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Narziss als Ehemann und Vater

L
Hallo Ihr Lieben,
Hallo Souldiver,

über einen kranken Menschen mag ich nicht grundsätzlich im negativen Ton reden/ schreiben.
' wie ein Mörder', 'Narz',
'angekrochen' , etc. .

Ich habe in einem eskalierten Streit mit zerbrochenem Spiegel vor den Kindern, mal die Polizei gerufen und als Ursache des Streits angegeben,
dass mein Mann sich weigert, mit mir eine Paarberatung zu machen.
Der Notarzt sprach mit ihm, er verstand auch, dass bei einem Streit
was zu Bruch geht und mein Mann war vernünftig.
Doch in der Eheberatung log er, dass wir keine Probleme hätten und ich hypersensibel wäre.
Nach drei Stunden brach ich ab, denn so hatte das keinen Sinn.
Nun musste ich mir anhören, ich
wäre nur wütend und würde nur Spiegel zerbrechen ( war e r
drangestoßen).
Der Paartherapeut hatte jeden von uns jedesmal aufgefordert ein Thema mitzubringen, und er hatte sich geweigert mit der bodenlosen Behauptung, das einzige Problem wäre meine Überempfindlichkeit.

Kurz und gut, ich ging allein weiter zu meiner Beraterin in der kirchlichen Beratungsstelle,
was mir sehr half, mich auszuklinken und nicht in Co- Verhalten mich anzupassen oder schlecht behandeln zu lassen.

Ich würde nicht sagen, dass sie 'kalt' sind und all diese Wörter die man in der Wut sagt, dauerhaft benutzen.

Ich würde sagen, dass sie empfindungslos sind und ratlos ausflippen und durch Machtspiele
Beziehungen zu erhalten versuchen, und dass diese Mauer nur schwer oder gar nicht zu durchdringen ist

Bei meinem Mann ist diese Mauer durch Liebe teilweise eingebrochen, weil er nicht total egozentrisch ist,
sondern doch ansatzweise offen sein kann und weil ich das Glück hatte zur kirchlichen Beratung zu gehen, dort in meiner Selbständigkeit, mich nicht anzupassen und nicht mitzuspielen sondern Meines zu tun, Unterstützung fand.

Heute würde ich rückblickend sagen, dass zwischen meinem Mann und mir immer Anziehungskraft da war und ein Grundvertrauen, vielleicht weil ich seinen leicht geistig behinderten Sohn mit unserer Tochter
unkompliziert zu beider Selbstvertrauen und eigenem Weg
unterstützt habe, ich weiß es nicht.

Ich bin auch sehr geprägt vom Tod
meines Bruders in jungen Jahren und mag, so lange man lebt, nicht aufgeben.

Natürlich sind Trennung und dauerhafte Distanz nötig, wenn kein gesundes Zusammenkommen
möglich ist.
Bei meinem Mann und mir ist das möglich.
Er erkennt, dass er beherrschend
im Mittelpunkt stehen 'muss' und ihm viel Mitmenschlichkeit entgeht.
Er bemerkt, dass er dazu neigt die Anerkennung da wo er sie
bekommt zu unterschätzen, und sich dort wo er sie nicht bekommt bemüht, z.B. bei seiner
überüberehrgeizigen Schwester.
Er geht zum Leiter der kirchlichen Beratungsstelle, an der die Beraterin, zu der ich lange immer
wieder gegangen war, ist. Dieser Mann ist ein erfahrener geduldiger Therapeut.

Insgesamt kommen wir immer mehr ins Positive,
was ein Weg mit auf und ab war und ist.

Ich wünsche allen einen guten Tag !

08.01.2016 06:48 • #16


L
Liebe Urmel,
mir hilft Austausch,
über das was jeder erlebt hat, über Erfahrungen, persönliche Erkenntnisse, Fachwissen ...
Und dann bin ich für das Motto der Selbsthilfegruppen:
Nimm was Dir gefallen hat und lass den Rest beiseite.

Ein diagnostizierter unter Narzissmus leidender Mensch ist quasi schon 'gesund' und auf dem Weg der Genesung, oder als hoffnungsloser Fall im Klinischen Bereich gelandet.

Solche Egozentriker wie mein Mann sind, vermute ich, die häufigere Variante.

Einen schönen Tag !

