Hallo liebe Forenmitglieder,
nachdem ich hier einige Beiträge schon gelesen habe als Nichtmitglied und den respektvollen Umgang sehr angenehm fand, dachte ich, ich mag mich mit meiner Situation auch mal offenbaren. Bzw. sie mir von der Seele schreiben.
Ich bin und meine, ich nenne sie mal Partnerin. wir haben uns im Sommer letzten Jahres über eine große Datingplattform kennengelernt (gayparship). Der Kontakt lief von Anfang an gut, es war schön, es hatte Spaß gemacht sie kennenzulernen. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Zunächst alles per E-Mail, es wurden täglich Mails hin und her geschrieben, der Austausch beruhte auf Gegenseitigkeit, da herrschte also kein Ungleichgewicht, was das Kennenlernen anging, gegenseitige Fragen, gegenseitiges aufeinander eingehen, gegenseitiges Weiterfragen.
Dann das erste Telefonat, das auch sehr gut lief. Das erste Skypen (wir wohnen etwas auseinander, aber im gleichen Bundesland), das ebenfalls sehr schön gewesen ist. Es folgte regelmäßiges (tägliches) Texten über WhatsApp, ein insgesamt sehr schöner Austausch, ein sehr schönes Kennenlernen. Ich war hin und weg, um nicht zu sagen, verknallt. Das zweite Skypen folgte, auch noch sehr schön. Und ich rede hier nur von der Kennenlernphase, uns war beiden klar, dass wir in dem Stadium sind.
Beim dritten oder vierten Skypen, das auch noch super lief, sagte sie dann unvermittelt, es würde sich ja bei uns so anhören, als würden wir auf jeden Fall ein Paar werden. Sie sei sich aber nicht so sicher, was sie suche, da ihre letzte Beziehung erst vor einem halben Jahr geendet sei und sie Zeit brauche.
Dies war der erste Dämpfer in einem ansonsten superschönen Kennenlernen. Das hatte mich dann irritiert und auch verletzt, denn letztlich nahm sie mir damit die Chance, sie auch weiter offen kennenzulernen. Denn nun hatte sie dieses Thema ins Spiel gebracht und die Entwicklung damit irgendwo selbst festgelegt, statt dass man sich einfach freut, wie gut sich das zwischen uns anfühlte.
Am Tag darauf entschuldigte sie sich und versicherte sich bei mir, ob ich sie denn nun weiter kennenlernen wolle, sie wolle dies auf jeden Fall. und schrieb mir dann weitere liebe Nachrichten. Ich war erst zurückhaltend, wollte aber das Kennenlernen nun nicht einfach abbrechen und wollte sie auch weiter kennenlernen.
Das erste reale Treffen folgte dann ca. 2 Monate nach der ersten Mail. Zuvor hatten wir noch weitere Skype-Dates und schrieben uns weiterhin täglich. Unser Nachrichten wurden näher, bei einem Skype-Date sagten wir uns beide, dass wir uns toll finden und es wurde dann auch zwischen uns beiden irgendwann S., was vollkommen in Ordnung für mich war. Es passte einfach alles gut zusammen.
Für das erste Treffen fuhr ich zu ihr und sie schlug mir einen Tag vorher vor, ob ich nicht einfach bei ihr übernachten wolle, dann hätten wir beide auch mehr Zeit füreinander, als wenn ich am Abend wieder fahren würde. Und sie hoffe, dass sie mir damit nun nicht zu schnell sei. Nein, war alles ok. Auch das erste Treffen war einfach nur schön. Wir haben Zeit miteinander verbracht und ich stellte da für mich fest, dass ich mich in sie verliebt hatte. Wir kamen uns an diesem WE näher.
Seitdem entwickelte sich mehr und mehr Nähe zwischen uns, wir hielten weiterhin Kontakt über WhatsApp und Skype, machten für zwei Wochen später den zweiten Besuch bei mir aus.
