Nach sechs Jahren Ehe alles aus?

S
Hallo Ihr! Ich weiß nicht so wirklich wo ich anfangen soll. Mein Mann und ich sind seit sechs Jahren verheiratet und wir haben eine Tochter. Absolutes Wunschkind, hart erarbeitet. Wir hatten nicht so ganz einfache Zeiten wegen seiner ziemlich verbockten Kindheit und Jugend. Wir haben viel miteinander aufgearbeitet. Dazu kam, daß ich nach der Geburt unserer Tochter Depressionen bekommen habe, die ca. drei Jahre anhielten. Jetzt ist es so, daß wir beide beruflich stark eingespannt sind und so haben wir uns oft nicht mehr viel zu sagen, weil ich abends dann einfach nur noch kaputt bin. Vor drei Wochen hatte ich dann das Bedürfnis über unsere Beziehung zu sprechen und heraus kam, daß mein Mann meinte er würde nach einem dummen Fehler, ich hatte vergessen einen Dauerauftrag einzurichten, war für ihn ein Vertrauensbruch, kindheitsbedingt ist, nur noch ein bischen Liebe für mich empfinden. Er sagt er hätte eine Mauer aufgebaut und würde mir gegenüber nur noch blocken und könne nichts dagegen tun. wir haben dann beschlossen uns für einige Tage nicht zu sehen, sind dann beide weggefahren, ich hatte unsere Tochter dabei. Beim Verabschieden haben wir uns in den Arm genommen und mein Mann meinte eine Trennung würde nicht im Raum stehen. Drei Tage später teilte er mir am Telefon mit, daß er die Ehe beenden wolle, weil er mich nicht mehr lieben würde. Wir haben dann am nächsten Tag persönlich miteinander gesprochen und sind wieder ein paar Tage später dazu gekommen, daß er in der Wohnung mit wohnen bleibt, bis wir wieder eine gemeinsame Basis gefunden haben. Beziehung ja oder nein völlig offen. Nach ein paar weiteren Tagen haben wir festgestellt, daß es so nicht geht, er findet den Abstand nicht und ich mache mich kaputt. Dazwischen ja noch unser Kind, die ja nichts mitkriegen sollte, bis eine Lösung gefunden ist. Es ergab sich jetzt vor ein paar Tagen die Möglichkeit ein Zimmer anzumieten, ohne Kündigungsfrist, voll möbliert. Also ist er jetzt ausgezogen um Abstand zu haben. Er sagt er liebt mich immer noch ein bischen, komme aber mit sich selbst nicht zurecht, könne mich nicht an sich ranlassen und wäre total leer. Er möchte sich sortieren und arbeite aber auf das Ziel hin, daß alles wieder gut wird. Er weiß aber nicht wie es am Ende rausläuft. Ich hänge jetzt total in der Luft, weiß nicht ob ich für unsere Ehe kämpfen soll oder anfangen soll abzuschließen. Wir sehen uns auch jetzt oft, weil unsere Tochter ja sehr an ihrem Vater hängt, und er so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen soll. Ich möchte die Ehe retten, weiß aber, daß ich da jetzt keinen Einfluß darauf habe. Was soll ich nur machen?

09.06.2012 08:31 • #1


M
willkommen

habt ihr denn schonmal an eine paartherapie gedacht?.
wäre gerade in eurem fall sicher hilfreich...

09.06.2012 10:51 • #2


A


Nach sechs Jahren Ehe alles aus?

x 3


T
Liebe Sensibelchen,

ersteinmal willkommen bei Menschen, denen es - in ähnlicher oder gleiche Weise - so geht wie dir. Wir alle haben unsere Geschichte und die deine ist sehr schlimm.

Ich finde es immer bedenklich, wenn sich der Verlasser das Hintertürchen mit ich liebe dich noch immer ein bisschen offenhält. Wäre es nicht einfacher zu sagen: Ich brauche Abstand um herauszufinden, was und wie ich für dich empfinde?! Liebe sensibelchen, kläre für dich, was du willst und, ob du überhaupt in der Lage bist, einen Mann, der nicht weiß, ob eure Ehe noch eine Chance hat, weiterhin bedingungslos lieben kannst.

Auch finde ich es wichtig, dass ihr euch den Raum und Abstand gönnt um herauszufinden, wie ihr zueinander steht. Immerhin sagt er dir die Wahrheit, dass er mit deiner Nähe gerade nicht klar kommt. Ob das nun aus prägsamenen Kindheitserinnerungen heraus rührt oder er einfach so ist, lassen wir mal dahingestellt.

Gönnt euch diese Zeit und Ruhe. Entscheide dann, ob du für euch und eure Zukunft kämpfen willst oder nicht. Ich weiß, diese Worte sind so einfach heruntergeschrieben und in der Durchführung stellen sie ein unüberwindbares Hindernis dar.



Lieber Gruß

Tinta

09.06.2012 12:00 • #3


S
Ich habe den Vorschlag gemacht, uns Hilfe von Außen zu holen. Mein Mann möchte das nicht, weil er sich niemals einem Fremden öffnen könnte. Bis jetzt bin ich der einzige Mensch in seinem Leben gewesen, dem er vertraut hat.

09.06.2012 12:45 • #4


T
Dein Mann ist ein sehr einsamer Mensch.

Sein Netz, also du, hat er freiwillig durchtrennt. Möchtest du ihm weiterhin helfen? Bist du solch ein Gutmensch, dass du leiden willst nur um ihm zu helfen?

Dein Mann tut mir gerade irgendwie sehr leid. Und du mir eh.

09.06.2012 12:50 • #5


S
Danke schön für Eure Hilfe! Ich möchte nur meine Familie wieder haben!

09.06.2012 17:37 • #6


S
So, hier mal ein kleines Update. Ich dreh schön langsam am Sender. Mein Mann wohnt immer noch in diesem Zimmer und wir hören uns kaum. Ich beiße mir auf die Zunge um ihn ja nicht zu drängen. Am Dienstag hat er bei einer Bekannten altes Geschirr abgeholt und ihr mitgeteilt, daß er es hoffentlich nicht brauchen wird und daran arbeitet, daß alles wieder gut wird. Er möchte nicht gedrängt werden oder zu einer Enscheidung getrieben. Es tut so weh, daß andere Leute, die ihm sonst nicht sooo wichtig waren auf einmal viel mehr an seinem Leben teilhaben wie ich. Was soll ich bloß machen. Morgen unternehmen wir etwas zu Dritt und ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll ihn nicht auf dieses Thema anzusprechen. Ich weiß auch, daß er der Meinung ist, man würde es totreden. Danke schon Mal für Eure Tipps

16.06.2012 11:20 • #7




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag