Nach längerem Abstand wieder Kontakt zur Exfreundin?

D
Hallo, ich schreibe hier wegen Loslassen, auch wenn es das wohl auch nicht der richtige Ausdruck ist.

Ich habe meine Exfreundin am Wochenende getroffen - ich hatte ihr geschrieben, dass ich sie gerne wieder einmal sehen würde. Ich hatte das letzte Jahr keinen Kontakt zu ihr - aber ihr dann im letzten Winter geholfen (=Zeit für sie gehabt) als es ihr sehr schlecht ging. Danach habe ich mich aber wieder zurückgezogen - um mich vor wieder aufkeimenden Gefühlen zu bewahren, weil meine Aufgabe erledigt war und auch weil manche ihrer alten Angewohnheiten (etwa nicht melden obwohl versprochen) damals wieder auftraten.

Nachdem ich sie das letzte halbe Jahr nicht mehr gesehen habe wollte ich wissen wie es ihr geht. Auch dachte ich mit ihr inzwischen normal umgehen zu können - und um es ehrlich zu sagen, ich kann und konnte mit ihr immer sehr gut reden bzw. sind wir in vielen Dingen ähnlich. Ich hatte Bedarf an einem guten Gesprächspartner.

Was soll ich sagen, es war an sich ein schöner Abend. Wir haben uns lange unterhalten und ich habe erfahren, dass sie inzwischen mit jemandem zusammen ist den ich über Umwege kenne. Mir war auch schon im Winter recht klar, dass es zwischen ihnen ernst werden könnte und ich stehe dazu einfach neutral (= ist nicht meine Angelegenheit).

Sie hat mir auch bei machen Fragen erfolgreich Mut gemacht die mich zur Zeit beschäftigen und in denen sie ebenfalls eine ähnlich Einstellung bzw. Erfahrungen hat. Das war ja auch der Grund warum ich sie angeschrieben habe.

Problem: Ich mag sie wie schon immer. Diese Zuneigung zu ihr habe ich seit ich sie kenne und sie hat sich auch trotz zeitweiser Konflikte nicht wesentlich geändert.

Im Grunde kann ich wohl nicht wieder näher mit ihr Kontakt haben, weil ich darum weiß. Ich wollte gerne, von mir aus auch in neuer Konstellation, aber in diesem Fall liegt es wohl vor allem an mir - ich möchte mich eigentlich nicht der Versuchung aussetzen.

Sie selbst sieht mich unabhängig von ihren anderen Freunden und schätzt mich immer noch so sehr wie früher. Was auf der Heimfahrt zur skurrilen Situation geführt hat, dass sie für die Nacht auf dem Weg zu ihrem Freund war aber sich im Bus mit vollem Körpereinsatz an mir festgehalten hat (= von hinten ihre Arme fest um meinen Bauch und ihren Wange an meinem Schulterblatt). Eine der sehr vertrauten Gesten, die wir auch früher in unserer Beziehung so kultiviert haben.

Wobei wir dabei sind: Ich selbst wirke auf viele Menschen wohl recht selbstbewusst und bin meist freundlich aber auch eher zurückhaltend (das alles nicht immer, aber doch recht regelmäßig). Dennoch genieße ich solche Zuneigung sehr - und ich habe bis heute niemanden gefunden, bei dem ich mich ähnlich geborgen fühle. Natürlich habe ich neue Menschen kennen und schätzen gelernt. Aber ich kann mir im Grunde eine neue Beziehung auch nur mit jemandem vorstellen, bei dem ich ähnlich vertrauen kann - und einen solchen Menschen habe ich leider bis jetzt nicht getroffen obwohl es mir zur Zeit abgesehen von Alltagsproblemen recht gut geht.

Ich werde wohl 2014 aus Deutschland weggehen - das Ziel, auf das ich dann zwei Jahre hingearbeitet habe. Ironischerweise wird sie aus ähnlichen Gründen ins gleiche Land ziehen wie ich. Zur selben Zeit. Das war auch einer der Gründe, warum ich gerade mit ihr sprechen wollte. Denn ich habe in meinem Umfeld weniger Rückhalt und wollte mit ihr über diesen Schritt sprechen.

Nu ja... vielen Dank fürs Lesen. Vielleicht habt ihr Ratschläge für mich wie ich mit ihr umgehen kann oder welche Meinung ihr dazu vertreten würdet?

23.06.2013 20:42 • #1


D
Hat niemand eine Meinung oder einen Kommentar dazu?

25.06.2013 17:43 • #2


A


Nach längerem Abstand wieder Kontakt zur Exfreundin?

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G
Hi,

ich habs jetzt zum zweiten mal durchgelesen und verstehe erhlich gesagt nicht was deine Frage ist

Sie hatnen Freund! Willst du sie nun zurück oder nur mit ihr befreundet sein? Machst du dir Hoffnung wenn ihr in ein anderes Land zieht? wie lange wird das sein bzw. kommt ihr Freund mit? wie weit werdet ihr voneinander entfernt sein?

Außerdem hast du gar nicht über eure Trennung geschrieben.
LG

25.06.2013 18:29 • #3


D
Danke für deinen Post, ich habe deswegen gestern schon viel nachdenken müssen. Es geht mir auch definitv besser weil ich meine Gedanken geordnet habe.

Mein Hauptziel ist mein seelisches Gleichgewicht. Ob mit - oder wahrscheinlicher - ohne sie ist mir egal.

Ich habe diesen letzten Freitag gemerkt, dass ich tatsächlich wieder konfliktfrei mit ihr umgehen kann. Allerdings hat es wohl keinen Sinn weiterhin Kontakt zu halten - ich führe mein eigenes Leben und sie ihres.

Neuer Kontakt wäre möglich, aber es müsste auch von ihr ausgehen. Und da sie sich mir gegenüber nie klar positioniert hat erwarte ich von ihrer Seite nichts. Dabei sind wir auch beim Hauptproblem: Ich weiß bis heute nicht warum sie sich damals von mir zurückgezogen hat - sie hat es mir nie ins Gesicht gesagt. Das treibt mich natürlich um, da ich mit ihr damals meinen jahrelangen besten Freund verloren habe - vielleicht sollte ich sie genau deswegen noch einmal fragen und danach die Sache endgültig ruhen lassen.

Frage 1: Ich weiß dass sie einen Freund hat und werde mich nicht in ihre Angelegenheiten einmischen. Auch deswegen möchte ich sie nicht zurück - denn sie wird sich bewusst für ihn entschieden haben. Freundschaft sehe ich als unwahrscheinlich - weil wir beide inzwischen einen anderen Alltag haben. Nur für sie und einen Kontakt werde ich mein Leben nicht ändern.

Beziehung: Nein
Freundschaft: Unwahrscheinlich
Hoffnung: zählt nicht

Frage 2: Die Hoffnung (Dann werden wir ja beide gleichzeitig wegziehen! Und können öfter gemeinsam etwas unternehmen!) hat sie mir eingeflößt. Aber es ist keine realistische Chance und deswegen möchte ich mich damit nicht beschäftigen. Ich werde definitiv nicht die nächsten eineinhalb Jahre mit Warten auf ein Happy-End verbringen!

Frage 2 - Rest: Dauer mindestens ein Jahr, Ende offen. Ihr Freund wird wohl nicht mitkommen. Entfernung im Land höchstens zwei-drei Stunden voneinander. Verkehrsanbindungen sehr gut.

Trennung in Kurzform:
1. Beziehungsende und Kontaktabbruch um 2011.

2. Ende 2011: Nach einem Jahr Kontaktaufnahme durch sie und kurzes Intermezzo.

3. Anfang 2012: Ihre neue Beziehung und konsequenter Abbruch aller Verbindungen zu ihrem alten Leben. Ich hatte zwar schon Abstand - aber die schlimmste Zeit war für mich dieser Winter. Ich hätte nie gedacht sie jemals wiederzusehen - und wollte sie aus meiner Erinnerung streichen. Für mich war mein damaliges Leben endgültig vorbei.