Und sahen uns dann alle zwei Wochen am Wochenende, weil es anders nicht machbar war, was auch ok für mich gewesen ist. Diese Treffen waren immer sehr innig, wir sehr voneinander angezogen und die Abschiede schmerzten uns beide sehr. Die waren für uns beide schrecklich (feuchte Augen auf beiden Seiten). Sie sagte mir irgendwann, sie habe sich noch nie von einer Partnerin zuvor erkannt gefühlt und wie wohl und geborgen sie sich mit mir fühle.
Weil ich inzwischen verliebt war, machte ich mir auch viele Gedanken darüber, worüber sie sich freuen könnte, überraschte sie bspw. mit kleinen Aufmerksamkeiten (Kuchen per Post gesendet, ein kleines Geburtstagsvideo für sie drei Monate später, Kuchen gebacken für sie mit Karten für ein Konzert, das sie mochte, Überlegungen angestellt, was wir beim nächsten Mal unternehmen können usw. .
Im September fiel mir auf, dass sie sich zeitweise zu distanzieren schien, es blieben bspw. Grüße am Morgen aus, die sonst stets von ihr kamen. Das war dann auch ok für mich soweit.
Ich merkte inzwischen, dass ich auch stark auf mich aufpassen musste, da ich unter Verlustängsten leide und hier, mit ihr, das erste Mal merkte, dass ich an diesen arbeiten möchte und nicht wieder in alte Rollenmuster verfallen möchte (und damit die Frau aktiv aus meinem Leben radiere).
Ich habe bei ihr das erste Mal gemerkt, dass ich das anders angehen möchte, um diese Frau nicht zu verlieren, denn diese war nach Jahren jemand, von der ich gespürt habe, dass ich sie wirklich an meiner Seite haben möchte. Also begann ich dann damit, an meinem Problem konstruktiv zu arbeiten, wovon sie nichts merkte. Da ist eine Fernbeziehung halt auch gut für, finde ich, da ist genug räumlicher Abstand da, dies von der Partnerin so fernzuhalten, dass man das für sich bearbeiten kann. Und ich habe hart an mir gearbeitet. Wer selbst an Verlustängsten leidet, weiß sicherlich, was ich meine, wenn ich schreibe, dass diese teilweise sehr schwer auszuhalten sind.
Mitte/ Ende Oktober lief es dann seltsam zwischen uns, sie distanzierte sich immer mehr, das war spürbar durch ihre
Nachrichten, die sachlicher wirkten und weniger wurden. Immer noch täglicher Kontakt (von beiden Seiten ausgehend, ich habe nicht immer als erste geschrieben, das war ausgewogen), aber eben deutlich weniger und eben distanzierter.
Ich sprach sie dann darauf an, dass ich den Eindruck habe es sei distanzierter zwischen uns. Sie bestätigte dies und kam dann mit dem Hammer, dass sie sich Gedanken über uns gemacht habe, noch nicht bereit sei, eine Beziehung zu führen, sie brauche einfach ihre Freiräume, in denen sie frei entscheiden könne, was sie tun wolle. In der letzten Beziehung habe sie sich verloren, das sei ein Befreiungsschlag gewesen, da rauszukommen. Und sie brauche da erstmal Platz für sich.
Das war ein Schock zunächst. Das hatte ich nicht erwartet. Nach all der Nähe und Vertrautheit, die inzwischen zwischen uns war.
Und direkt am nächsten Morgen ruderte sie zurück. Ihre eigene Klarheit von gestern würde sie nun verwirren, das sei nicht gut so gewesen. Sie wolle das so nicht. Bemühte sich virtuell mit lieben Nachrichten, stellte Nähe her. Gab an, mich nicht verlieren zu wollen.