08.01.2016 07:11 • #17


A


Narziss als Ehemann und Vater

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Urmel_
Zitat:
Ein diagnostizierter unter Narzissmus leidender Mensch ist quasi schon 'gesund' und auf dem Weg der Genesung, oder als hoffnungsloser Fall im Klinischen Bereich gelandet.


Ich habe leider noch nie von einem Fall gehört (aus meinem Einflussbereich), bei dem diese Krankheit geheilt wurde.

Was mich an dem Thema aber wirklich immer arg beansprucht, ist die Verfassung der Partner. Ich habe bei allen Varianten die ich kenne erlebt, dass der Partner entweder ebenfalls deutliche Störungen hat oder durch die langjährige Situation eigene Probleme entwickelt hat. Dazu kommen Menschen aus diesem Krankheitsbild, die ihre Krankheit auf den Partner projezieren.

Da ist man als normaler Mensch ohne fachlich fundierte Ausbildung schnell an seinen Grenzen angelangt. Deswegen meide ich diesen Themenkomplex auch so gut es geht.

Ich glaube mein einziger Rat kann nur sein, dass man sein Leben neu aufbauen muss - so trraurig wie es ist. Die Lebenszeit kann man als Erfahrung verbuchen, die gibt einem niemand zurück.

08.01.2016 10:34 • #18


X
Eine narzisstistische Personlichkeitsstoerung ist auch keine psychische Erkrankung, sondern eine psychische Störung. Von Heilung durch Therapie ist bei erfolgreicher Therapie tatsächlich eher nicht auszugehen, stattdessen von einem möglichst guten Lernen mit der Störung und deren Auswirkungen umzugehen. Natürlich sind psychiatrische Diagnosen nur Konstrukte, Dh Versuche die Gegebenheiten zu kategorisieren um leichter ueber Behandlungsmoeglichkeiten zu entscheiden. Bei narzisstischer P. leidet das Umfeld meist mehr als der Betroffene, der seine Störung meist auch nicht als solche sieht, ihm gehts ja gut (auf Kosten der Anderen), deshalb nimmt er selten eine Therapie in Anspruch. Falls ja, dann z.b. aufgrund äußeren Drucks, zb weil seine Partnerin das verlangt und er sein Ziel, die Beziehung zu halten, aufrechterhalten will.

08.01.2016 11:19 • #19


L
Liebe Urmel,
liebe Xmariex,
danke für Euren wertvollen Beiträge!,

mag sein, dass ich auch noch aufgebe,
wenn mein Mann nicht noch offener und demokratischer werden kann.

Nun sind wir im selben Haus als 'Ehe-WG' und 'schau Ma mal dann seh ma's scho' ...

Manchmal frag ich mich wo mein Optimismus herkommt, mal sehen ob das das tiefste Merkmal meiner Helferkrankheit ist oder ob das langjährige Engagement was bringt.

Vergeblich ist nichts, der Weg ist das Ziel. ...

Schönen Tag !

08.01.2016 11:47 • #20


X
Liebe Lucky,
ich hatte sehr oft ein Bauchgrummeln beim Lesen Deiner Beiträge und habe mich gefragt woher das kommt.
Ich erlebte einige Beiträge von Dir als sehr missionarisch und habe sie so interpretiert als ob Du Anderen aus destruktiven Beziehungen davon überzeugen wolltest, dass man mit Hartnäckigkeit, Duldsamkeit und Liebe (auch Selbstliebe) alles lösen kann und aus einer destruktiven Beziehung dann doch eine konstruktive Beziehung machen kann. Da ich selbst noch im Lösungsprozess aus einer destruktiven Beziehung bin und hier viele Geschichten von tiefverletzten Menschen lese, die gerade erst aus destruktiven Beziehungen entlassen wurden oder sich herausgekämpft haben, ist mir das aufgestossen. Oder anders ausgedrückt, es hat mich getriggert (mich emotional aufgewühlt), da ich mich entschieden habe nicht in einer für mich schädlichen Beziehung leben zu wollen. Dennoch kämpfe ich noch immer innere Kämpfe und hadere mit meiner Wahrnehmung und meiner Einstellung. Uns hier im Forum verbindet, dass wir versuchen mit einer schmerzlichen Situation klarzukommen. Wir sind hier um unsere Unsicherheiten zu minimieren, deshalb suchen wir den Austausch. Die einen wollen Bestätigung ihrer Einstellung, die anderen suchen Orientierung usw. Austausch hilft, es beruhigt den aufgewühlten Seelensee in uns oft, manchmal wird dieser durch konträre Einstellungen aber noch einmal kräftig durchgewirbelt. Manchmal ist das auch gut so um an neue Facetten der Wahrheit, neue Perspektiven herankommen zu können.

