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Nähe & Distanz / Machtkämpfe - komme nicht los von Ihm

S
Hallo ihr lieben,
ich wurde vor 6 Wochen von meinem Ex verlassen und würde sehr gerne mein gehirm amputieren lassen, um nicht mehr soviel zu denken. Vielleicht auch noch mein Herz, um nicht mehr zu fühlen...

Ich hatte schon ein Thema eröffnet, aber leider nicht genug Zuspruch, Worte von Euch bekommen. Ich würde mich sehr über Eure konstriuktiven Ratschläge, Erfahrungen und auch lieben Worte freuen. Es hilft mir hier zu lesen und zu schreiben und ic hhoffe hier Heilung zu finden.

Meine / unsere Geschichte:
Wir waren 3,5 Jahre zusammen, ich war immer sehr verliebt in ihn und er in mich. Natürlich war nicht alles rosarot und wir haben auch gestritten, hatten Arten von Machtkämpfen. Meiner Meinung nach hat er seine Freunde zu sehr in den Vordergrund gestellt und ich habe mich nicht wie seine Nr. 1 gefühlt. Wobei ich nicht geklammert habe und ich auch meine eigenen Freunde und Hobbies hatte. Wir beide hatten Freiräume für uns.
Vor ca. 1 Jahr begann die Zeit von extemer Nähe und Distanz - wie Wellen ( aber das erkenne ich auch erst im Nachhinein).
Anfang dieses Jahres wollte er unbedingt mit mir zusammenziehen, schnell Kinder - es enger und fester machen - wir hatten unsere Zukunft geplant.

Schönheitsfehler für mich war seine Wohnung, in die ich einziehen sollte. Es war nie meine Traumwohnung, eher zu klein und schlecht geschnitten für 2 und erst für eine Familie. Aber es gab für ihn keine Alternative. Aus Liebe zu ihm habe ich mich drauf eingelassen, wir haben gegonnen die Wohnung zu renovieren. E ist bei mir übergangsweise eingezogen.

Januar bis März waren sehr schön, ic hhabe das Zusammenleben meist sehr genossen. März war für mich ein recht anstrengender Monat mit vieeelen Überstunden. Und bei ihm steigerte sich der Stress zusehend: Stress auf der Baustelle, mit seinem Vater , der den Bauleiter gespielt hat, auf seiner Arbeit und seiner Fortbildung, die auch noch gestartet ist. Er lag dann irgendwann nur noch auf dem Sofa hat geschwiegen oder geschlafen. Dann bgannen die Streiterein und Vorwürfe. ich mutierte zur Superhausfrau, der man nichts recht machen konnte und er hat angefangen mir mit schlußmachen zu gedroht...wenn ich ihn nicht genug unterstützt habe bzw nicht deutlich genug gesagt habe, daß ich mich auf die wohnung freue. ich habe mich auch mehr auf uns gefreut, als auf die wohnung , muß ich zugeben. das hat er viell gespürt.
aber ich muß auch sagen, er hat mich in dieser stress umbau-phase auch nicht wirklich unterstützt. dies akitvlosigkeit hat mir zugegebener maßen genervt, ich wollte mit ihm am wochenende mal frühstücken, er wollte schlafen... ich wollte mit ihm reden, von meinem tag berichten, er wollte abspannen vor tv - schlafen. also nix schlimmes was ich wollte. haushalt hat er gar nichts mehr gemacht, auch darüber haben wir gestritten.
ich frage mich, ob ich zuviel gefordert habe, ist es deshalb kaputt gegangen? hätte ich mehr loben sollen, männer mögen das ja. aber mich hat er auch nicht gelobt, sich auch nicht angestrengd. klingt irgendwie nach machtkampf, oder? ich zweifel echt an mir im moment.

getrennt hat er sich Anfang Mai mit der Begründung, daß er nicht mehr kann und auch nicht mehr will, wir passen nicht zusammen. Ich glaube er war einfach überfordert von allem und hat mich weggeschoben. bis heute kann ich nicht glauben, daß seine Gefühle weg sind.

Kurz nach der Trennung hat er mich angerufen, hat mir gesagt, daß es ihm leid tut ,aber nicht anders geht und er froh ist das er die Streiterein nicht mehr hat. viel zu tun hat und es ihm nicht so gut geht. Ich habe dann in der 2. Trennungswoche einen Brief geschrieben und abgeschickt - ich weiß nicht gut. Inhalt: ich bin auch froh das das Streiten und der Stress ( den ich auch empfunden habe) weg ist, aber ihn vermisse.
habe ihm auch geschrieben, daß ich die Zukunft mit ihm wollte: Zusammenziehen und Kinder. das ich Angst vor veränderung habe ( wie z bsp Zusammenziehen), aber es mit ihm zusammen geschafft hätte und glücklich geworden währe. das ich kämpfen möchte, wenn er noch Gefühle hat.

Er hat dann einige Tage später eine mail zurückgeschrieben: eine halbe Seite voll mit Mitleid für mich. Er will nicht daß es mir schlecht geht, blabla es tut ihm leid, aber keine Gefühle mehr und es gibt kein zurück. Er würde aber gerne nochmal mit mir reden.

Warum, will er sehen wie schlecht es mir geht, nochmal Mitleid und mir erklären warum Schluß ist ( ok ein paar Fragen hätte ich schon noch und doffe Hoffnung). Den Montag wollte er vorbeikommen, ich habe per sms angesagt. Er schlug dann Dienstag o Mitt vor, ich habe mich nicht gemeldet. Er hat Mitt angerufen - auf der Arbeit! - furchtbares Telefonat. was darin geendet hat, daß er laut geworden ist und gesagt hat, er wollte es mir eigendlich nicht sagen,
aber ich bin Schuld das Schluß ist ich habe zuviel gezögert mit dem zusammenziehen, aber nicht oft genug gesagt, daß ich mich auf die wohnung freue.
Vorher hat er wieder gesagt, daß er seit der Trennung schlecht schläft, nicht ißt und an mich denkt. er sagt, er hat mit dem Verstand entschieden, sein Herz möchte mit mir zusammen sein, aber er glaub er wird nicht glücklich mit mir, ich mache ihn krank! Seine Entscheidung ist richtig, es tut ihm leid. Ich habe furchtbarerweise zu ihm gesagt ( vorher), daß ich mit ihm glücklich werden möchte und ihn vermisse. bettel - furchtbar!

Und auch schlimm: wir wohnen beide in der gleichen kl Stadt und sind in den gleichen Läden unterwegs. im monet bin ich aber gar nicht unterwegs.

Es geht mir sehr schlecht, fühle mich nicht mehr wie vorher - wo ist mein Selbstbewußsein, mein Glück , er hat alles mitgenommen, genauso meine Zukunftsplanung.

Ich verstehe ihn nicht.

Kann es mir jemand erklären!
Einen Rat geben, was ich tun soll... einfach aufstehen und weitergehen ohne es verstehen zu können, ohne Antworten?

Schon mal Danke für das lesen der vielen veilen Worte, ich freue mich auf Euch und brauche Euch auch...
sternmädchen

14.06.2013 18:56 • #1


M
Hallo Sternenmädchen,

da sind wohl zwei Menschen zusammmen gekommen, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse haben

Irgendetwas hat euch an dem anderen fasziniert, sonst wäret ihr wohl kein Pärchen geworden. Aber im Laufe der Zeit scheint sich gezeigt zu haben, dass doch zuvieles unterschiedlich ist.

Sicher könnte man vermuten, die Umstände waren ausschlaggebend, dass eure Differenzen immer offensichtlicher wurden. Aber schau mal, wenn ihr noch nicht mal dies oder jenes auf einen Nenner bringen konntet, bevor ihr geheiratet und eine Familie gegründet habe, wie wäre es weitergegangen?

Es schmerzt, wenn man einsehen muss, dass man doch zu verschieden ist. Einfach vom Wesen her. Und dass das, was einen angezogen hat, nicht reicht, um eine erfüllte dauerhafte Beziehung zu führen. Es geht dabei nicht um kleine Streitereien, die sicher normal sind in jeder Beziehung. Es geht um mehr.

Ich glaube, einer von euch beiden müsste sich unheimlich verbiegen, anpassen, damit es funktioniert. Aber das möchte wohl weder er noch möchtest du das.

Manchmal reicht es einfach nicht, was man fühlt füreinander. Reicht nicht, um darauf zu bauen.

