839

Nachehelicher Unterhalt

T
Zitat von Küstenkind:
Bei allem Respekt… wenn ich einen gut bezahlten Vollzeitjob mit Option auf eine steile Karriere habe und mich dann dafür entscheide ein Kind bekommen zu wollen, dann ist das doch kein Ehelicher Nachteil, sondern eine freie Entscheidung meinerseits wie ich zukünftig meine begrenzte Zeit (jeder von uns ...

Der eheliche Nachteil bezieht sich ja nicht auf die Kinder, sondern auf das finanzielle Ungleichgewicht, das über die Betreuung entstehen kann.
Ich bin auch dankbar, dass es meine Kinder gibt (aber nicht meinem Ex). Lasse mir aber meine Leistung nicht absprechen. Es hat sehr davon profitiert.

18.09.2022 09:49 • x 3 #121


T
Zitat von Lavidaloca:
Wenigstens eine, die sieht, dass der Mann das finanziert hat, dass man Zeit mit seinen Kindern verbringen durfte. Viele Frauen wollen dafür am liebsten noch eine Abfindung. Erbärmlich. Als hätte sie jemand gezwungen, Kinder zu bekommen und sich den Luxus zu leisten, zuhause bleiben zu können.

Welchen Luxus genau meinst du. Ist wohl an mir vorüber gegangen.

18.09.2022 09:50 • x 2 #122


A


Nachehelicher Unterhalt

x 3


U
Zitat von Küstenkind:
Bei allem Respekt… wenn ich einen gut bezahlten Vollzeitjob mit Option auf eine steile Karriere habe und mich dann dafür entscheide ein Kind bekommen zu wollen, dann ist das doch kein Ehelicher Nachteil, sondern eine freie Entscheidung meinerseits wie ich zukünftig meine begrenzte Zeit (jeder von uns hat nur 24 Stunden am Tag) nutzen und aufteilen will.

Das ist die Rechtsprechung, den Ausdruck habe nicht ich erfunden....habe ihn aber gerne genutzt...und ich empfinde es sogar als sehr fair

18.09.2022 09:50 • x 1 #123


NurBen
Zitat von Tabea2018:
Es hat sehr davon profitiert.

Und du in der Zeit von seiner Leistung.
Also sehr ausgeglichen.

18.09.2022 09:51 • x 1 #124


U
Zitat von NurBen:
In meinen Augen bin ich nicht dafür verantwortlich, wenn die Frau weniger verdient als ich.

Da sind wir dann wieder bei den Verpflichtungen nach einer Eheschließung. Ist so..

18.09.2022 09:55 • #125


Ayaka
ich bin auch sehr dafür, dass Frauen auch mit Kindern ihre finanzielle Unabhängigkeit behalten und halte nicht viel von dem hier beschriebenen Rücken freihalten ABER das ist meine persönliche Meinung und kann jedes Paar gestalten wie es will.

Wirklich jeder - vor allem wenn er schlau genug ist, der superduper Oberverdiener zu sein - weiß was ihm blüht, wenn er seine Karriere vorantreibt und seine EF sich um Haushalt und Kinder kümmert - das ist eine bewusst eingegangene Vereinbarung für die es auch einen Rechtsanspruch gibt, weil sie leider gern vergessen wird sobald die Scheidung vor der Tür steht.

Daher kann ich auch diejenigen gut verstehen, die diesen Anspruch geltend machen.

18.09.2022 09:55 • x 2 #126


T
Zitat von NurBen:
Und du in der Zeit von seiner Leistung. Also sehr ausgeglichen.

Finanziell, ja, also jetzt nicht auf hohem Niveau. Wir sind ja sehr jung zusammen gekommen.
Daher hatte er auch immer seine Ruhephasen, seine Hobbies, den er nachgehen konnte.

Ich war diejenige, die über viele Jahre wenig Schlaf hatte, keinen Feierabend, eingeschränktes Wochenende. Wenn ich krank war, musste ich die Kinder trotzdem betreuen.

Wie man mit drei Kleinkindern im Luxus schwelgen soll, erschließt sich mir nicht.

18.09.2022 09:56 • x 2 #127


Lavidaloca
Zitat von Tabea2018:
Welchen Luxus genau meinst du. Ist wohl an mir vorüber gegangen.


Ich finde, es ist ein sehr großer Luxus, zuhause sein zu können, ohne sich über die Finanzierung dazu Sorgen zu machen. Die Kinder sind irgendwann in der Betreuung, Schule und man hat dann Zeit für sich. Brauch mir auch keiner erzählen, dass es nicht so ist. Niemand macht jeden Tag 10 Stunden Haushalt oder Gartenpflege.

18.09.2022 09:57 • x 2 #128


T
Zitat von Ayaka:
ich bin auch sehr dafür, dass Frauen auch mit Kindern ihre finanzielle Unabhängigkeit behalten und halte nicht viel von dem hier beschriebenen Rücken freihalten ABER das ist meine persönliche Meinung und kann jedes Paar gestalten wie es will. Wirklich jeder - vor allem wenn er schlau genug ist, der ...

Bei uns war es damals eine bewusste und gemeinsame Entscheidung. Ist ihm dann zum Zeitpunkt der Trennung entfallen.

Ich würde mich wieder für Kinder entscheiden, aber nie ohne Absicherung. Absolute Fremdbetreuung ist nicht so meins.

18.09.2022 10:00 • x 1 #129


T
Zitat von Lavidaloca:
Ich finde, es ist ein sehr großer Luxus, zuhause sein zu können, ohne sich über die Finanzierung dazu Sorgen zu machen. Die Kinder sind irgendwann in der Betreuung, Schule und man hat dann Zeit für sich. Brauch mir auch keiner erzählen, dass es nicht so ist. Niemand macht jeden Tag 10 Stunden Haushalt oder ...

Zu meiner Zeit gab es die Betreuung in dieser Form noch nicht. Ich rede hier von über 30 Jahren.

Nur Haushalt? Kinder schulfertig bekommen, einkaufen, Essen vorbereiten, den Vormittag gemeinsam besprechen, Hausaufgaben im Blick haben. Bei einer fünfköpfigen Familie ist Haushalt nicht unerheblich.

18.09.2022 10:03 • x 1 #130


Küstenkind
Zitat von Tabea2018:
Der eheliche Nachteil bezieht sich ja nicht auf die Kinder, sondern auf das finanzielle Ungleichgewicht, das über die Betreuung entstehen kann. Ich ...

Ich bin der Meinung beide Ehepartner profitieren einerseits in diesem Modell - einer kann Karriere machen und einer kann die Zeit mit den Kids verbringen.
Andererseits haben beide Parteien einen Nachteil - der eine verdient weniger, der andere bekommt die Zeit mit den Kids nicht zurück.

Wenn ich wählen müsste, würde ich sogar die Behauptung aufstellen, der Part mit der Karriere hat den größeren Nachteil. Die verlorene Zeit mit den Kindern kann er niemals zurück bekommen oder gar vor Gericht einklagen - Karriere kann man auch später noch machen, wenn man den Willen hat und hart arbeitet (Krankheitsbedingte Einschränkungen selbstverständlich ausgenommen).

18.09.2022 10:08 • #131


T
Zitat von Küstenkind:
Ich bin der Meinung beide Ehepartner profitieren einerseits in diesem Modell - einer kann Karriere machen und einer kann die Zeit mit den Kids verbringen. Andererseits haben beide Parteien einen Nachteil - der eine verdient weniger, der andere bekommt die Zeit mit den Kids nicht zurück. Wenn ich wählen müsste, ...

Mein Ex hätte auch mehr Zeit mit den Kindern verbringen können, aber andere Dinge waren ihm wichtiger. Im Nachhinein bereue ich das, da die Kinder darunter gelitten haben.

Ich habe zwischendurch auch immer mal gearbeitet, musste aber aufgrund gegebener Probleme mit Kind wieder aufhören. Wenn man dann mit über 50 den Arbeitsmarkt betritt, ist meistens nix mehr mit Karriere, man kann froh sein, wenn man einen Job bekommt.

18.09.2022 10:15 • x 2 #132


Küstenkind
Zitat von Uccia:
Das ist die Rechtsprechung, den Ausdruck habe nicht ich erfunden....habe ihn aber gerne genutzt...und ich empfinde es sogar als sehr fair

Das kann ja auch gerne die deutsche Rechtssprechung sein - ich empfinde die Rechtssprechung nur einfach nicht so fair, wie du sie empfindest und wollte mal meine Sichtweise dazu schreiben.

Verstehe mich nicht falsch, es ist ja dein gutes Recht (im wahrsten Sinne des Wortes) dies anders zu sehen und das respektiere ich auch, nur mein persönliches "Rechtsempfinden" ist da halt ein anderes.

18.09.2022 10:38 • x 1 #133


Lavidaloca
Zitat von Küstenkind:
Das kann ja auch gerne die deutsche Rechtssprechung sein - ich empfinde die Rechtssprechung nur einfach nicht so fair, wie du sie empfindest und ...


Nur weil es im Gesetz steht, heißt das nicht, dass es richtig ist. Da stand auch mal die Todesstrafe drin und viele andere Dinge, die abgeschafft wurden. Ich finde es anmaßend, dass der Staat entscheidet, dass derjenige, der Jahrzehnte eine ganze Familie ernährt hat, Luxus und alltägliche Dinge für alle eingeschlossen (Urlaube, Autos, Geschenke für alle zu allen Anlässen, Miete/ Hausfinanzierung, Kleidung und so weiter)sich vielleicht auch krank geschuftet hat, dann noch die Hälfte seiner Rente und Unterhalt für den/ die Ex blechen darf, damit die/der auch ja den Lebensstandard halten kann, für den ein anderer gesorgt hat. Und sorry, Haushalt und Kinderbetreuung sind für mich keine Argumente, das kriegen andere Familien, wo alle beide arbeiten, auch hin- und müssen das nebenher machen. Drei Kinder sind natürlich aufwändiger, als eins, keine Frage.
In meiner Familie haben alle Frauen Vollzeit gearbeitet mit mehreren Kindern, da brauchte es auch keine Nanny oder Haushaltshilfe- und damals war das Arbeitsrecht auch noch ein anderes, Tarifverträge gab es nur selten und die Arbeitsplätze waren rar.

Wie gesagt, wenn sich beide für so ein Lebensmodell entschieden haben, bitte, aber dann sollte nicht vergessen werden, dass auch Frauen nicht gezwungen wurden, Zuhause zu bleiben- dem Mann dann vorwerfen, man hätte ja dies und das getan, obwohl es auch eine eigene Entscheidung war, ist schon sehr unverschämt. Und seit einer ganzen Zeit schon möchten viele Männer, dass die Frauen mit zum Einkommen beitragen. Aber manche Frauen finden ja viele Gründe, es nicht zu tun. Siehe mein anderer Beitrag.

18.09.2022 10:56 • #134


Fanta1
Ob die Rechtsprechung gerecht oder ungerecht ist, hängt auch wieder sehr stark vom Einzelfall ab. In meinem Fall möchte ich mal sagen, mehr als gerecht ( wegen chronisch krankem Kind und fehlender Betreuung war mir eine Erwerbstätigkeit 15 Jahre lang nicht möglich, wir einigten uns im Einvernehmen darauf, dass ich meinen Job an den Nagel hänge und er sagte stets: egal was passiert, du brauchst dir um Finanzielles nie einen Kopf zu machen, das wäre das letzte , worüber ich streiten würde, ich bin froh, dass du hier alles managst. Seine eigenen Worte vergaß er dann in einem Scheidungskrieg, in dem die Richterin mehrfach nur den Kopf schüttelte . Er versuchte sich als armen Schlucker darzustellen, die Richterin musste ihn mehrfach ermahnen, bei der Wahrheit zu bleiben und sagte ihm : Sie werden ein sehr wohlhabender Mann bleiben- auch nach der Scheidung . Er erstellte Excel-Tabellen, die er im Gerichtssaal ausbreitete, er redete die Krankheit meines Sohnes klein und dementierte, dass ich 15 Jahre lang zwei Mal nachts aufstehen musste um ihm Spritzen zu verabreichen -obwohl er das Theater doch live miterlebt hatte und wir uns des Öfteren in der Notaufnahme der Kinderklinik wiederfanden, er versuchte meinen Unterhalt runterzufeilschen wie auf einem türkischen Basar bis selbst seinem eigenen Anwalt das hochnotpeinlich wurde und er seinem Mandanten zuraunte : nun geben Sie sich doch mal einen Ruck ! und selbst als wir uns dann endlich auf eine Abfindungssumme geeinigt hatten, reichte er wieder neue Schreiben bei Gericht ein, um den Unterhalt zu drücken und meinte mit weinerlicher Stimme zu der Richterin Ich muss bei 0 anfangen danach wobei die Richterin trocken meinte : Wenn Sie meinen, dass Ihnen dann nur noch eine sechsstellige Summe mit einer 5 davor übrig bleibt, plus Ihr 6stelliges Jahreseinkommen, dann haben Sie Recht, dann fangen Sie wieder bei 0 an. Als alles nichts brachte, versuchte er die Schiene, ich würde mit Kusshand wieder in meiner alten Firma genommen werden, ich würde absichtlich zum Mindestlohn arbeiten und könnte was viel besseres haben, wenn ich nur wollte- bis die Richterin ihm die ganzen Absagen präsentierte die ich bekommen hatte, inklusive einer meiner alten Firma.

Erst als er das Urteil schwarz auf weiß vor sich liegen hatte, knickte er eine Woche bevor es rechtsgültig geworden wäre ein und bot mir eine Abfindungssumme im fairen Bereich an und wir wurden uns einig. Ohne die Rechtsprechung hätte ich keine Chance gehabt, er hätte freiwillig in 100 Jahren keinen Cent gezahlt und ich hätte ohne Altersversorgung dagestanden.

Also bevor hier so allgemeingültige Sätze getroffen werden, dass das grundsätzlich unfair ist , dann sollte man kurz überlegen. Wie gesagt, es müssen zwei Faktoren zusammen kommen um überhaupt einen Cent nachehelichen Unterhalt zu bekommen: eine langjärige Ehe ( ca 20 Jahre) PLUS ehebedingte Nachteile. Beide Faktoren zusammen erfüllen ohnehin nur noch die Allerwenigsten, diese Gesetzgebung schützt ja wirklich nur noch die alte Hausfrauen-Ehe, wo die Frau ihren guten Job im guten Glauben, versorgt zu sein, aufgegeben hat. DAs wird in Zukunft ohnehin immer weniger zum Tragen kommen, die jungen Frauen von heute wissen, dass sie berufstätig bleiben müssen und würden niemals leichtfertig ihren Job aufgeben- das entspricht überhaupt nicht dem Zeitgeist. Daher ist die Aufregung auch übertrieben, wir sprechen hier wirklich nur noch von Einzelfällen.

18.09.2022 11:14 • x 2 #135


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag