Nach Streit Funkstille - der Klügere gibt nach?

@fafara Wir projezieren in Beziehungen oft unsere Themen aus dem Elternhaus... Versuche dort die Antworten zu finden auch bei dir selbst. Da läuft ein Muster und da kann man viel für sich auflösen. In der ersten Zeit sollte es aber leichter sein....
Hast du sie gefragt was sie braucht damit sie anders reagieren könnte?

wie oft habt ihr euch denn in diesen drei monaten schon gesehen?

also, ich glaube, dass mir so ein hin- und hergeschreibe bei wichtigen themen schon nicht gefallen würde und wenn dann telefonate einseitig abgeschmettert würden... nun... schwierig. das ist schon bei einer präsenz-beziehungsanbahnung kindisch und unreif, bei einer fernbeziehung aber total destruktiv!

Es ist halt ne Fernbeziehung, da laufen die Uhren eben etwas anders.

Ich kenne das Problem, weil es bei mir ähnlich war. Hatte 4 Jahre ne Fernbeziehung mit einer Distanz von 600 Kilometer einfach.
Das Problem ist ja oft, dass alles gut ist solange man zusammen ist, aber unter der Woche ist häufig miese Stimmung. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass man dann wieder alleine ist und jedes mal ne Art Entfremdung stattfindet, man muss den Alltag alleine meistern und ist nur mit dem Handy verbunden. Irgendwie kommt dann noch das Nähe und Distanz Problem dazu und da können die Hormone gerade am Anfang verrückt spielen.
Irgendwann pendelt sich das ein, aber ich empfand es am Anfang auch recht schwer sich damit abzufinden.

Zitat von fafara:

Wir sind in einer Fernbeziehung, was sich in nächster Zeit jedoch ändern wird.

Ihr seid 3 Monate zusammen, wie oft habt ihr euch gesehen, und bedeutet Änderung hier konkretes
Zusammenziehen? Wer von euch beiden gibt seine Heimat auf? Zieht sie zu dir? Du zu ihr?

Zitat von fafara:

und mag meine Partnerin genau so wie sie ist.

Offensichtlich nicht:

Zitat von fafara:

Mir war das schon immer ein Dorn im Auge

Zitat von fafara:

Aber jeder der sowas erlebt hat, kennt das Gefühl das irgendwas nicht stimmt.

Gefühle sind was sie sind: Gefühle. Das sind Befindlichkeiten, heute so, morgen wieder anders.. Vielleicht hättest du die doppelte Dosis Nähe von ihr gebraucht, weil du schlecht drauf warst oder Ärger im Job hattest etc. Wenn sie zur selben Zeit auch sehr mit sich beschäftigt war, konnte sie dir temporär vielleicht nur 70 % geben. Das Nachbohren hätte mich dann vermutlich auch genervt. Zumal man aus der Ferne nicht immer einschätzen kann, wie es dem anderen grade wirklich geht, und ihr euch auch noch nicht so gut kennt. Wenn ihr zusammen seid, sieht das ja offenbar ganz anders aus:

Zitat von fafara:

so.Wenn ich bei ihr bin, sucht sie meine Nähe, macht sich Gedanken um mich usw. - das tut jetzt hier aber nichts zur Sache.

Zitat von fafara:

mir geht es nicht gut. Ich habe dies immer verständnisvoll aufgenommen, aber gestern war dann irgendwie vorbei mit meiner Geduld.

Heisst das, sie darf sich nur solange unwohl fühlen, wie es dir in den Kram passt? Oder nimmst du ihr Unwohlsein nicht ernst, oder unterstellst du ihr, dass sie das nur sagt, damit sie dich nicht treffen/ anrufen muss? Für ein oder zwei mal, wo das passiert sein soll, machst du ein ganz schönes Fass auf, sorry.

Ich bin dankbar, dass ich hier auch andere Sichtweisen lese. Wenn man selbst darin involviert ist, ist die Einsicht manchmal schwieriger. Ein Problem ist sicherlich die Entfernung, wie ein anderer hier gerade schrieb. Man kann halt nicht mal eben hingehen um sich zu vergewissern das alles ok ist. Tatsächlich habe ich das von der Weise her noch gar nicht gesehen, aber es klingt durchaus logisch. Bin ich bei ihr, ist alles ok. Bin ich weg, dann ist man praktisch wieder in seinem normalen Leben und der Kontakt findet lediglich über elektronische Geräte statt.

Ich bin derjenige, der wieder zurückgeht. Ich komme ursprünglich aus der Gegend und habe dort jetzt einen Job gefunden, dies wird sicherlich nochmal vieles vereinfachen.
Ich habe sie kontaktiert und habe gefragt, ob wir darüber sprechen können - ob wir einfach unterschiedliche sprachen sprechen, was unsere Emotionen angeht. Der eine kann es halt aussprechen, der andere macht es zb nonverbal. Ich bin jetzt also den ersten Schritt gegangen, denn letztendlich ist es ja auch irgendwie Kindergarten, wenn man sich anschweigt statt vermeindliche Probleme einfach zu besprechen.

Zitat von OxfordGirl:

Heisst das, sie darf sich nur solange unwohl fühlen, wie es dir in den Kram passt? Oder nimmst du ihr Unwohlsein nicht ernst, oder unterstellst du ihr, dass sie das nur sagt, damit sie dich nicht treffen/ anrufen muss? Für ein oder zwei mal, wo das passiert sein soll, machst du ein ganz schönes Fass auf, sorry.