Wir näherten uns wieder an. Ende Okt. bis Mitte/ Ende Nov. lief es dann wieder gut mit uns. Und ich bekam eine Ahnung davon, wie eine Beziehung mit ihr sein musste. Sie war zugewandt, wir machten Pläne für unsere Wochenenden, es flogen wieder nähe-implizierende Nachrichten zwischen uns hin und her außerhalb der Treffen. Dass wir uns vermissen, uns auf das nächste Wiedersehen freuen. Zwischendurch auch immer mal wieder geskypet. Was man halt so macht, um eine Fernbeziehung zu führen. Im November planten wir z.B. SIlvester gemeinsam zu verbringen bei ihr im Wohnort. Und sie schlug vor, enge Freunde von ihr könnten dazu kommen, was mich freute. Sie schaute in ihren Terminkalender und da wir das erste Dez. -WE schon für ein Treffen ausgemacht hatten und drei Wochen bis Silvester waren, sagte sie, das sei zu lang, sich drei Wochen bis Silvester nicht zu sehen und dass wir das auf jeden Fall hinkriegen würden, uns dazwischen auch nochmal zu sehen. Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich mich hier zurückgehalten habe, denn nach dem ersten Bruch hatte sie darum gebeten, dass wir uns bitte langsam weiter kennenlernen ohne Druck oder sonstwas. Und das tat ich auch, ich hielt mich zurück, um keinen Druck aufzubauen.
Anfang Dezember war ich dann erneut bei ihr. Sie hatte inzwischen erneut starken Arbeitsstress, teilweise arbeitet sie zu Hause auch im Feierabend noch an Projekten weiter, manchmal auch an WE. Sie war ausgelaugt, fertig. Und ich machte mir Sorgen, sie könne in einen Burnout rutschen. Sie sah müde und abgekämpft aus. Von daher war es für mich völlig ok, dass wir an dem verabredeten WE einfach mal ncihts machten außer Couch und ausruhen. Das vermittelte und zeigte ich ihr auch.
Am So Morgen fragte ich sie ganz normal, ob sie denn abschätzen könne, wann wir uns vor Silvester nochmal sehen können (sie hatte ja selbst gesagt, dass drei Wochen zwischen jetzt und Silvester zu viel seien sich nciht zu sehen).
Da reagierte sie dann abweisend, das könne sie mir jetzt nicht sagen, sie wisse es nicht. Sie habe so viel zu tun.
Als ich höflich meinte, dass sie es war, der drei Wochen zu lang waren und das jetzt anders klingt, sagte sie, dann habe sie sich halt widersprüchlich geäußert, das wäre nun so, sie könne es nicht ändern.
Sie zog sich dann erstmal zurück, wollte Brötchen holen gehen. Da ich ja am Vortag schon spürte, dass es ihr nicht gut ging udn sie dann jemand ist, die lieber Zeit für sich allein braucht, fragte ich sie dann, ob ich nicht vielleicht schon früher heute nach Hause fahren solle, damit sie Zeit für sich hat, statt am nächsten Morgen zu fahren.
Da flippte sie dann aus, was das denn nun solle. Plötzlich war da eine Spannung auf ihrer Seite da, dabei hatte ich es ernst und gut gemeint. Ich versuchte es ihr zu erklären, aber sie fiel mir permanent ins Wort.
Ein Gespräch war so nicht möglich, sie blockte komplett ab, machte dicht. Ich sagte ihr, dass ich sie nicht abstrafen möchte wegen der Geschichte mit Zwischen Silvester sehen, sondern weil ich merke, dass es ihr nicht gut gehe und ich glaube, dass sie Zeit für sich brauche, dass ich Rücksicht nehmen wollte. Sie schien es nicht aufzunehmen, mauerte immer mehr und schließlich fuhr ich dann, weil kein Gespräch mehr möglich war und sie dann auch wollte, dass ich fuhr.
Dann wurde es noch distanzierter. Der Konfikt wurde dann auch Tage danach nicht richtig geklärt, auch wenn ich mich dafür entschuldigte, wie dieser abgelaufen war (kein Schreien, keine Vorwürfe, aber eben Spannung war da) und nochmals erklärte, wie ich es gemeint hatte. Sie hatte nach wie vor Stress und gab dann an, sie brauche grad mal Zeit für sich, der Stress und alles nage an ihr. Es hätte aber nichts mit mir zu tun.
Dann folgten ein paar Tage Funkstille.
Aus der sie dann wiederkehrte. Sie blieb distanziert, schrieb eher sachlich.
Nach einer Woche sprach ich sie darauf an. Sie bestätigte dies, es täte ihr leid, dass sie es erst jetzt zugebe, nachdem ich sie darauf anspreche, dass das feige von ihr gewesen sei.
Und dann kam Mitte/ Ende Dez. dann das gleiche Spiel wie im Okt.
Sie habe nachgedacht über uns, es würde für sie nicht für eine Beziehung reichen gefühlsmäßig, sie wolle mich aber auch nicht verlieren, da ich ihr wichtig sei und sie an mir hängen würde.
Schrieb aber auch, dass sie eigentlich nicht wisse, was sie für mich empfinde, dass das nicht wenig sei, aber mehr wisse sie auch nicht.
Ich war wieder geschockt. Dieses Mal am Boden zerstört. Wir hatten über Wochen wieder eine Nähe zueinander aufgebaut, Vertrautheit, viel Verständnis von meiner Seite. Ich war so fertig, dass ich mich die letzten zwei Dez- Wochen krankschreiben ließ.
Sie wisse nicht, was sie tun solle. Ich sei ihr so nah, wie kaum ein anderer Mensch. Fühle sich bei mir so gut aufgehoben und gesehen und geborgen. Sie würde gern vorbeikommen, um es mir persönlich zu erklären. Aber das wollte ich erstmal nicht, dieses Mal wollte ich Abstand haben und sagte es ihr auch.
Ob wir uns denn dann Silvester noch sehen, fragte sie. Ich wusste es einfach nicht. Ich war froh, dass ich am Tag irgendwas essen konnte, so schlecht ging es mir.
Natürlich viel geraucht, gedankenverhangen. ich konnte kaum essen, kaum trinken, kaum schlafen. Suchte das Gespräch mit Freunden, meiner Schwester. Alle sagten mir, dass das alles seltsam sei. Meine Schwester meinte, sie glaube ihr nicht, wenn sie sagt, es reiche nciht für eine Beziehung mit mir, wenn man sich ansieht, was vorher alles gelaufen war und was von ihr rüberkam.
Nun, ich wollte sie dann doch an Silvester sehen. Sie kam vorbei, wir redeten. Sie saß mit schlechtem Gewissen auf meiner Couch. Sie habe mir ja nicht weh tun wollen, wollte mich nicht verletzen. Hatte mir Geschenke mitgebracht (warum?), sagte, sie sei nicht in mich verliebt, habe aber Gefühle für mich, ich sei ihr wichtig. Jetzt wo sie neben mir sitzen würde, sei sie sich wieder unsicher, fühle sich zu mir hingezogen. Ich habe ihr sehr klar vermittelt, dass dieses Hin und Her einfach nicht für mich geht und ihr gespiegelt, dass sich dieses inzwischen seitdem Skype-Gespräch abzeichnet, an dem sie mir gesagt hat, sie wisse eigentlich gar nicht was sie derzeit wolle und wir zwischendrin immer wieder auch so Paar-Phasen hatten. Dass sie mal kalt und mal heiß mit mir umgeht. Es sei ihr gar nicht so bewusst gewesen.
Ich sagte ihr, dass wir uns dann vielleicht besser loslassen sollten. Das gehe so nicht gut weiter. Sie weinte. Sagte, sie wolle mich nicht verlieren. Auch ich war fertig, aber am Ende meiner Kräfte. Auch ich wollte nicht, dass sie aus meinem Leben verschwindet. Aber ich sagte ihr, dass ich dieses Hin und Her nicht mehr ertrage und sich da was ändern müsse.
Es wurde dennoch wieder innig zwischen uns an diesem Tag und sie blieb auch über Nacht.