In irgendeinem der Narzissthreads fiel das Stichwort kognitive Dissonanz. Vorallem bei Entscheidungen, die uns viel inneres Engagement abverlangten (z.B. aufgrund von Ambivalenz und inneren Konflikten) benötigen wir auch im Nachhinein Argumente für unsere Entscheidung. Damit wir uns nicht mehr so unsicher fühlen müssen, versuchen wir unsere Entscheidung zu untermauern. Wir sammeln Argumente für unsere Entscheidung und versuchen unsere Ambivalenz auszuhebeln indem wir contra-Argumente ignorieren oder ihre Wertigkeit innerlich reduzieren und pro-Argumente hervorheben und (über?)betonen. Wir Menschen sind einfach raffinierte Überlebenskünstler - auch bezüglich unseres inneren Gleichgewichts.

Entscheiden wir uns also in einer Beziehung zu bleiben obwohl wir ambivalent sind (weil wir Dinge vermissen, wir in unserem Selbstwert beschädigt werden, wir missachtet oder missbraucht werden...whatever), (über?) betonen wir das, was dafür spricht (unsere Liebe, die positiven Eigenschaften des Anderen, gemeinsame Erfahrungen, gemeinsame Verpflichtungen usw.). Dieser Mechanismus ist per se nichts Schlimmes, sondern ein innerer psychologischer Trick um klar zu kommen. Manchmal kann er jedoch auch schädliche Auswirkungen haben, dann nämlich wenn wir zulange die Contraargumente ausblenden.

Narzissmus ist nur ein Konstrukt, narzisstische Persönlichkeitsstörung auch. Eine Hilfskategorie um es sich beim Denken leichter zu machen, dienlich vorallem für die Behandler.
Aber auch für uns, die wir mit narzisstischen Menschen konfrontiert wurden ist es ein Hilfskonstrukt. Der eine nutzt es um seinen Partner (ist er das wirklich?) darüber zu entschuldigen (der arme ist ja schließlich krank), der andere nutzt es um sich leichter lösen zu können (im Wissen, dass diese Störung nicht einfach so verschwindet, egal wie sehr man den Partner liebt).

Liebe Lucky, Du scheinst eine sehr verantwortungsbewusste und tapfere Frau zu sein. Ich wünsche Dir sehr, dass Dir Dein Ausharren auch langfristig gut tut.

Du hast Dich bereits schonmal von Deinem Mann getrennt und hast erfahren wie es sich anfühlt vom Gegenüber wirklich gemeint und geliebt zu werden. Diese Beziehung hat nicht funktioniert, das kann leider passieren, so schmerzlich es ist. Du gingst zurück zu Deinem Mann. Liebe Lucky, Du bist Herrin Deiner Entscheidungen, Du darfst über Dein Leben entscheiden wie immer Du willst (solange Du anderen nicht schadest), aber vielleicht macht es Sinn die eigenen Motive noch einmal gründlich anzuschauen um nicht eines Tages zu bereuen, dem eigenen psychischen Mechanismus kognitive Dissonanz in schädlicher Weise aufgesessen zu sein (oder noch einmal die eigene Entscheidung zu untermauern).

08.01.2016 12:41 • x 1 #21


L
Liebe Xmariex,

danke für Deine wertvolle Nachricht.

Ich habe mich erst mal entschieden, es mit meinem egozentrischen Mann nochmal zu versuchen.

Wenn mein Exfreund eine Partnerschaft gewollt hätte,
hätte ich mich endgültig getrennt.

Ihn habe ich sehr geliebt. Ich verliebe mich nicht oft und wenn, dann in einen Mann mit Schwierigkeiten.

Zwischen meinem Mann und mir ist noch was, für ihn ist es die zweite Ehe, wir sind seine zweite Familie, zu der sein Sohn auch gehört,
dessen Mutter eine Karrierefrau und 'Sonntagsmutter' ist, die ihn und meinen Mann verlassen hat.

