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Nach Trennung ausziehen oder Wohnung behalten?

A
Hallo ihr lieben.
Nach 8 einhalb Jahren Beziehung haben wir ca 5 Jahre in meiner Wohnung zusammen gelebt. Jetzt wurde ich vor wenigen Wochen verlassen und komme bei meinen Eltern etwas unter, um auch von der Umgebung her Abstand zu gewinnen. Hin und wieder und auch gerade eben bin ich in der Wohnung und es ist ein verdammt beschissenes Gefühl. Überall sehe ich sie. Habe mir bereits Gedanken gemacht vieles anders zu streichen, teilweise neue Möbel und auch umzustellen. Die Frage natürlich, bringt das überhaupt etwas? Vielleicht in ein paar Wochen oder Monaten? Hat da jemand Erfahrung von euch? Inzwischen ist es leider schon so, dass ich regelrecht eine Aufregung/Angst entwickelt habe wenn ich von meinen Eltern aus auf dem Weg zu meiner eigenen Wohnung bin.

Ich bin irgendwie total im Zwiespalt und weiß nicht was ich tun soll.

Vielen lieben Dank schon einmal für eure Antworten.

LG

04.07.2018 08:08 • #1


A
Das ging mir am Anfang auch so. Ich hatte allerdings keine Möglichkeit, woanders hin zu gehen und war der Situation ausgeliefert. Ich glaube, dadurch habe ich mich auch damit arrangiert - zunächst dachte ich auch, ich müsste umziehen. Betrachte Deine Wohnung als Deine Burg. Ändere etwas am Wohngefühl, packe alles zusammen, was Dich an sie erinnert. Vielleicht kannst Du zunächst Unterstützung dabei im Freundes- und Verwandtenkreis bekommen. Dass Du nicht alleine davor stehst. Wenn Du die Wohnung wechselst, gibtst Du praktisch noch einen Teil der gewohnten Umgebung auf. Das hat mich abgeschreckt. Ich wollte nicht einen völligen Bruch in meinem Leben. Lass Dir einfach noch ein wenig Zeit mit den Überlegungen. Es ist ja noch sehr frisch bei Dir. Da verfällt man schnell in Aktionismus, der am Ende vielleicht gar nicht die erhoffte Wirkung zeigt. My home is my castle! Mein Sofa ist meine Trutzburg gegen alles, was von außen auf mich einprasselt. Kopf hoch - es wird!

04.07.2018 08:27 • x 3 #2


A


Nach Trennung ausziehen oder Wohnung behalten?

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A
Zitat von Anis17:
Das ging mir am Anfang auch so. Ich hatte allerdings keine Möglichkeit, woanders hin zu gehen und war der Situation ausgeliefert. Ich glaube, dadurch habe ich mich auch damit arrangiert - zunächst dachte ich auch, ich müsste umziehen. Betrachte Deine Wohnung als Deine Burg. Ändere etwas am Wohngefühl, packe alles zusammen, was Dich an sie erinnert. Vielleicht kannst Du zunächst Unterstützung dabei im Freundes- und Verwandtenkreis bekommen. Dass Du nicht alleine davor stehst. Wenn Du die Wohnung wechselst, gibtst Du praktisch noch einen Teil der gewohnten Umgebung auf. Das hat mich abgeschreckt. Ich wollte nicht einen völligen Bruch in meinem Leben. Lass Dir einfach noch ein wenig Zeit mit den Überlegungen. Es ist ja noch sehr frisch bei Dir. Da verfällt man schnell in Aktionismus, der am Ende vielleicht gar nicht die erhoffte Wirkung zeigt. My home is my castle! Mein Sofa ist meine Trutzburg gegen alles, was von außen auf mich einprasselt. Kopf hoch - es wird!


Ich danke dir vielmals, das tut gut zu lesen und bedeutet mir sehr viel, gibt Kraft und Zuversicht.
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar

04.07.2018 08:31 • x 1 #3


_Tara_
Das ist Typsache. Der eine muss aus der Wohnung raus, weil ihn immer alles an die Beziehung erinnern wird. Der andere kann abschließen, die Wohnung zu seiner Wohnung umgestalten und dort auch alleine weiterleben.

