...), WIE schei. ich ihm auf gut Deutsch bin - schmerzt. So bin ich erst ganz langsam - aber immerhin! - zu meiner KEIN-KONTAKT-Haltung vorgedrungen. Ich hoffe so sehr, dass ich durchhalte!

Solltest Du das mit dem Hovering noch einmal nachlesen wollen, es steht ganz besonders gut in dem Buch von Zari Ballard When love is a lie und ihrem Arbeitsbuch beschrieben. Aber Du hast es ja selbst schon so treffend mit Deinen Beispielen auf den Punkt gebracht:

Zitat:
Hi! Sehe gerade unseren Film und denke an Dich... (Ich kann nicht allein sein und habe gerade kein anderes Objekt zur Verfügung)
Na? hast Du Dich wieder entspannt? (Zweifel füttern: habe ich etwas falsch gemacht?....Gedankenkarussell)
Frohes Neues! (Streu-sms,- iregnd ein Objekt wird vielleicht anbeißen)
Ich bringe es nicht übers Herz, Dein Nachthemd in die Waschmaschine zu stecken. (Ich hänge ja so an Dir)
Du hast es geschafft, unsere Beziehung an die Wand zu fahren. (Aufruf zur Rechtfertigung)


Ja, genau so. Oh man. Wie oft habe ich mich in so etwas aufgerieben...?


Zitat:
Ich versuchte, Grenzen zu setzen aber ich merkte, dass ein Narz völlig das Interesse verliert wenn man sein Spiel nicht mitspielt und weil ich Narz nicht verlieren wollte...Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Beziehung zu einem Narz sofort zerbrechen würde, er würde das Interesse verlieren, wenn man Grenzen aufzeigt und sie auch wirklich durchsetzt


Mich beruhigt das. Wirklich. Dein Wort in Gottes Ohr... Ich will das wirklich NIE wieder erleben.. Und ich glaube, ich kriege das hin. Im Moment fühle ich mich innerlich noch zu wund und verletztlich - sozusagen, von der letzten Runde mit diesem Menschen. Da lecke ich derzeit noch meine Wunden. Aber ich möchte auch irgendwann noch einmal versuchen, auf die Männerwelt loszugehen. Wie sieht es denn da bei Dir aus?


Wie sähe das in der Realität aus? Man hat einen schönen Tag mit Narz...plötzlich kommt eine Demütigung. Man spürt es genau. Eine Frau mit gesundem Selbstwert würde vielleicht gerade noch offen sein für ein kurzes Gespräch, würde fragen, was dieses ungehörige Verhalten soll...Wenn dann aber nicht etwas käme wie Entschuldige, ich hatte einen schlechten Tag und bin frustriert, so habe ich es an Dir ausgelassen... (etwas, was ein Narz nie sagen würde), dann müsste Narz-Partnerin schon gehen. Sie würde gehen weil sie gekränkt wurde und weil sie deutlich erkennt, dass mit dem Narz keine vernünftige Auseinandersetzung möglich wäre. Eine Frau wie ich aber bleibt und lässt sich die Verdrehungen und Schuldzuweisungen andrehen.

Ich finde, dieses Beispiel super. Genau das müsste vom Gegenüber kommen. So sehe ich das auch.
Aber eine Demütigung käme beim N. natürlich nicht am Anfang eines Kennenlernens. Ich hatte letztes Jahr eine Zeit, da habe ich mich nochmal getraut, ein paar Männer zu treffen, die Fühler auszustrecken, bevor ich dann leider noch einmal einen Rückfall erlitten habe. Über das Internet und eine renomierte Partnerschaftsbörse allerdings, wozu ich mittlerweile wirklich eine ambivalente Haltung habe... Aber bei den Treffen konnte ich etwas üben. Wahrzunehmen, wie sie sich präsentieren, wahrzunehmen, wie es mir damit geht. Mir ist aufgefallen, dass wirklich erschreckend Viele von Wechselseitigkeit scheinbar nur wenig verstehen, einen zutexten was das Zeug hält und auch noch gekränkt oder irritiert sind, wenn man sie darauf anspricht. Von daher war das schon mal ein Anfang.

