@Andi1979 ja, du hast natürlich total recht. Für mich wäre aber der Verlust der langfristig Perspektive ein Teil des Loslassens. Sprich, wenn die letzten Gefühle irgendwann weg sind dann sind sie eben weg. Ich glaube das geht schleichend. Ich habe schon einmal sehr geliebt, die Liebe meines Lebens und es war - leider - nicht der Vater meiner Kinder und zudem erst nach von dessen Trennung. Diese erste große Liebe nach der Trennung habe ich irgendwann vergessen, die Gefühle wurden wie bei einer Festplatte überschrieben, formatiert durch die zweite große Liebe. Ich habe den anderen Mann in der Tat total vergessen, kann mich sogar kaum noch an Details der Beziehung inkl Intimitäten erinnern. Alles weg und das ist gut so.
Jetzt lebe ich in einer neuen Beziehung, die absolut alltagstauglich ist, die ganz tiefen Gefühle haben sich aber (noch?) nicht eingestellt. Ich lasse das in mir zu, denn in der Tat merke ich auch schon jetzt - nach einem Jahr nach der letzten Trennung meiner zweiten großen Liebe eine erste Formatierung meiner alten Gefühle, sie werden also langsam von Gefühlen zu der neuen Beziehung ersetzt. Das hört sich nicht ganz fair gegenüber meinem neuen Partner an, ich bin aber auch nicht bereit mich zu belügen.
Ich stimme dir zu, das meine Gedanken eines späteren revivals sich vielleicht nicht umsetzen lassen, aber ich lasse es bewußt offen.
Die Alternative wäre ein abspalten (Hass, tiefe Ablehnung usw) der letzten, großen Liebe und dazu bin ich noch nicht in der Lage bzw ich lasse der Natur ihren Lauf dieses allmählich zu machen. Abspalten heißt ja zudem, dass man ALLES verdrängt, das Schlechte über das Gute total gewinnen läßt um dass da gar keine Gefühle bleiben.
Aber, ganz klar, JETZT würde ich niemals zu meiner alten Liebe zurückkehren. Die langfristigen Gedanken lassen mich aber offen für meine jetzige Partnerschaft und Leben sein, inkl sehr geborgener, intimen und schönen Momenten, voller Leichtigkeit und auch zukunftsweisender Pläne. Damit verhindere ich auch das ewige on/off in meinem Kopf, verhindere ich, dass ich nicht offen für Neues bin. Im Gegenteil, ich bin offen für Neues weil ich das schlechte der alten Beziehung ablegen und mich nur an das Gute, sicherlich auch idealisierte als ein Teil meiner Persönlichkeit erhalte. Denn ich war ja auch ein Teil des Guten in der alten Beziehung.
Also, wenn du, lieber Andi1979 so willst, lasse ich mir eine Hintertür offen von der ich offiziell ausgehe dass sie sich für immer schließt aber dessen Schlüssel ich noch nicht ganz wegschmeißen kann und irgendwie will. Um bei dem Bild zu bleiben, irgendwann verliere ich vielleicht den Schlüssel, finde ihn dann nicht wieder bzw brauch und will ich auch diesen nicht erst suchen.
K74