Ich weiß gar nicht recht, wie ich anfangen soll. Aber irgendwie sage ich das oft.
Der einfachste Satz wäre natürlich: Wir sind getrennt.
Und das nun seit fast 5 Wochen, trotz dessen willst du einfach nicht aus meinen Gedanken verschwinden.
Wir hatten nicht einmal eine überaus lange Zeit miteinander, dafür jedoch sehr intensiv; zumindest kam es mir gefühlsmäßig so vor, was bei einem „Eisklotz“ wie mir etwas heißen will.
Wenn ich an unseren ersten Kuss denke, der mich so verdammt umgehauen hat, dass ich mir selbst Tage danach noch vorkam wie ein glitzerndes, stockbesoffenes Regenbogen-Honigkuchenpferd auf Dro..
Es hat sich so gut angefühlt, bei dir und mit dir. Richtig. Als gehörte es so.
Du warst die einzige Person, die mich „hinterrücks“ umarmen durfte. Bei der ich kurzzeitig dachte „Alles ist gut. Das ist so richtig.“ Bei der ich mich als Frau fühlte: Weder als S., noch als der immerwährende Kumpeltyp.
Sondern ganz so, wie ich bin.
Ich danke dir dafür.
Gleichzeitig möchte ich mich entschuldigen für meinen Anteil, den ich am Scheitern unserer Beziehung beitrug. Die Probleme mit meinen Ex-Beziehungen habe ich wohl glücklicher Weise überwunden, sonst hättest du noch eine starke Eifersuchtsschiene meinerseits mitbekommen. Vielleicht auch Kontrollwahn, aber das will ich ja nicht.
Dennoch… dennoch kann ich meine Verlustängste nicht hinter mir lassen. Immer das gleiche Gefühl wie früher, als ich noch ein Kind war und so viel um mich herum weggebrochen ist. Ich musste sehr früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen, die ein Kind eigentlich nicht tragen sollte. Aber man kann den Lauf der Dinge nicht beeinflussen, nur damit leben.
Vielleicht hat es auch einen Teil dazu beigetragen, dass ich sozial ein kleiner „Spätzünder“ und generell misstrauisch bin. Doch bei dir war dieses Misstrauen nie richtig da. Du hast mich vom ersten Tag, an dem wir uns kennen lernten, fasziniert. Das war ganz klischeemäßig „Boom!“. Ich muss schmunzeln, wenn ich so darüber nachdenke. Ich, der vom Kopf gesteuerte Mensch, der Gefühle nicht nach außen tragen kann, verknallt sich Hals über Kopf in den besten Kumpel des besten Freundes. Besser hätte es Hollywood nicht machen können, mit dem Unterschied, dass es dort für uns wohl ein Happy End gegeben hätte.
Während ich diese Zeilen schreibe, kämpfe ich stark mit den Tränen, wobei ich nicht einmal genau weiß, wieso. Hast du mir in der kurzen Zeit so viel gegeben, dass ich die Zuneigung vermisse? Das Gefühl, begehrt zu werden? Nicht allein einschlafen zu müssen? Dich?
Und dennoch habe ich meinen Verlustängsten getraut, die da dunkel flüsterten, dein Interesse sei nicht echt. Deine Situation und die Tatsache, dass dir alles über den Kopf wuchs, wäre nur eine faule Ausrede. Auf der anderen Seite die vielen kleinen Dinge, die mir nicht sagten, dass ich dir lästig oder gar egal war. Wie du mich in unserer letzten Nacht umklammert hieltest, als hättest du Angst, man würde mich stehlen…
Und doch hat es nicht gereicht. Für dich nicht gereicht, so dass du mir sagtest, du könntest im Moment keine Beziehung führen. Dass dir alles zu viel wurde und du erst einmal wieder zu dir selbst finden müsstest.
Einerseits kann gerade ich dieses Gefühl nachvollziehen, irgendwie ging es mir ja letztes Jahr genauso. Dieser dunkle Tunnel, in dem man keinen Funken Licht gesehen hat und keine Ahnung hatte, wie und ob man jemals wieder heraus findet.
Anderseits nagen die altbekannten Zweifel, wobei es mir egal sein sollte. Wir sind getrennt, jeder lebt sein eigenes Leben und eigentlich geht es mich nichts mehr an, was bei dir passiert.
Soll ich dir etwas verraten? Welch unglaublich schmerzhaften Stich eine unglücklich platzierte Aussage unseres gemeinsamen Freundes neulich bei mir verursacht hat? Als es so klang, dass du schon eine Neue hättest? Es hat mich nichts anzugehen und es ist dein gutes Recht glücklich zu werden. Und genau das wünsche ich dir auch von Herzen, so weh es gleichzeitig tut, dass dieses Glücklichsein wohl ohne mich sein wird.
Dass du mich nicht hinhalten willst, ob es mit uns noch einmal klappt, ist löblich. Anderseits wünsche ich mir seit den 5 Wochen nichts anderes als irgendein Zeichen von dir, dass es sich lohnte, zu warten. Dass du mich vermisst.
Doch es herrscht nur Funkstille.
Vermutlich ist es dir egal oder du bist froh darüber, mich los zu sein und nicht mehr an mich denken zu müssen.
Ich weiß, dass es besser ist, dich loszulassen, auch wenn es mir schwer fällt.
Aber wie auch immer du darüber denken magst, vermutlich werde ich es nie erfahren. Genauso wenig wie du diese Zeilen hier jemals lesen wirst.
Ich liebe dich.
02.06.2015 20:28 •
x 1 #1