Zitat von Kleiner-Tiger:Ich muss weinen und weinen.
Die Seele macht Hausputz. Muss auch mal sein.
Du beweinst ja nicht nur, das er ging, wie er ging - auch das er sich vom Held zum Feigling entwickelt hat, der sich nicht traut, reinen Wein einzuschenken. Ne Hohlnuss quasi.
Zitat von Kleiner-Tiger:Ich brauche die Zeit für mich, zum bemitleiden und was weiß ich.
Ich weiß, du wirst als lachender Tiger aus der Sache kommen, deine Kinder schon groß und vernünftig, lernen jetzt das zum Glück auch mal Traurig-sein gehört, sonst kann man Glück nicht schätzen. Lernen, das so ein Verlust auch tolle Chancen bietet. Werden Dir Dinge um die Ohrwaschel donnern, wo du staunst, woher die Kinder das alles haben und dir berichten, das Du besser damit umgehst, weil authentischer, als der Erzeuger.
Während der großeTiger zum Kätzchen mutiert, wieder Windeln wechseln, Zahneinschuß und fröhliche nächtliche Fieberkurven erlebt, die ihm *zack* neue Falten ins Gesicht zaubern.
Du darfst es live erleben und hast dies alles schon hinter dir.
Es wird dich verjüngen, wo er altert. Und durch deine Kinder wist du immer ein bisschen Anteil an dem Halbgeschwisterchen haben. Für Dich sind viele Uhren nun umgestellt und nicht alles davon ist so düster, wie du es gerade siehst. Manchesmal wirst du den Kopf schütteln, wie er dieses und jenes vergessen konnte, weil Du ihm die Hauptlast des Elternteiles abgenommen hast, damit er fröhlich zur Arbeit konnte, während du mit Augenringen drei Kinder groß gezogen hast.
Ich rechne fest damit, das ihm Frau Nummero 2, ihn da nicht so leicht davon kommen lässt. Die *jungen dinger* (nicht böse gemeint) sind da anspruchsvoller - und schön reden muss er sich die Sache doch auch a bissl. Unsere Generation war ja doch oft etwas klassischer erzogen
Ich denke, das du dieses recht schnell erkennst, mit deinen Katzenaugen kannst du ja auch im dunklen noch Licht sehen. An deiner Stelle würde ich ihn lobend anrechnen, das er sich dem etwas stellt, was bei Euch schon in Vergangenheit rutschte, einfach, weil jede Zeit ihre Plagen hat, und er, hihi, nun wieder bei null beginnt.
Bemitleide Ihn, das wird ihn mehr beschäftigen, als das du dir ne Taschentuchfabrik leistest. Denn es war seine Wahl. Kann er nicht auf Dich abwälzen. Zurück lehnen und genießen. Sich um die Scheidung kümmern und sich freuen, das so mancher Kelch an dir vorüber ging. Pflege der Schwiegertigers als Beispiel und Pappa ante portas bleibt dir nun auch erspart.
Ich kann es hier direkt live sehen, auch wenn sich mein Exemplar keinen weiteren Säugling zulegte, aber herrlich dabei zu zusehen, wie groß der Kelch war, den er nun an seine zweite Frau übergab. Da breitet sich ein Dauergrinsen in meinem Gesicht aus, man muss auch gönnen können.
Vielleicht hilft dir dieser Blickwinkel, das du die drei Jahre, die du dich hast treiben lassen, fixer überwindest.