Hätte dir gerne etwas anderes geschrieben. Denn es tut dir sicher schon so weh genug wie es gerade ist. Aber das ist das, was ich aus deiner Geschichte lese. Es ist eine traurige Geschichte. Weil sie vom Abschiednehmen erzählt...

Du bist in Ordnung so wie du bist. Und er ist es auch. Nur zusammen...ist es leider keine Beziehung, die auf mich passend bzw. harmonisch wirkt.

Du hast es dir gewünscht. Und er sicher auch. Aber ihr seid an der Realität gescheitert. Es passt einfach nicht - auf Dauer.

Du wirst es schaffen, dich zu lösen von deinem Wunsch mit ihm. Da bin ich sicher. Weil du dir Gedanken machst und vieles erkennst. Langsam verstehst. Auch, wenn es schmerzt. Denn ein Teil von dir hatte diesen Traum mit ihm, den er auch hatte. Und aufzuwachen ist nicht immer schön...

LG mighty

14.06.2013 21:05 • x 3 #2


A


Nähe & Distanz / Machtkämpfe - komme nicht los von Ihm

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S
Ja, das tut weh zu lesen und ich frage mich die ganze Zeit schon, ob ich es einfach 3,5 jahre übersehen habe, daß wir nicht zusammen passen. wir hatten doch sceinbar so viele gemeinsame interessen und auch aktivitäten und die gefühle waren groß und ders. war großartig. alles nur fasade, die den rest veredeckt hat?
vielleicht will ich auch nicht verstehen? ich hatte immer das gefühl von nähe und distanz. bin ich ihm ganz nah und die leibe groß, schiebt er mich weg und braucht freiraum. hatte ich probleme wie z.bsp. insolvenz und zukunftsangst ging er auf abstand. hin und her! er hat mir vorgeworfen, ich hätte bindungsangst und ich würde ihn auf abstand halten.

bist du ein mann?

14.06.2013 21:35 • #3


M
Hallo Sternmädchen,

nein, ich bin kein Mann. Obwohl ich manchmal denke, dass wäre vielleicht leichter. Weil Männer meistens eben anders mit ihren Gefühlen umgehen können. Ich will damit nicht sagen, dass sie dieses berühmte Knöpfchen haben und ihre Gefühle einfach ausschalten können; aber ich glaub schon, dass sie es eher schaffen als wir Frauen, die Gefühle wegzupacken, die sie nicht haben wollen. Wie z. B. auch schmerzhafte.

Wenn du hier öfter im Forum liest, siehst du ja auch, dass es viel mehr Frauen als Männer sind, die ihre Gefühle nicht einfach wegpacken können und sozusagen weiterleben, als wäre nichts gewesen. Was nun richtig ist...ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass es viel schwerer ist, das, was man fühlt, langsam vergehen lassen zu müssen. Weil das mit dem Wegpacken eben nicht funktioniert. So gerne wir das auch tun würden, wenn es weh tut.

Dein Ex hat sich seine eigenen Antworten gesucht, mit denen er leben kann. Ohne dich. Was du so schreibst von ihm, wirkt auf mich, als hätte er es gerne einfach sehr leicht gehabt. Es sollte einfach irgendwie passen. Aber das hat es nicht, denn ihr habt beide eure Persönlichkeiten. Und du redest über Probleme, er hätte sie am liebsten gar nicht erst. Das ist natürlich eine Illusion, denn es gibt immer mal Probleme. Er scheint sich nicht gern damit auseinander zu setzen, zieht sich dann lieber zurück. Hat vielleicht gehofft, du machst das schon, aber bitte ohne Kommentare. Weil ja alles eben leicht und schön sein sollte...

Das mit der Wohnung z. B. Du hattest dir Gedanken darüber gemacht. Hast gesehen, dass sie für eure Zukunft nicht die Richtige ist. Dass es problematisch werden würde, wenn da dann ein Kind dazugehören würde. Für ihn gab es dieses Problem nicht. Einziehen, glücklich sein - und alles ist schön.
Deine Vorstellungen? Seine Antwort darauf: Du hättest Bindungsangst. Punkt.

