Guten Morgen, ihr Lieben,
Ich habe diese Nacht ein wenig unruhig geschlafen, was aber nichts neues ist in einer solchen Situation, kennen sicher viele von euch.
Habe mir gestern Abend gesagt, dass nicht er es ist, der mich glücklich macht, sondern ich selber dafür verantwortlich bin. Versuche mich somit ein wenig von meinen Gedanken zu lösen, die mich im Kreis schwirren lassen und mir Energie rauben. Wie kann ich es schaffen, mich auf mich selber zu konzentrieren, wieder in mich zu fühlen, und somit eine klare Sicht auf all die Dinge bekommen. Mir nicht Schuld oder Fehler auf meinen Rücken zu packen, und somit in eine Stellung gerate, aus der ich denke, nicht mehr rauszukommen.
Es ist so viel passiert in den letzten Wochen, so viele alte Wunden und Gedanken wieder hochgekommen.
Vor ihm war ich ICH, ich habe mich wohl gefühlt, wusste wer ich war, was ich wollte und was nicht. Und doch habe ich nicht auf mich selber geachtet, habe mir immer wieder vorgespielt, dass das, was ist, gut ist. Dass meine Ängste Überbleibsel sind aus meinen vielen vergangenen Erlebnissen. Es hat sich vermischt.
Gestern Mittag habe ich gedacht, dass ich den CUT mache, denn ich habe wenig Vertrauen, und er kann mir auch nicht mehr vetrauen, da ich in sein Handy geschaut habe. Zurückgeführt auf mich ist es ebenso ein missglücktes Vertrauen in mich, dass ich es getan habe. Es beschämt mich sehr.
Aber ich habe den CUT nicht gemacht. Es läuft weiter. Ich schaffe es nicht.
Wir haben gestern über WhatsApp geschrieben. Ein paar Situationen gab es gestern. Ich habe beschlossen, sie hier mal aufzuschreiben.
- Am Abend von Samstag auf Sonntag habe ich ihn angerufen, um gute Nacht zu sagen. Er hatte wohl geschlafen. Gestern hat er mir gesagt, dass es dann passieren kann, dass es gut passieren kann, dass er ziemlich bräsig reagieren könnte evtl. (ich denke mir dann, ok, das war eine Warnung, das sollte ich besser lassen).
- Über Tag haben wir ab und an geschrieben, aber es war sehr unverfänglich, es kamen keine lieben Worte oder kein Kusssmilie ( er hat sicher an dem WE noch zu knacken, lass ich ihm einfach Zeit)
- Abends beim schreiben bemerkte er spassig , ich sei ein Spießer, worauf ich antwortete, ich ein Spießer, im Leben nicht... seine Antwort war Oh doch mehr als du denkst ... (das hat mich verletzt, denn den Nachsatz empfand ich sehr prägnant)
- Darauf habe ich nicht geantwortet, danach kam ein gute Nacht und träum fein, (kein Kusssmilie? )
Habe meine Gedanken mal in die Klammern geschrieben. Mir fehlt im Moment der Bezug und ich schaue genau, was er schreibt und nehme das dann doch sehr genau... es ist anstrengend...
Deshalb habe ich mir gesagt, ich versuche ein wenig Abstand zu dem was er schreibt zu gewinnen, es nicht auf mich zu beziehen und ihn nicht für meine Gedanken und Stimmung verantwortlich zu machen. Das fällt aber sehr schwer... Ich erhoffe mir damit, dass ich es ein wenig mehr von Aussen betrachten kann... dadurch evtl. auch ein wenig den Druck zu nehmen von ihm und zu mir. Wieder zu mir selbst zu finden. Aber kann ich das? Beherrsche ich das überhaupt?
Heute fängt der Alltag wieder an, ich muss nach einer Woche verplempertem Urlaub wieder arbeiten. Die Arbeit selber ist auch kraftraubend, ich habe ein wenig Angst, dass ich mit allem auf der Strecke bleibe.
Es läuft nicht immer so, wie man es sich wünscht, aber ein wenig Kraft sollte man doch aus einer Beziehung ziehen können... liebe Worte, die Entfernung ein wenig erträglicher machen und einfach bemüht sein, dem anderen nicht weh zu tun? Ist es so schwer?
Wünsche euch einen schönen Tag mit schönen Momenten.