Hallo liebe Mitleser,
da die letzte Woche für mich bewegt war, möchte ich Euch ein kleines Update geben.
Dienstag:
Als ich abends von der Arbeit nach Hause kam, bat sie mich um ein Gespräch ins Schlafzimmer. Sofort standen ihr Tränen in den Augen und ich dacht jetzt sagt sie mir, dass sie doch zu dem Anderen will.
Ich musste sie dann aber in den Arm nehmen und unter Tränen bat sie um Entschuldigung, was sie mir und den Kindern angetan hat, also eigentlich das, wonach sich jeder Verlassenen sehnt ...
Wir haben dann noch lange gesprochen, insbesondere über Dinge, die wir in der Zukunft ändern wollen, bis hin zur Neugestaltung des Schlafzimmers.
Sie hatte das auch zu den Kindern gesagt und wir waren alle gut drauf.
Mittwoch:
Sie ist reservierter und weißt darauf hin, dass wir uns noch viel Zeit nehmen müssen, da sie nicht will, dass wir wieder dahin kommen, wo wir waren.
Abends ist sie auf dem Geburtstag einer Freundin und ich rede mit den Kindern. Dabei öffnet sich mein 14-jähriger Sohn in einer bislang unbekannten Art und erzählt mir die letzten Wochen aus seiner Wahrnehmung. Leute, ich war vollkommen fertig!
Donnerstag:
Noch traurig von dem Gespräch mit meinen Sohn verzichte ich aufs Frühstück. Wir fahren dann gemeinsam nach Holland in einen großen Gartencenter. In Holland kaufen wir noch Kaffee ein und auf dem Rückweg machen wir in Niedersachsen Station.
Da ich mittlerweile 17 Kilo abgenommen habe, brauche ich mal ein paar neue Sachen. Meine Frau hat offensichtlich große Freude daran, mich mit Klamotten zu bombardieren, sodass ich die Umkleide nur immer kurz verlassen kann. Nach gut 1,5 Stunden bin ich durchgeschwitzt und habe 2 Hosen, 3 Hemden und 3 T-Shirts in der Tasche.
Als die Kinder hinten im Auto via Kopfhörer Musik hören, fragt sich mich was heute morgen war. Ich sagte ihr das mit dem Gespräch und sie war auch geschockt, hat aber eher damit gerechnet wie die Kinder so empfinden.
Freitag:
Beide waren wir arbeiten. Abends hatte sie keine Lust in den Biergarten, hat dann aber schnell was vom Schlachter geholt und ich habe gegrillt. Wir hatten bis nach Mitternacht einen netten Abend auf unserer Terrasse.
Samstag:
Ich bin früh auf und mich plagt das Misstrauen. Nachdem ich beim Sport war, frage ich sie, warum sie so reserviert auf mich wirkt. Hast Du wieder Kontakt ...
Sie reagiert angefressen und sagt mir nochmals eindringlich, dass die Geschichte zu Ende ist und zwar bevor sie richtig angefangen hatte. Wenn wir es nicht schaffen wieder zusammen zu kommen, sind wir beide alleine, es gebe für sie kein Zurück zu dem Anderen ...
Sie wird sehr traurig und sagt mir noch mal, dass sie sehr wohl tolle Gefühle für den Anderen hatte und dieses nur mir zu Liebe aufgegeben hat. Das würde noch schmerzen. Auch würde ihr immer mehr klar, was sie Zuhause angerichtet hat und was sie fast aufgegeben hätte. Das würde ebenfalls schmerzen. Und final wäre dann da noch die Angst, dass sie sich wieder voll auf mich einlässt und in einem Jahr wieder da stehen würde, wo wir standen. Das alles sagt sie unter Tränen und macht mir klar, dass sie dies nicht will und wir deshalb den Weg langsam und bewusst gehen müssen.
Nachmittags hatte ich Dienst auf dem Sportplatz bei einem Fußballturnier. Erfreulicherweise hat sie mich wieder besucht und war den ganzen Tag dabei.
Abends sind wir auf eine Feier gegangen. Normalerweise mischen wir uns dann immer getrennt unter die Leute (sie mit den Mädels, ich mit den Jungs). Diesmal saßen wir mit einem befreundeten Paar die ganze Zeit an einem Tisch und hatten viel Spaß.
Sonntag:
Nachdem ich meine Tochter zum Volleyballturnier gebracht hatte, haben wir auf der Terrasse gefrühstückt und dort bis Mittags gesessen und uns unterhalten. Mittags sind wir dann mit dem Fahrrad zum Sportplatz und haben unser Tochter zugesehen und einem parallel laufendem Fußballspiel. Ein Fußballkumpel fragte mich, ob sich meine Frau bei mir einschleimen möchte, so oft hätte er sie ja nie auf dem Sportplatz gesehen ...
Abends haben wir uns wieder gut auf der Terrasse unterhalten und später auch beim Formel 1 Rennen (sie wollte Formel 1 gucken, da man sich dabei besser unterhalten kann und nicht auf einen Film konzentrieren muss). Zum Abschluss habe ich mit ihr dann ein neues Profilbild (von ihr) für ihren WhatsApp Account ausgesucht.
Irgendwie hat mich die Woche hin- und hergerissen.
Nach wie vor muss ich äußerst aufmerksam und sensibel sein. Mein Misstrauen sollte ich zukünftig aber etwas einfühlsamer artikulieren, ganz abstellen kann ich das sicher noch nicht.
Wie schätzt Ihr meine Situation ein?
Habt Ihr Kommentare oder Ratschläge für mich?
Ich lese hier so viele traurige Geschichten und würde mich freuen, wenn mein Strang zu einem anderen Ende führen würde, aber das ist noch ein weiter und ungewisser Weg.
Ich wünsche allen geschundenen Seelen viel Kraft und ein paar helle Stunden für die nächste Zeit!
Gruß, Tundil
08.06.2015 14:03 •
x 1 #33