Bei mir war es damals ähnlich. Wir waren 8 jahre zusammen und nach 6 Jahren gemeinsamem Wohnen hat er mich (Ende 2012) verlassen. Ich bin in der Wohnung (bis heute) geblieben, weil sie einfach meine Traumwohnung ist und ich weiß, dass ich sowas nie mehr (für das Geld) bekommen werde. Habe gestrichen, Möbel umgestellt, neues dazugekauft, einiges Alte aussortiert.
Ich fühle mich sehr wohl und seit einigen Jahren ist es tatsächlich auch vom Gefühl her meine Wohnung.

Aber ich muss doch zugeben: der Geist vom Ex schwebt doch unterschwellig irgendwie immer noch dort. Aber nicht so, dass es schmerzt.

04.07.2018 08:39 • x 3 #4


G
Hallo AllesGegeben-88,

ich sehe das etwas anders als meine Vorrednerin (was aber nicht heißen muss, dass dies auf dich zutrifft).

Nach der Trennung von meinem Ex bin ich in ein Loch gefallen und das schlimmste waren die Flashbacks.
Heißt, es war sehr oft so, dass wenn ich in der Wohnung alleine war, Situationen mit ihm vor meinem Auge aufgetaucht sind. Wie wir auf dem Balkon standen oder raus spazieren gegangen sind oder was auch immer.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein Ex und ich niemals zusammen gewohnt haben. Das ist aber für den Sachverhalt egal, weil er jedes Wochenende bei mir war (oder ich bei ihm) und sehr viel Zeit miteinander verbracht haben.

Ja, es mag Leute geben die kein Problem damit haben nach der Trennung in der gemeinsamen Wohnung zu verbleiben.
Ich habe das damals nicht geschafft und bin in eine andere Stadt gezogen, und bin auch froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin, denn die Wohnung hätte mich immer an unsere gemeinsame Zeit erinnert, und das wollte ich nicht.

04.07.2018 08:39 • x 1 #5


kaaaaa72
Mir ging es ähnlich. Nach meiner ersten Trennung von Frau mit Kind bin ich in der Wohnung geblieben. Dann lernte ich wieder eine Frau kennen die mit einzog. Wir bekamen auch ein Kind und die nächste Trennung folgte.
Die Wohnung brachte mir kein Glück obwohl sie super war mit Garten und Garage.

Nach dieser Trennung habe ich die Wohnung aufgegeben und woanders neu angefangen. Für mich war das besser um auch mit der Vergangenheit abzuschließen.

04.07.2018 09:06 • x 2 #6


A
Vielen lieben Dank für eure ganzen Beiträge in so kurzer Zeit. Ich denke ich werde es versuchen müssen. Die Wohnung an sich hat halt auch ne top Lage und ist verdammt preiswert aber wenn man ehrlich ist, sind das in erster Linie keine Argumente, wenn es einem gesundheitlich/nervlich nicht gut geht dort. Ich werde mit Familie und Freunde einiges anders streichen und die Wohnung wie schon erwähnt, etwas umgestalten und teilweise auch neue Möbel wie Bett (Hätte ich eh nicht behalten) und Schrank... Neue Farben und Akzente reinbringen. Es wird hart denke ich und eine sehr sehr lange Zeit brauchen aber ein Kampf an sich ich es nach knapp 10 Jahren kennen und achteinhalb Jahren Beziehung sowieso.

04.07.2018 09:11 • x 3 #7


G
Mach die Wohnung zu deiner.

Hab ich auch gemacht (wir wohnten nicht zusammen) und ich fühle mich super wohl in meinem Zuhause.

Geb dir Zeit.

04.07.2018 09:21 • x 1 #8


kaaaaa72
Da stimme ich dir zu. Erstmal solltest Du dir darüber genau im klaren sein ob du die Wohnung behalten willst, ich meine bevor du unmengen von Geld darin versenkst.

Mich hatte auch alles immer an meine Ex erinnert und da war es für meine damals neue Freundin nicht leicht dagegen anzukommen.
Im nachhinein betrachtet wäre es schon damals besser gewesen die Wohnung aufzugeben und mit meiner damaligen Freundin in einer anderen Wohnung neu zu beginnen.
Da waren für mich als Argumente natürlich die Faulheit die dafür sprach.
Neue Wohnung bedeutet viel arbeit in der ersten Zeit und auch viel Geld.

Wenn Du dort bleibst kann ich (aus meiner Erfahrung) nur dazu raten niemals mit einer neuen Frau dort einzuziehen.
Noch werden dich andere nicht interessieren aber es wird die Zeit kommen wo es wieder ein Thema wird.

04.07.2018 09:21 • x 1 #9


W
Ich denke auch dass das ne Typ-Frage ist. Ich musste raus. Wollte den Neuanfang, klarer Cut. Auch war die Wohnung für mich allein zu groß, ich wollte was kleines, gemütliches und habe mich dann auch gleich wegmäßig verbessert. Kürzere Fahrtwege, neue Umgebung. Für mich sprach einfach mehr für einen Wechsel. Falsch machen kannst Du da aber nichts. Wenn Du bleibst und merkst es geht nicht, schaust Du Dich halt irgendwann doch nach was anderem um.

04.07.2018 09:39 • x 3 #10


A
Zitat von willan:
Ich denke auch dass das ne Typ-Frage ist. Ich musste raus. Wollte den Neuanfang, klarer Cut. Auch war die Wohnung für mich allein zu groß, ich wollte was kleines, gemütliches und habe mich dann auch gleich wegmäßig verbessert. Kürzere Fahrtwege, neue Umgebung. Für mich sprach einfach mehr für einen Wechsel. Falsch machen kannst Du da aber nichts. Wenn Du bleibst und merkst es geht nicht, schaust Du Dich halt irgendwann doch nach was anderem um.


Besten Dank auch dir für deine Worte.

04.07.2018 09:41 • #11


_Tara_
Zitat von AllesGegeben-88:
s wird hart denke ich und eine sehr sehr lange Zeit brauchen aber ein Kampf an sich ich es nach knapp 10 Jahren kennen und achteinhalb Jahren Beziehung sowieso.

Es dauert, bis das Gefühl, dass etwas/jemand in der Wohnung fehlt, allmählich nachlässt. Bis man nicht dauernd mehr denkt:Da hat er/sie sonst immer gesessen und so. Die Zeit musst Du Dir geben.
Probiere es aus. Und dann schau' einfach, wie es Dir damit geht. Ausziehen kannst Du immer noch, wenn Du merkst, dass das keinen Zweck hat.

04.07.2018 11:25 • x 1 #12


A
Bin immer noch nach wie vor dabei, in der Wohnung umzuräumen und und und..... Habe mich jetzt mal vor die Tür auf den sonnigen Marktplatz gesetzt.
Schönes Wetter aber unangenehm, weil man weiß, sie könnte hier überall sein, zumal sie gerade einmal 2 Straßen weiter wohnt....

Es wird noch sehr sehr lange dauern
Trennung ist am kommenden Montag 5 Wochen her...

13.07.2018 10:00 • x 1 #13


A
Ich bin damals mit meinem Ex in diese Wohnung gezogen. Nach dem kläglichen Ende - und ich liebe meine Wohnung - war ich froh, sie zu haben. Das erste, was ich nach dem Anfangsschock machte war, mal gründlich zu putzen, um alle Fasern vom ihm zu beseitigen. Und dann hab ich meine Wohnung umgestaltet - hab zB die Wohnzimmerlampe ins Schlafzimmer gehängt und umgekehrt, einen neuen Couchtisch, neue Möbel, anderes Arrangement der Möbel etc. Damit war gleich ein anderes Farbschema etc im Wohnbereich usw usf. Das Werken hat mir gutgetan und nach ca 3 Monaten wars mir wurscht, sondern es war mein Nest, nicht mehr unseres. Du solltest es dir gut überlegen, dir jetzt auch noch einen Umzug anzutun. Irgendwo wärs ja fast ein bisschen kindisch, teuer und aufwändig. Und fünf Wochen sind halt noch nicht lange. Es wird besser. Versprochen.

13.07.2018 10:09 • x 2 #14


A
Ich musste ausziehen. Nach 15 Jahren Beziehung und hässliche Trennung ertrug ich es nicht mehr. Bis ich eine eigene Wohnung fand, litt ich sehr an den Flasbacks und zudem hatte ich Mühe zu glauben, dass es wirklich vorbei war. Ich hatte immer das Gefühl, dass mein Ex gutgelaunt durch die Türe gelaufen kommt und alles in Ordnung war und die Trennung nur ein schlechter Traum war.

Mein Ex hat die Wohnung übernommen. Er wohnt nach 4 Jahren der Trennung immer noch dort... Meine Pflanzen auf dem Balkon stehen immer noch dort. Sie sind einfach total vernachlässigt. Mehr weiss ich nicht, ob er in der Wohnung was geändert hat.

Somit ist es sehr individuell.

13.07.2018 10:10 • x 1 #15


A


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