Nach zwei Jahren Trennung habe ich es immer noch schwer

Zitat von mauerblume:

Neulich erzählte ich einer seit Ewigkeiten verheirateten Bekannten von meiner Trennung - Kommentar: Sowas hat es früher nicht gegeben Ich solle mich mal fragen, welche Fehler ich gemacht hätte, das vergisst man nämlich immer ganz gerne!

Klar, man hat da auch Anteile - nur! Du wärest in dieser Ehe/Partnerschaft/Beziehung geblieben, hättest gekämpft und hättest dich nicht an den nächstbesten für lau verscherbelt. Und früher gabs das auch schon. Das ist keine Neuzeiterfindung, das war schon in der Steinzeithöhle so.
Sag ihr n schönen Gruß, sie sollte mal ihren Fiffi kontrolieren, ob der nicht auch schon heimlich nach rechts oder links kuckt.

Zitat von Paddington:

Aber fies ist einfach, wenn man nichts sagt und dann einem auch keine Chance gegeben wird, dass man sich ändern kann.

Schau, wenn so ne Ehe über Jahre gut läuft, man zieht die Kinder groß, man ist gefestigt in beruf - es gibt kaum noch Herausforderungen zu Hause, kaum noch Dinge wo Mann sich auf die Brust trommelt und Uga-uga rufen muss, da werden manche Sofapäpste entweder zum komischen Schlurfi mit der Eisenbahn im Keller oder zum Arbeitsgalan und flirtet fröhlich mit den Kolleginen, weil zu hause läuft ja so Bach-mässig plätschernd dahin. Im Bett das Übliche, beim Essen das Übliche, keine Drachen zu bekämpfen, kein Kontinent zu entdecken - und die fürchterliche Spinne ist fix entsorgt.

Nicht selten fühlt sich Mann nicht mehr als Mann, schuld trägt nie er, sondern gern übertragen, das Eheweib - und plötzlich lacht die Sünde, jung, verführerisch, wackelt mit den Hüften und zickezacke Hühnerkacke hängt er an den Lippen von Susi Strolchmeier.
Er hätte sein Eheleben doch nur aufpeppen müssen, seine Frau aus der Lethargie des Einerlei heraus holen müssen, dem Ganzen wieder einen Schuß Pep verleihen - aber! Zu faul, zu mimimi, zu eingefahren, sein Willy Schrumpelmeier versagt schon, wenn er nur daran denkt.
Wo du noch denkst, alles im Lot, kommt er plötzlich mit blauen Pillen ums Eck. Geht nicht mehr ohne.
Weil er beim 6 an Kollegin XYZ denkt - und bei seiner Holden nicht mehr Gewehr bei Fuß kann. Und das schlimmste, all diesen Müll nehmen se mit, wenn se gehen zu Susi.
Der Sofapapst wird nicht binnen frischer Freundin zum Joggingkönig oder zum Triathlonhelden.

Alles schon erlebt, alles schon x-fach hier gelesen.

Zitat von Paddington:

Mädels, Kopf hoch, wir schaffen das! Wir haben alle tausend mal mehr gelernt und verstanden und verarbeitet, als unsere Ex mit ihrer Flucht vor der Realität jemals lernen werden.

!
Sie nehmen ihre Probleme mit, wir hingegen arbeiten diese ab.

Hmmm...bei meinem Ex war das schon etwas anders, denn er hatte sich einige Jahre vor der Trennung verändert. Wurde sportlich, hat abgenommen, und nahm sich dann eine in seinem Alter. Allerdings hat er gemeint, dass er mit jüngeren noch nie etwas anfangen konnte...
Mit kurzer Unterbrechung sind sie seitdem zusammen. Sie will jetzt noch ein Haus für sich bauen, und er zieht mit ein...nach 7 Jahren.
Ich wünsche beiden gesundheitlich nichts Schlechtes, aber meine Selbstlosigkeit geht nicht so weit, dass ich ihnen Glück zusammen wünsche...aber muss ich ja auch nicht...

Guten Morgen ihr,

Es ist wie ihr schreibt. Jeder macht seine Fehler. Wir und Er. Und jeder hat seine Fehler. Auch unsere Exmännlein, aber wir haben sie trotzdem geliebt. Mit den Fehlern. Weil unsere Partner es uns wert waren. Wir haben nach Lösungen innerhalb der Partnerschaft gesucht. Manche Probleme vielleicht einfach nicht gesehen, auf später verschoben oder nicht wichtig genug genommen. Das auch. Ohne böse Absicht.
Ich habe mich tausendmal gefragt, was falsch gelaufen ist. Hätten wir mehr reden müssen, standen die Kinder zu sehr im Vordergrund, hab ich zu viel gemeckert...?
Von allem gehört sicher etwas darein. Es gibt aber ein großes ABER. Erstens ist es zu spät und klare Antworten findet man eh nicht und zweitens glaube ich in meiner Geschichte wirklich daran, dass ich es ihm nicht wert war.

Egal welche Probleme er hatte, die zu dem hier geführt haben, wäre ich es ihm wert gewesen, hätte er Lösungen gesucht.
Mit mir.

Und ich hatte in meiner Ehe oft das Gefühl nicht geliebt zu sein, auch wenn er es abstritt und ich es mir schöngeredet habe. Dachte er kann nicht anders, das ist seine Art, ich will vielleicht zu viel.
Das sind nur ein paar Gedanken dazu. Das Thema ist so komplex und die Gedanken drehen sich im Kreis.

In einem der tausend Bücher, die ich gelesen habe zum Thema Loslassen, Trennung, Fremdgehen, stand, dass derjenige der fremdgeht und verlässt meist das wenigste zur Partnerschaft beigetragen hat. Und ich glaube, das trifft bei mir zu.

Ich will mich nicht aus der Verantwortung ziehen, ich werde meinen Anteil haben, aber diesen Weg habe ich nicht gewählt.

Ich hoffe sehr, und das ist wirklich mein größter Wunsch, in diesem Leben nochmal eine aufrichtige Liebe mit einem Mann leben zu dürfen.
Und das wünsche ich jedem hier aus tiefstem Herzen und es wäre auch schön, wenn ihr es uns wissen lasst, egal wie lange es dauert. Denn das macht Mut.

Zitat:

das man nicht hätte ändern können. Aber zu dritt geht das halt leider schlecht.

Hier musste ich schmunzeln. Wie wahr.

@Heffalump ,
Volltreffer dein Text und ebenfalls zum Schmunzeln geschrieben.

Zitat:

Ich wünsche beiden gesundheitlich nichts Schlechtes, aber meine Selbstlosigkeit geht nicht so weit, dass ich ihnen Glück zusammen wünsche...aber muss ich ja auch nicht...

@bifi07 ,
ich muss gestehen, ich wünsche ihm Schlechtes, nicht gesundheitlich aber den Rest der Palette durch, und bin ebenfalls kilometerweit davon entfernt ihm Glück zu wünschen.
Nicht schön von mir, aber die Wahrheit.

Zitat von Kleiner-Tiger:

ich muss gestehen, ich wünsche ihm Schlechtes,

Ich nicht mehr - ich stelle mir vor, er käme mit seinen Eltern zurück - schwups - Schnellheilung ganz spontan - danke Nein - bleib bei Zimtschnecke! Bitte!

Zitat von Kleiner-Tiger:

ich muss gestehen, ich wünsche ihm Schlechtes, nicht gesundheitlich aber den Rest der Palette durch, und bin ebenfalls kilometerweit davon entfernt ihm Glück zu wünschen.

und wenn du irgendwann soweit bist, dass du zumindest dem neuen zwerg eine liebevolle familie wünscht, dann hast du es geschafft

Nee, liebe @DieSeherin , der kleine Zwerg hat mit all dem nichts zu tun.

Das ist eine Sache zwischen ihm und mir.

Ich weiß, dass es dem Kind gut gehen wird zu 100%. Und das wünsche ich ihm jetzt schon.

Lieber kleiner Tiger,

du hast es richtig erkannt, jeder Mensch macht Fehler und kein Mensch ist perfekt oder vollkommen, denn wir alle haben unsere Schwächen sowie Stärken. Deshalb haben auch immer (!) beide Partner einen Anteil daran, wenn in einer Beziehung etwas nicht stimmt und wenn es eben nicht mehr so gut läuft. Aber dabei ist es völlig unerheblich, wie die prozentualen Anteile sind.

Wenn man verlassen wird, dann ist es wohl tatsächlich ein klares Zeichen dafür, dass man dem Partner nichts mehr wert war. Der wahre Charakter eines Menschen, der zeigt sich halt nicht bei der ersten, sondern bei der letzten Begegnung.

Du solltest gewisse Dinge einfach nicht mehr hinterfragen, denn das ändert auch nix mehr und es ist grundsätzlich sowieso nicht mehr zielführend. Diesen unnötigen Kraftaufwand, den solltest du in dein eigenes Leben investieren. Aber es ist doch trotzdem immer wieder sehr spannend, wie viel Aufmerksamkeit wir jenen Menschen schenken, die uns am meisten enttäuscht bzw. verletzt haben.

Es ist übrigens vollkommen unnötig, dass du mit dir so hart in`s Gericht gehst, denn jeder Tag ist für uns Menschen ein neuer Lernprozess... Und nein, die Kinder haben nicht zu sehr im Vordergrund gestanden, sondern sie haben von dir jene Aufmerksamkeit bekommen, die Kinder benötigen (!).

Ob du zu viel gemeckert hast, das kann ich nicht beurteilen, aber man muss sich halt auch mal Luft machen und bei Frauen gehört das Meckern doch ein bissel dazu. Egal welche Gründe er für das Geschehene hatte, er hat sich letztendlich für den bequemsten Weg entschieden, so wie es heutzutage viele Partner/Partnerinnen tun.

Und ja, du musst endlich echt versuchen loszulassen, denn wenn du weiterhin tagtäglich in der Vergangenheit lebst, dann wird es nix mit einem Neuanfang ! Dann wird dein größter Wunsch wohl niemals in Erfüllung gehen. Nur wer wirklich abgeschlossen hat, der kann (sollte) eine neue Partnerschaft beginnen.

PS

Nutze deine Lebenszeit und vergeude sie nicht unnötig mit Gedanken an den Ex.


VG Holzer60

Die Kinder können am wenigsten dazu und leiden in der Regel am meisten...

Zitat:

Aber ich es ist doch trotzdem immer wieder sehr spannend, wie viel Aufmerksamkeit wir jenen Menschen schenken, die uns am meisten enttäuscht bzw. verletzt haben.

So sind die Menschen eben gestrickt! Das Negative bleibt immer mehr im Gedächtnis, als das Positive...

Zitat von Heffalump:

Ich nicht mehr - ich stelle mir vor, er käme mit seinen Eltern zurück - schwups - Schnellheilung ganz spontan - danke Nein - bleib bei Zimtschnecke! Bitte!

Geht mir genauso...nein danke...

Zitat von Kleiner-Tiger:

Guten Morgen ihr,

Es ist wie ihr schreibt. Jeder macht seine Fehler. Wir und Er. Und jeder hat seine Fehler. Auch unsere Exmännlein, aber wir haben sie trotzdem geliebt. Mit den Fehlern. Weil unsere Partner es uns wert waren. Wir haben nach Lösungen innerhalb der Partnerschaft gesucht. Manche Probleme vielleicht einfach nicht gesehen, auf später verschoben oder nicht wichtig genug genommen. Das auch. Ohne böse Absicht.
Ich habe mich tausendmal gefragt, was falsch gelaufen ist. Hätten wir mehr reden müssen, standen die Kinder zu sehr im Vordergrund, hab ich zu viel gemeckert...?
Von allem gehört sicher etwas darein. Es gibt aber ein großes ABER. Erstens ist es zu spät und klare Antworten findet man eh nicht und zweitens glaube ich in meiner Geschichte wirklich daran, dass ich es ihm nicht wert war.

Egal welche Probleme er hatte, die zu dem hier geführt haben, wäre ich es ihm wert gewesen, hätte er Lösungen gesucht.
Mit mir.

Und ich hatte in meiner Ehe oft das Gefühl nicht geliebt zu sein, auch wenn er es abstritt und ich es mir schöngeredet habe. Dachte er kann nicht anders, das ist seine Art, ich will vielleicht zu viel.
Das sind nur ein paar Gedanken dazu. Das Thema ist so komplex und die Gedanken drehen sich im Kreis.

In einem der tausend Bücher, die ich gelesen habe zum Thema Loslassen, Trennung, Fremdgehen, stand, dass derjenige der fremdgeht und verlässt meist das wenigste zur Partnerschaft beigetragen hat. Und ich glaube, das trifft bei mir zu.

Ich will mich nicht aus der Verantwortung ziehen, ich werde meinen Anteil haben, aber diesen Weg habe ich nicht gewählt.

Liebe @kleiner-tiger, dem was du schreibst, kann ich zu 100 Prozent zustimmen, genauso geht es mir auch! Ich hatte auch oft das Gefühl, dass immer alles von mir aus gehen musste, er hat in die Beziehung relativ wenig investiert. Jetzt Frage ich mich halt nur, wieso hält man das dann 25 Jahre aus? Bin ich bekloppt oder ist er bekloppt oder was ist das? Oder sind allgemein die Männer einfach so oder manche Menschen? Und steht in dem Ratgeber auch wieso diejenigen, die dann zwar sich weniger in der Beziehung einbringen, dann plötzlich fremd gehen? Wird das dann mit der Neuen alles besser und er bringt sich dort wahnsinnig ein? Und wieso reflektieren die dann nicht mal sich selbst?
Ach es ist einfach zum mäusemelken, am liebsten hätte man einfach nur, dass diese Ungerechtigkeit wieder gutgemacht wird. Aber bloß wie? Bester Weg.... den Affen zeigen, dass man selbst in der Lage ist wieder glücklich zu sein, auch ohne sie. Und hoffen, dass die Gerechtigkeit irgendwann doch noch siegt!

Alles Liebe
Paddington

Zitat von Paddington:

dass man selbst in der Lage ist wieder glücklich zu sein, auch ohne sie.

Das ist wirklich die beste *Rache*!

Zitat von bifi07:

Das ist wirklich die beste *Rache*!

wenn man soweit ist, braucht man keine rache mehr!

Zitat von DieSeherin:

wenn man soweit ist, braucht man keine rache mehr!

Das stimmt! Dann ist es einem einfach egal. Ach wie schön die Vorstellung....

Zitat von Paddington:

Ach wie schön die Vorstellung..

da kommst du auch noch hin. Heute in einem Jahr bist du schon wesentlich weiter, und schreibst denen dies, was ich heute dir schreibe

Zitat von DieSeherin:

wenn man soweit ist, braucht man keine rache mehr!

Das gilt ja hauptsächlich für die Zeit nach dem größten Schmerz. Damit ist ja nicht gemeint, dass es eine tatsächliche *Rache* ist, sondern das es einem selbst damit am besten geht. Das die Verlasser damit oft nicht so gut klar kommen, ist ja ihre Sache...