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Nach Geständnis der Affäre Neuanfang wagen?

T
Eigentlich.... Wenn man es auf das Wesentliche herunter bricht, geht es nur um eine Frage:

Kannst und willst du ihm wahrhaftig verzeihen?

Darum geht es doch, um nicht mehr und nicht weniger. Diese Frage solltest du dir absolut ehrlich selbst beantworten und auch die Konsequenzen betrachten.

13.03.2018 22:48 • x 2 #31


Kala1980
Vielen lieben Dank für eure Zeilen Wandler, Hase und TinTin

Auch ihr macht mir enormen Mut. Verzeihen werde ich auf alle Fälle - egal ob wir an unsere Beziehung anknüpfen werden oder nicht. Wenn ich ihm gegenüber Hass oder sonstige negative Gefühle verspüre, schade ich schlussendlich ja nur mir selber. Auch wenn es nicht meine eigenen Werte widerspiegelt, was er da gemacht hat. Ebenfalls bin ich mir dessen bewusst, dass auch ich meine Fehler gemacht habe. Bei einem Anknüpfen werden wir beide ganz fest aneinander und auch an unserer Beziehung arbeiten müssen.

Vor allem weiss ich noch nicht, wie ich reagieren werde, wenn er und die dritte Protagonistin in ein paar Wochen in den selben Betrieb arbeiten kommen wie ich - wir werden uns nicht so viel sehen, aber es wird immer wieder Momente geben, wo wir einander über den Weg laufen werden oder uns beim Fahren kreuzen werden. Für mich ist aber auf alle Fälle klar, dass ich keine Schmutzspiele spielen werde - ich glaube in dem Sinne an Karma und will mir ja nicht selbst schaden

Das was alles passiert ist passt ja irgendwie schon - mein letztes Jahr war dermassen unglaublich toll und ich bin total über mich hinaus gewachsen. Nun scheint es, dass alles was sich sonst noch in meinem Leben befindet, auf die Probe gestellt wird - entweder es passt und bleibt oder ich muss es los lassen und ziehen lassen, damit ich mich weiterhin entfalten kann.

Heute Morgen sehe ich das erste Mal einen Silberstreifen am Horizont und verspüre, egal wie es nun herauskommen mag, neuen Mut und den Drang mein Leben vollends zu geniessen.

14.03.2018 07:25 • x 3 #32


A


Nach Geständnis der Affäre Neuanfang wagen?

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H
Wenn noch Gefühle da sind, sollte man einen Neustart wagen.. ich habe es gewagt und es hat mehr als funktioniert:

wir-haben-es-geschafft-gesichte-mit-happy-end-t43486.html

14.03.2018 13:39 • x 1 #33


A
Nutze deine positive Energie, denn es wird leider auch andere Tage geben.
Mir hat geholfen gut für mich selbst zu sorgen. Ich kam mir dabei teilweise sogar egoistisch vor- zumindestens für meine Verhältnisse.
Die Ursache scheint recht einfach zu sein. Man hat sich im Wust des Alltags aus den Augen verloren. Nichts mehr als Paar unternommen- kommt mir sehr bekannt vor. Es schweißt neu zusammen, wenn man sich positive Erlebnisse schafft. Wir haben seitdem immer mal wieder freie Wochenenden verbracht, an denen wir weggefahren sind. Es gab uns dann auch die Zeit für Gespräche. Es waren manchmal sehr traurig-emotionale Wochenenden. aber wir haben sie beide als Positiv erlebt.
Und lasse dir Zeit! In einigen Ratgebern werden Zeitfenster genannt. Nach zwei Tagen ist der erste Schock verdaut. oder Nach etwa drei Monaten, sollten Sie als Betrogene keine Fragen zur Affäre mehr stellen, sondern den Blick nach vorne richten. für mich waren diese Zeitangaben zu kurz. Ich habe mich irgendwann davon befreit. Ich habe allerdings auch sämtliche Ratgeber verbrannt, weil sie viel zu schematsch waren. Sie passten so auf mich nicht.
erlaube dir die Zeit- du merkst selber, wann du übersättigt bist mit Informationen.
Bei mir war es so, dass ich etwa nach 1,5 Jahren noch mal eine Phase großer Zweifel hatte, ob ich wirklich bleiben sollte. Ich finde das auch erklärbar. Zuerst ist man geschockt, aber ja nicht spontan entliebt. Nach und nach lichtet sich die Sachlage und man betrachtet das Geschehen nüchterner. Klar, dass man sich dann nochmal fragt, ob das so richtig ist, was man so macht und warum man sich solch einen Betrug gefallen lässt.... Aber die Antworten auf solche Fragen, kannst nur du für dich beantworten. (in der Phase war es für mich auch nicht hilfreich hier im Forum zu lesen, weil genau diese Frage immer wieder an die Betrogenen gestellt wird- kann bei dir ja aber anders sein)
Meine Grenzen habe ich endlich für mich definiert. Das ist gut. mein Mann kennt diese und entweder er hält sie ein oder er lebt dann eben ohne mich. Das klingt erst einmal lieblos, ist aber nicht lieblos gemeint. Aber die Liebe verändert sich durch so einen Vorfall nun einmal. Sie wird nicht mehr so bedingungslos naiv sein. Für mich ein harter Abschied von dieser Lebensillusion.
Das alles klingt vielleicht hart und nicht mehr so mutmachend. Es ist aber ziemlich realistisch. Es ist nicht morgen bewältigt. Mein Mann und ich befinden uns im dritten Jahr und erst seit ein paar Wochen ist das Thema für mich durch. Wir sind aufmerksamer miteinander, wir verbringen viel Zeit miteinander. Und das ist sehr schön.

14.03.2018 23:15 • x 1 #34


Kala1980
Hallo ihr Lieben

Vielen lieben Dank für eure aufmunternden Zeilen

Es ist noch spannend zu beobachten, was in mir vor geht. Bis vorgestern Abend war ich das verletzte und heulende Elend. Ja, es war der Absolute Schock - aber wohl auch, weil ich die letzten Jahre mit einer Art Illusion gelebt habe (irgendwann wird der der Weg zu sich finden, wahre Liebe lässt frei (ja - aber nicht auf diese Art und Weise)). Ich habe für mich dann beschlossen, dass ich gestern (Mittwoch) wieder meine Arbeit aufnehme und es war die beste Entscheidung, welche ich für mich treffen konnte. Ich fühlte mich wieder lebendig und spürte Freude in mir. In meinem Job blühe ich richtig auf - dieses Gefühl hat mich bereits im letzten Jahr unendlich beflügelt. Bereits am Dienstag Abend fühlte ich irgendwie eine Erleichterung, weil ich zur Einsicht kam, dass ich nicht an etwas festhalten muss, was mich unglücklich macht. Ich werde schauen, wie sich das Ganze entwickelt, aber ich werde nun wieder viel selbst bestimmter leben und mich nicht an irgend welchen Hoffnungen festhalten. Gesunder Egoismus ist wohl alleweil besser, als an Hoffnungen festzuhalten, welche einem schaden und Schmerzen zufügen. Egal wie es herauskommt - es ist gut wie es ist.

15.03.2018 09:08 • x 1 #35


W
Du hast keinen Kontaktversuch unternommen?

15.03.2018 10:54 • #36


Kala1980
Zitat:
Du hast keinen Kontaktversuch unternommen?


Dochdoch Wir stehen im Moment in ganz gutem Kontakt. Aber das ist es ja eben - er ist ein wunderbarer Schreiber und Redner (und hat hervorragene psychologische Kenntnisse). Ich habe über all die Jahre gehofft, dass er auch irgendwann nach dem lebt was er erzählt und schreibt. Leider ist er zum absoluten Zyniker mutiert (und ich bin eine positive Frohnatur). Selbstverständlich zeigt das auch, dass er mit sich selber absolut nicht im Reinen ist. Ich für mich habe nun einfach wie die Entscheidung getroffen, dass es eigentlich egal ist wie es herauskommt - ich muss keine Angst vor dem Alleinesein haben. Dies ist für mich eine wichtige Erkenntnis, da eine Beziehung, welche aus einem Mangel entsteht, niemals gut enden kann (meine Meinung).

15.03.2018 11:17 • x 1 #37


Kala1980
Wenn wir fremdgehen, ist es nicht unbedingt unser Partner, von dem wir uns abwenden, sondern die Person, zu der wir selbst geworden sind. Wir suchen viel mehr nach einem anderen Selbst als nach einem anderen Partner.

Untreue kommt im Allgemeinen von derselben inneren Leere wie Alk. und Dro., Essstörungen, Spielsucht, Kaufsucht usw. Im Fall der Untreue - wenn der Grund dafür die innere Leere aufgrund von Selbstaufgabe ist - ist die Affäre die Sucht: Eine andere Person wird dazu benutzt, die innere Leere zu füllen und die innere Einsamkeit zu mindern


Den Partner zu betrügen - egal wie sehr wir ihn lieben - hat sicherlich etwas mit unserer eigenen Situation zu tun, wie Peres sagt. Aber es hat auch etwas mit der Beziehung zu tun. Die Affäre an sich ist nicht das eigentliche Problem. Sie ist nur das Symptom des eigentlichen Problems.

Und wie bei einer Krankheit sollte nicht das Symptom, sondern die Krankheitsursache bekämpft werden.

Wenn es also einen Betrug gegeben hat, bleibt uns Menschen immer noch die Wahl: Wir können entscheiden, zu gehen. Oder wir entscheiden, daraus etwas über die Beziehung - und vor allem über uns selbst - zu lernen.

