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Nach knapp 27 Jahren Beziehung einfach aus und vorbei?

Heffalump
Zitat von Elfe11:
Ich musste das bei 3 Trennungen selbst erleben...

Wirft das auf Dich ein seltsames Licht? Oder waren deine Männer immer komische Vögel?

04.02.2022 07:05 • x 3 #76


senzanome
Zitat von Elfe11:
Klarheit hilft immer! Ich weiß noch wie verzweifelt ich bei meinem ersten Liebeskummer war. Und die Welt nicht mehr verstand. Mein Verlobter hatte ...

Bitter für Dich. Aber nicht zwingend übertragbar, auch wenn Du das partout so willst und wenig empathisch der TE gegenüber schreibst, was man auf Grund Deiner Erfahrung erwarten könnte.
Ich wurde uebrigens zweimal nach langer Beziehung recht abrupt verlassen und es war keine andere Frau im Spiel, sondern das Bedürfnis alleine zu leben.
Wir sind heute noch befreundet.
Liebe TE, Du machst das großartig, finde ich, vielleicht bringt dieser Schock seiner Trennung ja tatsächlich Deine Stärke zum Vorschein.Eventuell koennt ihr Euch auf dieser Basis neu finden, in welcher Form der Beziehung auch immer, das wäre schon für Eure Kinder wünschenswert. Alles Liebe für Dich!

04.02.2022 07:32 • x 4 #77


A


Nach knapp 27 Jahren Beziehung einfach aus und vorbei?

x 3


lonelymom
Dankeschön an all diejenigen von Euch, die mir Mut machen und mich bestärken! Es tut so gut, hier den nötigen Rückhalt zu bekommen, der mir hier vor Ort einfach fehlt. Ich fühle mich jeden Tag wie auf einer einsamen Insel...

Die letzten zwei Tage waren wieder sehr kräftezehrend und anstrengend. Durch den Sturm, der vorgestern hier bei uns wütete, ist leider das Dach unseres Hauses in Mitleidenschaft gezogen worden, somit musste ich mit meinem Noch-Mann leider Kontakt aufnehmen. Es kam mir so vor, als sei ihm das egal. Und gekümmert hat er sich nicht wirklich. Gerade mal nur angeschaut hat er sich das Dach. Da wir ja bereits die Versicherungsverträge getrennt haben, habe ich keine Vollmacht mehr, um mich selbst kümmern zu können. Unser Versicherungsagent ist aber trotzdem gekommen und hat den Schaden aufgenommen und mir versprochen, jemanden zu organisieren, der das Dach richtet.

Vorgestern hat mein Noch-Mann die Kinder nach der Schule zu sich bestellt. Er habe was für die beiden. Also sind wir auf dem Weg von der Schule zu einem Termin beim Optiker gleich zu ihm gefahren. Die Kinder wurden aber quasi nur für ein paar Süßigkeiten angelockt. Kaum waren wir da (wenn es hochkam, drei, vier Minuten), kamen Bekannte von ihm und sofort waren wir geparkt auf dem Abstellgleis. Er habe einen Termin mit den beiden, das sei wichtig. Die Kinder waren sehr enttäuscht, zumal mein Noch-Mann ja gejammert hatte, dass die Kinder nicht mal zu ihm kämen. Nun waren sie bei ihm und ihm war es nicht mal wichtig, Zeit mit ihnen zu verbringen...

Gestern Morgen hatte mein großer Sohn dann nach dem Aufstehen einen Nervenzusammenbruch. Er hat gezittert am ganzen Körper, hat hyperventiliert, hatte regelrechte Heulkrämpfe und konnte sich kaum beruhigen. Ich habe ihn beruhigt, habe versucht, für ihn einen recht schnellen Termin bei einem Jugendtherapeuten zu bekommen, was durch Corona total schwierig ist. Ich habe erst für den 28.3. einen Termin bekommen. Ich telefoniere zur Zeit alle Therapeuten ab und bettele um einen früheren Termin. Bisher leider nicht wirklich erfolgreich. Und sein Vater fragt ihn nicht mal, wie es seinem Sohn geht. Erbärmlich...

Meine Wohnungssuche geht auch nur sehr schleppend voran. Hier in der Gegend ist nicht wirklich so viel frei, aber ich möchte den Kindern zuliebe wegen der Schule in der Gegend wohnen bleiben.

Jeder Tag ist eine Herausforderung. Jeden Tag versuche ich stark zu bleiben. Aber die Tiefpunkte holen mich immer wieder ein. Ich kann immer noch nicht verstehen, warum alles so gekommen ist.

04.02.2022 11:48 • x 5 #78


lonelymom
Nachdem nun schon einige Wochen rum sind, wollte ich mal ein Update machen:

Im Februar war mein Noch-Mann nochmals für ca. eineinhalb Wochen zurückgekommen. Die ersten paar Tage waren schön. Ich habe mit ihm gemeinsam in seiner Firma gearbeitet, wir haben viel Zeit zusammen verbracht, und ich hatte den Eindruck, dass wir uns wieder sehr viel näher gekommen sind. Wir haben am 26.2. den Geburtstag unseres großen Sohnes gefeiert und hatten dann in dieser Nacht eine tolle Nacht. Ich habe mich wieder glücklich und komplett gefühlt. Meine Kinder waren endlich wieder glücklich.

Aber ab dem 01.03. begann er wieder, sich zu verändern. War wieder nur alleine unterwegs, hat sich wieder merkwürdig benommen, kam abends nicht zum Essen nach Hause und ließ mich absichtlich mit den Kindern warten. Am 04.03. war der erste Todestag seines Vaters. Ich schob es auf seine Trauer, dass er dadurch wieder anders war. An diesem Tag kam er um 19 Uhr nach Hause und sagte, dass er seine Ruhe brauche, dass er ins Haus seiner Eltern wolle. Er hat sich nur die wichtigsten Sachen gepackt und um 19:35 Uhr war er wieder weg. Am nächsten Tag kam er und holte seine restlichen Sachen, sagte zu mir, er könne nicht hier bleiben, irgendwas fehle ihm, es reiche ihm nicht aus so wie es ist. Ich habe zu ihm gesagt, wenn er jetzt ginge, sei es endgültig aus, ich hätte keine Kraft mehr, das noch einmal durchzumachen und zu warten und zu hoffen.

Seit dem Tag lässt er sich fast gar nicht mehr sehen, auch nicht bei seinen Kindern. Er macht nur noch, was er möchte, hält Termine mit den Kindern nicht ein und ihm ist alles egal. Am 11.3. habe ich nochmals versucht mit ihm zu reden, aber er wollte nicht. Am 12.3. habe ich dann bei Facebook gesehen, dass er den Beziehungsstatus rausgenommen hat. Seitdem plane ich mein Leben ohne ihn noch intensiver und habe Termine ausgemacht bei einer Anwältin und einer Kinderpsychologin. Meine Jungs sind mittlerweile nur noch fertig mit den Nerven. Der Große ist sauer auf seinen Vater und will am liebsten gar nicht mehr mit ihm reden. Der Kleine igelt sich ein und redet allgemein sehr wenig. Bei ihnen ist der Schaden am größten. Ich komme irgendwie klar. Ich fühle mich nur nach wie vor sehr einsam und allein gelassen. Ich brauche unbedingt jemanden, der mich ablenkt und mit mir redet. Das Alleinsein ist mein schlimmster Feind in dieser Situation...

15.03.2022 20:07 • x 5 #79


Heffalump
Zitat von lonelymom:
Meine Jungs sind mittlerweile nur noch fertig mit den Nerven.

Suche dir einen guten Psychologen für die Jungs. Bitte.


Zitat von lonelymom:
Im Februar war mein Noch-Mann nochmals für ca. eineinhalb Wochen zurückgekommen.

Wieder eingelullt? Worten mehr geglaubt, weil Hoffnung?


Zitat von lonelymom:
Am 04.03. war der erste Todestag seines Vaters. Ich schob es auf seine Trauer, dass er dadurch wieder anders war. An diesem Tag kam er um 19 Uhr nach Hause und sagte, dass er seine Ruhe brauche, dass er ins Haus seiner Eltern wolle. Er hat sich nur die wichtigsten Sachen gepackt und um 19:35 Uhr war er wieder weg.

Du hast also vermutlich auf ihn Handlungen übertragen, wenn es dir so erginge - würdest du traurig sein (was ok ist). Aber du würdest nicht deine Familie verlassen, weil sie dein einziger Halt!

Es ist immer schwer, wenn man mit Herzschmerz auf den einst Geliebten blickt - und Rückkehr mit Reue verwechselt. Statt Ihm Tür und Tor zu öffnen, er sich hätte beweisen müssen - Euch zu erobern, einfach durch die Hintertüre schlüpfen lassen, weil?
Nein, sags nicht. Ich weiß es schon. Hoffnung / Liebe / Glaube immer an das Gute im Menschen.

Zitat von lonelymom:
Am 11.3. habe ich nochmals versucht mit ihm zu reden, aber er wollte nicht. Am 12.3. habe ich dann bei Facebook gesehen, dass er den Beziehungsstatus rausgenommen hat.

Hast du was daraus gelernt?
Lässt du ihm, wenn er wieder kommt, wieder ein? Dich wieder verletzten? Die Kinder wieder mit Schmackes gegen Papa´s selbstgestrickte Wand fahren?

So unter uns Betschwestern. Er hat Dich doch mehr als einmal verletzt, Dich, die er angeblich mal liebte - tut man das mit Menschen, die man liebt? Tut man das mit den Früchten seiner Lenden?

Ich kann zwar verstehen, warum man ihn zurück will, aber so einfach hätte ich mich nicht wieder zur Schlachtbank führen lassen. Dafür hätte er mehr kämpfen müssen.

16.03.2022 01:20 • x 2 #80


DieSeherin
ach du... lass dich einfach mal drücken - mir fällt nicht wirklich viel tröstendes ein

wie steht es eigentlich um euer haus? war da nicht auch ein riesiges problem zu lösen? hast du das jetzt auch alleine an der backe?

16.03.2022 09:47 • x 1 #81


lonelymom
Zitat von Heffalump:
Wieder eingelullt? Worten mehr geglaubt, weil Hoffnung?

Zitat von Heffalump:
Ich kann zwar verstehen, warum man ihn zurück will, aber so einfach hätte ich mich nicht wieder zur Schlachtbank führen lassen. Dafür hätte er mehr kämpfen müssen.

Zitat von Heffalump:
Es ist immer schwer, wenn man mit Herzschmerz auf den einst Geliebten blickt - und Rückkehr mit Reue verwechselt. Statt Ihm Tür und Tor zu öffnen, er sich hätte beweisen müssen - Euch zu erobern, einfach durch die Hintertüre schlüpfen lassen, weil?
Nein, sags nicht. Ich weiß es schon. Hoffnung / Liebe / Glaube immer an das Gute im Menschen.

Nein. Tatsächlich war es ganz anders. Und ich schäme mich eigentlich ein bisschen, es hier zu schreiben und zuzugeben, dass ich ihn quasi bis zu einer vermeintlich anderen Frau verfolgt hatte und ihn und sie zur Rede gestellt habe. Ich habe von ihm sämtliche Haustürschlüssel verlangt, wollte ihn nur noch raus aus meinem Leben haben.

Ich bin dann nach der Konfrontation mit ihm und ihr zu unserer Zweigstelle gefahren, er hinter mir her, und er hat mir dann einen der Schlüssel unseres Hause vorne aufs Armaturenbrett meines Autos geknallt mit den Worten Hier hast du den x. Schlüssel, ich hoffe, du bist jetzt glücklich! Danach ist er komplett zusammengebrochen. War grauweiß im Gesicht, konnte kaum atmen. Ich hab befürchtet, dass er wieder einen Herzinfarkt bekommt. Er hat nur noch geheult, konnte sich nicht mehr einkriegen. Warum ich ihm nicht glauben könne, dass er mit der Frau nichts laufen habe, er hätte doch nur Zeit für sich alleine gewollt, weil es ihm psychisch so schlecht gehe. Aber es sei jetzt ja eh alles vorbei. Ich solle ihn in Ruhe lassen und verschwinden. Danach konnte er kaum noch reden oder atmen.