Das ist perverse Kommunikation und es gibt nur einen Ausweg daraus: weggehen.
Ich war so blöd und wies Narz auf die verdrehte Kommunikation hin aber auch dahinter verbirgt sich von meiner Seite mangelndes Selbstbewusstsein. Ich nehme deutlich wahr, dass mir Unrecht getan wird und ziehe nicht die Konsequenzen aus dieser Wahrnehmung.


Liebe fadeaway, warum wertest Du Dich so ab? Das tut mir leid. Du beschreibst hier so klug und auf den Punkt Deine Gedanken. Zu wissen, wie die ticken und anders zu handeln, sich abzuwenden, sie vor die Wand fahren zu lassen, sind doch wirklich zwei unterschiedliche Paralleluniversen. Ich finde, es fühlt sich immer an wie: Sucht. Sehn-Sucht, den anderen erreichen zu wollen. Und bei der Sucht muss der Süchtige ja auch erst mühsam lernen, sein Verhalten zu kontrollieren und keine Rückfälle mehr zuzulassen, den Kontakt zu dem Suchtmittel zu unterbinden. Um jeden Preis. Wie Du schreibst: es gibt nur zwei Möglichkeiten, bleiben und sich kaputt machen lassen oder gehen.

Ja, so ist es. Es ist für mich schwer, nicht zu reden und konsequent zu handeln, eben weil ich weiß, dass dann nicht der geringste Kontakt mehr möglich ist. Ich habe gegen meine eigene Wahrheit und Wahrnehmung angeredet. Was steckt dahinter? Man argumentiert wie ein Profi aber in der Tiefe glaubt man sich selbst nicht, sonst würde man nicht weiter quatschen.

Ich bin für mich zu der Überzeugung gekommen, dass in diesen ausgelösten Schmerzen durch den N., mein eigenes schmerzliches Thema aus meinen frühen Beziehungserfahrungen hervorgebrochen ist. Ein Gefühl, welches ich mir nie im Leben freiwillig angeschaut hätte, weil es einfach viel zu sehr weh tut. Bei mir war es das Gefühl, wie Luft behandelt zu werden, mit meinen Bedürfnissen völlig unwichtig zu sein, nur einen Zweck zu erfüllen. Ich wusste immer schon, ok. meine Kindheit war jetzt nicht so schön. Gut. Aber so ein Satz sind Worte, nur Worte. Aber diese Schmerzen hatte ich vergessen. Ich bin mir für mich selbst heute sicher, erst das völlige Akzeptieren, Annehmen und Durchleben dessen, DAS ES WIRKLICH SO SCHLIMM WAR, führt dazu, dieses eigene N.-Thema zu verarbeiten, sodass man diese Kerle nicht mehr in der Anziehung hat... Somit löst der Narz. das Gefühl wohl in mir aus (durch sein kaum aushaltbares rational schwer zu fassendes Verhalten... welches schei...e ist!), aber das Gefühl ist bereits in mir gewesen und hat nicht mehr viel mit ihm zu tun. Aber es erklärt glaube ich meine Gott sei Dank seltener werdenden irrationalen Sehnsuchtsanfälle, den illusionären Wunsch, es könnte doch anders sein. Und genau das - glaube ich - klappt mit zunehmender Akzeptanz nicht mehr so gut. Bei mir auf jeden Fall.

Ich suche seit Monaten einen Ausdruck für genau dieses Gefühl. Nichts hat Narz von mir verinnerlicht. Nichts bleibt in ihm. Das Unglaubliche einzusehen, dass man nur Objekt, nie Subjekt war, ist sehr schwer.

kaum zu fassen wenn man sich an Küsse, gemeinsames Lachen etc. erinnert, gell?


Ja, das finde und fand ich immer besonders schwer. Diese angeblich so einmalige intensiv erlebte körperliche Nähe und der S. mit Ihnen. Das ist für mich mit Abstand das Schwierigste, das was ich doch immer wieder vermisse. Und weißt Du was ich mittlerweile glaube? Dieses Gefühl, das sei so einmalig zwischen uns gewesen (das hat mir meiner immer wieder gesteckt...), das glaube ich heute gar nicht mehr. Ganz schlimm ist das. Ich bin der festen Überzeugung, das spulen sie mit jedem anderen Objekt ab, wie ihre Lieblings-Platte. Es ist mit jeder einmalig im Bett. Großartig. Leidenschaftlich. Auch das - und das tut mir am meisten weh - hat überhaupt nix mit mir/mit uns zu tun. Dieser Gedanke ist schon ziemlich gruselig. Aber ich bin mir sicher. Er ist wahr. Was denkst Du?