Das ist unsere Chance, glücklich zu werden.


Wie treffend und Augen öffnend.

15.03.2018 14:35 • x 2 #38


W
Zitat von Kala1980:
Wenn es also einen Betrug gegeben hat, bleibt uns Menschen immer noch die Wahl: Wir können entscheiden, zu gehen. Oder wir entscheiden, daraus etwas über die Beziehung - und vor allem über uns selbst - zu lernen.

Das ist unsere Chance, glücklich zu werden.



Naja, hört sich alles weise an, aber ich selber habe als Geliebte Schluss gemacht und fühle mich trotzdem sch. .
Trotz der Erfahrung und dem Wissen daraus. Mir geht es nicht wirklich besser als vorher. Vorher habe ich geheult, jetzt mache ich es immer noch.

Wie alltagstauglich sind die Weisheiten, das wäre die Frage.

15.03.2018 14:41 • #39


Kala1980
Liebe Wind

Du bist (warst) also die Drittperson, wenn ich das richtig verstehe, gell?

15.03.2018 14:45 • #40


W
Ich bin das hier:

schuld-ist-immer-der-gaertner-t45430.html

Hatte in der Zwischenzeit meinen Account gelöscht und mich dann wieder unter Wind angemeldet, weil ich merkte, dass ich es doch noch nicht verarbeitet habe.

15.03.2018 14:49 • x 1 #41


Kala1980
Ohjemine, das ist wirklich auch eine alles andere als einfach Situation und du hast mein Mitgefühl

Ich muss leider jetzt dann bis am Abend weg - aber ich möchte dir zu deinem Thema auch sehr gerne, etwas Hilfestellung geben und mit dir meine Gedanken austauschen.

Alles Liebe und bis später

15.03.2018 14:57 • #42


W
Das ist lieb, brauchst du aber nicht, habe es für mich aufgearbeitet. Das Forum hier ist hauptsächlich Ablenkung für mich.
Schau auf dich selber sieh zu, dass DU heil wirst

15.03.2018 14:59 • x 1 #43


Kala1980
Liebe Forengemeinde

Ich werde jetzt meinen erstellten Tread auch dazu benutzen, mir meine Gedanken zum Verarbeiten des Ganzen zu nutzen.

Das Achterbahnfahren in einer solchen Situation ist ja vollkommen natürlich. Ich weiss, dass es in einer Partnerschaft nicht nur Opfer und Täter gibt, sondern beide ihren Teil zu einer solchen Misere beitragen.

Seit etwa 2 Stunden bekommt mich auf einmal ein beklemmendes Gefühl und ich frage mich, ist er wirklich alleine in Italien? Oder hat er sich mit seiner Affäre Urlaub genommen? Ich glaube, solche Fragen sind nicht mehr als normal, wenn das Vertrauen derart am Boden zerstört ist. Ich will nicht zu Columbo mutieren, aber ich denke, wenn wir uns wirklich nochmals eine Chance geben wollen, dann sollte ich ihn solche Fragen fragen dürfen - oder etwa nicht?

Wir hatten bis jetzt immer wieder einen sehr guten Austausch und er gibt mir das Signal, dass seinerseit so viel falsch gelaufen ist, was ihm unheimlich leid tut. Dies glaube ich ihm auch. Wir beide haben eine grosse Baustelle in unserem Leben und das ist die Selbstliebe (naja eigentlich noch andere, aber dies ist eine der grössten). Auch dies haben wir erkannt und ich finde, es ist ein guter Ansatz.

15.03.2018 19:50 • #44


Kala1980
Zitat:
Viele reden davon, dass man dem anderen verzeihen muss. Wie ich schon schrieb, kann es in der Beziehung kein verzeihen geben, denn dann verliert man die Augenhöhe. Es gibt aber noch einen anderen Hintergrund dafür. Wenn ich meinen Anteil erkannt habe, dann muss ich mir verzeihen. Das ist eine verdammt schwere Übung. Habe ich die jedoch gemeistert, dann gibt es nichts mehr zu verzeihen. Wenn ich meine eigenen Unzulänglichkeiten annehmen kann, wie kann ich sie dann nicht auch bei dem anderen annehmen? ich kenne es auch aus einem anderen Kontext. Die Leute überlegen immer, wie sie dem anderen vergeben können und schauen nicht auf ihr eigenes Versagen. Da können die dann lange warten.


Ich lese schon den ganzen Abend im Forum und bin auf einen interessanten Faden gestossen (Wir haben es geschafft unsere Beziehung zu retten) - diese Aussage einer ehemaligen Userin ist mir gerade sehr eingefahren und hat mir die Augen geöffnet...

15.03.2018 21:20 • #45


A


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