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Nachehelicher Unterhalt

Cary
Zitat von Lavidaloca:
Nach der Trennung darf der Gatte der Ehefrau noch das Trennungsjahr finanzieren, völlig Wurst, ob die Frau sich getrennt hat, fremdgegangen ist oder der Mann.

Oder die Frau, denn hier ist das Geschlecht völlig egal, berappen muss der der sich eine schöne Gehaltsstufe erarbeiten konnte und empfangen wird der der durch ehelich bedingte Nachteile diese Stufe nie erreichen können wird.

Und ich finde die Rechtsprechung ganz akzeptabel, wenn die Kinderlein im Bauch sind freuen beide sich riesig und sind glücklich, die Probleme kommen dann erst viele Jahre später. Es ist ja nicht so dass generell immer alles bezahlt werden muss, der Trennungsunterhalt zum Beispiel entfällt wenn sich der Partner wieder in eine häusliche Gemeinschaft begibt. Der nacheheliche Unterhalt fällt gering aus wenn man nicht nachweisen kann dass man die ersten Stufen der Karriereleiter schon vielversprechend begonnen hat bevor man wegen Kinder oder häuslicher Pflege von Familienangehörigen abbrechen musste. Der nacheheliche Unterhalt entfällt mit einer Frist, ich glaube ein Jahr, wenn sich der Partner in eine neue häusliche Gemeinschaft begibt.

Der Zugewinnausgleich ist absolut in Ordnung, auch wenn der Partner möglicherweise nichts oder wenig verdient hat während der Zeit, aber jemand der sich zuhause um nichts kümmern muss und den Kopf frei hat für seine Arbeit kann dort auch weitaus mehr leisten - und damit mehr verdienen. Und ich kenne kein einziges Paar in dem nicht beide am Haus geschuftet haben, beide für das Haus gespart haben, beide Verzicht geübt haben.

Und die Rentenpunkte, das ist von Anfang an klar, und wie unsere Regierung so schön sagt: die Rente reicht sowieso nicht für den einzelnen, sorgt selbst ausreichend anderweitig vor.

Ich kenne noch die Rechtsprechung der 80er Jahre, mit schuldig geschieden, das waren dann halbe Todesurteile für die Menschen - sie lebten am Existenzminimum während Frau/Mann im dicken Haus beim neuen Freund/-in wohnten und monatlich den dicken Scheck angenommen haben. Ehefrauen die grün und blau geschlagen wurden, aber keinen Unterhalt bekamen weil der Mann den Titel schuldig geschieden eben nicht bekommen hat.

17.09.2022 15:01 • x 2 #61


Lavidaloca
Zitat von MaKu:
@Lavidaloca wow, besser hättest du mein Leben nicht beschreiben können


Da bist du nicht der einzige. Du bist nicht allein;)

17.09.2022 15:05 • x 1 #62


A


Nachehelicher Unterhalt

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Lavidaloca
Zitat von Cary:
Oder die Frau, denn hier ist das Geschlecht völlig egal, berappen muss der der sich eine schöne Gehaltsstufe erarbeiten konnte und empfangen wird der der durch ehelich bedingte Nachteile diese Stufe nie erreichen können wird.


Wir wissen doch, dass es in mindestens 90% der Fälle die Männer sind, die zahlen dürfen. Und schon die Wortkombination ehelich bedingte Nachteile ist ein Witz. Auch Frauen haben heute die Wahl, ob sie arbeiten oder nicht. Kinder sind schon lange kein Argument mehr, wir leben nicht mehr in den Fünfzigern. Es gibt ja die Kategorie Frau - sobald der Trauschein unterschrieben ist und das Kind da, bloß nicht mehr arbeiten gehen.

Zitat von Cary:
Der Zugewinnausgleich ist absolut in Ordnung, auch wenn der Partner möglicherweise nichts oder wenig verdient hat während der Zeit, aber jemand der sich zuhause um nichts kümmern muss und den Kopf frei hat für seine Arbeit kann dort auch weitaus mehr leisten - und damit mehr verdienen.


Okay, grundsätzlich hat aber nicht jeder einen Job, den er ausschließlich mit dem Kopf macht. Es gibt auch gewerblich arbeitende Menschen, die sehr gut verdienen und abschalten, nach Feierabend, die brauchen keinen freien Kopf und können sich trotzdem noch was zu essen machen oder ihre Wäsche aufhängen. Du suggerierst, dass nur verheiratete Männer mit Frauen, die nicht arbeiten, erfolgreich sind. Das ist definitiv nicht so, aber das hast du vermutlich so nicht gemeint. Es gibt genug Paare, wo alles aufgeteilt ist. Und meistens ist es doch so, dass sich viele Frauen den Großteil der Kindererziehung selbst heran ziehen, oder vieles im Haushalt selbst machen wollen, weil sie den Männern nicht viel zutrauen. Einige meiner Freundinnen sind so- die gehen aber alle Vollzeit arbeiten und möchten das so.

Zitat von Cary:
Und die Rentenpunkte, das ist von Anfang an klar, und wie unsere Regierung so schön sagt: die Rente reicht sowieso nicht für den einzelnen, sorgt selbst ausreichend anderweitig vor.


Genau. Es gibt halt Frauen, die sorgen mit einer Ehe vor.
Und Fakt ist eins. Wenn der Mann sich trennt, gehen viele Frauen über Leichen. Ob es Finanzen sind, die Kinder, das soziale Umfeld - rachegetrieben verlieren diese Frauen jede Würde und auch davon gibt es genug Exemplare. Da wird dann schon enttäuscht geschaut, wenn sie den einbehalten Hausstand zur Hälfte zurück zahlen müssen oder das Erbe des Mannes nicht in die eigene Tasche fließt.

17.09.2022 15:22 • x 3 #63


Cary
Naja, ich bin Arbeitgeber - vor ein paar Jahren haben wir für den Innendienst Bewerberinnen aussortiert die kleine Kinder hatten, weil da ständig irgendwas war. Das Kind war krank, der Hort hatte angerufen weil das Kind von der Schaukel gefallen war, das Kind hatte Bauchschmerzen und man musste zuhause bleiben, man brauchte unbedingt Urlaub zu den Ferienzeiten was bei uns zu einem richtigen Gezank geführt hat.

Ganz so einfach wie Du das darstellst ist es nicht - Freunde von mir sind beide Anwälte, sie hatte einen vielversprechenden Posten in Hamburg, er wollte eigentlich mehr so das friedliche, ländliche im Vorort von Frankfurt. Das erste Kind kam und er suchte sich eine bessere Kanzlei um das Leben zu finanzieren, das zweite Kind war kurz darauf im Anlauf. Sie verlor den Anschluss, er stieg auf zum Partner.

Ein paar Jahre darauf Trennung, denn sie verkraftete den Abstieg nicht, der Ehemann der erst abends um 10 nach Hause kam und im Jahr so etwa vier Tage Urlaub hatte führte dazu dass sie anfing zu trinken.

17.09.2022 15:48 • x 1 #64


Lavidaloca
Zitat von Cary:
Naja, ich bin Arbeitgeber - vor ein paar Jahren haben wir für den Innendienst Bewerberinnen aussortiert die kleine Kinder hatten, weil da ständig irgendwas war. Das Kind war krank, der Hort hatte angerufen weil das Kind von der Schaukel gefallen war, das Kind hatte Bauchschmerzen und man musste zuhause bleiben, man brauchte unbedingt Urlaub zu den Ferienzeiten was bei uns zu einem richtigen Gezank geführt hat.


Du weißt bestimmt, dass das gegen jeden Anstand ist - diese Kinder finanzieren hoffentlich später unsere Rente. Ohne Kind habe ich anstandslos den Eltern in den Ferien den Vortritt gelassen, das ist nunmal nur eine begrenzte Zeit, meist verbunden mit Schließzeiten in den Betreuungseinrichtungen, da gehen Familien vor. Außerdem war es günstiger und leiser, nicht in der Hauptsaison zu verreisen

Was deine Freunde betrifft - ich verstehe die Frauen, die unzufrieden sind, wenn der Mann bis spät arbeitet und die Paar - und Familienzeit darunter leidet. Man kann aber selten in solchen Berufen beides haben - gesicherter Wohlstand, der allen zugute kommt und der Mann trotzdem jeden Tag um fünf Zuhause ist. Hat deine Freundin nicht mehr gearbeitet? Als ich mit Kind zwei im Babyjahr war, habe ich mich viel mit anderen Muttis und Babies getroffen. Ich konnte es nicht abwarten, wieder zu arbeiten - obwohl ich jede Sekunde mit Baby genossen habe. Aber erstens hatte das für mich mit Selbstverwirklichung zu tun und zweitens hatte ich zu dem Zeitpunkt auch schon eine Leitungsfunktion inne, die entsprechend bezahlt wird und mir weiterhin meine finanzielle Unabhängigkeit vom Partner garantiert hat. Ich hätte mir auch etwas anderes gesucht, wenn es hätte sein müssen, um trotzdem meinen Teil beizutragen, aber mich weder in Abhängigkeiten begeben, noch unglücklich irgendwo vor mich hingegammelt.

17.09.2022 16:09 • x 1 #65


Cary
Zitat von Lavidaloca:
Einige meiner Freundinnen sind so- die gehen aber alle Vollzeit arbeiten und möchten das so.

Super, aber die haben auch kaum Anspruch auf nachehelichen Unterhalt - denn der berechnet sich eben an dem Gehaltsunterschied, und wenn Deine Freundinnen eine gute Gehaltsstufe erreichen konnten wird es da wohl kaum Differenz geben.

Ich bewundere Frauen und auch Männer die ihre Kinder gut erziehen, Kindererziehung ist meines Erachtens nach Königsdisziplin. Fast so schwer wie Volkswirtschaft

Kindererziehung ist meines Erachtens nach eine der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben der heutigen Zeit, und viele vernachlässigen das völlig. Aber ich darf nicht mitreden, ich habe keine! Daher habe ich leicht reden

17.09.2022 16:17 • x 2 #66


Cary
Zitat von Lavidaloca:
Du weißt bestimmt, dass das gegen jeden Anstand ist

Nein, denn es sorgt dafür dass ich die nächsten Monatsgehälter für meine Angestellten zahlen kann - denk nicht immer nur in Sphären wenn es Dir genehm ist, hier sind harte Fakten und Zahlen gefragt.

Als Unternehmer musst Du immer darauf achten dass die Zahlen stimmen, nicht für den eigenen Haushalt, sondern in erster Linie für das Gehalt deiner Mitarbeiter.

17.09.2022 16:22 • x 1 #67


D
Genau so ist es bzw waren in meiner Ehe die gleichen Argumente . Wenn ich es genau nehme hat sie mich in meiner Karriere nicht unterstützt sondern unter Druck gesetzt . Sag mal nein zu einem gut bezahlten Job mit schlechten Rahmenbedingungen weil daheim Frau und Kind finanziert werden wollen.
Besser wäre ws , wenn die Frau selber verdient und der Druck gleich als Team aufgefangen wird . Dann kann auch der Mann im Job mal nein sagen und ist daheim entspannter .

Aber wir Männer lernen ja auch dazu und dann gibt es eben keine Hochzeit etc mehr . Schmeckt den Damen zwar garnicht , aber nicht mehr mein / unser Problem

17.09.2022 16:39 • x 3 #68


Cary
Ich bin das Gegenbeispiel, ich bin der Vielverdiener. Ich habe meinen Ex über viele Jahre finanziert, seinen Unterhalt organisiert - aber ich habe auch viel von ihm bekommen, nichts finanzielles.

Ich hatte ihn geliebt, ohne Gegenleistung - aber es ist zu Ende, ohne Gegenleistung. Weil ich das vor vielen Jahren so akzeptiert hatte.

HF, mach was draus aus deinem Leben - du warst ja offensichtlich der starke Part

17.09.2022 16:50 • #69


Lavidaloca
Zitat von Cary:
Super, aber die haben auch kaum Anspruch auf nachehelichen Unterhalt - denn der berechnet sich eben an dem Gehaltsunterschied, und wenn Deine Freundinnen eine gute Gehaltsstufe erreichen konnten wird es da wohl kaum Differenz geben.



Die meisten arbeiten in typischen Frauenberufen, Pflege, Handel - da kommt nicht viel bei rum. Die Männer haben allesamt besser bezahlte Jobs. Da geht es aber um Augenhöhe. Beide arbeiten, leisten ihren Beitrag zum Haushaltseinkommen, zahlen gemeinsam das Haus ab, kümmern sich gemeinsam um Kind und Haushalt (so, wie die Damen das zulassen). Wenn so eine Verbindung in die Brüche geht, kann man hoch erhobenen Haupts gehen.

Zitat von Cary:
Nein, denn es sorgt dafür dass ich die nächsten Monatsgehälter für meine Angestellten zahlen kann - denk nicht immer nur in Sphären wenn es Dir genehm ist, hier sind harte Fakten und Zahlen gefragt.

Als Unternehmer musst Du immer darauf achten dass die Zahlen stimmen, nicht für den eigenen Haushalt, sondern in erster Linie für das Gehalt deiner Mitarbeiter.

Du musst mir da nix von genehm erzählen. Die Organisationstalente in unserem Bereich sind Mütter. Und ja, die fallen mal aus wegen kindkrank- aber DU musst das nicht bezahlen, sondern die Krankenkasse der Arbeitnehmerin. Inwieweit du deine Leute nicht bezahlen kannst, wenn dir eine Arbeitnehmerin mit Kind mal ausfällt erschließt sich mir als gelernter Betriebswirtin leider nicht.

Ich ergänze: bei uns machen auch Männer kindkrank. Die teilen sich da rein.

17.09.2022 17:06 • x 2 #70


Cary
Darf ich Dich korrigieren - die Krankenkassen zahlen erst nach sechs Wochen Auszeit - also zahle ich jeden einzelnen Tag.

Und sensationell - Du bist ein Betriebswirt, ich nur ein Handelsfachwirt - juckt mich nicht, mein Arbeitstag ist stressig, ich versuche jeden Tag alles zu rationalisieren um es bezahlen zu können - hätte ich doch mal das gelernt was du alles gelernt hast. Und trotzdem habe ich 24 Mitarbeiter über viele Jahre bezahlen können. Über 25 Jahre um genau zu sein. Und ich bin stolz darauf, denn viele Familien leben dadurch gut. Ein schönes Wochenende Dir

17.09.2022 17:22 • x 1 #71


Lavidaloca
Zitat von Cary:
Darf ich Dich korrigieren - die Krankenkassen zahlen erst nach sechs Wochen Auszeit - also zahle ich jeden einzelnen Tag. Und sensationell - Du bist ...


Da gibt's nichts zu korrigieren.
Wenn Kinder unter 12 krank werden, zahlt das Krankengeld die Krankenkasse des Elternteils, der das Kind betreut und für die Arbeit ausfällt. Dafür gibt es den Kinderkrankenschein. Mit dem Geld hat der Arbeitgeber nichts zu tun - er bekommt nur ne Kopie vom Schein für die Zeiterfassung oder den Abwesenheitsnachweis. Die 6 Wochen Entgeltfortzahlung, von denen du sprichst, sind für die selbst erkrankten Arbeitnehmer.

Zitat von Cary:
Und sensationell - Du bist ein Betriebswirt, ich nur ein Handelsfachwirt - juckt mich nicht, mein Arbeitstag ist stressig, ich versuche jeden Tag alles zu rationalisieren um es bezahlen zu können - hätte ich doch mal das gelernt was du alles gelernt hast. Und trotzdem habe ich 24 Mitarbeiter über viele Jahre bezahlen können. Über 25 Jahre um genau zu sein. Und ich bin stolz darauf, denn viele Familien leben dadurch gut. Ein schönes Wochenende Dir


Da kannst du stolz sein. Trotzdem ist deine Einstellung zu Arbeitnehmern mit Kleinkindern unsozial. Da gibt's nichts dran zu interpretieren.

17.09.2022 17:27 • x 2 #72


Cary
Weißt Du eigentlich was das für ein Aufwand ist? Wir akzeptieren jede Kosten weil der Aufwand mit Belegen und Bestätigungen vom Arzt meist unendlich ist.

Nein, unsere Mitarbeiter sind wertvoll, für dich vielleicht unverständlich, aber leider auch teuer

trotzdem machen wir alles was möglich ist

nochmal, schönes WE

17.09.2022 17:39 • #73


Lavidaloca
Zitat von Cary:
Weißt Du eigentlich was das für ein Aufwand ist? Wir akzeptieren jede Kosten weil der Aufwand mit Belegen und Bestätigungen vom Arzt meist ...


Der Kinderkrankenschein wird vom Arbeitnehmer an seine Krankenkasse geschickt. Der Arbeitgeber setzt den Mitarbeiter für die Abwesenheit auf unbezahlt. Der Aufwand hält sich in Grenzen. Und ist nichts im Verhältnis zu den Kosten für ungerechtfertigte Entgeltfortzahlung, wenn eigentlich die Krankenkasse dafür zuständig wäre. Aber sei es drum. Du hast vorhin geschrieben, dass deine Gehaltszahlungen an deine Mitarbeiter davon abhängen würden, ob du Muttis mit Kleinkindern einstellst, die wegen kranken Kindern dann ausfallen und Du das bezahlen müsstest. Du hast/ hattest offenbar kein gutes Lohnbüro.

Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende

17.09.2022 17:50 • x 1 #74


NurBen
Zitat von Dark_Cloud:
Aber wir Männer lernen ja auch dazu und dann gibt es eben keine Hochzeit etc mehr . Schmeckt den Damen zwar garnicht , aber nicht mehr mein / unser Problem

That's the Spirit.
Wenn die Gehaltsunterschiede zu groß sind, bloß nicht heiraten.

Zitat von Lavidaloca:
Du hast/ hattest offenbar kein gutes Lohnbüro.

Also das Gehalt sehe ich eher als Sekundär an. Problematisch ist eher die Logistik und Zuverlässigkeit.
z.B. Wenn die Arbeit dann von Kollegen mit übernommen werden muss. Wenn Prozesse ins Stocken geraten, das Arbeitsklima, etc...
Es ist halt schwer, wenn man nicht einschätzen kann, ob die Person wirklich nur in Notfällen zuhause bleibt oder weil klein Kevin wieder ein Pups quersitzt.

17.09.2022 17:59 • x 2 #75


A


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