Hallo,
es ist nun knapp 6 Monate her, dass meine Ex (29) mich (30) nach knapp 3 Jahren verlassen hat. Wir hatten eine gemeinsame Wohnung, wo ich dann ausgezogen bin, weil ich dort nicht mehr ohne sie leben wollte. Ich war so geschockt, als sie mir offenbart hat, dass sie sich trennen möchte, weil wir wohl nicht zusammenpassen würden und ihre Gefühle nicht mehr für eine Beziehung ausreichen. Dabei hatten wir selbst in unseren letzten Monaten die Freizeit sehr oft gemeinsam gestaltet. Also aneinander vorbeileben und sich nicht nach dem Befinden des anderen zu erkundigen war nicht der Fall. Auch wenn unser S. nicht mehr so leidenschaftlich war, es gab ihn noch regelmäßig. Ich hatte ihr nach der Trennung gesagt, dass ich das nicht verstehen kann und gefragt, ob es jemand Dritten gäbe, der ihre Gefühle beeinflusst hat. Das verneinte sie deutlich. Das stellte sich letztendlich als Lüge heraus. Einige Wochen nach der Trennung habe ich erfahren, dass meine Ex wohl in unseren letzten Beziehungsmonaten eine Affäre angefangen hat, in die sie sich wohl dann auch verliebt hat. Es wurde mir so einiges klar und ich konnte die Trennung endlich verstehen und ihr Verhalten in den letzten Monaten vor der Trennung war erschreckend plausibel. Ich habe sie bis heute nie über mein Wissen darüber konfrontiert. Für mich war das Thema durch und ich dachte es wäre mir auch egal. Sie hatte ja die Chance es mir zu beichten, als ich sie damals direkt bei der Trennung gefragt habe, ob jemand anderes im Spiel ist. Jetzt sind schon einige Monate vergangen seit dem ich es weiß und der Betrug beschäftigt mich immer noch. Es hat mir die Trennung zwar verständlich gemacht, aber ich kann nicht begreifen, dass meine Ex mein Vertrauen so missbraucht hat und unsere Beziehung bewusst zerstört hat. Sie war kurz bevor die Affäre angefangen hat in einer sehr (!) depressiven Phase, weil sie im Job nicht glücklich war und darin keine Erfüllung sah. Ich stand ihr unterstützend zur Seite und habe ihr auch gesagt, dass ich für sie da bin, aber dass sie sich nur allein daraus ziehen kann (z.B. Kündigung). Sie fragte mich nach Kindern, was ich aber erst einmal abwiegelte, weil das zum damaligen Zeitpunkt in ihrer Verfassung für mich keine Lösung war. Ein Fehler? Ich wollte, dass sie wieder zu sich selber findet, bevor wir eine Familie gründen. Aus meiner Sicht benötigt man für Kinder eine gesunde Basis. Das hatte ich ihr dann auch so gesagt. Naja, die Lösung war dann wohl eine Affäre mit einem Arbeitskollegen. Also der Ort, der sie so unglücklich machte. Ganz großes Kino.
Ob die beiden heute eine Beziehung führen weiß ich nicht, da wir keinen Kontakt mehr pflegen. Ich fühle mich ziemlich verarscht und halte es für unverzeihlich. Dennoch war das der geliebte Mensch mit dem ich Jahre eine sehr harmonische und vertrauensvolle Beziehung geführt habe.
Mich plagt nun die Frage, ob ich alles auf sich beruhen lassen sollte oder ob ich sie darauf ansprechen sollte, weil ich deswegen nicht zur Ruhe komme. Sie wird mir früher oder später bei verschiedenen Anlässen immer wieder über den Weg laufen. Was ich erwarte? Ich will einfach wissen, wie sie zu so etwas in der Lage war und wie sie das mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte. Macht das überhaupt Sinn oder schneide ich mir damit nur wieder ins eigene Fleisch?
Danke schon mal für eure Ratschläge
02.06.2018 15:16 •
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