Dennoch: als sie fuhr, war nichts geklärt zwischen uns, nur, dass wir uns irgendwie nicht verlieren wollen.
Eine Woche später dann eine Schreiberei per WhatsApp. Sie war selbst hin- und hergerissen, machte Druck, dass wir endlich festlegen müssen, was wir eigentlich sind, sie könne mit dieser Ungewissheit nicht mehr leben (sehr witzig, denn ich lebte seit Monaten mit diesem Gefühl und sie erst zwei Tage).
Am Tag darauf erhielt ich nach meiner Arbeit einen Text, dass wir keinen Kontakt mehr zueinander haben sollten, wir sollten beide zur Ruhe kommen. Wir schrieben noch hin und her, worin wieder von ihr kam, dass sie derzeit keine Beziehung führen könne, ihre Freiräume brauche, die alte Beziehung sei noch nciht lange her, sie wolle sich nicht erneut verlieren, vermisse mich aber und habe auch Sehnsucht nach mir (ja. ).
Es endete dann damit, dass sie es beendete und meinte, dass es bestimmt der richtige Weg für uns sei.
ich war erneut fertig. erneut das.
und was soll ich sagen, nur drei Stunden später rief sie mich an. Das sei alles ein Fehler gewesen, sie bereue es. Sie vermisse mich, sie wolle mich auch weiterhin sehen. sie wolle mich nicht verlieren.
Ich ließ mich wieder darauf ein. Ja. An dieser Stelle wird man mich wohl für dumm oder so erklären. Aber ich habe große Gefühle für sie, und da ich inzwischen den Verdacht hatte, dass sie unter massiven Bindungsängsten leidet, ich ja an Verlustängsten (die zwei Seiten einer Medaille, denn auch ich habe Bindungsängste, wie ich mir eingestehen muss), wollte ich verständnisvoll sein. Sie wollte erneut, dass wir den Druck rausnehmen (den sie zuletzt gemacht hat) und uns langsam weiterkennenlernen.
Sie gab zu, dass ihr der Wechsel inzwischen auch auffalle zwischen Nähe und Distanz.
Ich bat sie darum, dass wir das einmal in Ruhe ansprechen sollten. Was wir taten.
So, das ist zwei Monate her. Wer inzwischen das Muster mitverfolgt hat, wird erraten, in welcher Phase ich erneut bei ihr gelandet bin. Nach drei Wochen der Annäherung zwischen uns, viel Arbeitsstress auf ihrer Seite, einem Gespräch von letzter Woche das so ablief: sie beklagte sich darüber, dass wir uns nicht einfach mal so spontan sehen können, dass dies frustrierend sei. Ich meinte, wir könnten gern einmal gemeinsam schauen, wie wir das ändern können. Sie ruderte dann erneut zurück, das würde ja dann nur bedeuten können, dass wir uns mehr sehen als bis jetzt (alle 2 bis 3 Wochen), sie brauche aber ihre Freiräume, ihre Zeit für sich, ihre Freunde, könne noch nicht alles aus ihrem Leben teilen, sei noch nicht soweit. Ich wies darauf hin, dass ab jetzt die gleichen Sätze wie im Dezember und Okt. abspulen.
Am letzten WE war ich erneut bei ihr (war verabredet) und das ganze WE war der Wurm drin. Sie, wie gesagt noch unter dem Eindruck des Arbeitsstresses. Und bei Aufkommen von Spannungen war sie erneut kalt, distanziert, abweisend und ich rede von kleinen Spannungen, keinen Streitereien. Sie war schnell gereizt, bekam ein, zwei Sachen in den falschen Hals, fühlte sich angegriffen, aber es war auch kein Gespräch möglich, da sie gemauert hatte. Und ich war dort permanent in der Angst, die lag wieder über allem, dass es das jetzt wieder war, sie wieder alles hinwerfen möchte. Nur wegen Spannungen. Denn das ist auch so eine Marotte von ihr. So wie Spannungen auftauchen ist das für sie ein Zeichen, dass es nicht passt zwischen zwei Leuten udn stellt die Beziehung in Frage.
Am Sonntag Abend: Absolute Eiszeit. Sie hat sehr laut geschwiegen, war abweisend. Machte das Licht aus, schlief ohne ein weiteres Wort ein-
ich lag stundenlang neben ihr, fassungslos darüber, dass sie so kalt sein konnte und wie gesagt in der Angst, dass noch was kommen wird.
Am Morgen als sie wach wurde, streichelte sie meinen Rücken (!), suchte Nähe. stand für die Arbeit auf. setzte sich nochmal mit ihrem Kaffee neben sich, sagte, das sei alles irgendwie aus dem Ruder gelaufen, hatte Tränen in den Augen.
Wir umarmten uns.
Ich stand auf, machte mich fertig, weil ich auch nach Hause musste. Sie machte mir einen Tee, wir setzten uns in ihre Küche. Sie setzte wieder damit an, was die Spannungen anbelangte. Dass sie das so nicht kennen würde. Ich sagte ihr, dass es normal ist, wenn sowas mal auftaucht. Das sei in jeder Beziehung mal so. Sie: ich kenne das nicht und kann nicht damit umgehen.
Sie wisse nicht, was sie tun solle. Und wieder hing diese Stimmung über uns, dass sie sich trennen möchte
Da platzte es dann aus mir heraus. Dass sie das nun schon zum dritten Mal mit mir machen würde. Mit zweierlei Maß bei uns messe, ich sie mit offenen Armen empfange, obwohl sie mich teilweise sehr derbe zurückschlägt und sie mir jedes Mal mit Trennung droht, wenn kleine Spannungen zwischen uns auftauchten. Sie gab mir Recht.
Sie wisse nicht, was sie tun solle.
Sie habe jetzt noch ein geschäftliches Telefonat, das sie führen müsse.
Ich musste auch los und bin dann abgerauscht. Das war diesen Montag.
Ich schrieb ihr noch zwischen Tür und Angel. sowas. und sie stimmte zu und meinte, dass das mehr als sch. war.
ich sendete ihr am Vormittag noch einen Screenshot von einem Chat zwischen uns, in dem sie selbst zugab, dass sie den Nähe-Distanz-Wechsel wahrnehme, den sie habe.
dann kam abends nur ein ich weiß nicht, was ich schreiben soll, ich weiß nicht, was ich tun soll. ich bin verantwortlich, das weiß ich.
und das war es. Seit dieser Nachricht, auf die ich nicht mehr geantwortet habe, folgte Stille. Drei Tage nichts. bis Jetzt.
Ich bin fertig, gehe zwar zur Arbeit, mehr schlecht als recht. Aber innerlich merke ich, dass ich mich löse. Auch wenn ich auch merke, dass ich Gefühle für sie habe.
Ich bin verletzt, ich bin enttäuscht. Ich fühle mich verarscht und ich bin auch sauer auf mich selbst. Ich habe scheinbar viel an Selbstachtung verloren.
Ich kann es nicht fassen, dass sie mich nun so eiskalt fallen lässt. Keine Entschuldigung, nichts. Als wäre ich ein Stück Müll, das man einfach in den Eimer wirft. Sich meiner entledigt, mich entwertet, als sei ich nie irgendwas für sie gewesen (geht man so mit jemandem um, von dem man behauptet, sich das erste Mal im Leben gesehen zu fühlen?)
Letzte Woche gab sie von allein noch zu, dass sie wisse, sie gehe gerade sehr unfair und sch. mit mir um, sie sei eigentlich nicht so, könne sich grad selbst nicht ertragen und dass ich das alles nicht verdiene.
ich bin zerstört, ein wenig.
es tut mir leid, wie lang das hier jetzt geworden ist.
ich weiß gar nicht so genau, was ich mir von euch erhoffe. ich bin erstmal dankbar, wenn überhaupt jemand alles bis zum Ende gelesen hat.
11.03.2022 05:11 •
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