Nach Trennung in gemeinsamer Wohnung zurechtkommen

Kenne ich alles nur zu gut. Doch selbst wenn du umziehst, nimmst du die Gedanken und Gefühle mit, glaube mir.

Die Wohnung umzugestalten, ist ein gute Idee - über Onlineshops oder Click Collect kannst du auch schon früher an die nötigen Utensilien kommen, dafür musst du nicht auf Geschäftsöffnungen warten.

Sollte alles nicht helfen, wäre ein Umzug in der näheren Umgebung die letzte Option - jedoch wirst du vor dem Schmerz nicht weglaufen können; stell dich ihm, lass ihn zu, geh mittenrein, weiterhin zur Therapie (falls nötig, kannst du auch um einen Tagesklinikaufenthalt bitten) und versuche, deinem Inneren über Kreativität (malen, schreiben, musizieren) ein Ventil zu verschaffen. Vor allem aber gib dir, so schwer es auch fällt, ZEIT!

Zitat von kaly:

Deswegen suche ich nach Möglichkeiten,

Ausmisten und Meditieren hat mir geholfen.

Zitat von NiHe:

Doch selbst wenn du umziehst, nimmst du die Gedanken und Gefühle mit, glaube mir.

Das glaube ich auch, zumal mir ein Umzug ohne ihn als ein Kraftakt vorkommt, den ich unmöglich schaffe. Natürlich habe ich Freunde und Familie, die mir helfen würden, aber vielleicht wisst ihr ja was ich meine...

Das kommt noch erschwerend hinzu, all die veränderten Dinge würde ich ihm gerne erzählen und zeigen, einfach weil mir auch mein guter Freund fehlt. Da sage ich mir dann immer, dass ich das ja alles quasi WEGEN ihm mache.

Vielen lieben Dank für all eure wunderbaren Tipps.
Ich werde mir ein paar Räucherstäbchen besorgen und meditieren bzw Yoga gehört sowieso eigentlich zu meiner täglichen Routine, wenn ich mich dazu aufraffen kann, was mir seit der Trennung leider etwas schwer fällt...

Wie hat deine Therapeutin dich denn begleitet, wenn du ,während du in einer Therapie bist,in einer Beziehung landest,die für dich traumatisierend ist?
Dann war die Beziehung ja wahrscheinlich eher ein Symptom?

Die Therapie begann ich 1-2Monate vor der Beziehung. Und da anfangs alles sehr harmonisch lief, wurde die Beziehung in der Therapie erst mal kein Thema da ich immer nur meinte Jaja da ist alles gut, läuft super. Was auch bis dahin wirklich so war!
Nach ca 1 1/2 Jahren Beziehung kam ein sehr schräges Thema seinerseits auf den Tisch und da ich da nun schon emotional sehr drin verfangen war, gelang es mir auch nicht mich aus der Beziehung zu lösen.
Meine Therapeutin hat schon darauf hingearbeitet mich daraus lösen zu können, aber das dauerte nunmal noch ein ganzes Jahr und ganz gelöst habe ich mich ja immernoch nicht. Denke, dass ist ein sehr langer Weg, gerade wenn man psychisch sowieso nicht gerade sehr gefestigt ist.

Mein Ex war auch bei mir eingezogen und ist nach der Trennung wieder raus..

Du hast zwei Möglichkeiten m. E.

1. du ziehst um und kannst mit einer neuen Wohnung neu anfangen, dich neu einrichten. Ein neues Kapitel beginnen

2. du kannst in deiner Wohnung bleiben, und weiterhin ständig daran denken.

Ich habe damals die Wahl 2 gehabt, da mein Heim mein Eigentum war. Mal eben umziehen war nicht. Und ist es immer noch nicht.
Wie ich damit klar gekommen bin :

Meine Gefühle zugelassen, um geräumt, Sachen erledigt die ich schon laaaange vor mir hergeschoben habe, das gab mir Glücksgefühle. Vor allem mein Schlafzimmer hatte ich neu gestrichen und umgestellt
Ich habe Monate gebraucht um damit klarzukommen. In den ersten Wochen habe ich am Wochenende immer woanders übernachtet, war selten vor Ort. Berufsbedingt war ich zum Glück den ganzen Tag auch nicht da.

Die Zeit heilt alle Wunden, denn irgendwann habe ich es akzeptiert und kann mittlerweile wieder dort sein ohne zu Heulen oder nachdenklich in der Ecke zu sitzen.

Es ist jetzt 7 Monate her. Ich bin noch nicht bei 100%

Deshalb würde ich dir zu Wahl 1 raten.

Wenn du die Möglichkeit hast, dann nutze sie.
Es sei denn du hast die Geduld und die Kraft es noch länger auszuhalten.

Aber wenn du jetzt nach 6 Wochen keine Lust mehr hast und es Leid bist und es schnell gehen soll... Würde ich dir um Auszug raten.

Meine Meinung
Viel Glück!

Danke @Fee2020 für deine Antwort..
Ich bin da richtig hin und hergerissen. Ich bin damals ohne ihn hier eingezogen, die Beziehung bestand zu diesem Zeitpunkt schon aber das Zusammenziehen hat da noch nicht wirklich gepasst. Er war da immer Feuer und Flamme. Irgendwann hab ich dann eben nachgegeben und er zog ein.
Wir haben viele gemeinsame Möbel die er einfach hier gelassen hat.
Umziehen würde ich echt ungerne, zumal ich für diese Wohnung 2 Jahre gesucht habe.
Aber umschauen schadet bestimmt nicht.... vielleicht ergibt sich ja was wenn es sein soll...

