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Nach über 30 Jahren will mich meine Frau verlassen

Hamster75
Top Einstellung!

02.06.2015 11:41 • x 1 #31


sozialtussi
@ Tundil
Ich finde auch, dass du sehr realistisch an die Probleme herangehst.

@ Hamster75
dein Erlebnis mit dem alten Mann ist mir richtig zu Herzen gegangen.
Es ist so schön zu sehen, wenn ein altes Ehepaar noch
Händchen haltend spazieren geht, oder man spürt, dass
die Beziehung noch immer sehr tief ist.
Das wünschen wir uns doch alle, aber leider ist es so selten geworden.

02.06.2015 12:01 • #32


A


Nach über 30 Jahren will mich meine Frau verlassen

x 3


Tundil
Hallo liebe Mitleser,
da die letzte Woche für mich bewegt war, möchte ich Euch ein kleines Update geben.

Dienstag:
Als ich abends von der Arbeit nach Hause kam, bat sie mich um ein Gespräch ins Schlafzimmer. Sofort standen ihr Tränen in den Augen und ich dacht jetzt sagt sie mir, dass sie doch zu dem Anderen will.
Ich musste sie dann aber in den Arm nehmen und unter Tränen bat sie um Entschuldigung, was sie mir und den Kindern angetan hat, also eigentlich das, wonach sich jeder Verlassenen sehnt ...
Wir haben dann noch lange gesprochen, insbesondere über Dinge, die wir in der Zukunft ändern wollen, bis hin zur Neugestaltung des Schlafzimmers.
Sie hatte das auch zu den Kindern gesagt und wir waren alle gut drauf.

Mittwoch:
Sie ist reservierter und weißt darauf hin, dass wir uns noch viel Zeit nehmen müssen, da sie nicht will, dass wir wieder dahin kommen, wo wir waren.
Abends ist sie auf dem Geburtstag einer Freundin und ich rede mit den Kindern. Dabei öffnet sich mein 14-jähriger Sohn in einer bislang unbekannten Art und erzählt mir die letzten Wochen aus seiner Wahrnehmung. Leute, ich war vollkommen fertig!

Donnerstag:
Noch traurig von dem Gespräch mit meinen Sohn verzichte ich aufs Frühstück. Wir fahren dann gemeinsam nach Holland in einen großen Gartencenter. In Holland kaufen wir noch Kaffee ein und auf dem Rückweg machen wir in Niedersachsen Station.
Da ich mittlerweile 17 Kilo abgenommen habe, brauche ich mal ein paar neue Sachen. Meine Frau hat offensichtlich große Freude daran, mich mit Klamotten zu bombardieren, sodass ich die Umkleide nur immer kurz verlassen kann. Nach gut 1,5 Stunden bin ich durchgeschwitzt und habe 2 Hosen, 3 Hemden und 3 T-Shirts in der Tasche.
Als die Kinder hinten im Auto via Kopfhörer Musik hören, fragt sich mich was heute morgen war. Ich sagte ihr das mit dem Gespräch und sie war auch geschockt, hat aber eher damit gerechnet wie die Kinder so empfinden.

Freitag:
Beide waren wir arbeiten. Abends hatte sie keine Lust in den Biergarten, hat dann aber schnell was vom Schlachter geholt und ich habe gegrillt. Wir hatten bis nach Mitternacht einen netten Abend auf unserer Terrasse.

Samstag:
Ich bin früh auf und mich plagt das Misstrauen. Nachdem ich beim Sport war, frage ich sie, warum sie so reserviert auf mich wirkt. Hast Du wieder Kontakt ...
Sie reagiert angefressen und sagt mir nochmals eindringlich, dass die Geschichte zu Ende ist und zwar bevor sie richtig angefangen hatte. Wenn wir es nicht schaffen wieder zusammen zu kommen, sind wir beide alleine, es gebe für sie kein Zurück zu dem Anderen ...
Sie wird sehr traurig und sagt mir noch mal, dass sie sehr wohl tolle Gefühle für den Anderen hatte und dieses nur mir zu Liebe aufgegeben hat. Das würde noch schmerzen. Auch würde ihr immer mehr klar, was sie Zuhause angerichtet hat und was sie fast aufgegeben hätte. Das würde ebenfalls schmerzen. Und final wäre dann da noch die Angst, dass sie sich wieder voll auf mich einlässt und in einem Jahr wieder da stehen würde, wo wir standen. Das alles sagt sie unter Tränen und macht mir klar, dass sie dies nicht will und wir deshalb den Weg langsam und bewusst gehen müssen.
Nachmittags hatte ich Dienst auf dem Sportplatz bei einem Fußballturnier. Erfreulicherweise hat sie mich wieder besucht und war den ganzen Tag dabei.
Abends sind wir auf eine Feier gegangen. Normalerweise mischen wir uns dann immer getrennt unter die Leute (sie mit den Mädels, ich mit den Jungs). Diesmal saßen wir mit einem befreundeten Paar die ganze Zeit an einem Tisch und hatten viel Spaß.

Sonntag:
Nachdem ich meine Tochter zum Volleyballturnier gebracht hatte, haben wir auf der Terrasse gefrühstückt und dort bis Mittags gesessen und uns unterhalten. Mittags sind wir dann mit dem Fahrrad zum Sportplatz und haben unser Tochter zugesehen und einem parallel laufendem Fußballspiel. Ein Fußballkumpel fragte mich, ob sich meine Frau bei mir einschleimen möchte, so oft hätte er sie ja nie auf dem Sportplatz gesehen ...
Abends haben wir uns wieder gut auf der Terrasse unterhalten und später auch beim Formel 1 Rennen (sie wollte Formel 1 gucken, da man sich dabei besser unterhalten kann und nicht auf einen Film konzentrieren muss). Zum Abschluss habe ich mit ihr dann ein neues Profilbild (von ihr) für ihren WhatsApp Account ausgesucht.

Irgendwie hat mich die Woche hin- und hergerissen.

Nach wie vor muss ich äußerst aufmerksam und sensibel sein. Mein Misstrauen sollte ich zukünftig aber etwas einfühlsamer artikulieren, ganz abstellen kann ich das sicher noch nicht.

Wie schätzt Ihr meine Situation ein?
Habt Ihr Kommentare oder Ratschläge für mich?

Ich lese hier so viele traurige Geschichten und würde mich freuen, wenn mein Strang zu einem anderen Ende führen würde, aber das ist noch ein weiter und ungewisser Weg.

Ich wünsche allen geschundenen Seelen viel Kraft und ein paar helle Stunden für die nächste Zeit!

Gruß, Tundil

08.06.2015 14:03 • x 1 #33


Hamster75
Aus meiner Erfahrung: Das wird leider nichts!
So ähnlich war es bei mir. Meine Ex hat die Affäre auch verlassen wegen der Familie und mir fast das gleiche gesagt, wie Deine Frau. 4 Monate später war ich physisch und psychisch fertig, sie spürte gar keine Liebe und jetzt ist sie wieder bei der Affäre und mittlerweile sind sie offen ein Paar.

Das Misstrauen kannst Du nicht abstellen und das ich auch gerechtfertigt. Allein schon, dass sie noch Gefühle für ihn hat (hatte meine Ex auch), lässt Euch nicht zur Ruhe kommen. Hat sie Dir auch gesagt, dass sie und ihre Affäre es verpasst haben, nur gute Freunde zu werden?

Ich wäre da seeeeeeeehhhr vorsichtig aus eigener Erfahrung. Meiner Meinung hilft hier nur Trennung auf Zeit mit klaren Absprachen und sehr, sehr viel Reden mit Eheberatern.

08.06.2015 14:12 • #34


Tundil
@Hamster75
Danke, dass Du mich immer auf den Boden zurückholst, wenn ich zu Euphorisch werde.

Das mit der Affäre würde ich tatsächlich abhaken wollen. Selbst wenn sie mich anlügt, was ich schon kaum glaube, die Kinder aber bestimmt nicht. Zumal an dem Typen auch irgendwas faul war. Hier wäre dann wohl eher die Gefahr größer, dass sie noch jemand anderen kennen lernt ...

Dein zweiter Aspekt macht mir mehr Sorgen. Ob es uns gelingen wird, wieder wirkliche Gefühle füreinander zu entwickeln ist schon fraglich. Da wir beide nicht in einer WG leben wollen ist das aber unabdingbar. Nach Aussage unserer Paartherapeutin wird aber gerade das noch einige Zeit dauern, weshalb mittlerweile auch mehr Zeit zwischen den Terminen liegt.

Trennung auf Zeit ist so ohne weiteres nicht möglich, außer das wir ja bereits in getrennten Räumen schlafen. Ausziehen möchte sie nicht, allerdings haben wir uns darauf verständigt, dass sie das macht, sofern wir nicht wieder zusammen finden. Bis dahin möchte ich das übrigens auch nicht.

Dennoch hast Du in sofern recht, dass unser Gebilde derzeitig sehr fragil ist und ich gut daran tue, zu versuchen das Ganze realistisch zu sehen.
Täglich kann eine Bombe platzen die das Gebäude endgültig zum Einsturz bringt während wir umgekehrt noch sehr lange daran arbeiten müssen, dass Gebäude wieder mit Liebe und Stabilität zu füllen.

Vielleicht sollte ich versuchen daran zu arbeiten, mich von ihr zu entfernen, damit im schlimmsten Fall der Schmerz nicht wieder so groß ist ...

Gruß, Tundil

08.06.2015 15:00 • x 1 #35


Hamster75
Sorry, dass ich in der Sache ein zu sehr gebranntes Kind bin.
Auch meine Ex hat mir und den Kindern mitgeteilt, dass sie mit ihrer Affäre nichts mehr hat. Mag auch sein (glaub ich aber nicht), aber auf jeden Fall war sie noch mit dem Herzen bei dem. Wie sonst ist sie nach der Trennung direkt wieder mit ihm zusammen gekommen und wie sonst waren nach 4 Monaten noch so große Gefühle für den anderen da.

Deine Frau sollte mal darüber nachdenken, vielleicht erstmal eine Einzeltherapie zu starten, bevor ihr es zusammen versucht.
Wenn sie da gefestigt raus geht, ist es vielleicht einfacher.

Und an Deiner Stelle würde ich in der Tat daran arbeiten, unabhägiger von ihr zu werden. Man sagt ja auch, dass das einen bei Frauen attraktiver macht. Auch neue Freunde und neue Interessen.

Auf jeden Fall hat eine so lange Ehe jede noch so große realistische Anstrengung verdient. Das sehe ich ganz genauso!

Aber was anderes: Was haben Deine Kinder denn gesagt, was Dich so schockiert hat? Gerne auch per PN, denn meine Tochter hat mir gestern auch etwas gesagt, was mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat.

08.06.2015 15:14 • #36


T
Hallo Tundil,

die Einschätzung von Hamster75, dass es nichts wird, teile ich in der Konsequenz nicht! Die Situation als Betrogener ist mit fremd. Was ich aber kenne, ist die (vermutliche) Verfassung deiner Frau. Ich hatte auch eine kurze Affäre, die ich aufgab (Anfang März), um meinen Mann nicht zu verlieren. Auch ich habe das Gefühl den Boden unter den Füßen verloren zu haben. Man versteht sich und die Welt nicht mehr, warum hat man gegen eigene Prinzipien verstoßen, ist unehrlich und ungerecht? - Nach sovielen Jahren, die man das Leben gut und fair gelebt hat, sinnvolle Entscheidungen getroffen hat und im Wesentlichen glücklich ist?
Es ist so wie deine Frau sagt, es geht nicht um dich oder den anderen Mann, sondern darum, dass sie (oder ihr euch) für oder gegen die Ehe entscheidet! Das, finde ich, ist eine ehrliche Einstellung deiner Frau. Dass du das Vertrauen verloren hast kann ich nachvollziehen. Ohne dies wird es aber nicht gehen.

Ich bin, wie deine Frau, von meinen Gefühlen hin und her gerissen, bin mal euphorich und dann wieder weinerlich und unsicher. Obwohl ich die Affäre bewusst, sehr konsequent und endgültig beendet habe (ein Zurück wird es nie geben). Es hat also damit wohl nicht mehr soviel zu tun bzw. mit dem Mann. Emotional bin ich dennoch angeschlagen. Was bleibt sind die Zweifel an sich selbst und dem Leben das man lebt! Was war der Grund für diesen Fahltritt? Ich denke, wenn man die Ursache kennt kann man damit abschließen und künftig solche Fehler vermeiden. Mir scheint deiner Frau geht es ähnlich.

LG Theresa

08.06.2015 16:02 • x 2 #37


Hamster75
Wie gesagt: Ich habe leider diese Erfahrung gemacht und ich denke, das meine Ex sehr ähnlich gedacht hat. Nur hat sie ihre Affäre schon richtig geliebt, so stand es jedenfalls in der WhatsApp an ihn und die Liebe zu mir war schon weg.

Daher auch die Idee mit der Einzeltherapie für die Frau. Denn wenn sie gefestigt ist, Dir wieder Liebe zeigen kann, dann kannst Du auch wieder Vertrauen gewinnen. Ohne Vertrauen geht es nicht und das bekommt man nicht, wenn die Frau ständig mit sich hadert.

08.06.2015 16:10 • x 1 #38


Riese84
Hallo Tundil,

tut mir wirklich sehr leid, was du gerade durchmachst.
Ich weiß, wie das ist.

Ich kann dir nur raten, dass du in der jetzigen Phase deine Selbstachtung nicht verlieren solltest.
Als meine Freundin begann mich endgültig zu verlassen (was sich immerhin noch über einen Monat hingezogen hat), habe ich mich soweit selbst erniedrigt, dass man mich problemlos unter einer Tür hätte durchschieben können. Ich habe geweint, gebettelt, gefleht wie ein bedürftiges Kind, am ganzen Körper gezittert, die gesamte (!) Schuld für unsere Probleme auf mich genommen...als hätte ich als Mann überhaupt keinen Wert und wäre darauf angewiesen, dass sie mir noch aus Gnade eine Chance gibt. Da war nicht mehr viel übrig von dem Mann, in den sie sich mal verliebt hatte.

Nicht falsch verstehen: Ich habe sehr viel zum Untergang meiner Beziehung beigetragen. Ich habe mich oft nicht korrekt verhalten, bin meinen eigenen Ansprüchen als Partner oft nicht gerecht geworden. Das tut mir aufrichtig leid und dafür habe ich mich auch bei ihr entschuldigt. Da waren viele Dinge dabei, an denen ich wirklich gerne für sie gearbeitet hätte....wenn sie mir die Chance gegeben hätte. Hat sie aber nicht.

Man kann sich dem Partner zuliebe schon Mühe geben und Verhaltensweisen, die zu Konflikten führen, überdenken. Aber man muss auch zu sich stehen, sich selbst bleiben und sich IMMER (auch in einer Trennung) seines eigenen Wertes bewusst sein.

Wenn die Liebe wirklich weg ist, ist sie weg. Da hilft kein Betteln und kein Flehen.

Mein letzter Eindruck, den ich bei ihr hinterlassen habe, war der, den ich oben beschrieben habe.
Das ist auch vielleicht der Preis, den ich für das Gefühl bezahlen musste, wirklich alles getan zu haben - aber trotzdem bleibt es ein erbärmlicher Abgang.


Wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.

LG
Riese

08.06.2015 20:29 • x 1 #39


Tundil
@Hamster75
Was mein Sohn zu mir gesagt möchte ich nicht wirklich ausbreiten, wobei es darum gar nicht mal geht.
Es hat mich mehr getroffen, wie tief er sich an einzelne Ereignisse erinnern konnte und wie einfühlsam er mir und meiner Tochter seine Gefühlswelt beschrieben hat.
Das war völlig neu für mich, da er ansonsten im Moment eher oberflächlich ist, was vermutlich mit seiner Pubertät in Verbindung steht.
In jedem Fall hat uns der Abend emotional noch enger zusammengebracht.

09.06.2015 07:25 • x 1 #40


Tundil
@Theresa
Ganz lieben Dank für Deine Antwort, so bekomme ich mal aus weiblicher Sicht und ähnlicher Situation Informationen!

Ja, ich glaube Deine Sichtweise beschreibt sehr gut die aktuelle Welt meiner Frau!

Ich glaube ihr da auch, da wir in den letzten Jahren immer die Wahrheit gesagt haben. Ich kenne meine Frau nicht als Lügnerin. Das war sie auch nicht in der Situation der letzten Wochen, sie hat mir von Anfang reinen Wein eingeschenkt. Sie hat mir sogar vorher von den Treffen erzählt und mir auch nachher darüber berichtet. Nicht was dort passiert ist schlimm sondern die Tatsache, wie schnell ein anderer Mann ihre komplette Welt durcheinander bringen kann.
Mein Misstrauen geht da eher in eine andere Richtung, nämlich ob sie aus ihrer jetzigen Welt wieder in meine (und die der Kinder) zurückkommen kann. Das wird die Zeit zeigen und dementsprechend werde ich mein Misstrauen wieder in Vertrauen wandeln können. Aber, so wie ihre Gefühle nicht von heute auf morgen zurückkehren können, brauche ich auch wieder Zeit für die Vertrauensbildung.

Es würde mir noch helfen, wenn Du mir den Weg beschreiben würdest, den Du mit Deinem Mann gegangen bist bzw. gehst. Kannst Du Dir vorstellen, wieder Gefühle für ihn zu entwickeln?

Hierzu sagt übrigens unsere Paartherapeutin, sofern alle Verletzungen offengelegt und ausgeräumt sind, besteht aus ihrer Sicht wieder eine sehr gute Chance sich neu zu verlieben. Schwieriger wird es aber, wenn die Verletzungen aus körperlicher Gewalt hervorgegangen sind, was bei uns ja nicht war. Wer sich einmal in einen Menschen verliebt hat, schafft dies auch ein zweites mal, sofern das Bild des Menschen wieder stimmt.

09.06.2015 07:47 • x 1 #41


Hamster75
Zitat von Tundil:
Hierzu sagt übrigens unsere Paartherapeutin, sofern alle Verletzungen offengelegt und ausgeräumt sind, besteht aus ihrer Sicht wieder eine sehr gute Chance sich neu zu verlieben. Schwieriger wird es aber, wenn die Verletzungen aus körperlicher Gewalt hervorgegangen sind, was bei uns ja nicht war. Wer sich einmal in einen Menschen verliebt hat, schafft dies auch ein zweites mal, sofern das Bild des Menschen wieder stimmt.


Das glaube ich ganz und gar nicht!
Bei uns gab es nie körperliche Gewalt, aber die Art und Weise wie mich meine Ex belogen und betrogen hat, wiegt bei mir viel schlimmer.
In den letzten 4 Tagen vor unserer Trennung waren wir uns so nah wie schon lange nicht mehr, auch körperlich und einer ihrer letzten Worte, bevor ich den Schlüssel abgegeben habe, war ich liebe Dich.
Keine 2-3 Wochen später ist sie mit der Affäre ein Paar und so langsam entwickelt sich alles in Richtung Rosenkrieg, weil sie mal wieder bei anderen über mich redet und bei dem *beep* bis hin zum Rufmord kann man sich nur an den Kopf fassen.
Wir können und sicher nicht mehr ein zweites Mal ineinander verlieben.

09.06.2015 08:18 • x 1 #42


Tundil
@Riese84
Vielen Dank auch für Deinen Beitrag!

Die entwürdigende Phase meinerseits ist vorbei. Dies war in den ersten zwei Wochen so und wurde dann langsam besser. In der Zeit habe ich natürlich die gleichen Fehler wie alle gemacht, aber dann wurde es langsam besser. Nicht zuletzt mein deutlich verbessertes Erscheinungsbild, gibt mir wieder mehr Selbstvertrauen.

Sofern wir uns trennen wird das noch mal eine sehr schmerzhafte Zeit, aber das ich mich nochmal so verliere, glaube ich nicht. Da hilft der Abstand, das Auseinandersetzen mit den verschiedenen Szenarien (auch hier im Forum) und die Paartherapie.