Okay, du hast dann nachgegeben. Das war es dir wert. Denn du wolltest dein Leben mit ihm verbringen. Und wenn die Lösung (seine?) des Wohnungsproblems darin bestand, dass ihr seine bezieht, dann machst du das eben. Nun hat er Begeisterung von dir erwartet. Du solltest dich unheimlich darauf freuen. Aber wie soll man sich auf etwas freuen, was nur ein Kompromiss ist? Weil der andere keine Lust hat, sich wirklich weiter damit auseinander zu setzen, ob es Sinn macht, trotz Familienplanung eine zu kleine Wohnung zu beziehen? Wenn der andere keine Lust hat, sich mit deinen Zweifeln daran zu befassen...

Ach, Sternmädchen, du hast dich so bemüht. Wolltest so gern, dass ihr beide miteinander durch's Leben geht. Aber er hat das nicht gesehen. Für ihn warst du anscheinend einfach nur kompliziert - das hat ihn krank gemacht. War ihm lästig. Irgendwann so lästig, dass er lieber ganz geflüchtet ist.

Ich glaube, er muss noch viel lernen. Über Beziehung, über das wirkliche Miteinander. Und wohl auch darüber, dass Liebe mehr ist als nur locker-flockiges Zusammensein...

Es tut mir so leid, dass du dich jetzt mit diesen Schmerzen, dieser Enttäuschung rumquälen musst. Du bist ein ehrlicher Mensch, der nicht die Augen verschließt; der bereit ist zu kämpfen, wenn Probleme da sind, und für das, was ihm wichtig ist; der aber auch bereit ist, Kompromisse einzugehen. Und der lieben kann. Wirklich lieben. Mit allem, was dazu gehört.

Du kannst nicht weniger sein als du bist - nur damit es passt.

Du wirst loskommen. Denn du bist viel stärker als er - auch, wenn es dir im Moment nicht so vorkommt, weil da noch soviel Gefühle in dir sind.
Manchmal braucht etwas einfach seine Zeit.

LG mighty

15.06.2013 07:32 • #4


S
Liebe mighty,
vielen Dank für deine Worte, sie haben mich zwar zum Weinen gebracht, aber tuen meiner Seele auch gut. Ich kann mich grade selbst nicht sehen, verstehen,... mein Ich ist am boden und das Aufstehen ist so anstrengend.

ich wünsche dir ein schönes Wochenende und hoffe es geht dir viel besser als mir zur Zeit.

sternmädchen

15.06.2013 08:05 • #5


S
Heute ist ein schwer Tag für mich, das Wochenende drückt auf mein Gemüt. Meine Freunde haben heute alle etwas vor und ich mag mich nicht aufdrängen. Das tue ich schon seit Wochen...leider kann ich auch nicht von einem Fortschritt berichten. Heute ist schwer! Mein Bett ist mein Freund, ich habe Angst das das Leben an mir vorbeizieht und ich den Absprung nicht schaffe, in diesem Modus bleibe.

Ich will einfach vorspulen und wieder glücklich und leicht sein.

15.06.2013 14:14 • #6


D
Hallo ihr beiden,

liebes sternenmädchen: es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. ich glaube nicht, dass deine freunde denken, dass du dich audrängst. sprich sie einfach mal drauf an! die werden dir sicher sagen, dass es sie nicht stört.

mir geht es genauso wie dir. bei mir ist es nun 7 wochen her und ich will es auch immer noch nicht wahrhaben. den willen einfach vorzuspulen habe ich auch, wie lang soll das bitte noch weitergehen?

und vielen dank mighty für deinen beitrag! ich habe ihn mir sogar als dokument gespeichert. meine ex sagte zu mir, dass liebe alleine einfach nicht reicht, dass es mehr nötig sei. sich das einzugestehen, dass es das einfach nicht, dass es einfach nicht gepasst hat, dass tut unglaublich weh
gerade würde ich alles tun, ich würde mich komplett für sie verbiegen. aber das ist natürlich quatsch und so wird keiner der beiden glücklich..

:'(

gute nacht an euch beide !

15.06.2013 22:36 • #7


S
Hallo ihr lieben,
heute ein besserer Tag, bis er eine sms geschickt hat und schon war er wieder in meinem Kopf.

Er sagt, er hätte nächste Woche nach seinem Spätdienst Zeit mit mir zu reden ( als eine Kurzabfertigung) am Mittwoch o Donnerstag. Ich will nicht, daß er mir noch mehr wehtut, aber eigendlich will ich doch, nein ich wil und darf nicht. Ich habe nicht geantwortet und das ist so schwer.

Ich will kein Mitleid mehr von ihm, keine weiteren Erklärungen, jedes mal eine andere und ic hhabe Angst zu hören, daß eine mir sagt er hat eine neue Freundin.
Mit dem Gedanken bin ich heute aufgewacht, er hat eine Neue. Meist stimmt mein Bauchgefühl.

Was ist besser: es von ihm zu hören oder sie irgendwann zufällig zu sehen?

Bitte helft mir, daß sich mein Kopf nicht mehr um ihn dreht.

16.06.2013 18:21 • #8


C
Liebes sternmaedchen,

es tut mir leid für Dich, dass es Dir so schlecht geht. Ich gebe gern meine Erfahrungen an Dich weiter. DU hast alles richtig gemacht - ER ist das Problem. Nicht DU hast Bindungsangst, sondern ER.

Es ist ein klassisches Verhalten vieler Beziehungsängstlern, dass sie ihr Problem selbst nicht sehen bzw. häufig gar nicht sehen WOLLEN.
Statt dessen projizieren sie es auf ihr Gegenüber (ihren Partner). Sprich: Um ihr positives Selbstbild (Ich bin o.k.) aufrecht zu erhalten, schieben sie einfach alles Negative, alle Partnerschaftsprobleme dem Partner in die Schuhe. Gleichzeitig versuchen sie mit dieser Methode auch ihre Unfähigkeit, dauerhaft harmonische Nähe zu leben, von sich zu schieben. Ihr Gedankenmodell, das sie sich stricken ist: Ich bin o.k. und vollkommen beziehungstauglich. - Dass die Beziehung nicht funktioniert liegt an meinem Partner, weil er/sie mich nicht unterstützt, klammert, zuviel fordert, etc.

Wie eine Beziehung mit solch einem Partner aussieht, wenn er keine Einsicht in seine Problematik hat und sich therapeutisch nicht helfen lässt?
Sie wird Dich langfristig zerstören:
1) Dein Selbstwertgefühl wird immer weniger werden, da er jedes Mal, wenn ihr mal ein paar richtig schöne Stunden oder Tage miteinander verbracht habt, diese Nähe wieder zerstören wird / zerstören muss, da er diese Nähe dauerhaft nicht ertragen kann. Jeder Beziehungsphobiker hat da seine eigenen Methoden: Manche entziehen sich (reden fast nicht mehr mit dem Partner, arbeiten nur noch, sind kaum mehr zuhause, Schlafen nur noch!,...). Andere brechen einen Streit vom Zaun und fangen an, den Partner schlecht zu machen und schlecht zu behandeln.
2) Durch die Unberechenbarkeit, die sein Verhalten in die Beziehung bringt, bist Du ständig in Lauer-Stellung und stehst unter Dauerstress, der Dich krank machen wird.
3) Unterstützung, wenn es Dir mal schlecht geht bekommst Du manchmal - die meiste Zeit jedoch nicht. - Je nachdem wie er grade drauf ist. Du kannst Dich nie voll auf Deinen Partner verlassen.
4) Usw., usw...

Also: Wenn Du Dir wirklich eine schöne, harmonische Beziehung wünschst, in der Du glücklich sein kannst, in der Du geliebt und unterstützt wirst, in der Du Dich auch mal fallen lassen kannst, dann... streich' ihn aus Deinem Leben - damit der Platz frei ist für einen Partner, der Dir das geben kann!

Ich weiss', dass sich das im Moment für Dich hart anhört, aber ein solcher Partner, wie Du ihn hast/hattest ist wirklich nur eins: Zeitverschwendung.

Was die Trennung betrifft, die er ausgesprochen hat: Ich bin mir ziemlich sicher, sobald er merkt, dass Du dabei bist, Dich von ihm zu lösen (und er noch keine neue Frau hat), wird er wieder versuchen, Dich einzulullen und alle Anstrengungen unternehmen, Dich wieder einzuwickeln. VORSICHT! Lass' Dich nicht darauf ein, denn der nächste Rückzug von seiner Seite steht schon in den Startlöchern. Und Dein nächster emotionaler Absturz ist vorprogrammiert.

Was eine neue Frau an seiner Seite anbelangt - versuch' es mal mit dieser Sichtweise: Er hat diese neue Frau nicht, weil er sie liebt, sondern weil er nicht allein sein will. Dass er sich in dieser neuen Beziehung dann genauso destruktiv verhalten wird wie bei Euch ist mehr als wahrscheinlich. Glücklich wird diese Beziehung nicht sein.

Ich wünsch' Dir viel Disziplin und Kraft.

LG
Cleo

17.06.2013 03:17 • x 3 #9


S
Liebe schlaflose Cleo,
vielen vielen Dank für deinen Rat und deine Erfahrung.

Ich wünsche dir mehr Schalf in den nächsten Nächten ))

Gerne schreibe ich dir in den nächsen Tagen was noch passiert ist in den letzten beiden Tagen. Ich wollte nur schonmal Danke sagen,

Gute Nacht
sternmädchen

18.06.2013 23:26 • #10


S
Hallo mighty, daniel und cleo,
vielen Dank für eure klaren Worte und auch sehr lieben Worte, die mir Mut machen. Ich drücke Euch.

Daniel: du hast recht, das weiß ich auch. Meie Freunde sind wirklich lieb und geben sich alle Mühe und kommen sich auch hilflos vor. Da außer zuhören nicht viel gemacht werden kann. Aber dafür bin ich sehr dankbar.

Liebe Cleo: auch wenn es total plausibel klingt und ich auch schon ähnliches gelesen habe, manchmal zweifel ich doch an mir und frage mich ob ich das Problem bin - kann ich mich nicht binden. Aber das ist wahrscheinlich normal... Du sprichst aus eigener Erfahrung, das tut mir leid. Wie sieht es heute aus, geht es dir besser? Hats du eine neue Beziehung, in der du aus dieser negativen Erfahrung profitieren kannst?

ich möchte euch erzählen was diese Woche noch vorgefallen ist:
Am Montag war Beerdigung meiner Oma und natürlich hat er mit Schei*-timeing eine sms geschickt. Da ich auf seine erste von Sonntag nicht geantwortet habe. Wie immer: es tut ihm leid das es mir schlecht geht und es tut ihm leid mit meiner oma ( stand in der Zeitung). Er denkt es ist für uns beide wichtig, daß wir nochmal redne damit wir besser mit der Situation umgehen können. Und ichsoll sagen ob ich das möchte oer nicht.

Habe recht vage geantwortet, daß ich keinen Kopf für sowas habe und andere Dinge zu tun habe undauch nicht darüber nachdenken mag.

Seine Reaktion ist zum Kotzen: Wenn ich wieder die Kraft habe, soll ich mich melden. Er versteht, daß es mir zur Zeit sehr schlecht geht...

Mitleid Mitleid und sein schlechtes Gewissen, das finde ich sooo furchtbar. Sonst ist nichts mehr übrig geblieben und vor2 Monaten haben wir noch den Fußboden ausgesucht und Pläne gemacht.

19.06.2013 19:44 • #11


S
Hallo ihr lieben.
es sind nur 2 Tage vergangan und es kommt mir vor wie eine Ewigkeit - damit meine ich meinen Kampf mich nicht bei ihm zu melden, ihm nicht hinterher zulaufen, ihm nicht zu sagen wie schlecht es mir geht.

Ich finde es selber furchtbar wie leidend ich bin und das ich ihn nicht loslassen kann, um mich neu zu finden und wieder glücklich zu sein. es kommt mir vor, als ob alles was ich macht nicht echt ist zur Zeit. Ich tue nur so als ob ich mich ablenke, ich tue nur so als ob ich weiter komme,... Ich bin einfach nicht glücklich!

Und heute ist wieder Wochenende und ich fühle mich schlecht. heute bin ich auf eine Party eingeladen und gehe alleine hin , lauter Pärchen und ich - furchtbar.

Irgendwie bin ich alleine, fühle mich zumindest so.

21.06.2013 12:02 • #12


A
Hallo sternmaedchen,

Du kannst Dir vielleicht meinen Beitrag hier durchlesen, was Kontaktsperre angeht:

https://www.trennungsschmerzen.de/dauer- ... tml#258758

Ich kann durchaus nachvollziehen, wie schwierig Deine Situation ist.

Es ist das Problem, irgendwo noch ein kleines Lichtlein zu sehen. Das wird sich auch nicht von selbst erübrigen, denn das wird nie geschehen, solange man auf irgendeine Weise Kontakt hat. Sei es eine direkte Kommunikation über SMS oder gar persönlich. Oder einfach nur das Ansehen des Online-Status auf irgendeiner Social-Network-Plattform.

Damit Du davon loskommst, ist es enorm wichtig, dass Du verstehst, dass es einfach keinen Sinn ergibt. Du musst stark bleiben. Zur Not ändere Deine Telefonnummer(n), deaktiviere Deinen Facebook-Account.

Nur dann bist Du überhaupt fähig, zu relativieren. Stelle den Kontakt völlig ein. Trauere. Weine, lasse die Gefühle zu. Das mache ich selbst als Mann auch, denn ich kann so etwas nicht wegpacken - besser gesagt: Ich will es nicht (mehr), denn es ist gefährlich, dumm und wird sich eines Tages rächen.

Du kannst auch versuchen, anderen Leuten Mut zu machen, wie ich in diesem Forum. Das lenkt mich etwas ab und das lässt auch zu, dass ich relativiere.

23.06.2013 15:04 • #13


C
Liebes sternmaedchen,

erst mal meinen Respekt und ein dickes Lob für Dich, dass Du es geschafft hast, Dich nicht bei ihm zu melden. Du bist genau auf dem richtigen Weg!

Dass es Dir jetzt gerade nicht gut geht, kann ich nachvollziehen - aber je besser Du es schaffst Funkstille herzustellen, desto schneller wird es Dir wieder besser gehen.
Das Problem wird sein, dass Dein Ex sich immer wieder bei Dir melden wird. Er will nicht, dass Du Dich von ihm löst. Er will, dass er in Deinem Kopf ist. Sein Interesse an Deinem Befinden hat damit zu tun, dass er herausfinden will, ob er Dich noch an der Angel hat. Und wenn er hört, dass es Dir schlecht geht oder dass Du ihn vermisst, ist er beruhigt, da er dann weiß, dass Du noch an ihm hängst. Die Kontaktaufnahmen seinerseits dienen der Kontrolle. Er will auf dem aktuellen Stand bleiben, damit er rechtzeitig Gegenmaßnahmen treffen kann, bevor Du ihm davon schwimmst.

Glaub' mir liebes sternmaedchen, ich weiß, wovon ich spreche. Solche Menschen agieren alle nach demselben Muster.

Seine Einlull-Taktik hat er schon versucht einzuläuten, indem er Dich um ein Gespräch gebeten hat, um nochmals über das Ganze zu reden. Lass' Dich nicht darauf ein.
Was sein Mitleid und sein schlechtes Gewissen anbelangt: Er hat kein Mitleid und auch kein schlechtes Gewissen. Das sind Phrasen. Um Mitleid und ein schlechtes Gewissen zu empfinden muss man Empathie besitzen - und die hat er nicht. Er ist nicht wie normale Menschen - er hat einfach eine Persönlichkeitsstörung. Deswegen auch die in Deinen Augen - zu Recht - unangemessene Reaktion auf die Gesamtsituation.

Zu Deiner Frage: Ja, es geht mir inzwischen wieder sehr gut - auch wenn ich längere Zeit gebraucht habe, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und mein total zerpflücktes Selbstbild zusammen zu basteln.
Dass darüber einige Monate ins Land gegangen sind lag vor allem daran, dass ich mir auf alles überhaupt keinen Reim machen konnte. Ich war total verwirrt und verunsichert - auch, was mich anbelangt. Mein Ex hatte mir nämlich auch 2 1/2 Jahre lang immer wieder erklärt, mit MIR würde was nicht stimmen. Meine Logik, meine langjährige Beziehung davor und viele medizinische Fachbücher haben mich letztlich auf die Spur gebracht, womit ich es in dieser Beziehung zu tun gehabt hatte.

Das Ganze ist jetzt über 2 Jahre her und ich bin inzwischen wieder in einer normalen, harmonischen, stressfreien Partnerschaft und glücklich.
Aber die Zeit damals war verdammt hart und deshalb streune ich ab und zu mal durch dieses Forum, um meinen Geschlechtsgenossinnen zur Seite zu stehen und ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, wenn ich auf eine Geschichte treffe, die der meinen 1:1 gleicht.

