Nachdenklich

T
Hi,

ich habe meine Geschichte hier vor ein paar Monaten mal gepostet. Die Trennung von meiner Freundin, mit der ich 5 Jahre zusammen war, ist nun schon fast ein Jahr her und man sollte meinen, dass sich doch wohl langsam der Schleier des Vergessens über alles gelegt haben sollte, aber Fehlanzeige.

Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich daran denke, dass sie mittlerwiele jm. anderes kennengelernt haben könnte und mit diesem Anderen glücklich ist. Ist das noch normal?

VG
T.

02.01.2007 15:26 • #1


F
Ich weiss nicht ob es normal ist, aber bei mir ist's auch noch so schlimm. Der Dezember mit Weihnachten und Neujahr war total beschissen, ich fühl mich richtig dreckig - dieses Wissen, ihr egal zu sein. Und bei mir war die Trennung auch schon im März.

Keine Ahnung wie lange es noch dauern wird.

02.01.2007 18:56 • #2


A


Nachdenklich

x 3


T
Ich hoffe es geht bald vorbei. Ich weiß aber auch keinen Rat, wie man es beschleunigen könnte. Es ist ja nicht so, als hätte ich der letzten Zeit keine anderen Frauen kennengelernt, aber ich war nicht wirklich in der Lage mich wirklich auf etwas neues einzulassen. Die Tatsache, dass sie es scheinbar kann, macht mich allerdings fertig.

02.01.2007 19:10 • #3


F
Naja ich habe es eine grosse Zeit lang damit versucht, sie völlig aus meinem Leben zu verdrängen. d.h. erstmal den Kontakt abgebrochen und dann versucht die Gedanken zu verdrängen und mich abzulenken - mit sehr mässigem Erfolg. Auch die Tatsache dass ein guter Freund von mir ihr Bruder ist, hat mir nicht sonderlich geholfen. Es geht immer so lange einigermassen gut, wie ich nichts von ihr mitbekomme, doch sobald ich auch nur jemanden über sie reden höre geht's mir wieder schlecht.

Mittlerweile habe ich das Gefühl, den Heilungsprozess mit dieser Abschottungsstrategie nur immer weiter aufzuschieben. Vielleicht muss man viele solcher beschissene Monate durchleben damit es besser wird... nur sich bewusst auf all die Gefühle einzulassen ist so schwer. Ich kann nicht sagen, wie dieser Prozess letztendlich aussehen soll, nur dass man irgendeine Entwicklung durchleben muss. Irgendwann und durch irgendeinen Vorgang muss es doch vorbei sein.

Vielleicht wird 2007 ja besser. Man kann nie wissen

02.01.2007 21:02 • #4


D
Moin Jungs,

ich kann Euch nur sagen, mir gehts genauso. Wir haben uns vor 4 Monaten wie man so schön sagt einvernehmlich nach gut 5 Jahren Beziehung voneinader getrennt. Die ersten 3 Monate waren kein Problem, auch bedingt durch den Einstieg ins Berufsleben, Ortswechsel, etc. jedoch Anfang Dezember dann der fatale Griff zum Fotoalbum unter einem nicht zu unterschätzenden Einfluss von Ethanol . Seitdem verstärken sich immer mehr die Zweifel über die Richtigkeit des gegangenen Weges. Auch ich habe in der neuen Stadt, in meinem neuen Umfeld ein paar Frauen kennengelernt und hatte mit einer wirklich netten Lady auch schon ein Date. Allerdings habe ich Null Interesse den nächsten/ersten Schritt zu tun. ICH KANN (ODER WILL) ES EINFACH NICHT !!!
Zu Silvester nun haben wir uns das erste mal nach der Trennung eine Mail geschrieben. War beiderseits ein wirklich angenehmer, freundschaftlicher Ton ohne jedoch Gefühl zu zeigen. Am liebsten hätte ich ihr wirklich geschrieben wie ich fühle und denke. Aber wie WarningSin schon schrieb, bin ich auch der Meinung das die Abschottungs- und Verschleierungstaktik die ganze Sache nur noch verschlimmert. Andererseits weiss ich ja selbst noch nicht mal ob ich wieder einen Neustart probieren würde und natürlich ob sie es möchte?????
Vielleicht müssen wir drei einfach noch warten, es innerlich verarbeiten und die Sache setzen lassen. Irgendwann betritt bestimmt eine neue Dame unsere kleine Lebensbühne und uns geht es wieder gut!!??!! Es braucht halt seine Zeit!