Zitat von kaly:

Danke @Fee2020 für deine Antwort.. Ich bin da richtig hin und hergerissen. Ich bin damals ohne ihn hier eingezogen, die Beziehung bestand zu diesem Zeitpunkt schon aber das Zusammenziehen hat da noch nicht wirklich gepasst. Er war da immer Feuer und Flamme. Irgendwann hab ich dann eben ...

Nur umschauen heißt ja nicht, dass du es durchziehen musst. Vielleicht hilft es dir ja auch schon einfach nur den Gedanken zu haben was es neues draussen so gibt.
Da ist ja jeder anders.

Mein Ex hatte es einfacher, er ist einfach woanders hingezogen und konnte neu anfangen. Ob es wirklich was gebracht hat, mag jetzt mal dahingestellt sein. Ich vermute nicht, wenn ich das eine oder andere so höre.

Mir persönlich hätte es sehr geholfen. Aber so verschieden kann man sein.

Aber in erster Linie würde ich seine Möbel wegwerfen. Oder verkaufen und dir davon Neue kaufen.
Die Erinnerungen daran verfolgen einen noch eine Zeit lang danach. Es sei denn man kann sowas gut verdrängen oder kommt einfach generell gut damit zurecht.

Ich habe ihm damals gesagt, was er nicht mitnimmt kommt auf den Müll oder wird verkauft. Es ist ein befreiendes Gefühl gewesen, manche Sachen loszuwerden.

Vielleicht fängst du damit erstmal an

Zitat von Fee2020:

Mein Ex hatte es einfacher, er ist einfach woanders hingezogen

Das hat meiner auch gemacht. Gut geht es ihm dort aber nicht.


Die Möbel haben wir ja zusammen angeschafft, er hat auch damals nix eigenes mitgebracht. Einen Schrank den er ausgesucht hatte, verkaufe ich nun. Fand den eh schon immer hässlich
Und ich denke ausmisten ist auch ein guter Anfang... da hab ich mich immer gedrückt, wegen den gemeinsamen Dingen die einem da so in die Hand fallen...

Zitat von kaly:

Das hat meiner auch gemacht. Gut geht es ihm dort aber nicht. Die Möbel haben wir ja zusammen angeschafft, er hat auch damals nix eigenes mitgebracht. Einen Schrank den er ausgesucht hatte, verkaufe ich nun. Fand den eh schon immer hässlich Und ich denke ausmisten ...

Ja gut dann eben die gemeinsamen angeschafften Möbel
Ist im Prinzip ja egal.

Verkaufen und du kaufst dir was schönes neues!

Es wird immer mal vorkommen, dass man kurz zurück geworfen wird weil plötzlich was aus dem Schrank fällt was nicht dir gehört hat. Hab Monate danach noch zufällig Sachen gefunden

Und weggeworfen!

Hallo kaly,
kann sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst, stecke in derselben Situation.Mein Ex ist vor über 2 Monaten ausgezogen, nach 11 Jahren Beziehung. Wir haben vor 6 Jahren die Wohnung gemeinsam gemietet.Ich bin geblieben und er hat in der Nähe eine Wohnung gefunden.Wie bei Dir hat bei mir die Trennung ein Trauma hinterlassen. Wußte nicht ob ich in der Wohnung bleiben soll oder nicht.Überall Erinnerungen.Hab sie ausgeräuchert, kann nicht sagen ob es geholfen hat.Hab mich entschieden in der Wohnung zu bleiben, da ich keine Kraft hatte auszuziehen und ich tolle Nachbarn habe und die Wohnung schön und günstig ist.Die Erinnerungen verfolgen einen überall.Ob bei Freunden, im Supermarkt, überall wo man gemeinsam war

Liebe @kaschka,
Tut mir leid, dass es dir auch so geht. Ich war nach den Beiträgen hier voller Motivation und Tatendrang. Wollte die Bude ausmisten, ausräuchern und mal klar Schiff machen. Lass mir doch hier nicht meine tolle Bude vermiesen!
Leider wurde mir diese Euphorie relativ schnell genommen, als ich Online von Räucherstäbchen überflutet wurde und keine wirklich brauchbaren Kisten zum ausmisten hatte. Naja. Aber das wird hoffentlich wieder kommen...
irgendwie wird mir ständig der Wind aus den Segeln genommen. Ich mache oft Sport, lenke mich ab, hab kurze Hochs. Und dann kommen diese Lücken im Alltag, in denen er hier wäre. Egal mit was ich sie zu füllen versuche, es macht mich einfach nur tieftraurig und diese Traurigkeit überrollt mich.. aber gut, dann weine ich, liege rum, suhle mich im Selbstmitleid solange es eben sein muss. Und irgendwann steh ich wieder auf. Und ich denke, irgendwann werden die Hochphasen überwiegen. Ganz bestimmt... bis dahin müssen wir wohl irgendwie aushalten.
Ich drück dich!

Ja, da hast Du Recht.Auch wenn ich manchmal denk es wird nicht besser.An die Zukunft denken geht gar nicht.Momentan jeden Tag irgendwie überleben und so gut es geht was für sich machen.Es tröstet, wenn man nicht alleine ist.Zum ersten Mal im Leben, bin ich in einem Forum unterwegs, weil ich Deinen Beitrag gelesen hab .Fühl Dich umarmt.

Es freut mich, wenn ich dir etwas helfen konnte!
Bin hier auch zum ersten Mal unterwegs...

Zitat von Kaschka:

Momentan jeden Tag irgendwie überleben und so gut es geht was für sich machen

Und das hilft mir tatsächlich auch... nicht an übermorgen oder nächste Woche denken. Heute. Aufstehen, Tag rumkriegen.