Ich bin froh, dass ich mich noch verlieben könnte in meinen Exfreund, ihn werde ich wohl hinten in der Ecke meines Herzens immer lieben.

In meinem Umfeld sind keine Ehen, mit denen ich tauschen wollte,
ich trage also mein Teil zu unserer Ehe bei, und mein Mann ist für seinen Teil zuständig.

Ich warte ab ...

Schönen Nachmittag noch ...

08.01.2016 14:48 • x 1 #22


Blanca
Zitat von lucky123:
Wenn mein Exfreund eine Partnerschaft gewollt hätte,
hätte ich mich endgültig getrennt.

Klingt, als hättest Du große Angst davor, mit Dir und Deinen Kindern allein zu sein. Bist Du wirtschaftlich abhängig von ihm, oder woher kommt das?

Zitat:
Ihn habe ich sehr geliebt. Ich verliebe mich nicht oft und wenn, dann in einen Mann mit Schwierigkeiten.

Klingt nach einem sehr ausgeprägtem Bedürfnis, gebraucht zu werden.

Zitat:
dessen Mutter eine Karrierefrau und 'Sonntagsmutter' ist, die ihn und meinen Mann verlassen hat.

Sie hat die gesunde Entscheidung für sich getroffen, die Dir noch bevorsteht.

Oder findest Du es etwa förderlich für Deine Kinder, daß sie ständig den wechselnden Launen Deines Narz ausgesetzt sind und von klein auf lernen, seine Wutausbrüche 10 Meter gegen den Wind zu wittern, um sich ihnen rechtzeitig entziehen zu können?

Findest Du es förderlich, daß Ihr lauthals vor ihnen rumstreitet und dabei auch noch Gegenstände (hier: Spiegel) zerbrecht?

Zitat:
mein Mann ist für seinen Teil zuständig.

Und was konkret trägt er dazu bei?

08.01.2016 15:00 • x 1 #23


L
Liebe Blanca,

danke für Deine überlegenswerte
Antwort.

Wenn ich mit meinem Wissen von heute hätte damals entscheiden
hätte können, hätte ich dafür gesorgt, dass die Kinder bei ihren Müttern aufwachsen und mich scheiden lassen.

Als ich damals die erste Frau fragte, gegen den Willen meines Mannes,
ob sie ihr Kind zu sich nehmen möchte, wollte sie das nicht.

Zum einen war Sie beruflich im Aufstieg, zum anderen ist ihr Sohn, mein Stiefsohn leicht geistig und körperlich behindert, was sie meiner heutigen Meinung nach
starte.
Als unsere Tochter geboren war, wollte er bei uns bleiben.

Beide sind nun Anfang und Ende zwanzig und befreundet.

Mein Mann war konträr zur Karriere privat schwieriger geworden,
nach dem Streit mit dem zerbrochenen Spiegel und als unsere Tochter ausgezogen war, zog ich auch aus.

Wir lebten fast zwei Jahre getrennt, machten wenig zweit und mit den
erwachsenen Kindern gemeinsam.

Mein getrennter Mann sagte mir,
dass er beim Leiter der kirchlichen Beratungsstelle hier in der Großstadt in Therapie sei.
Dort war ich im Lauf der Jahre immer wieder bei einer Beraterin
gewesen, und mein Mann hat, wenn, dann zu dieser Beratungsstelle Vertrauen.

Er bat mich zu Weihnachten ins gemeinsame Haus zurückzuziehen,
wo er und mein behinderter Stiefsohn, der mich fast täglich kontaktiert und der von uns amtlich betreut wird, leben.

In einem Jahr wird der Sohn in ein betreutes Wohnen umziehen.
Im Frühjahr geht mein Mann in den Ruhestand.

Ich bin Hausfrau mit gutem Teilzeitjob.
Dann werde ich entscheiden, wie es für mich weitergeht.

Schönen Abend ...

08.01.2016 16:41 • x 1 #24


L
Sorry: ... nicht starte sondern störte.

08.01.2016 16:50 • #25


lene79
Sorry, ich habe einfach die Schnauze voll. Und deswegen poste ich das hier:

Kommunikation mit Narzissten verläuft so: Sie sagen Dinge, die einen fassungslos die eigene Bedeutungslosigkeit spüren lassen. Wenn Anteilnahme gefordert ist, schenken sie uns Teilnahmslosigkeit. Wenn sie nützlich sein sollen, vermitteln sie uns Unbrauchbarkeit. Wenn wir sie brauchen, lassen sie uns wissen, dass sie uns nicht brauchen. Wenn Taktgefühl gefordert ist, verändern sie den Rhytmus so, dass die Musik sofort aus dem Takt ist. Wenn sie zuhören sollen, reden sie einfach. Wenn sie schweigen sollen, spielen sie alle Instrumente wild durcheinander. Es hat den Anschein als wollten sie für alle unsere Bedürfnisse den Gegenbeweis liefern, dass wir keine Bedürfnisse brauchen. Sie halten Gleichgültigkeit für den größten menschlichen Ausdruck. Was sie uns vermitteln ist, dass sie nichts vermitteln. Ihre Existenz zeigt uns, dass wir nicht da sind. Wenn wir Wärme brauchen, entziehen sie uns die Sonne. Ihre Nähe absorbiert den Sauerstoff, den wir atmen. Zum Dank für unser Dasein lähmen sie uns. Wir werden zu ihrem Sauerstoff, während sie uns wie Hüllen aus dem Weg räumen - sie sagen Dinge, die einfach falsch sind, die uns falsch vorkommen, die sich nicht gut anfühlen. Sie kehren das Positive ins Negative. Sie machen aus einer Lüge eine Wahrheit. Kurzum: Das einzige, was wir tun können, um wieder Menschen zu sein, ist es, sie aus dem Leben zu streichen. Für immer.

08.01.2016 17:44 • x 3 #26


L
Lene,

danke für Deine klare Meinung und anschauliche Beschreibung.

Ihr tut mir sehr gut.
Auch wenn ich (noch) teils anderer Meinung bin.

Doch um nichts Negatives zu hören führe ich in seiner Anwesenheit ein beherrschtes, reduziertes Leben, nur unkompliziert und fröhlich ohne ihn, in dem kein Liebesleben sein wird, wenn nur im WG-
Abstand Frieden stattfinden kann.

Schönen Abend,
ich übe nun für meine Musikgruppe.

08.01.2016 18:28 • x 1 #27


G
@lene79

OK, da stehe ich hinter dir...
Krass aber gut definiert...

@lucky123,

Dein Thread, also sollen meine Worte auch vorrangig an dich gehen.

Die Frage kam schon in den Beiträgen, OB dein Mann ein diagnostizierter Narzisst ist?
Oder stammt die Einschätzung auf Grund der gelesenen Threads von dir?

Nun ich versuche einfach mal meine empfundene Meinung ab zu geben...um so noch einige Hinweise zu vermitteln.

Sind dir, wenn du dich mit Narzissmus beschäftigst, schon einmal die Vier Stufen desselben untergekommen?

Nach deinen Aussagen würde ich (ganz vorsichtig einmal...) deinen Mann nicht gerade als krankhaften , unter mit richtiger NPS behafteten Menschen einstufen. Aber ich bin auch keine Psychologin und sogar die erwischt es...) nun du wolltest Meinungen...

Das er so nicht ganz richtig tickt, wer ist da von schon frei?
Und du sagst ja, das ihr auch gute Momente habt.
Nun wenn er aber in guten Momenten auch schon lügt oder Dinge verdreht und verleugnet...?

Grob definiert die Stufen 1 - 4

1. Normaler gesunder Narzissmus (ich sage dazu Ellenbogen gebrauchen, sich selber annehmen und durchsetzen, auch mal Fehler eingestehen...)
Narzissmus ist nicht immer krank.

2. Sich in bestimmten Situationen zeigender, überhöhter Narzissmus. Austicken, laut werden, sich hervorspielen, in gewissen Dingen ein überhöhtes Anspruchsdenken und nur seins sehen.
Diese Narz. kommen nach Beendigung einer bestimmten Situation meist auch wieder herunter. Sie sind ansonsten gut händelbar, nur wirken manchmal einfach egoistisch, kalt.
Manager großer Firmen könnte man dazu zählen, man möchte auf der Karriereleiter hoch hinaus, da wird Durchsetzungsvermögen gebraucht.