4. Ende 2012: Ihr Freund hatte sie verlassen und sie stand ohne jede Hilfe alleine da. Sie schrieb mir (Auch auf die Gefahr hin keine Antwort auf diese Mail zu bekommen...) und ich kümmerte mich einige Wochen um sie (v.a. Zeit haben, Mut machen, Rückhalt geben - kein S., keine Ersatzbeziehung). Ich habe über meine Entscheidung intensiv nachgedacht und bereue sie nicht (wenn es einem Menschen der mir einmal so viel bedeutet hat in einer außergewöhnlichen Situation dermaßen schlecht geht werde ich ihm helfen).

5. Anfang des Jahres Rückzug weil sie ihr Leben wieder selbst führen konnte und bis letzten Freitag keinen Kontakt.

Und doch, ich habe eine Frage: Soll ich sie fragen warum sie sich damals zurückgezogen hat und mit mir bis heute keine Beziehung möchte - oder sollte ich es nach all der Zeit lassen. Es wird mich nicht vernichten was sie zu sagen hat, aber ich weiß danach woran ich bin. Vor allem werde ich endlich eindeutige Gründe hören - und kann vollständig akzeptieren. Eine ehrliche Antwort würde mir gut tun und sie ist es mir bis heute schuldig geblieben. Sie ist ein Mensch der sich nicht gerne positioniert - in einer Situation Nein sagen und dabei meinen Arm streicheln. Das macht es ihr natürlich leichter - mir bringt es jedoch nichts.

Aus diesem Grund dachte ich damals immer, es sei das Beste nicht zu warten, einfach zu gehen und mein eigenes Leben zu führen. Nur ist diese Frage im Grunde bis heute in meinen Gedanken.

LG und vielen vielen Dank!

26.06.2013 14:25 • #4


R
Du liebst sie noch und bei ihr bin ich mir nicht so sicher, aber Gefühle für dich sind bestimmt noch vorhanden.

26.06.2013 15:05 • #5


D
Hallo, ich habe vor kurzem das Buch gelesen und bin jetzt um einiges schlauer.

Viel Erfolg!

28.06.2013 09:25 • #6


G
Hahaha, toller Versuch hier kostenlos Werbung zu machen

30.06.2013 19:34 • #7


D
@rocky78: das ist vielleicht wahr. mich daran festklammern werde ich mich nicht. ich möchte dass sie ihr leben erfüllt lebt und für mich selbst wünsche ich mir ähnliches.

@dennismeisner: nein danke.

@guest no.1: stimmt .

nachdem ich jetzt keine explizite antwort bekommen habe kann ich nur schreiben was ich bis jetzt getan habe: ich versuche wieder meine gedanken zu ordnen und es geht jeden tag besser. sie hat mir letzte woche nochmals eine sms geschrieben - war nichts wichtiges; ist mein fachgebiet - und ich habe ihr ausführlich geantwortet. ansonsten hatten wir keine kommunikation.

ein guter freund hat mir zwei dinge gesagt: 1. sch... auf sie.. er kennt uns beide und hat zu uns beiden eine gute beziehung. ich nehme seinen kommentar jetzt nicht wörtlich, aber er hat mir einen guten gedankenstop gegeben. und im grunde ist es ratsam etwas auf abstand zu gehen.

2. du siehst gut aus, man fühlt sich gut in deiner gesellschaft und du hast echt was im kopf. ehrlich gesagt akzeptiere ich solche aussagen normalerweise als die meinung derjenigen person die es sagt. meine eigene meinung ist es nicht - aber als er es zu mir sagte kam mir aber zum ersten mal seit längerer zeit der gedanken, dass es ja vielleicht doch stimmen könnte. allein der gedanke hat mich sehr gefreut - und lässt mich seitdem wieder vieles leichter nehmen.

also, mir gehts wieder recht gut und ich habe meine gedanken im griff. auch die dinge die mich ursprünglich umgetrieben haben sind gerade nicht mehr aktuell.

vielen dank nochmals!

01.07.2013 11:11 • #8


D
Und ich frage mich heute wieder wie lange es dauert bis ich sie vergessen habe oder emotionen mich nicht mehr umtreiben.

ich habe gestern ihren namen gehört und außerdem den kosenamen den nur ich zu ihr gesagt habe. es war eine unbekannte frau, aber es hat mich getroffen. erfolgreicher trigger.

ich frage mich ernsthaft wie lange es dauert, dass ich nicht mehr aus der balance gebracht werden kann. nach drei jahren mit fast ausschließlich keinem kontakt sollte ich doch alles richtig gemacht haben. und es geht mir gut - das ist das irritierende. mir geht es gut und ich habe dennoch flashbacks von einer sache die doch seit jahren tot ist.

und ich hatte gründe zu gehen damals. nicht weil ich sie damals nicht mehr geliebt habe, ganz im gegenteil. aber es gab diese ausschlaggebenden gründe und sie wollte sie nicht zusammen mit mir lösen. es war die einzig richtige entscheidung und auch heute würde ich mich nicht anders entscheiden. es ging nicht mehr. ich habe für mich entschieden was ich auch heute noch als richtig ansehe und dennoch trifft mich manches immer noch.

und ich genau das ist es wahrscheinlich: ich habe diese frau einmal aus vollem herzen geliebt. wegen diesem satz musste ich eben lange heulen.

dabei ist es nicht so, dass ich keine neuen innigen beziehungen zu frauen hätte. gestern hat mich b. den ganzen abend abgeknutscht und t. sich heute liebevoll von mir verabschiedet. und ich weiß dass beide mich gerne mögen - ich sie ja auch. dass ich keine beziehung seit dieser zeit hatte liegt eben nicht daran dass ich keinen kontakt zu anderen frauen habe. es hat sich eben für mich nichts ernstes ergeben - und ich genieße trotzdem ihre gesellschaft, weil ich mir keinen druck mache und ich zeit mit menschen verbringe die ich schätze und mag.

es ist nur vielleicht dieses rätsel, dass ich sie verloren habe von der ich niemals gedacht hätte dass wir uns eines tages nichts mehr zu erzählen haben. aber es heute so ist - es das beste ist. dass dieser dialog abgebrochen ist - weil es das beste war für mich. dass ich mit ihr aufgewachsen bin, mit ihr erwachsen geworden bin, dass sie der bestandtteil meines lebens war und ich mich an diese zeit nicht mehr erinnern kann. weil ich ein radikal anderes leben führe, da es diesen mensch der damals mein anker war in meinem leben nicht mehr gibt. und ich im grunde über diese gedanken doch schon so weit hinweg bin.
es bringt nichts in der vergangenheit verhaftet zu bleiben - ich kann mich an damals auch nicht mehr erinnern. ich weiß aber, dass ich die erinnerung an sie nie ganz verlieren werde - es war ein so wichtiger bestandtteil meines lebens.

ich weiß einfach nicht, ob ich sie verarbeitet habe. manchmal treffen mich dinge im alltag, die mich bis heute bewegen und dann hoffe ich so sehr, dass ich nicht verdrängt habe.

und ich stelle sie nicht auf ein podest. ich fühle mich im nachhinein ausgenutzt und würde mich nicht mehr um sie sorgen, falls sie vor meiner türe stehen würde. ich habe auch kein vertrauen mehr in das was sie sagt. ich habe keine lust auf die fehlenden grenzen in umgang mit mir. ich bin alt genug für wahrheiten und stark genug sie ertragen zu können. ich weiß auch, dass nicht nur sie ihren anteil daran hat. ich weiß auch, dass sie trotz allem sehr gelitten hat wegen mir und deswegen ist es doch schön, dass sie inzwischen ein gutes leben führt.

ich glaube ich geh jetzt lieber schlafen, morgen sieht die welt wieder besser aus .

Und Danke fürs Lesen.

27.07.2013 01:12 • #9


D
Zeit war meiner Meinung nach der Faktor. Wir hatten unsere Probleme, die wir früher aber immer durch Aussprachen gelöst hatten. Diese Aussprachen waren jeweils die Momente in denen ich mich ihr gegenüber wieder am nähesten gefühlt habe. Weil wir ehrlich und offen über Dinge gesprochen haben die ansonsten vielleicht übergangen worden wären - und danach hatten wir jeweils wieder gute und schöne Zeiten.

Nur in diesem letzten Jahr hat sie sich immer wieder verweigert. Hatte keine Zeit für mich - ich habe sie daraufhin auch nicht zu sehr bedrängt - und ist einem ehrlichen Gespräch mit mir immer ausgewichen. Das Problem war, dass ich Klarheit wollte. Wenn sie mir offen gesagt hätte was sie wollte wäre das für mich in Ordnung gewesen - denn dann hätte ich Gründe gehabt zu bleiben oder zu akzeptieren und zu gehen. Sie hat mir aber nie ihre Gründe gesagt - wenn ich daran war den Kontakt aufzugeben kam sie wieder auf mich zu und machte mir Hoffnung. Danach ging sie wieder auf Abstand und hielt ihre Versprechen nicht ein - es änderte sich nichts, für sie war ja alles in Ordnung (ich war für sie da und sie konnte machen was sie sich vorgenommen hat).

Sie meint auch heute noch, dass sie mich nicht hingehalten hätte, aber im Grunde hat sie genau das getan. Sie wollte mich nicht verlieren und andererseits ihren eigenen Weg gehen (und das hieß irgendwann de facto: ein Leben größtenteils ohne mich führen). Dass sie mir das auch ehrlich ins Gesicht hätte sagen können kam ihr wohl nicht in den Sinn. Es wäre das einfachste gewesen für mich, denn mit welcher Entscheidung auch immer, ich hätte damit umgehen können. Im Grunde hat sie mich dadurch so sehr verletzt und betrogen: durch ihre fehlende Ehrlichkeit mir gegenüber. Das ist das, was mich bis heute umtreibt, denn es gab in meinem Leben bis jetzt vielleicht zwei Menschen denen ich so sehr vertraut habe, dass ich es von ihnen erwarte (= nicht anders vorstellen kann) mir Angesicht zu Angesicht gegenüber zu treten.

Und ich bin damals schließlich gegangen und habe ihr meine Gründe gesagt. Sie war damals am Boden zerstört, hat es akzeptiert und auch aus zusätzlichen Gründen hatten wir daraufhin ein Jahr keinen Kontakt mehr. Ich bin auch am Anfang dieses Jahres gegangen und bin zuvor zu ihr gefahren und habe ihr meine Gründe gesagt. Und sie meinte das letzte Mal, sie hätte jeweils sehr gut nachvollziehen können, warum ich mich so entschieden habe. Aber über diesen Kommentar hinaus habe ich von IHR keine Gründe - über einige schwammige Bemerkungen hinaus - zu hören bekommen, warum sie mich 1. damals immer mehr aus ihrem Leben ausgeschlossen hat und 2. warum sie - obwohl so oft versprochen - sie nichts unternommen hat damit wir wieder mehr Kontakt zueinander gehabt hätten. Sie hatte darüber hinaus noch zwei Mal die Möglichkeit mir zu zeigen, dass sie etwas ändert - das letzte Mal, als sie im letzten Winter ausgerechnet zu mir kam, als ihr Freund sie verlassen hatte (und er hat ihr ganz offen die Gründe genannt und einen klaren Schnitt vollzogen). Aber es hatte sich nichts geändert, es ging ihr ja gut wenn sie bei mir war - warum sollte sie dann Rücksicht nehmen müssen.

Liebe ist wie Dro., ganz oder gar nicht, dazwischen gibt es keinen Raum. Genausowenig wie ich entweder rauche oder nicht rauche - ich kann eben nicht beschließen nur wenig zu rauchen, wenn ich zuvor voll abhängig war. Und das hat sie bis heute nicht verstehen können, sie hätte ein bisschen immer akzeptiert - aber es war und ist doch einfach keine Lösung .

Und das ist der Grund, warum ich wieder Abstand von ihr suche (und habe) und warum sie mir - abgesehen von Ausbrüchen wie dem letzten - jetzt und heute relativ gleichgültig geworden ist: Es hängt nicht nur von mir ab wie ich mich ihr gegenüber verhalten kann - und von ihrer Seite kam schon früher kaum eine explizite Entscheidung.

Warum ich das hier so ausfühlich schreibe? 1. Weil ich niemandem in meinem Umkreis damit belasten will und es für mein Umfeld kein gutes Zeichen wäre, dass ich mich damit noch beschäftige. Ich denke je nach Anlass ausgiebig über manche Dinge nach - aber spreche nicht mehr darüber (Schweigen ist [inzwischen] Gold). Es geht mir auch abgesehen von solchen Momenten sehr gut inzwischen - mein Leben geht in vielen Bereichen befriedigend nach vorne. 2. Weil ich zur Zeit für mich eine Lösung finden will, wie ich diesen Abschnitt meines Lebens später einer neuen Partnerin erklären werde - spätestens dann möchte ich für mich all diese Aspekte geordnet haben. Damit keine unverarbeiteten Erfahrungen wieder Hilfslosigkeits-, Verlust- und Minderwertigkeitsgefühle in mir auslösen die in meinem jetzigen Leben gerade keine Existenzberechtigung mehr haben.

Ja, eigentlich ist es konkret M. - wir waren diese Woche zusammen schwimmen, haben uns danach lange unterhalten, sind bei strömendem Regen noch an einen sehr schönen ruhigen Platz über der Stadt gegangen, haben abends zusammen einen guten Film gesehen... und sie ist bei mir geblieben. Ich mag sie und kann mir vorstellen, dass ich ihr mit der Zeit vielleicht mehr über mich erzähle, obwohl ich sie noch nicht gut kenne - aber ich bin es nicht mehr gewohnt bzw. teilweise noch zurückhaltend. Auch aus diesem Grund treiben mich diese Gedanken gerade wieder um - und ich will sie endlich dort zurücklassen wo sie hingehören: in der Vergangenheit.

Ich will konkret im Hier und Jetzt meine Zeit weiterhin mit den Menschen verbringen die Zeit für mich haben und die sich in meiner Gesellschaft wohl fühlen. So wie ich es auch die letzten Jahre getan habe.

Danke fürs Lesen!

01.08.2013 21:41 • #10


D
Hallo ihr Lieben!
Ich habe mir eben meine alten Einträge angesehen und möchte eigentlich nur über meinen besseren Zustand schreiben. Wie ich in den Einträgen aus dem Sommer noch einmal gemerkt habe hat mich das damalige Treffen noch einmal sehr umgetrieben. Ein Hauptgrund war wohl, dass ich in diesem Jahr bis zu diesem Zeitpunkt sehr eingespannt in meinen Alltag war und wenig Möglichkeiten hatte diesen Stressfaktoren zu entkommen. Als ich mich bei ihr gemeldet hatte ging es mir in der Woche zuvor sehr schlecht und ich hatte keine wirkliche Bezugsperson (außer meinen besten Freund) an die ich mich hätte wenden können. Ich bereue diesen Schritt auch nicht, da ich sie daraufhin wieder deutlich weniger idealisiert habe als ich es in der Zeit seit unserem Kontaktabbruch wohl doch getan habe - ich weiß ja, wie es sich danach in ihrem Leben entwickelt hat und habe im Grunde jetzt definitiv den Beweis, dass es keinster Weise mit mir zu tun hat. Jetzt und Heute würde ich Kontakt übrigens rigoros abwehren.

