Hallo,
meine Freundin hat sich von mir getrennt.
Wir haben derzeit keinen Kontakt weiter und sie hat am 18. Dezember Geburtstag.
Ich habe einen Brief für sie geschrieben und würde mir wünschen, das ihr mal drüber lest und eure Meinung dazu abgebt.
Danke
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Hallo Christine,
na das wäre doch gelacht,
hätt‘ ich heut nicht an dich gedacht.
Um mit herzlich lieben Grüßen,
deinen Geburtstag zu versüßen!
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie du auf diesen Brief von mir reagierst,
jedoch hoffe ich, dass du ihn dir bitte komplett durchließt und die Zeit und Arbeit dahinter siehst sowie meine Emotionen und Gefühle die ich versuche zu vermitteln und die in diesem Brief stecken. Danke im Voraus.
Ich möchte gerne mit einem Rückblick auf unsere Vergangenheit beginnen und die schönen Momente die wir erlebt haben noch einmal Revue passieren lassen.
So oft denke ich zurück, als wir uns das Erste Mal trafen.
Haben uns noch nicht gekannt, doch uns verband so viel.
Vom Arbeitgeber enttäuscht, das gleiche Hobby Volleyball,
mit Freunden unsere Zeit verbringen,
doch auf gewisse Art trotzdem allein.
Ich habe nicht einen einzigen Moment mit dir vergessen, weiß alles noch genau,
als ob es erst gestern war.
Es begann im Sommer vor einem Jahr, da trafen wir uns zufällig beim Volleyball
im Strandbad und gingen unserem gemeinsamen Hobby nach. Wir spielten
gegeneinander, du mit deinen Freunden, gegen mich und meine Freunde. Das ist
ein paar Mal so gewesen und eines Tages hatte ich eine Freundschaftsanfrage bei
Facebook von Dir. Diese habe ich natürlich liebend gerne angenommen und wir
hatten ab diesem Zeitpunkt regen, aber zurückhaltenden Schriftkontakt geführt.
Kurz darauf, habt ihr mich und Marcus darauf angesprochen, ob wir denn nicht
Lust hätten, bei euch im Team mitzuspielen beim Turnier in Falkenberg. Später
dann, als die Volleyballmeisterschaft im Fernsehen übertragen wurde, habe ich
deine Handynummer bekommen und dir Punkt für Punkt berichtet was gerade
passiert. Etwas später war dann der kleine Umtrunk nach dem Turnier, wo wir
gemeinsam mit unseren Freunden am Strandbad auf das Turnier angestoßen und
gegrillt haben. Das war die Zeit als ich meinen ersten Bänderriss bekommen
habe. Du kamst den Abend des Öfteren auf mich zu, mit deiner Flasche
hochprozentigem Alk. und wolltest unbedingt mit mir einen trinken. Hast
direkt die Nähe zu mir gesucht. Als der Abend dem Ende entgegen ging, haben
wir uns kurz und knapp verabschiedet. Du wolltest noch etwas mit mir machen,
da du noch nicht ins Bett wolltest. Ich konnte allerdings nicht, da ich auf Franzis
Katze aufpassen musste. Du hattest noch Lust auf ne kleine Poolparty. Wir haben
diesen Abend noch eine ganze Weile getextet bis wir beide eingeschlafen sind.
Später dann haben wir uns in dem Biergarten an der Elbe verabredet, den ich
vorher nicht kannte und du empfohlen hast. Das haben wir in nächster Zeit öfter
gemacht und irgendwann kam der gemeinsame Abend auf der Decke an der Elbe.
Ein wunderschöner sternenklarer Abend mit Gesprächen, die über alles und die
Welt gingen. Du hast zu dem Zeitpunkt noch dein Arbeitsaudi mit Passauer
Kennzeichen gehabt. Leise im Hintergrund war das Rockkonzert vom
Brückenkopf zu hören. Du gabst dich offen und interessiert, und ich benahm
mich wie ein kleiner schüchterner Junge, der auf der letzten Ecke der Decke
gekauert hat, weil ich nicht wusste, wie ich in dieser Situation reagieren sollte
und ich Angst davor hatte, den Moment zu versauen. In nächster Zeit folgten
dann die Abende im Hut, mal nur zu zweit und mal mit deinen Freunden. Danach
das schöne, aber immer noch zurückhaltende Verabschieden vor dem Haus
deiner Oma. Du hast auf eine Reaktion von mir gewartet, nur habe ich mich nicht
getraut. Dann kam auch schon das erste Treffen bei dir zuhause in Leipzig. Wir
haben uns nett begrüßt und ich habe für uns „Wikingertopf“ gekocht. Wir saßen
in dieser schönen Nacht noch lange auf deinem Balkon und haben stundenlang
geredet. Du hast mir deinen ganzen Alk. aus dem Kühlschrank angeboten
und wir haben schön einen zusammen getrunken. Zu später Stunde sind wir dann
gemeinsam zu dir ins Bett gewandert, du noch auf der rechten und ich auf der
linken Seite . Wir haben uns beide zärtlich in den Schlaf gestreichelt. Nach
dem Aufstehen haben wir noch gegessen und ich bin wieder nach Hause
gefahren. Du batest mich doch zu bleiben und ich bin gegen Abend dann wieder
gekommen. In Jogginghose und weißem Muskelshirt, weil ich mich auf dem Weg
zu Dir bekleckert hatte und vorher noch schnell einen Abstecher ins PC machen
musste um mich neu einzukleiden. Diesen Abend verbrachten wir mit deinem
befreundetem Pärchen. Und wieder ging es ins Bett und mit Streicheleinheiten in
den Schlaf. Anfangs noch du rechts und ich links, doch zum Schluss dann
andersrum. Im Anschluss erfolgte der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in
Leipzig, auf welchem wir uns mit deiner Freundin getroffen haben. Du hast mir
eine Feuerzangenbowle als Glühwein verkaufen wollen. Ich telefonierte, wie
damals noch oft üblich mit Carsten. Da hast du dir mein Handy geschnappt und
ihn gebeten, das er mir die Zeit mit dir lassen soll und wir später immer noch
telefonieren könnten. Das war auch der Abend, an dem die Schneebälle von den
Dächern flogen. Ein paar Tage später sind wir gemeinsam in das UCI gefahren
und haben uns Silent Hill angesehen. Nicht viel später erfolgte die erste
Vorstellung bei deiner Oma und deiner Tante. Ich bekam einen großen Teller mit
Salamibrot vorgesetzt, den ich fast nicht geschafft hätte. Im Anschluss sind wir
zu Matze und Claudia nach Ostelbien gefahren und haben gemütlich Glühwein
getrunken und für mich damals ganz neu „gefengelt“. Des Öfteren sind wir dann
auch nach Torgau auf den Weihnachtsmarkt gegangen und standen gemütlich
unter dem Holzaufbau und genossen unsere Zeit und den warmen Glühwein in
der Hand. Und dann noch der Spieleabend bei Claudia im Keller mit
„Looping-Louie“. Ein herrliches Spiel. In der Nacht vom 5. auf den 6.
Dezember habe ich bei dir geschlafen und du hast mich eine Stunde bevor ich
hätte aufstehen müssen, zärtlich geweckt. Ich bekam eine Stolle von dir und eine
von dir erstellte Tagesplanung geschenkt. Das war wirklich süß. Nun war schon
Silvester und wir haben in gemütlicher Runde mit meinen Freunden den Abend
genossen. Wir sind nach Null-Uhr noch eine Runde gelaufen und haben Rene,
Janet und Familie noch Neujahrsgrüße überbracht. An diesem Abend hast du zum
ersten Mal mein Zuhause gesehen und bei mir geschlafen. Flaschendrehen bei
dir gespielt, bei dem so einige Wahrheiten ans Licht gekommen sind. Sowohl
lustige, als auch emotionale und herzergreifende. Im Januar dann, am 25.,
waren wir zusammen essen im Auerbachs Keller. Es folgten weitere kleine
Aktivitäten und dann meine 15 selbstverschuldeten Tage ohne dich. Drei Tage
nach meiner Wiederkehr folgte der nächste Spieleabend bei deinem Kumpel
Sascha, bei dem uns Stephan von seinem Standbein berichtet hat. Anschließend
wurde mein Geburtstagsgeschenk eingelöst und wir waren gemeinsam mit deinen
Freunden im Kletterwald und hatten viel Spaß zusammen. Pizza bzw. Döner im
Anschluss. Nun durfte ich, nachdem es sich wieder etwas eingepegelt hatte
zwischen Dir und deinen Eltern diese zu Ostern auch das erste Mal kennenlernen.
Ebenfalls unsere gemeinsame Kajakfahrt durch die Leipziger Flüsse
war einfach wunderschön. In nächster Zeit folgten dann die zahlreichen Tage an
denen wir baden waren. Meist mit Freunden, aber auch nur zu zweit und ohne
jegliche Ablenkung um uns herum. Doch nicht zu vergessen, den Besuch bei
meinem Vater und dem anschließenden Familientreffen. Auf diesem du mich
sogar gebeten hast, mit auf das Gruppenfoto der Familie zu kommen.
Die Worte „Saufschraube“, „Musemus“ und der Satz „Jag älskar dig” bedürfen
keiner weiteren Erklärung. Die Geschichte und Symbolik dahinter kennst du nur
zu gut.
Das Schöne dabei war, das wir alles schön ruhig ohne jegliche Hektik angegangen
sind und einfach alles haben auf uns zukommen lassen. Wir konnten uns voll und ganz auf uns konzentrieren und haben einen Weg zueinander gefunden und uns kennengelernt. Du hast mir neue Wege gezeigt, die ich bis dato nicht kannte und nie erfahren habe. Ich danke Dir.
Ich habe auch bewusst einige Dinge ausgelassen, da ich sie für sehr unpassend
halte und mich heute maßlos darüber ärgere. Nur als Beispiel Halloween, wo du
mich gebettelt und gebeten hast. Was auch auf viele andere Beispiele zutrifft, die
ich leider vermasselt habe.
Meine Fehler in unserer Vergangenheit und die erst vor kurzem brauch ich dir
nicht näher darlegen. Diese kennst du leider nur zu gut. Diese sind nicht wieder
gut zu machen. Als einziges Mittel bleibt mir nur die Entschuldigung und die
Hoffnung, dass du diese akzeptierst und annimmst.
Du sollst wissen, dass ich jeden einzelnen dieser schönen Momente mit dir genossen habe.
Leider bin ich dem Genuss des Momentes so verfallen, das ich die wirklich wichtigen Dinge außer Acht gelassen und mich nur noch der Freude hingegeben habe. ZB Garten und anderen unnützen Dingen. Habe dich im Urlaub allein sitzen lassen, bin arbeiten gerannt, obwohl meine Arbeit ein andere hätte erledigen können; habe mich zu allem betteln und überreden lassen müssen. Ich weiß jetzt im Nachhinein das es falsch war und nie hätte passieren dürfen.
Nun bin ich schlau daraus geworden und habe Erkenntnisse daraus gewonnen und werde es nie wieder so weit kommen lassen.
Jetzt hat mich die Liebe völlig in der Hand, wenn ich dich sehe und für dich empfinde. Mein Herz fängt an wie wild gegen meine Brust zu hämmern, ich werde nervös, bin aufgeregt, habe Angst irgendetwas falsch zu machen bzw. etwas falsches zu sagen. Bin wieder schüchtern und erkenne mich gerade selbst nicht wieder. Jedoch im positiven Sinne und für dich.
Jetzt würde ich Dir gerne noch ein paar zusammengesetzte Zeilen aus Gedichten und Sprüchen widmen, die ich für treffend halte und meine Gefühle und Ängste verdeutlichen. Habe diese nicht eins zu eins übernommen, sondern versucht eine persönliche Note einzubringen indem ich sie auf mich und uns umgeschrieben habe.
Ich kann nicht fliehen und kann nicht vergessen,
niemals meine Taten an deinen messen.
Wir waren uns so nah, jetzt bist du so fern,
ich habe dich immer noch so furchtbar gern.
In Gedanken an dich fließen mir tausend Tränen die Wangen runter,
nichts scheint, als macht es mich wieder munter.
Als ich dich sah,
hatte ich Angst dich kennenzulernen.
Als ich dich kannte,
hatte ich Angst dich zu küssen.
Als ich dich küsste,
hatte ich Angst mich zu verlieben.
Und jetzt, da ich dich liebe,
habe ich Angst dich für immer zu verlieren.
Seitdem schlug mein Herz nicht mehr nur allein für mich,
ich habe gespürt, ich liebe dich.
Lange ging ich trostlos durchs Leben,
ohne Ziel und ohne Sinn.
Würde es jemanden für mich geben?
der mich akzeptiert und sieht wie ich bin?
Dann kamst du, welch Schicksalsschlag,
in aller Ruh, brachtest Licht in meinen dunklen Tag.
Lange musste ich die Welt erkunden,
doch dann hast du mich gefunden.
Du hast mir geholfen zu verstehen,
und die Welt von der schönen Seite zu sehen.
Ich sah dir in die Augen,
und konnte es kaum glauben,
das es einen so wunderbaren Menschen gibt,
ich habe mich unsterblich in dich verliebt.
Mir wurde so vieles klar,
leider erst nachdem es das war.
Ich habe Sehnsucht nach Dir.
Hätte alle Wege geändert, hätte ich sie nur vorher gewusst.
Leider war ich mir dir und dessen erst zu spät bewusst.
Du bist und bleibst die Einzige, du hast es mir total angetan.
Du hast, und du kannst wieder einen anderen Menschen aus mir machen.
Ich weiß, das dieser Brief nicht das reparieren und wieder gut machen kann, was zwischen uns zerbrochen ist, und das vielleicht auch nie passieren wird. Aber ich möchte, das du weißt, das du mir sehr wichtig bist und immer sein wirst. Das hat sich nie geändert. Was sich dagegen geändert hat, ist das ich vieles eingesehen und verstanden habe und nun weiß wie bescheuert ich war.
Ich erwarte nichts von dir, nur das du mich verstehst.
Ich sehne mich nach deinem Lächeln, nach deinem Küssen, ich sehne mich nach Dir!
Alles was mir bleibt sind die Erinnerungen an unsere Zeit.
Vielleicht wird es nie wieder so, wie es einst war,
dennoch ist mir eines wirklich klar:
NUR DU ALLEIN WIRST IMMER IN MEINEM HERZEN SEIN!
Danke für deine Aufmerksamkeit und in Liebe Gruß Stefan
06.11.2013 12:23 •
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