Ein letzter Gedanke noch zu Deiner Frage mit der Therapie. Ich weiß selbst genau, wie lange es dauert, bis Empathie in einer Therapie nachreifen kann, wenn überhaupt. Und es dauert. Jahre. Da hast Du ganz genau recht, wenn Du sagst, Du willst darauf nicht mehr warten. Auch gibt es keine Garantie. Es gibt so viele unterschiedliche Therapeuten, wie es Menschen und Schulen gibt und letztlich ist jeder auch nur so weit, wie er persönlich gereift ist. Das ist meine Meinung.
Mein Narz. hatte angeblich schon 10 Jahre Therapie. Das machte auf mich bei unserem ersten Treffen mächtig Eindruck. Aber weißt Du was? Schieß es einfach in den Wind. Ich habe bis heute nicht verstanden, was da wohl in der Therapie abgelaufen ist oder noch läuft. Das kann nur pseudo sein. 10 Jahre? Haarsträubend... Sorry.

Ich schicke Dir herzliche Grüße zurück!

11.01.2015 01:30 • #40


Z
Ja, dem kann ich nur zustimmen.
Die ganze Klaviatur dieses Wahnsinns habe ich 2 Jahre mitgemacht. Natürlich waren mehrere on und offs eingebaut. Seinerseits.
Ja, mein Bauchgefühl sagte mir, mit dem tickt was ganz gehörig nicht.
Nur Depressionen, sonst nichts.
Ich war so naiv mit Mitte 40.
Als Mädchen ist mir beigebracht worden, meine Bedürfnisse gelten nicht, Rücksicht und Toleranz, ach ja. Funktionieren auch noch. Reparieren und nicht wegschmeissen.
Ach wie toll! Das hat mich schon als Kind und später als Jugendliche dermaßen angeekelt, dass ich sagte und wußte, dass ist nicht mein Lebensstil. Ich bin auch noch da.
Zack und Krach....mein Muster habe ich unbewußt weiter gelebt.
Genau an meinen Schwächen hat er angedockt. Die Kennlernphase dauerte fast 9 Monate. Was heißt das schon.
Jagdinstinkt auf der Suche nach was nützlichem war geweckt.

Kurz, ich habe mich, nach all den nicht aufzuzählenden tollen Sachen meines Ex Narz (Lügen, Intrigen, Neid, Geltungssucht....), getrennt.
Was für ein Befreiungsschlag!

In den letzten Monaten habe ich angefangen mich selbst zu hinterfragen, habe endlich gemerkt, dass Glauben an Versprechungen und meine Gefühle einem solchen Menschen der schon ewig in Therapie ist, scheint oder sonst was, ZWECKLOS ist.
Ich war nicht mehr da.
Natürlich haben solche Menschen ein Gespür, wenn sich jemand abwendet. Ehe ich ihm den Satz sagen konnte Es ist Schluss, ich komme Dir nicht mehr hinterher. Ende. Ich entlasse mich in mein eigenes schönes Leben, da ist er wieder unter einem Vorwand ohne Gespräch abgehauen.

Es war mir egal.
Das wäre aber kein Supi NPSler (Diagnose habe ich Tage später bei Terminvergabe in Gemeinschaftspraxis, durch Tipp seiner Ärztin erhalten. Danke das weiß ich nun auch),
wenn nicht noch im Nachhinein ein Messerchen in meinen Rücken gebohrt wäre.
Durch einen blöden Zufall, völlig ungefragt, wurde mir gesagt, er hätte ein Verhältnis mit seiner Wiedervereihrateten Ex und so weiter und so fort. Das muß schon länger gehen.
Peng!
Das Puzzle hat sich von selbst zusammengesetzt.

Ein Gefühl der Lüge lag immer in der Luft, nur nicht greifbar. Raffiniert. Gell?

Konsequenz: Da er telefonisch nicht zu erreichen war, fuhr ich hin.
In knapp 2 Minuten an der Wohnungsstür sagte ich ihm, dass ich es weiß, mir es nicht aus den Fingern gesogen habe. Ich habe keine Rechtferigungsposition eingenommen.
Ich sagte ihm, das ich mich rigoros von ihm trenne. Es kein zurück mehr gibt. Das ich mit ihm nie wieder ein Wort wechseln werde.

Dann bin ich mit weichen Knien gegangen.
Am folgenden Tag habe ich seinem getreuesten Fan eine Brief geschrieben, in dem stand, dass ich dieses Spiel im Vernebelungssumpf nicht mehr mit spiele. Und tschüs.

Ihn lies ich wissen, dass ich meine eigenen Anteile erkannt und gewappnet bin, mich nicht mehr einzulassen.
Nie mehr. Ich habe ihn in sein Papierschiffchen mit seinem Selbsthass, Minderwertigkeitsgefühlen, Lügen, Intrigen, Neid....gesetzt und lasse ihn allein in seinem Lebenslügen Sumpf treiben.
Ich hingegen, geniesse die Sonne, die Blumen, die Wiese und mein Leben.

Der Brief hat mir ein Prozess des Loslassens ermöglicht. Fertig bin ich für mich noch lange nicht. Damit ich das schaffe und mit meinen eigenen Anteilen fertig werde, gehe ich zum Therapeuten.

Ich muß nicht auf Liebe hoffen, wo es keine gibt, ich muß nicht mehr aushalten, wo es nichts mehr auszuhalten gibt. Mensch Meier....dieses blöde Muster, mein Muster, will ich durchbrechen.
Fast bin ich dankbar für meinen Weg des Selbstreflektierens, den ich gehen muß und will. Weil, sonst nimmt das nie ein Ende.

Totale Kontaktsperre ist das beste.
So, war jetzt doch ein bissel länger, ich wünsche uns alles Gute.

19.01.2015 14:21 • x 2 #41


S
Liebe ZuversichtStärke,


in jedem Fall hast Du da ja wirklich Stärke bewiesen. Und die Zuversicht ist auch schon da - wird sicherlich noch weiter wachsen. Ich wünsche es Dir sehr! Es klingt sehr kraftvoll und klug, wie Du nun für klare Verhältnisse gesorgt hast! Ich wünsche Dir, dass Du stolz auf Dich bist.

Zitat:
Das wäre aber kein Supi NPSler (Diagnose habe ich Tage später bei Terminvergabe in Gemeinschaftspraxis, durch Tipp seiner Ärztin erhalten. Danke das weiß ich nun auch),
wenn nicht noch im Nachhinein ein Messerchen in meinen Rücken gebohrt wäre.
Durch einen blöden Zufall, völlig ungefragt, wurde mir gesagt, er hätte ein Verhältnis mit seiner Wiedervereihrateten Ex und so weiter und so fort. Das muß schon länger gehen.
Peng! Das Puzzle hat sich von selbst zusammengesetzt. Ein Gefühl der Lüge lag immer in der Luft, nur nicht greifbar. Raffiniert. Gell?


Du Arme! Das tut mir wirklich sehr leid für Dich. Ich kenne diese Messerstiche, diese schmerzhaften Messerstiche... Ja, dieses Gefühl, dass etwas in der Luft liegt kenne ich natürlich auch allzu gut. Heute weiß ich, dass der Hardcore-N. ja nur lügt. Auch wenn er es eigentlich gar nicht müsste. Er bescheisst (entschuldigung!) nicht nur andere permanent, sondern auch sich selbst.
Genau diese Wahrnehmungen werde ich in Zukunft nutzen - das habe ich mir geschworen. Aber erst einmal muss man ja auch diese ätzenden Erfahrungen machen, die kein Mensch braucht. Meistens leider öfter. Das ist ja das Gruselige...

Aber jetzt wünsche ich Dir - aus eigener Erfahrung - die nun notwenige Kraft für das Durchhalten Deiner Kontaktsperre. Aber da hast Du ja scheinbar auch schon gut für Dich gesorgt - mit Therapeutin und neuen gereiften Einsichten. Auch wenn dies sicherlich alles ganz enorm anstrengend gewesen ist für Dich, in den letzten Monaten und Wochen.

Ich bin nun in der 7. Woche meiner (aktuellen) Kontaktsperre (da hatte ich den letzten schriftlichen Kontakt mit dem N. - der mich auch schon wieder derartig runtergezogen hat). Wenn ich gerade wieder eine Art gedanklichen Sehnsuchts-Schmerzanfall kriege, hilft mir im Moment sehr, mit MIR SELBST zu sprechen. Mir zu sagen, dass dieses schmerzliche Gefühl, was mich an den N. denken lässt und welches ein (ganz kleiner/junger) Teil von mir für vermeindliche Liebe hält, das Gefühl ist, was überwiegend in meine Kindheit gehört. Ich versuche diesem stark sehnenden Teil zu sagen, dass es Recht hat, dass es wirklich SO schlimm war und dass er wirklich nicht geliebt worden ist. Und dass es hart ist existentiell auf die Liebe eines Elternteils angewiesen zu sein, welches einen nicht zurückliebt oder z.T. sagt, er würde es tun, einen aber nur benutzt hat (von mir aus, weil er/sie es nicht anders konnte - aber das Ergebnis ist/war für mich das Gleiche), einem noch zusätzlich die eigene Wahrnehmung verdreht und verunsichert. Und dann sage ich mir selbst, dass ICH MICH LIEBE. Dass ich MICH NIE MEHR ALLEIN LASSEN WERDE. Und dass ich selbst in Zukunft gut auf mich aufpassen werde, welche Menschen in meinem näheren Dunstkreis sein werden. Erst recht, welcher Partner. Bei den Worten - aber Ich liebe Dich, kann ich meistens - auch wenn es nicht sofort eintritt - eine Erleichterung in der Herzgegend spüren.

Zitat:
Ich war so naiv mit Mitte 40.

Mich hat dieser Satz berührt, weil ich Ähnliches in Bezug auf die fortschreitende Zeit mit diesen alten Mustern derzeit auch oft denke. Ich bin glaube ich gerade dabei zu be-greifen, WIE schwer die Beeinträchtigungen/Verletzungen durch narzisstische (oder ich sage mal allgemeiner - in jedem Fall psychisch unreif gebliebenen) Eltern in einem Leben wirklich sind, dass ich erst so spät zu den Wurzeln vordringen kann. Ich verstehe auch mehr und mehr, warum das einfach so lange dauert. Weil es so schmerzhaft ist (wie wir das derzeit auch spüren) und ich denke, niemand sich so etwas freiwillig antut (ohne drängenden Handlungsbedarf oder Leidensdruck), lieber verdrängt - in alten Mustern bleibt. Ich finde das heute sehr traurig, dass es für mich zumindest nicht früher möglich war, eine befriedigende Beziehung zu führen, mehr Leichtigkeit in Beziehungen und Getragenwerden zu spüren. Aber es ist so. Und vielleicht liegen noch viele Jahre vor einem, wo schöne und erfüllende Beziehungserfahrungen möglich sind? Ich jedenfalls wünsche mir das sehr...


Liebe Zuversicht und Stärke - ich wünsche Dir von Herzen und mir (natürlich auch) weiterhin Mut, Kraft und Entschlossenheit!

Liebe Grüße

19.01.2015 16:06 • x 3 #42


Z
Liebe Sonne,

Danke für Deine Zeilen. Sie machen mir Mut, trösten und sie sind herrlich herzlich ungeschönt.
Danke dafür.
Natürlich wünsche ich uns allen hier Kraft uns nicht als Opfer zu fühlen, uns nicht die Opferrolle auf den Rücken binden zu lassen.

(Eine destruktive Beziehung habe ich das zweite Mal in Folge hinter mir.)

Ich hoffe, dass ich auf einem guten Weg bin, mir selbst zu verzeihen. Es geht nicht um Schuld.
Nein.
Ich möchte mir selbst verzeihen können. Denn klar ist, durch meine aufrichtige Liebe und das andocken lassen an meine Schwächen, habe ich mir selbst geschadet, nicht ihm.
Ob ich ihm verzeihen kann oder soll, interessiert mich nicht.
Jetzt bin ich dran mit mir wieder ins Reine zu kommen.

Und ja, liebe Sonne und alle anderen hier, auch ich leide ab und an wie ein Tier!
Die letzten Wochen und Monate haben mir einiges abverlangt.
Stimmt.