Inzwischen haben wir September und ich war einige Wochen unterwegs (für Arbeit und Urlaub - also endlich mal wieder länger weg aus meiner Region) bzw. hat sich der tägliche Anforderungsdruck merklich gelegt. Ich habe gemerkt, dass sich zwischen mir und meiner Heimatstadt und all den Erinnerungen die ich beinahe automatisch damit verbinde ein großer emotionaler Abstand eingestellt hat. Ich lebe hier zwar noch, aber ich habe kaum mehr Anküpfungspunkte an mein früheres Leben. Ich ernähre mich wieder - da weniger Stress - vernüftig (und ich fühle mich dadurch viel belastbarer), gehe jeden Tag zum Schwimmen und habe genug Zeit mich am Abend zu entspannen. Im Grunde warte ich darauf wegzugehen und zuvor meine Zeit noch möglichst umfangreich - in allen Bereichen - zu nutzen.

M., die ich im letzen Post erwähnt habe, wird demnächst wegen ihrer Arbeit umziehen. Zwischen uns hat sich nichts weiteres ergeben, aber wir haben regelmäßig Kontakt. Es gab zwei Dinge, die mich bei einem Gespräch mit ihr sehr berührt haben. Ich habe sie einmal gefragt, wovor sie am meisten Angst hätte und sie sagte, sie wolle nicht wieder einfach verlassen werden. Ihre Mutter ist Alk., ihre Eltern schon lange getrennt und sie hat wohl weder einen Platz im Leben ihrer Mutter (die mit ihr nicht mehr spricht) noch in der neuen Familie ihres Vaters. Sie wirkt sehr tough und ist in ihren Vorstellungen sehr ambitioniert. Als ich sie gefragt habe ob sie überhaupt noch die Kraft hätte wieder ganz von vorne anzufangen meinte sie, dass ich überhaupt der Erste sei der sie das in den letzten Jahren gefragt hätte. Ich finde es schön, mich mit jemandem austauschen zu können, der mir so unähnlich ist und mit dem ich andererseits viele Erfahrungen teilen kann - mir hat es gut getan sie zu treffen und ich denke auch ich konnte ihr helfen.

Alles in allem geht es mir inzwischen gut, ich habe großen emotionalen Abstand zu meiner Exbeziehung gewonnen und kaum mehr ein Interesse daran zu lange und zu oft über die Vergangenheit nachzudenken. Ein wichtiger Faktor ist in meinem Fall die Kontaktlosigkeit - vor allem aber, dass ich manche ungelösten Dinge inzwischen als nicht mehr toxisch empfinde. Denn ich habe zwar keine Antworten gehört, kann mir aber vieles selbst aus Taten zusammenreimen. Und ich muss sagen, ich bin froh dass es vorbei ist. Ich habe mir lange gewünscht an dem Punkt zu sein an dem ich jetzt bin, habe lange gezweifelt, ob ich überhaupt vorankomme und war oft verzweifelt, weil ich soviel länger als viele andere nicht von einer Erinnerung loskam die doch so offensichtlich keinen Bezug zu meinem Leben mehr hatte und hat. Aber inzwischen ists mir glaube ich ganz gut gelungen.

Ich kann nicht beschreiben wie sehr mir dieses Forum über eine lange Zeit hinweg geholfen hat... : Ich wünsche euch allen von Herzen ein gutes Vorwärtskommen, lasst euch nicht entmutigen und ganz viel Kraft und Stärke für schwere Momente - es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.

DANKE!

15.09.2013 01:55 • #11


L
Auch wenn deine Beiträge schon etwas zurückliegen....ich war sehr berührt von dem was du schreibst. ...du schreibst mir direkt aus der Seele. ...seit zweieinhalb Jahren empfinde ich beinahe gleich wie du. Allerdings bin ich leider noch nicht da angekommen wo du jetzt bist. Ich hoffe dein Leben hat sich zum Guten gewendet. Alles Glück für die kommende Zeit.
Lissy 1306

06.11.2014 18:47 • #12


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