Hallo Zusammen,
am 28.01. war es soweit, mein narzisstischer Ex hat sich nach über vier Jahren von mir getrennt und es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
Wie es für einen Narzissten üblich ist, hat er sich in der Kennenlernphase von seiner besten Seite gezeigt, mir die Sterne vom Himmel geholt. Ich war vor ihm jahrelang solo und für mich stand fest, er ist der Richtige.
Die erste Ernüchterung folgte bereits nach drei Monaten Beziehung: Ich fand heraus, dass er hinterrücks in Kontakt mit seiner Ex stand (Selbstverständlich hatte er hierfür eine „tolle“ Erklärung, der Kontakt drehe sich nur um finanzielle Angelegenheiten). Mir sagte er zuvor, sie sei überall gelöscht und blockiert, kein Kontakt. Naja.
Die weitere Zeit war geprägt von nahezu wöchentlichen Streitereien aufgrund seines Verhaltens: Grundlose extreme Eifersucht auf alles und jeden, extremes Kontrollverhalten mir gegenüber, emotionale Erpressungsversuche nach Streits mit Abschiedsbrief, Lügen.
Nach jedem Streit versprach er, sich zu ändern und überschüttete mich mit Liebesbekundungen, sodass ich zu ihm zurückkehrte.
Ironischerweise wurde ich von Zeit zu Zeit von gemeinsamen Bekannten „gewarnt“, dass er sich im Netz gegenüber anderen Frauen sehr flirty verhalten würde, was er natürlich abstritt.
Sein Handy war schon immer quasi mit „seiner Hand verwachsen“ und ununterbrochen gingen Nachrichten ein. „Wagte“ ich es allerdings, meiner Mutter (ich war bereits so ängstlich, dass ich ihm sogar sagte, wem ich schreibe!) eine Whatsapp zu schicken, war er tief beleidigt, es kam zum Streit.
Den Vogel schoss er ab, als wir 2021 zusammenziehen wollten, er dann beim zweiten Besichtigungstermin entschied, die Wohnung ohne mich anzumieten (Wohnung war mir zu klein), statt gemeinsam mit mir weiter zu suchen.
Durch die vielen Streitereien sahen wir uns meist nur am Wochenende, die Situation hatte mich ausgelaugt und ich hatte regelrecht Angst davor, wann es zum nächsten Streit kommt. Ich versuchte, ihm keinen „Anlass“ zu geben und habe mich zunehmend isoliert, gab alles auf, nur meine Familie konnte und wollte ich nicht aufgeben, was ihm ein Dorn im Auge war und was er auch bis zuletzt mit allen Mitteln zu ändern versuchte.
Das Selbstbewusstsein, was ich vor der Beziehung mit ihm hatte, verschwand immer mehr. Zweideutige Gemeinheiten, die immer als „Spaß“ abgetan wurden und Erniedrigungen gaben mir den Rest.
Im Oktober letzten Jahres kündigte er überraschenderweise an, er brauche „Ruhe vor mir“. Seine Begründung: Er hätte vier Jahre nicht genug Liebe von mir bekommen, wir hätten zu wenig gemeinsame Zeit, ich sei „gefühlstot“.
Ich verstand die Welt nicht mehr und habe mich die nächsten sechs Wochen sehr erniedrigt, ich flehte und bettelte ihn an, uns nicht aufzugeben, er ließ mich immer wieder volle Kanne auflaufen und stieß mich von sich. Er hatte mich jetzt vollends gebrochen.
Wie ich herausfand, war er zu dieser Zeit wieder sehr flirty im Internet unterwegs und auch oft mit Freunden aus, was er mir auf social media präsentierte.
An meinem Geburtstag Mitte November schickte er mir Rosen mit einer Karte, dass er mich liebt. Wir kamen wieder zusammen, jedoch war er ab diesem Zeitpunkt eiskalt mir gegenüber.
Ich setzte alle seine geäußerten „Wünsche“ um, wollte mehr gemeinsame Zeit, jetzt war er es aber, der mir immer wieder absagte und andere Dinge mir vorzog. In den Wochen seit meinem Geburtstag beschlich mich immer wieder das Gefühl, dass er mich betrügt. Ich war so vernarrt in ihn, dass ich versuchte, es auszublenden.
Da ich mir aber durch die ständigen Absagen (wieder mal) ver*rscht vorkam, kam es immer wieder zum Streit.
Letzten Sonntag machte er per Whatsapp Schluss.
Kurz zuvor hatte er ein Foto vom Abendessen mit einem Freund und einem mir unbekanntem „Mädchen“ veröffentlicht.
Seine Begründung: es sei zu viel in ihm kaputt gegangen, ich hätte ihn vier Jahre erniedrigt, er hätte immer sein Bestes getan und mir war es nie gut genug. Komplette Schuldumkehr.
Die letzten Tage habe ich mehrmals gebettelt, er lässt sich nicht erweichen, sagt jedoch, ich sei ihm nicht egal und er werde mich auch nicht aus dem Telefonbuch löschen.
Mein Verstand sagt mir, dass es das Beste ist, ihn gehen zu lassen, aber das Herz… Es tut schrecklich weh, ich fühle mich einsam, wertlos, betrogen.
Bestimmt steckt eine Andere dahinter, das Gedankenkarussell macht mich fertig: Was habe ich falsch gemacht? Bin ich ihm nicht mehr gut / hübsch genug? Wie lange betrügt er mich schon?
Beim Schreiben des Textes fällt mir selbst auf, dass ich vier Jahre mit einer absolut toxischen Beziehung vergeudet habe, aber die Tränen fließen trotzdem.
Wie kann ich mit ihm abschließen? Alles tut weh.
Sorry für den langen Text!
03.02.2024 21:02 •
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