Ihr Lieben,
das Kapitel versöhnliche Distanz
zu meinem Ehemann mit egozentrischer, narzisstischer bzw. narzissmus- gestörter, negativ beherrschen wollender Seite muss von mir geschrieben werden.
Mein langjähriges Co- Verhalten habe ich lange nicht als solches gesehen, sondern als Diplomatie und Erklärungen meiner Erfahrungen und Abgrenzung.
Nach der ersten Zeit der Liebe und
Bewunderung, fiel mir auf, dass mein Mann aus heiterem Himmel sehr abwertend sein konnte.
Er brachte seinen neunjährigen Sohn mit in unsere Ehe, ein toller Junge, aber nicht fürs Gymnasium geeignet.
In diesem Zusammenhang ich zum ersten Mal mit seiner Egozentrik konfrontiert. Der Lehrer riet davon ab, den Jungen aufs Gymnasium zu tun. O.k., das Wichtigste ist für mich, dass ein Kind seinen eigenen Weg gehen kann. Nicht für meinen Mann.
G kann eigentlich alles, wenn G das Gymnasium nicht schafft, mache ich Hausmann ... . Inzwischen war unsere gemeinsame Tochter geboren.
Mein Stiefsohn ging aufs Gymnasium, nach dem zweiten Jahr sorgte ich für seinen Wechsel auf die Realschule, wobei es, von seiner
autoritären Art ausgehend zu respektlosen Streits mit meinem
Mann kam. Unsere Tochter war dann eine gute Gymnasiastin, studierte aber nicht, was ihr Vater
bewundert und indirekt von Ihr wollte, sondern ging Ihren eigenen Weg.
Unsere Ehe holpert vor sich hin. Da er beruflich erfolgreich ist und im
Stress war, hielt ich seine egozentrische, autoritäre Seite für Stress- bedingt und verzieh ihm immer wieder.
Beiden Kindern ging und geht es
gut, sie gehen ihren Weg, verstehen sich gut und haben eigenes Leben.
In dieser Zeit fiel mir auf, dass das Verhalten meines Mannes nicht normal ist. Er wertete mich immer
mehr ab, so dass ich anfing zur Beratung in der Großstadt hier zu gehen. Die Kinder entlastete ich mit der klaren Ansage, dass Papa Probleme hat, trotz seines beruflichen Erfolgs unter
Minderwertigkeitsgefühlen leidet.
Mir fiel auf, dass er meine und der Kinder Freunde abwertete und selber bei den Leuten nicht landen
konnte, die er als Freunde haben wollte. Er versuchte mich dabei als seine 'Erweiterung' einzuspannen und schrie mich an, ich wäre nicht nett genug zu denen.
Er driftete ab und wir schrieen uns an, gaben uns Ohrfeigen, knallten die Türen. Er versuchte mich als die Schuldige hinzustellen und wertete
mich immer mehr ab, so dass auch den Kindern deutlicher wurde, dass er an Minderwertigkeitsgefühlen leidet und 'obere' Leute als Freunde
zu gewinnen versucht, die gar nicht zu ihm passen.
Als unsere Tochter auszog, zog ich auch aus. Er fing durch die Trennung an, zur Beratungsstelle zu
gehen, wo er einen guten Berater fand.
Nach zwei Jahren ging ich zu ihm zurück, bereit, die Liebe zwischen uns wieder anzufachen.
Doch nach wenigen Wochen kam sein altes unzufriedene negatives Verhalten wieder durch, nur dass ich nun kein Verständnis mehr dafür habe und auch kein Grund dafür zu sehen ist.
Durch die Beratung fand er echte
Freunde, doch mir gegenüber wertet er sie wieder ab, so wie er mich immer wieder abwerten muss.
Ich habe nun die Konsequenz gezogen, nicht mehr mit ihm
auszugehen, solange er mich abwerten muss. In getrennten Zimmern sind schon länger.
Er muss wieder Sätze schreien wie:' Du hast nichts zu entscheiden', 'Du
bist nichts' beruflich aus seiner Sicht und ähnlichen Unsinn.
Ich ziehe die Konsequenz und mache meine Dinge.
Die Kinder leben ihr Leben, sind froh
dass ich klarkomme und sind traurig, dass ihr Papa so relativ freudlos über ihre Erfolge in ihrem eigenen Leben ist.
Auf dem Stand des friedlichen
Abstands waren wir während der Trennungszeit. Und wenn mehr gesunde Nähe von seiner Seite nicht
möglich ist, wird es dabei bleiben müssen.
Ich bin traurig und gefasst.
Und die Hoffnung, dass er aus seiner egozentrischen, abwertenden Minderwertigkeits- Kompensation
noch herausfinden kann, stirbt zuletzt.
Alles Liebe ...