Denke auch 2007 ist unser Jahr! ;D

03.01.2007 10:15 • #5


juliet
Hi, Jungs,
moechte Euch beruhigen.
Jeder hat sein eigenes Tempo, Trennungen zu verarbeiten. Bei dem einen gehts schneller, bei dem anderen dauerts etwas laenger. Lasst Euch Zeit, aber geht immer weiter. Schaut nicht zurueck, fragt nicht nach dem warum tut sie mir das an, sondern seht das ganze wie eine Treppe nach oben. Oben gibts neue Ausblicke, Perspektiven, frische Luft - soviel steht fest. Ihr muesst nur diese Treppe schaffen. Manchmal fuerchtet man sich vor der naechsten Stufe, mal gehts zwei hoch und eine wieder runter, manchmal faellt man den ganzen Treppenabsatz wieder runter. Nicht schlimm! Aber insgesamt muesst Ihr immer wieder und immer weiter hoch gehen, bis ihr oben auf der Dachterasse seid und den Blick schweifen lassen koennt! Dann atmet auf und spuert Ihr, dass Ihr angekommen seid. Lasst Euch Zeit dabei, aber bewegt Eure Hintern

Ich denke, dass man nichts normales an diesem Prozess definieren kann, nach dem Motto wenn du es nach sechs monaten nicht geschafft hast, bist du unnormal oder so.
Lasst Euch Zeit, nehmt Euch die Zeit, die ihr nun mal braucht.
Einige Dinge helfen erfahrungsgemaess dabei, dass man leichter loslassen kann, andere hemmen erfahrungsgemaess den Prozess.
Wichtig ist: Es ist ein Prozess, dh. jede Zeiteinheit X ist gut und fuehrt diese Zeieinheit X weg von dem einstigen Partner. Das zu begreifen und zu betrachten, dass die Zeit, die zwischen meinem Heute und dem betrauerten, verlorenen Zustand von einst liegt, kann helfen, immer stabiler zu werden.

Was definitiv hindert lozszulassen, ist Verdraengung und Vermeidung von Schmerzen, soviel steht - fuer mich - schon mal fest.
Denn irgendwo in unserem Inneren steht ein Knopf auf Aua!, und dem kann man nicht ausweichen, jedenfalls nicht auf Dauer. Das kommt irgendwann wieder hoch. Spaetenstens, wenn die neue als Schmerzkiller eingesetzt wird und sich DANN der Alltag einschleicht.
Daher ist es gut, sich einzulassen auf die Phasen, die der Trennungsprozess individuell fuer mich bereithaelt.
Mir hat es geholfen, mich ganz intensiv auf den Schmerz einzulassen, ihn zu spueren. Mir hat auch geholfen, mir Ziele zu setzen. Also z.B. ein weit entfernter Tag, an dem ich mir gesagt habe: Wenn DER da ist, bin ich drueber weg. So war es dann auch - bei mir!, das muss fuer Euch nciht so gelten.
Was mir weiterhin geholfen hat, war ein Trennungstagebuch, also - ich habe das hier schon haeufig propagiert - wie bei Migraenepatienten die Schmerzintensitaet jeden Tages zu protokollieren und meine Gefuehle dazu. Das hat mir eins deutlich gemacht: Nach dem ersten Monat, in dem buchstaeblich gar nichts ging, war der Schmerz absolut ertraeglich und wurde immer besser. Ich habe ganz deutlich den Progress, die Heilung gesehen! Irgendwann spuerte ich dann mehr Lebensmut, zurueckkehrende Lebensgeister, und schliesslich Lust und Vorfreude auf Neues, auch irgendwann auf einen neuen Mann. Ich schrieb in das Tagebuch: Den Mann, der zu mir passt, den gibts schon irgendwo. Wir muessen uns nur noch treffen. Und siehe da, als der richtige Zeitpunkt da war, traf ich ihn auch. Aber erst dann. Klingt komisch, ist aber so.
Das alles habe ich durch das Tagebuch visualisiert und konnte es dadurch sozusagen mir selbst gegenueber belegen. Das hat mir Mut gemacht und mir sehr geholfen, weiterzugehen und den Prozess anzunehmen, so wie er kam.
Ich bin heute enorm dankbar fuer diese Trennungserfahrung, die ganz ehrlich in ihrer Wucht die haerteste meines Lebens war. Sie hat mich reifen lassen und mir ein enormes Selbstvertrauen gegeben. Zu wissen, dass ich mit solchen Krisen umgehen, sie ueberleben kann und daraus fuer meine Persoenlichkeit sogar Nutzen ziehen konnte, ist wirklich eine der positivsten Erfahrungen meines Lebens.
Also, habt Mut.
Juliet

04.01.2007 10:50 • #6


F
Hey Juliet,

also zum einen freut es mich sehr für dich, dass du es auf eine so positive Art und Weise geschafft hast, über deine verlorene Liebe hinweg zu kommen. Zum anderen hoffe ich, dass das was du erlebt hast zumindest zum Teil auch auf uns Jungs zutreffen kann... dass wir den langen, schmerzhaften Prozess des Loslassens letztendlich meistern und mit neuem Lebensmut daraus hervor gehen können.

Zu guter letzt möchte ich dir für deinen ungemein ermutigenden und nett geschriebenen Beitrag danken. Es ist schön sowas zu lesen, wenn es einem selber gerade dreckig geht.

Liebe Grüße,

Fabrice

06.01.2007 00:11 • #7


T
Dem möchte ich mich anschließen! Ganz vielen lieben Dank!

T.

06.01.2007 10:23 • #8




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