Ne, das muss man im Zusammenhang sehen. Wenn man sich eh nur am WE sieht, dann ist ein, oder zwei Mal - und in diesem Fall soll es ja das dritte Mal gewesen sein - eine hohe Absagequote bzw. ne lange Periode, bis man sich mal wiedersieht. Gerade wenn die Geschichte erst einige Monate läuft, will ich doch den Partner sehen. Auch wenn es mir mal nich perfekt geht.

Da er ein entsprechendes Bauchgefühl entwickelt hat, wird über WA / Telefonie wahrscheinlich auch schon die ein oder andere Schwierigkeit aufgetreten sein und dann geht sie her und tätigt recht harsche Aussagen in seine Richtung.

Keine Ahnung, wer hier welche Anteile genau hat, allerdings ist auf ihrer Seite was im Busch und sie rückt mit der Sprache nicht raus. Zeit für eine persönliche Aussprache, würde ich sagen.

@OxfordGirl nur weil mir etwas ein Dorn im Auge, heisst das ja nicht, dass ich sie nicht auch mit ihren Macken mag.
Das bedeutet ja nicht, dass ich die Macken gutheißen muss. Ich konnte es halt für eine gewisse Zeit akzeptieren und gestern war halt so ein Tag wo ich vielleicht mit mir selber auch nicht so im Reinen war

Zitat von KlausHeinrich:

Gerade wenn die Geschichte erst einige Monate läuft, will ich doch den Partner sehen. Auch wenn es mir mal nich perfekt geht.

Der Auffassung bin ich nämlich auch. Gerade in der Anfangszeit möchte man doch Zeit mit seinem Partner verbringen, gerade erst recht, wenn man sich nur wenig sehen kann. Tatsächlich bin ich auch der Meinung, es ist irgendwas im Busch und wenn es nach mir geht, würde ich dieses Gespräch auch gerne sofort persönlich führen. Kapazitäten hätte ich dies umzusetzen, denn es sind nur 90km , allerdings wüsste ich genau wie sie reagiert, wenn ich jetzt vor ihrer Tür stehen würde. Tatsache ist, es besteht Redebedarf - zumindest aus meiner Sicht.

Zitat von fafara:

Ich habe sie kontaktiert und habe gefragt, ob wir darüber sprechen können - ob wir einfach unterschiedliche sprachen sprechen, was unsere Emotionen angeht.

und was hat sie dazu gesagt? oder hast du das getextet und ihr habt noch gar nicht geredet... so von mund zu ohr und zurück?

Zitat von DieSeherin:

und was hat sie dazu gesagt? oder hast du das getextet und ihr habt noch gar nicht geredet... so von mund zu ohr und zurück?

Ich habe einen Text verfasst und ihr den geschickt. Noch hat sie gar nichts gesagt, aber auch nicht gelesen. Ich gehe auch nicht davon aus, daß heute noch irgendeine Antwort kommen wird, da sie prinzipiell nachtragend ist.
Ich bin einen Schritt auf sie zugegangen und geplant war ursprünglich, dass wir das nächste Wochenende gemeinsam verbringen. Bis dahin hätte sie also auch Zeit sich zu beruhigen und hoffentlich kann dann ein konstruktives Gespräch stattfinden.
Sollte dieses Wochenende jedoch auch wieder gecancelt werden und somit einer Aussprache aus dem Weg gegangen werden, so müsste ich dann wohl daraus Konsequenzen ziehen.

Würde ich auch so sehen. Am Ende brauchts halt immer einen Gegenpart, der zugänglich ist und konstruktiv arbeiten will. Aus Beleidigtsein oder Verweigerungshaltungen ist noch nie was Gutes entstanden......

Zitat von KlausHeinrich:

Würde ich auch so sehen. Am Ende brauchts halt immer einen Gegenpart, der zugänglich ist und konstruktiv arbeiten will. Aus Beleidigtsein oder ...

Das Komische ist, dass die Verweigerer und Beleidigten ihr Destruktives oft gar nicht bemerken.

Zitat von Wasserstern:

Das Komische ist, dass die Verweigerer und Beleidigten ihr Destruktives oft gar nicht bemerken

Oh ja. Selbst wenn man sie mit der Nase draufstupst und es noch mit Fakten untermauert, die problemlos nachvollziehbar sind. Ich frag mich da schon seit Jahren, warum das so ist. Ob man es nicht sehen will? Weil man dann eingestehen müsste, dass man auch Schuld hat?

Zitat von KlausHeinrich:

Oh ja. Selbst wenn man sie mit der Nase draufstupst und es noch mit Fakten untermauert, die problemlos nachvollziehbar sind. Ich frag mich da schon ...

Ich weiss auch nicht....
Ist wohl eher die eigene Bubble schützen und nicht rangehen an eigene Themen obwohl man weiß, dass das eigene Verhalten andere verletzt und die Beziehung schädigt. Für mich mittlerweile ein Warnzeichen , dass da etwas nicht stimmt gerade wenn die eigenen Grenzen wiederholt verletzt werden.

Hallo fafara,
so ein Drama nach wenigen Monaten und wenigen realen Treffen ist kein gutes Zeichen.
Sie will das Du sie so akzeptierst wie sie sich gibt -- ohne wenn und aber -- und Du willst Nähe die sie nicht zeigt.
Ich denke : das wird nix. Tut mir leid für Dich.
Trotzdem alles Gute Dir.