Umgestellt habe ich mein Leben insofern, dass ich nun mit der Familie Frühstücke und Abendbrot esse. Ich mache mehr mit den Kindern, insbesondere mit meinem Sohn und wir machen insgesamt viele Aktivitäten zusammen (mit meiner Frau). Ich mache auch mehr im Haushalt, sodass diese Tätigkeiten mittlerweile ausgewogen sind. Natürlich rede ich täglich mit meiner Frau. Montags und Mittwoch geht sie zum Sport, Dienstags und Donnerstags ich. Wir reden vorher und nachher und natürlich sehr viel am Wochenende. Heute morgen beim Frühstück zeigte sie mir übrigens Boxspringbetten in einem Prospekt und meinte, unser zukünftiges Bett könnte ruhig eine Nummer kleiner (schmaler) sein ...
Im Grundsatz habe ich mich so umgestellt, dass ich mit den Kindern klar komme, sofern sie uns verlässt. Das sehe ich nicht als Verlust der Selbstachtung sondern als notwendig an. Das hätte ich nur besser schon früher gemacht.
Das ich noch weiter an meiner äußeren Erscheinung arbeite sehe ich auch nicht als Verlust der Selbstachtung sondern als Investition in die Zukunft, egal wie diese denn aussieht.

Die Liebe möchte ich, stand heute, tatsächlich zurückgewinnen. Nicht durch betteln und flehen, das wird nicht funktionieren. Sie muss überzeugt sein, in mir wieder den Mann zu sehen, den sie lieben kann. Vermutlich nicht mit Frühlingsgefühlen aber dennoch mit Leidenschaft, Hingabe und tiefem Vertrauen.

Bei einer Sache bin ich mir recht sicher. Sollten wir unsere Liebe nicht neu entfachen können, werden wir nicht in einer WG leben, auch wenn das funktionieren würde. Da will ich einfach mehr und müsste mir dann wohl eine neue Partnerin suchen.

09.06.2015 08:19 • x 1 #43


Tundil
@Hamster75
Das tut mir leid!

Die Aussage der Paartherapeutin war auch allgemein und bezog sich nicht Personen oder meine Frau und mich. Sie sagt immer, dass das Ergebnis einer Paartherapie offen ist, man es aber eigentlich schafft, das Ergebnis gemeinsam zu akzeptieren.

Im Moment schätze ich Deine Situation noch anders ein als meine, leider kann sich das aber auch schnell ändern.

Das es bei Euch nun sogar in Richtung Rosenkrieg geht ist großer Mist und leider weiß auch ich nicht, wie es bei uns mal enden wird. Zwar sind wir aktuell von solchen Tendenzen entfernt, aber das kann auch noch anders werden, insbesondere da ich der finanziell besser dastehende Partner bin.

09.06.2015 08:29 • x 1 #44


Hamster75
Ich hätte es auch nie gedacht, aber es ist letztlich logisch.
Stell Dir vor, Du tust alles für Deine Frau, damit der Versöhnungsversuch klappt. Du gehst wirklich über den Rand aller Belastungsgrenzen und bekommst dann gesagt: Wir (!) müssen uns trennen, wir sind am Ende. Das siehst Du dann auch noch ein und ab da an ist auf einmal wieder so etwas wie Liebe da. Dann trennt man sich und schwupps ... die Olle ist bei der Affäre und zeigt der Welt, wie toll alles ist.
Gleichzeitig werden die Kinder gegen ihren Willen bearbeitet und plötzlich kommt auch das Thema Geld ins Spiel.
Ich bin auch der finanziell besser gestellte Partner und ich habe auch kein Problem, für die Kinder das zu bezahlen, was ihnen zusteht. Aber wenn dann so Sätze kommen ich will Trennungsunterhalt und sogar mein Anwalt darüber lacht, dann kippt so etwas sehr schnell. Die Kinder werden finanziell kurz gehalten, wo es nur geht (kein warmes Essen mehr in der Pause, billigste Klamotten, wenn überhaupt, usw.) und Zeit hat meine Ex auch nicht, weil .... ist schon klar.
In mir kocht es ohne Ende und ich bin heilfroh, keinerlei Kontakt mehr zu meiner Ex zu haben und ich will ihn auch in Zukunft nicht. Nicht, dass ich mich verstecke, aber sie ekelt mich an. Sie ist jetzt die Person, die ich am meisten verabscheue. Es ist wirklich so: je größer die Liebe, desto größer wird der Hass sein.

Darum: Ich wünsche Dir, dass es klappt, aber mach nicht den Fehler wie ich und laufe Illusionen hinterher. Hätte ich vor einem halben Jahr nach der entdeckten WhatsApp durchgehalten mit dem Cut, dann ginge es mir jetzt besser und den Kindern auch, vor allem wäre dann die Scheidung durch.

09.06.2015 09:01 • x 1 #45


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