Ob ich von diesen Erfahrungen profitieren konnte?
Eindeutig Ja. Ich habe festgestellt, dass ich ein feines und wirklich untrügliches Gespür für Menschen entwickelt habe, das mich bis heute noch nicht ein einziges Mal getrogen hat. Und ich weiß heute genau, welche Menschen gut für mich sind und welche ich besser auf Abstand halten sollte - sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Und das ist eine Menge wert.

Ich wünsche Dir alles Liebe und drück' Dich,
Cleo

23.06.2013 16:04 • #14


M
Hallo Sternmädchen

Zentral scheint mir dieser Ausschnitt

Zitat:
Januar bis März waren sehr schön, ic hhabe das Zusammenleben meist sehr genossen. März war für mich ein recht anstrengender Monat mit vieeelen Überstunden. Und bei ihm steigerte sich der Stress zusehend: Stress auf der Baustelle, mit seinem Vater , der den Bauleiter gespielt hat, auf seiner Arbeit und seiner Fortbildung, die auch noch gestartet ist. Er lag dann irgendwann nur noch auf dem Sofa hat geschwiegen oder geschlafen. Dann bgannen die Streiterein und Vorwürfe. ich mutierte zur Superhausfrau, der man nichts recht machen konnte und er hat angefangen mir mit schlußmachen zu gedroht...wenn ich ihn nicht genug unterstützt habe bzw nicht deutlich genug gesagt habe, daß ich mich auf die wohnung freue


Glatter Volltreffer in gemeinsam organisierter Lebensversauung, völlige Selbstüberschätzung aller Beteiligten in jedem greifbaren Lebensbereich, Bindung und Nähe optimierend mit allen Kräften versenkt. Statt eigene und Beziehungsziele zu verfolgen wurden diese für scheinbar logische Alltagsdurchstartereien ersetzt. Noch einen Chefantreiber mit seinem Vater drauf und abgenudelt ist auch jede Lebensqualität.

Völlig verständlich bockt ein Mensch in dem Geflecht von Überforderung und Belohnungsentzug. Du empfindest den Film als falsch, er mit seinem Hängabstreik innerlich auch. Die Beziehung organisiert elementare Verletzungen von Geborgenheit und menschlicher Wertigkeit, luscht in Reflexionsvermögen und Erneuerungskraft weg. Entgegen dem äusseren Schein null Produktivität für Wohlbefinden, Lebensglück oder auch nur Zufriedenheit.

Diese Verkennung gibt es häufig, wo das eigentliche Ziel aus den Augen verloren und zerstört wird. Mensch schafft das hervorragend ohne es zu merken.

Die Auflösung dieser Zerstörungssituation durch Trennung ist logisch, kein Mensch macht sich auf Dauer stabil zum Affen fremder und eigener Formalziele wie Haus. Gesund ist vorher die Biege zu machen, in der Sache und sei es durch zeitliche Streckung.

Nähe und Distanz umschreibt das hier nicht, Trennung von einem unglücklichen Leben bei ihm früher und Nachlösung bei Frau später triffts eher.

Insbesondere der Mann erscheint völlig unreif, wie von Vater gezogen in einem großen Macherfilm aus Wirtschaftswunderland.

Der entwickelte Mensch achtet auf seine Grenzen, führt sich in seinen Frieden und nicht in einen überforderten Mehrfrontenkrieg mit strukturell klarer Niederlage voraus.

Sei froh über das Ende, die Überforderungssituation produziert er auch in Zukunft laufend. Er kann kein stimmiges Leben führen, was er verantwortet überfordert ihn schon. Mach mit ihm Kinder und es wird noch bunter, irgendwann werden seine Eltern Pflegefälle und die übernimmt er großfressig selbstverständlich mit gleichen Weitergaberesultaten von Arbeit an Partnerin.

Hier stimmt schon die Generationenabnabelung nicht, ein akurater Schwiegervater hilft in der Sache und zieht sich bewusst aus der Politik zurück, entlastet gelungen und belastet nicht mit direkten oder mittelbaren Forderungen.

Dein Lernerfolg kann eigene Führungsfähigkeit sein, wie Partner und Schwiegervater versenken kann es nicht sein. Statt Selbstzweifel heb den Kopf mal ruhig an

23.06.2013 17:03 • #15


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