3. krankhafter Narz.
auch differenzierbar (für mich) leicht bis stark, nicht jeder ist gleich, nicht jeder Partner empfindet gleich.
Das ist dann aber eine richtige NPS, die darauf abzielt, nur seine eigene Schiene zu fahren und den Partner durch Manipulationen und Tatsachen Verdrehern, lügen, durch Aufbauen eines fiktiven Lebens zu täuschen, zu verdunkeln usw. an sich zu binden, nur zum eigenen Vorteil und Genuss.
Das beruht dann auf der Störung, meist in der Kindheit.

4. bösartiger, maligner Narzissmus...
Ausweitung ins Sadistische, körperlich verletzende bis zum Gewaltverbrechen und Mord. Menschen eiskalt ohne jegliche Empathie und Schuldgefühl.
Diese Stufen 3/4 sind meiner Erkenntnis (und Erfahrung ) nach, nicht therapierbar.
Man sollte sich lösen, wenn einem sein Leben was wert ist.

So und nun kommt meine Einschätzung...
Dein Mann ist in Stufe 2 und deshalb kommt ihr in gewissen Bahnen, noch gut miteinander aus. Er hat seine starken, egoistischen Mucken und Anfälle, ich würde ihn aber daher nicht unbedingt zur NPS zählen.
Nun manchmal scheint er, nach deinem Statement, nicht gerade weit davon entfernt zu sein.
Das du dein Leben eigenverantwortlich führst ist gut. Man solle sich in gewisser Weise autonom verhalten, seine Freunde und Hobbys behalten, einfach auch ohne ihn leben können.
Eine Zweierbeziehung darf auch mal Probleme haben, die aus debattiert werden sollten. Wenn das aber nicht mehr so funktioniert und Fragen kommen, Gedanken nur noch ums Ungelöste kreisen und es dich krank macht, depressiv, lustlos....DANN solltest du dich für eine Trennung (eventuell) entscheiden.
Ich hoffe du könntest dich dann NOCH lösen.

Die Entscheidung, welcher Art dein Mann ist...triffst DU oder ein Psychologe.
Diese Worte von mir sollen nur ein Denkanstoß sein, eine richtige Definition kann ich dir nicht geben.
Ich bin nicht vom Fach und nur virtuell beteiligt und ich kenne deinen Mann nicht...

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Unterstützung geben.... LG, Gaylen

08.01.2016 19:34 • x 3 #28


L
Liebe Gaylen,

danke für Deine Einschätzung und
die prägnante Beschreibung der vier Stufen.

Ich würde ihn zwischen zwei und
drei ansiedeln, mit Manipulationen und Machtspielen,
mit immer wieder Durchbruch des gesunden Menschenverstandes
und Gefühlen von Liebe und Trauer durch seine Einschränkung
hindurch.

Wenn ich meine eigenen Dinge mache ist er großzügig,
in Wünschen und
Lebensvorstellungen versucht er sich manipulierend bis gemein und verleumdend, durchzusetzen.
Dann zu antworten, bringt nichts.
Wenn ich co-abhängig mitspiele,
bemerke ich schon auch die sog. kognitive Dissonanz bei mir.

Ich w i l l einfach, dass der Vater meiner Tochter was dazulernt !
Beruflich ist er ein erfolgreicher moderater Chef, gefragt auf seinem Gebiet im Wirtschaftsleben, wie Du bei 'Stufe 2' erwähnt hast.

Ich w i l l einfach bestimmte Dinge auf der Welt anschieben !

Mein Exfreund hat seine erwachsenen Kinder aus der ersten Ehe lang nicht gesehen und jammerte darüber. Ich sagte: Dann tu was, Du bist der Vater, schreibe Ihnen z.B. dass Du sie vermisst !
So zwei Wochen später zeigte er mir erfreut die Antwort- E- Mails seiner Kinder und sie trafen sich auch schon.

Gute Zeit noch heute Abend ...

08.01.2016 20:09 • x 1 #29


M
Zitat von lucky123:
Ich trauere stundenweise meinem Exfreund nach, denn er meinte Mich, und das war und ist trotz der Trennung Gold wert.

Liebe Lucky, Du hast so viel Liebe und so viel Gefühl in Dir.
Ich befürchte, dass Du in der Situation neben Deinem Mann schneller alterst und womöglich lange vor ihm den Löffel abgibst. Warum suchst Du Dir nicht einen Liebhaber (den Alten?) wenn er sich Dir ständig verweigert.., Dich abwertet und sich entzieht.
Das hat doch kein Mensch verdient!?
Liebe Grüße

08.01.2016 20:17 • #30


A


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