Aber wisst Ihr meine lieben was das beste daran ist?
Ich bin zu meinen Wurzeln zurück. Das war für mich DIE Möglichkeit! Meine Güte, wat für ein Reifeprozess! Mein persönlicher. Darauf bin ich stolz!
Er?....Seins bleibt bei ihm und meins bei mir. Ich bin für seinen Mist aus der Vergangenheit nicht zuständig. Das muss er selbst lösen oder nicht. Ich bin da nicht dabei.

Wenn ich früher diese Sätze hörte: Bleiben Sie bei sich Frau..., suchen sie Ihre eigenen Anteile. Sie halten zu lange aus.
Das wollte und konnte ich nicht hören, weil es für mich damals die implizierung von Schuld darstellte.
Na, kennt Ihr das?
Bei mir als gestandene Frau mit Menschkenntnis, weil im täglichen Umgang mit den unterschiedlichsten Charakteren. Ja, bei mir hat mein Augenmerk, meine Menschenkentnis bei der Partnerwahl versagt.
Es ist ja auch etwas persönliches, etwas rein privat Gefühliges.
Das verzeihe ich mir inzwischen.

Wenn ab und an die Wut hochkommt, über was weiß ich. Dann sage ich mir: Danke für die Trennung, weiter so und Du wärst draufgegangen. Ist das eine Partnerschaft gewesen? NEEEEEE....!

Kraft gibt mir ein Titel von Herbert Grönemeyer Ich geb nichts mehr.

Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

Noch eines: Die beste Rache ist ein schönes Leben.

Gehab Dich wohl, liebe Sonne.

19.01.2015 21:03 • x 2 #43


K
Zitat:
Wenn er nicht projizieren würde, wenn er andere nicht zu Tätern umdichten würde, müsste er sich selbst in Frage stellen. Das aber kann er nicht.


Weil: DAS würde ein waschechter Narz. nicht aushalten.....Narz. müsste erkennen, was für ein kleiner, mieser, niederträchtiger, arm - SEELiger Wicht er in Wirklichkeit ist.
DAS käme einer Demontage seines eh brüchigen Selbstwertes gleich.

Ein Narz. kann nur existieren und andere Menschen - am Anfang - beeindrucken, weil Narz. vorgibt, Jemand und Etwas für sein, was Narz. nicht ist, nicht hat und erst recht nicht sein kann.

Wer würde sich auf einen Narz. einlassen, wenn Narz. bereits zu Beginn des Kennenlernens und am Anfang einer Beziehung sein wahres Gesicht zeigen würde? Sein wahres Gesicht versucht Narz. solange hinter seiner Maske zu verstecken, bis Narz. sein nächstes Objekt sicher hat bzw. glaubt, sicher zu haben.
Und hält Narz. mal nicht lange genug mit Aufwertung und Idealisierung durch, d.h., die Maske verrutscht schon manches Mal in der Werbungsphase - das Objekt ist Narz. doch nicht verfallen - hat so ein Narz. sich schon so manches Mal verzockt.

Denn: Frau nimmt ganz schnell die Beine in die Hand und kehrt noch schneller zurück in ihr narzfreies Leben!

21.01.2015 19:25 • #44


S
Hallo Zusammen,
ich wollte hier gerne noch einen Link mit Euch teilen, auf den ich vor einiger Zeit gestoßen bin und den ich für mich sehr hilfreich fand. Es gibt bei Spiegel online eine Checkliste mit der man in 130 Items prüfen kann, ob ein menschliches Wesen narzisstisch ist und v.a. auch wie stark dieser Narzissmus ausgeprägt ist. Das finde ich wirklich sehr hilfreich, da ja die meisten Menschen irgendein Problem mit ihrem Selbstwert haben (sprich eine narzisstische Seite haben), aber v.a. die wirklich stark ausgeprägten sehr unreifen Exemplare die sind, welche so oft Leid und Verletzung im Kontakt verursachen. Außerdem finde ich die einzelnen Items auch sehr anschaulich geschrieben. Vielleicht kann ja auch der Ein oder Anderen von Euch etwas damit anfangen.

Liebe Grüße

spiegel.de/panorama/checkliste-von-joe-navarro-hinweise-auf-narzisstische-persoenlichkeiten-a-964707.html

21.01.2015 23:03 • x 1 #45


A


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