In dem Moment hatte ich Angst, dass ihm was passiert. Ich bin nicht so abgebrüht und überlasse ihn in so einem Zustand sich selbst. Das schlechte Gewissen hat sich bei mir geregt. Und ich habe ihn quasi gezwungen mitzukommen. Ich habe weder erwartet noch gewollt, dass er direkt wieder bei mir einzieht. Absolut nicht, eher im Gegenteil, zumal ich ja immer noch nicht glauben konnte, dass er mit der anderen Frau nichts hat. Mein Bauchgefühl hat mir was anderes rückgemeldet. Ich hatte einfach nur Angst, ihn in diesem Zustand alleine zu lassen.

Ich hatte angeboten, dass er abends auf der Couch schlafen kann oder auch ich, das war mir egal. Ich war dann ganz überrascht, als er abends auf einmal im Schlafzimmer stand und fragte, ob ich ihm seine Wärmedecke im Bett anmache. Ich hab ihn angeguckt wie einen Außerirdischen. Es lief nichts zwischen uns, wir lagen nur nebeneinander. Er hat mich lange angeschaut und mich dann in den Arm genommen, mir einen Kuss auf die Stirn gegeben und wir sind eingeschlafen. Am nächsten Tag hat er seine Tabletten und wichtigsten Sachen geholt. Wir sind zusammen arbeiten gegangen. Ich habe absolut nicht geplant, dass er zurückkommen soll. Aber es hat sich in dem Moment richtig angefühlt, trotz vieler Zweifel.

Zitat von Heffalump:
Hast du was daraus gelernt?
Lässt du ihm, wenn er wieder kommt, wieder ein? Dich wieder verletzten? Die Kinder wieder mit Schmackes gegen Papa´s selbstgestrickte Wand fahren?

Nein. Jetzt ist es definitiv vorbei. Ich will ihm keine Gelegenheit mehr geben, den Kindern oder mir nochmal wehzutun. Und von seiner Seite ist gar kein Interesse mehr vorhanden. Er ist weiter weg von mir als ich von ihm. Das Schloss der Tür ist ausgetauscht, morgen habe ich den Termin bei der Anwältin.

Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen, als ich mir heute Morgen im Amtsgericht den Beratungsschein für die Anwältin geholt habe, aber mittlerweile denke ich, dass er selbst Schuld ist, was jetzt da alles auf ihn zukommen wird. Er hätte sich besser nicht mit mir angelegt. Ich bin sehr strikt, wenn ich einmal mit jemandem durch bin. Wenn ich es geschafft habe, über den Verlust meiner Mutter hinweg zu kommen, die vor Jahren den Kontakt wegen meines Bruders mit mir abgebrochen hat, dann schaffe ich es definitiv auch, über ihn hinweg zu kommen. Meine Kinder sind wichtiger als alles andere auf dieser Welt!


Zitat von DieSeherin:
ach du... lass dich einfach mal drücken - mir fällt nicht wirklich viel tröstendes ein

Zitat von DieSeherin:
wie steht es eigentlich um euer haus? war da nicht auch ein riesiges problem zu lösen? hast du das jetzt auch alleine an der backe?

Dankeschön für deinen Drücker, den kann ich gut brauchen! Ich fühl mich ohne Freunde einfach wirklich nur absolut alleine. Die paar wenigen Leute, die ich habe, sind fast alle weiter weg und versuchen mich trotzdem aufzubauen, was mir sehr viel bedeutet.

Das Haus ist übrigens sein Problem, da er ja alleine im Grundbuch steht. Ich werde morgen hoffentlich besser darüber bescheid wissen, wenn ich bei der Anwältin war.

16.03.2022 15:16 • x 2 #82


Heffalump
Zitat von lonelymom:
Und ich schäme mich eigentlich ein bisschen, es hier zu schreiben

Musst du nicht.

Unser Bauchgefühl ist ein Urinstinkt, der sich dann meldet - wenn was im Argen ist.

Zitat von lonelymom:
Ich hatte einfach nur Angst, ihn in diesem Zustand alleine zu lassen.

Verständlich.

Aber vermutlich war es ihm zu dem Zeitpunkt nur Recht, jemand kümmert sich. Egal wer. Manchmal ist es auch nur der kurze kleine Moment, der sich richtig anfühlt - aber leider sehr flüchtig ist.

16.03.2022 15:21 • x 1 #83




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