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Nach Geständnis der Affäre Neuanfang wagen?

Kala1980
Liebe Forenmitglieder

Inzwischen sind ein paar Stunden vergangen und ich konnte meine Emotionen etwas bändigen. Nun ist alles etwas abgeflacht und ich sehe und denke wieder klarer.

Fakt ist zum einen, dass mein Partner eingeweiht war, dass ich mich mit ihr treffe und er hat dem Ganzen zugestimmt (hätte er etwas zu befürchten gehabt, hätte er wohl interveniert).

Das Treffen gestern war ziemlich surreal - ich war vollends darauf aus, dass mein Partner mich immer noch belügt und betrügt und dabei habe ich meine Menschenkenntnisse und mein Bauchgefühl ziemlich vergessen (okey, ich habe so oder so durch das Ganze irgendwie den Kontakt zu mir verloren). Ich habe die mir die AF immer als coole und taffe und aufgestellte Frau vorgestellt - sie ist alles andere als das. Ich schätze sie eher als kühlen Menschen mit wenig Herzlichkeit und Lebensfreude dafür mit einer ganzen Menge Arroganz ein.
Es gibt sehr viele Ungereimtheiten, welche darauf hinweisen, dass sie auf dem Zerstörungskurs ist. Heute Nachmittag habe ich ein Bad genommen und mir das Gespräch mit ihr noch einmal vor Augen geführt. Gemäss ihrer Aussage ist die Affäre bis vor ein paar Tagen gegangen mit allem drum und dran. Als mein Partner und ich im Dezember unsere Beziehung beendeten, wurde ihm ja klar, dass dies alles ein Fehler war. Er hat mir versichert unzählige Male mit ihr gesprochen zu haben (auf freundschaftlicher Basis) und ihr erläutert zu haben, dass er unsere Beziehung unbedingt retten will und mich liebt. Gemäss ihrer Aussage hätte er niemals etwas in diese Richtung erwähnt. Ich weiss aber mit 100% Sicherheit, dass sie davon in Kenntnis gesetzt wurde und auch wusste, dass wir immer noch zusammen wohnen.

Auch hat mir mein Partner ja schon vor längerer Zeit erzählt, dass sie sich einen anderen Job suchen würde (resp. in der alten Firma bleiben möchte) um künftig nicht in der selben Firma wie wir zu arbeiten. Ihre Version der Geschichte ist, dass sie nicht in unsere Firma kommt (sie hätte das gestern morgen entschieden), ihr Vorhaben aber mit absolut niemandem besprochen habe und ich quasi die erste bin, welche davon erfahren sollte (daneben dann noch die Bemerkung, dass sie auf die Barrikade gegangen wäre, wenn sie auch in der selben FA arbeiten würde, wie mein Partner und ich).
Sie hätte jetzt für sich die Entscheidung getroffen, dem Ganzen ein Ende zu setzen und ihm quasi den Schuh zu geben. Sie wäre aber absolut nicht böse auf ihn und er könne jederzeit auf sie zählen.

Die ÖV - Branche, in welcher mein Partner und ich künftig arbeiten werden (und sie auch fast angefangen hat, jetzt aber kurz vor Stellenantritt einen Rückzieher macht), hat sie schlecht gemacht und mich mit einer gewissen Arroganz belächelt, da ich erst seit einem Jahr Bus fahre und sie mit Bussen gross geworden ist und ihr ganzes Leben lang noch nie etwas anderes gemacht hat. In dieser Männerwelt (Reisebusbranche) kenne sie sich halt aus und da sei sie zu Hause - der ÖV sei nichts für sie.

Rückblickend ist es ist mir auch, als wollte sie mich gezielt erniedrigen und aufstacheln - so quasi nach dem Motto: Wenn sie ihn nicht haben kann, soll ihn niemand haben. Es hat auch noch andere Ungereimtheiten gegeben, von welchen ich 100% weiss, dass es sich nicht so zugetragen hat, da ich indirekt daran beteiligt war.

Gestern hat sie mit ihrer Taktik voll ins Schwarze getroffen, heute sehe ich das Ganze etwas nüchterner.

Ich habe heute noch viel und lange mit meinem Partner geschrieben und ich bin froh, können wir das Ganze bald noch persönlich besprechen. Für ihn ist nun endgültig klar, dass es auch keinen beruflichen Kontakt mehr mit ihr geben wird. Er ist regelrecht schockiert mit was für Instrumenten sie aufgefahren ist und ist nun endgültig erwacht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass im Geisteszustand, in welchem mein Partner bis vor kurzem war, er nichts Verwerfliches an dieser Frau fand und dachte, dass man eine normale Kollegialität auf Berufsbasis weiterführen kann. Einfach naiv und blauäugig.

Sooooo und für mich ist es nun definitiv höchste Zeit, mich wieder um mein eigenes Leben zu kümmern. Ich habe in den letzten Wochen den Sport vernachlässigt (obwohl ich sonst sehr sportlich bin), weil ich einfach keine Kraft mehr hatte und dem negativen Gedankenkarussell verfallen war. Konnte nicht mehr essen (bin noch magere 49kg), usw. Wie die Beziehung zu meinem Partner in Zukunft verlaufen wird, kann ich noch nicht sagen (er hat noch eine Menge an sich zu arbeiten) - ich muss jetzt zuallererst auf mich schauen. Es hilft mir zu wissen, dass ich ihn nicht zum leben brauche, weil ich in irgend einer Weise abhängig bin - wenn wir den Weg gemeinsam fortsetzen, dann nur weil ich es wirklich von ganzem Herzen möchte. Ich freue mich auf meine neue (eigene) Wohnung, den Frühling und dass meine Schultern inzwischen leichter werden. Der Prozess gestern und heute war gut und ich verspüre nicht mehr den unsäglichen Kloss in der Magengrube.

Ich bin froh, dass ich den Schritt gemacht habe und das Gespräch mit der AF gesucht habe.

13.04.2018 17:34 • #106


T
Bist du das wirklich? Wem kannst du noch trauen? Der AF? Deinem Partner? Dir?
Du kommst mir sehr verwirrt vor. Ich habe versucht dich zu warnen. Du weißt weder ob er ehrlich ist, noch ob sie es ist. Dein Herz und dein Verstand arbeiten wahrscheinlich gegeneinander. Welche Schlüsse ziehst du nun wirklich daraus? Was sind für dich Fakten und was Mutmaßungen?

13.04.2018 17:49 • x 1 #107


A


Nach Geständnis der Affäre Neuanfang wagen?

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Kala1980
Zitat von TinTin1980:
Bist du das wirklich? Wem kannst du noch trauen? Der AF? Deinem Partner? Dir?
Du kommst mir sehr verwirrt vor. Ich habe versucht dich zu warnen. Du weißt weder ob er ehrlich ist, noch ob sie es ist. Dein Herz und dein Verstand arbeiten wahrscheinlich gegeneinander. Welche Schlüsse ziehst du nun wirklich daraus? Was sind für dich Fakten und was Mutmaßungen?


Das werde ich in einigen Tagen sagen können - was ich geschrieben habe ist eine Momentaufnahme meines jetzigen Zustandes. Was ich aber realisiert habe ist, dass die AF gestern vollends mein Ego und meinen Schmerzkörper getroffen hat. Der AF traue ich am allerwenigsten - ich habe recht gute Menschenkenntnisse und schätze sie als unberechenbar und manipulativ ein. Sie wäre definitiv kein Mensch, mit welchem ich mich in meiner Freizeit abgeben würde. Es passt einfach zu vieles nicht, was sie behauptet. Fakt ist, dass ich 100% weiss, dass sie in einigen Punkten vollends lügt, dies ganz unabhängig von meinem Partner. Auf Grund einiger Vorfälle in welche ich direkt involviert war, welche ich hier aber nicht weiter schildern werde, weiss ich auch, dass sie ganz genau gewusst hat, dass wir wieder zusammen sind, resp. wieder am Beziehungsaufbau sind.
Und ob ich meinem Partner traue? Inzwischen sicherlich mehr als ihr - ich bin aber noch gespannt, was bei unserem nächsten Gespräch heraus kommt.

Ich denke, für mich ist jetzt das Wichtigste, dass ich bald meine eigenen vier Wände habe, sodass ich wieder etwas zur Ruhe kommen kann und dann sehen wir weiter.

13.04.2018 18:14 • x 1 #108


T
Ich glaube auch, dass dir die eigene Wohnung gut tun wird.

13.04.2018 18:15 • x 1 #109


D
@Kala1980
Mein Mann hatte es mir auch selber gesagt und das ist wichtig. Wenn die selber zu der Einsicht kommen, dann ist das sehrwertvoll.
Ja, die sehen die AF zunächst in einem guten Licht. Ist ja auch klar, denn man geht ja nicht ins Bett mitjemanden den man blöd findet. Würde auch demSelbstbild schaden.
Nun nach über zwei Kahren relativiert es das Bild selber zinehmenst.

Wichtig ist, denke ich, zu verstehen warum er die Affäre brauchte. Nachdem mein Mann am Anfang die Ursache auf unsere Beziehung bezog ( sprich, auf mich) haben wir zunehmend die wahren Gründe herausgearbeitet. Und die haben recht wenig mit mir, aber viel mit ihm zu tun.
Dennoch haben wir die Aufarbeitung vorallemauch genutzt um an uns zu arbeiten.
Hilf ihm zu erkennen, warum er sich auf dirseFrau eingelassen hat.

DeinArgument, er hättevon dem Treffen gewusst, unterstütze ichvoll. Mein Mann hätte dem Treffen auch zugestimmt. Ich brauchte es aber nicht. Letztlich gilt auch nur das, was in eurer Beziehung passiert.

Und was die Gute verstanden hat und wasdie Wirklichkeit war, steht eh auf einem anderenPapier.

13.04.2018 18:33 • x 2 #110


S
Ich denke, dass es trotzdem gut war, dass Du sie getroffen hast.
Der Ansprechpartner für alle Verwirrungen, die jetzt entstanden sind, sollte nun Dein Mann sein. Sie hat sich ja ziemlich deutlich dahingehend geäußert, dass sie immer noch kämpfen wird und genau das hat sie wahrscheinlich getan.
Mein Mannist damals regelrecht ausgeflippt, als er erfuhr, dass ich mich mit seiner Trulla treffe. Ich schrieb ja, dass sie schonungslos war: so erfuhr ich, wie lange das Ganze schon ging. Das wollte er ja im Hinblick auf die bevorstehende Scheidung vermeiden.
Trau Deinem Bauchgefühl. Und eine eigene Wohnung kann erstmal auf keinen Fall schaden.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute!

13.04.2018 19:03 • x 1 #111


Kala1980
Zitat von Dummda2:
@Kala1980
Mein Mann hatte es mir auch selber gesagt und das ist wichtig. Wenn die selber zu der Einsicht kommen, dann ist das sehrwertvoll.
Ja, die sehen die AF zunächst in einem guten Licht. Ist ja auch klar, denn man geht ja nicht ins Bett mitjemanden den man blöd findet. Würde auch demSelbstbild schaden.
Nun nach über zwei Kahren relativiert es das Bild selber zinehmenst.

Wichtig ist, denke ich, zu verstehen warum er die Affäre brauchte. Nachdem mein Mann am Anfang die Ursache auf unsere Beziehung bezog ( sprich, auf mich) haben wir zunehmend die wahren Gründe herausgearbeitet. Und die haben recht wenig mit mir, aber viel mit ihm zu tun.
Dennoch haben wir die Aufarbeitung vorallemauch genutzt um an uns zu arbeiten.
Hilf ihm zu erkennen, warum er sich auf dirseFrau eingelassen hat.

DeinArgument, er hättevon dem Treffen gewusst, unterstütze ichvoll. Mein Mann hätte dem Treffen auch zugestimmt. Ich brauchte es aber nicht. Letztlich gilt auch nur das, was in eurer Beziehung passiert.

Und was die Gute verstanden hat und wasdie Wirklichkeit war, steht eh auf einem anderenPapier.


Vielen herzlichen Dank für deine aufmunternden Zeilen

Wie schon erwähnt, habe ich das Gespräch mit der AF nur gesucht, wegen der künftigen Zusammenarbeit. Auch wenn das nun doch nicht zutrifft, ist es okey, dass wir uns getroffen haben. Ich glaube, sie lebt ziemlich in einer anderen Welt - vielleicht ist dies berufsbedingt. Man wird einsam und asozial.

Wir kommen den wahren Gründen auch in kleinen Schritten näher und ich bin froh, dass er wirklich alles daran setzt und am selben Strang zieht. Das persönliche Kennenlernen mit ihr lässt mich vieles verstehen - und ich bin sicher, dass wir dadurch auch besser eruieren können, weshalb er sich auf sie eingelassen hat.
Ich bin mir sicher, wenn es ihm egal wäre, hätte er mich längst fallen gelassen und würde sich nicht derart bemühen. Ich bin nun gespannt, wie sich der Berufswechsel auf ihn auswirkt. Er muss sein gesamtes Umfeld und Leben neu aufbauen - und ich muss mich auch wieder auf mein Leben fokussieren. Das alles braucht seine Zeit, wird aber bestimmt spannend.

13.04.2018 19:05 • x 1 #112


Kala1980
Zitat von sade:
Ich denke, dass es trotzdem gut war, dass Du sie getroffen hast.
Der Ansprechpartner für alle Verwirrungen, die jetzt entstanden sind, sollte nun Dein Mann sein. Sie hat sich ja ziemlich deutlich dahingehend geäußert, dass sie immer noch kämpfen wird und genau das hat sie wahrscheinlich getan.
Mein Mannist damals regelrecht ausgeflippt, als er erfuhr, dass ich mich mit seiner Trulla treffe. Ich schrieb ja, dass sie schonungslos war: so erfuhr ich, wie lange das Ganze schon ging. Das wollte er ja im Hinblick auf die bevorstehende Scheidung vermeiden.
Trau Deinem Bauchgefühl. Und eine eigene Wohnung kann erstmal auf keinen Fall schaden.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute!


Danke vielmals liebe sade

Du hast recht - mein Partner ist nun der erste Ansprechpartner. Ich bin nichtsdestotrotz froh, auch die 3. Partei angehört zu haben, sodass ich mir mein eigenes Bild von ihr machen konnte. Dass sie mir gegenüber so verletzend war, erklärt vieles.

Phuu, ja das war dann aber auch ein eindeutiges Signal von deinem Mann... Ich bin froh, hat meiner sich diesbezüglich kooperativ verhalten.

Auch dir alles Liebe und nochmals merci.

13.04.2018 19:12 • #113


Kala1980
Liebe Forengemeinde

Was für ein Lichtblick - in rund 2 Wochen kann ich in meine Traumwohnung umziehen
Ich habe ja schon lange gesucht und viele Wohnungen angeschaut - und fast den Wohnungskoller bekommen. Dann habe ich DIE Wohnung für mich gefunden und was ist passiert: 3 Tage nach der mündlichen Zusage ist der Hausbesitzer gestorben *grmpf* Jetzt wusste ich lange nicht, wie es weiter geht, aber jetzt kommt der Mietvertrag mit der Erbengemeinschaft zu Stande und ich freue mich auf meine geniale Wohnung mit grosser Terrasse, Schwimmteich im Garten und die Möglichkeit, einen eigenen Garten zu haben Ich bin unendlich erleichtert, denn die momentane Wohnsituation ist schon nicht ganz so optimal...

14.04.2018 16:27 • x 1 #114


Kala1980
Zitat von TinTin1980:
Bist du das wirklich? Wem kannst du noch trauen? Der AF? Deinem Partner? Dir?
Du kommst mir sehr verwirrt vor. Ich habe versucht dich zu warnen. Du weißt weder ob er ehrlich ist, noch ob sie es ist. Dein Herz und dein Verstand arbeiten wahrscheinlich gegeneinander. Welche Schlüsse ziehst du nun wirklich daraus? Was sind für dich Fakten und was Mutmaßungen?


Hallo lieber TinTin

Es hat lange gebraucht, bis ich deinen Beitrag wirklich verstanden habe (auch vor was du mich warnen wolltest) - jetzt hat es *klick* gemacht und ich möchte mich noch bei dir dafür bedanken

Auch wenn mich die Begegnung mit der AF kurzzeitig 'zurück auf Feld 1' katapultiert hat, so war diese Begegnug keinesfalls ein Fehler - im Gegenteil, das alles hat eine enorme Lawine losgetreten... Nun bin ich gespannt, was mir mein Partner heute Abend 'live' zu erzählen hat. Per WA habe ich nun schon sehr viele Einsichten und 'AHA - Erlebnisse und das Bild komplettiert sich langsam. Jetzt bin ich noch auf seine 'Live - Version' gespannt...

15.04.2018 09:30 • x 1 #115


D
Jetzt bin ich noch auf seine 'Live - Version' gespannt... [/quote]


wie war das Gespräch?

16.04.2018 08:09 • #116


T
Ich bin auch neugierig

16.04.2018 09:01 • #117


Kala1980
Hallo ihr Lieben

Tausend Dank, dass ihr an mich gedacht habt. Ich habe leider nicht sooo viel Zeit zum ausführlich Schreiben, da ich nur kurz Pause habe - aber ich möchte euch gerne updaten.

Ich bin wirklich unglaublich froh, habe ich mir meinen Partner noch angehört. Er war wegen der 'Anschuldigungen' sehr erschüttert. Wir haben zusammen alles 'auseinander genommen' und es gibt zum einen wirklich viele plausible Tatsachen, dass die AF von A-Z gelogen hat (wirklich wie im falschen Film - ich habs in meinem desolaten Zustand einfach nicht gemerkt) und zum anderen hatte ich das Gefühl, dass mein Partner wirklich aufrichtig zu mir ist. Ich habe im Moment nicht die Zeit, zu detailliert zu schreiben - aber die AF verhält sich fast wie ein Hurrikan, welcher nun auch auf der geschäftlichen Ebene Verwüstung anrichtet (vermutlich hätte sie auch genau dies gemacht, wenn wir dann alle im selben Betrieb gearbeitet hätte sie hat mir das ja sogar mitten ins Gesicht gesagt). Ich bin aber froh, hat sich mein Partner im Vorfeld (Winter) einigen loyalen Arbeitskollegen anvertraut, welche die Geschichte von A-Z und auch alle Beteiligten kennen.

Die letzten Wochen haben ihren Tribut bei mir gefordert und ich habe mich wirklich fast etwas selbst verloren, weil ich irgendwie den Überblick nicht hatte. Zudem liess ich mich von meiner Bekannten in die Ecke treiben, ihm endlich den Schuh zu geben. Heute fühle ich mich das erste Mal seit 5 Wochen etwas leichter und zuversichtlicher. Mein Herz scheint mir schon gesagt zu haben, dass etwas nicht stimmt - jedoch bezog es sich wohl auf die AF.

Mein Partner wollte aus berufstechnischen Gründen den friedlichen Weg gehen - die Aktion der AF hat ihm endgültig die Augen geöffnet und er wird jeglichen Kontakt mit ihr meiden (auch beruflich - aber das ist eh bald erledigt).

16.04.2018 13:57 • #118


Kala1980
Guten Morgen liebe Forengemeinde

So, nun habe ich endlich Zeit, etwas ausführlicher zu schreiben. Es ist gut, sind ein paar Tage vergangen, so konnte sich mein innerliches Chaos etwas ordnen und beruhigen.

Vor einer Woche fand dieses ominöse Treffen mit der AF statt und ich glaubte, im Falschen Film zu sein - oder besser im freien Fall. Mit etwas Abstand betrachtet, hat sie gezielt Giftpfeile gesteckt - ganz unterschwellig, hat jedoch damit natürlich vollends ins Schwarze getroffen. Und dann kamen tags darauf die ersten Zweifel an der Glaubwürdigkeit, der Aussagen - zuerst nur 2, 3 Aussagen von welchen ich mit Bestimmtheit sagen konnte, dass es sich nicht so zugetragen hat, weil ich indirekt daran beteiligt war. Wollte ich am Abend nach dem Gespräch mit meinem Partner kein Wort mehr wechseln, kam dann am Tag danach die Einsicht, vielleicht doch noch seine Version zu hören.

Die Tage bis zu seiner Rückkehr zogen sich in die Länge und meine Kollegin haute nebenbei noch immer vollends in die Kerbe, dass es gar keine Rolle spiele, er so oder ein AR****** sei und ich ihn schon lange hätte verlassen müssen, blablablablabla. Wie viel Energie mich der Einfluss und das unermüdliche Engagement meiner Bekannten gekostet hat (und mit Sicherheit auch zur weiteren Verwirrung meinerseits beigetragen hat), wird mir erst jetzt bewusst. Auch sie hat mich enorm manipuliert - nein ich muss es anders sagen: Ich habe es zugelassen, dass sie mich manipuliert hat. Nun habe ich erkannt, dass das penetrante Verhalten ihrerseits evtl. Ablenkung der eigenen Probleme sein kann.

Dann kam also der Sonntagabend und mein Partner kehrte zurück. Zuallererst nahm er mich einfach nur ganzganz fest in die Arme, was mir enorm gut getan hat - auch hat er sich von Herzen und in aller Form entschuldigt, was er da für eine Lawine losgelöst hat.
Da es für ihn im Vorfeld via WA schwierig war, genau zu erfassen, was an diesem Gespräch alles heraus kam, habe ich ihm in aller Ruhe noch einmal erzählt, was die AF mir alles erzählt hat. Er fiel wirklich beinahe ohnmächtig vom Stuhl und konnte nicht glauben, was die gute Frau alles erzählt hat. Als er sich wieder etwas gefasst hat, hat er folgende Frage gestellt: Denkst du wirklich, ich hätte diesem Treffen zugestimmt, wenn sich das alles genau so zugetragen hat? Nein, das hätte er mit Sicherheit nicht - in diesem Falle hätte er dieses Treffen mit Sicherheit zu verhindern versucht. Die ganzen Aussagen ihrerseits ergeben wirklich keinen Sinn. Wir haben an diesem Abend sehr lange alles analysiert, gedreht und durchleuchtet und ihm wurde bewusst, auf wen er sich da eingelassen hat. Das ganze Verhalten ihrerseits ergibt auch auf einmal einen Sinn - ich werde aber nicht tiefer darauf eingehen. Fakt ist aber, dass sie nun im Betrieb, in welchem sie jetzt definitiv bleibt (und bis anhin mit meinem Partner zusammen gearbeitet hat), versucht die ganze Mannschaft gegen ihn aufzuhetzen (und dies hätte sie mit Sicherheit auch in unserem Betrieb versucht, die Aussage, dass sie im neuen Betrieb auf die Barrikade gegangen wäre, nehme ich ihr voll ab). Zum Glück hat sich aber mein Partner noch anderen, einzelnen Mitarbeitern anvertraut (diese kennen die ganze Geschichte, wie auch alle Beteiligten). Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich jederzeit mit diesen Personen sprechen könnte. Dieses Bedürfnis habe ich allerdings nicht, denn für mich ist nun wirklich alles auf dem Tisch, was auf dem Tisch zu sein hat.

Seit diesem Gespräch lichtet sich nun langsam der Schleier, welcher mich in den letzten Wochen unentwegt umgeben hat. Im Nachhinein gesehen, hat das Gespräch mit der AF uns beiden sehr viel gebracht. In den letzten Tagen hat sich mein Partner auch viele Gedanken darüber gemacht, weshalb es überhaupt dazu gekommen ist. Eigentlich ist es ganz einfach: ca. 85% seines Lebens hat er im Job verbracht, irgendwann habe ich mich zurückgezogen und habe ihm keine Plattform für Gespräche in der Richtung gegeben. Dann ist sie in sein Leben gekommen. Rückblickend muss ich sagen, dass er sicherlich in einer MLC gesteckt hat (oder immer noch steckt) und auf Grund der Situation Depressionen hatte. Sie hat ihn dort wunderbar abgeholt und er fühlte sich auf einmal verstanden.

Man liest ja oft, dass man doch so etwas erkennen muss oder wenn man den Partner wirklich liebt, so etwas nicht passieren kann/darf. Ich glaube aber, dass wenn man noch nie in der Situation einer Depression oder MLC war, kann man dies mit rationalem Denken definitiv nicht vorstellen. Mein Partner hat es so beschrieben, dass er wie in zwei Welten lebte. Wenn er in der einen Welt war, hat er die andere ausgeblendet und umgekehrt. Da er vor seinem Berufswechsel 13 Jahre lang Polizeibeamter war, beherrschte er dieses Verhaltensmuster in Perfektion und hat es nicht bemerkt. Dies ist ihm nun auch bewusst geworden.

Ja, bei ihm liegt noch so einiges im Argen, aber jetzt ist die Zeit des Erwachens. Es wird sich zeigen, wie er sich entwickelt.

Für mich ist nun aber wichtig, dass ich nun auch den Fokus auch auf mich richte - ich habe mich selber in den letzten Wochen beinahe total ausgeblendet und mich nur auf ihn konzentriert. Auch ich habe meinen Anteil an den Vorkommnissen und auch ich habe noch ein ganzes Stück Arbeit an mir selbst vor mir. Ich möchte diese Chance packen um daran zu wachsen.

Nun ist Frühling, ich halte die Nase in die Luft, sauge die frische Luft ein und vertraue auf das Leben. Bald schon werde ich meine eigenen vier Wände haben - diese Massnahme wird mir sicherlich helfen, den Weg zu mir selbst wieder zu finden. Ich habe viele Pläne und weiss, was ich alles ändern möchte. Dazu werde ich zu einem späteren Zeitpunkt etwas schreiben.

Ich danke euch allen an dieser Stelle von ganzem Herzen für euer Zuhören, Teilhaben, Ermutigen und, und, und - ich weiss nicht ob ich heute so weit wäre, hätte ich den Weg in dieses Forum nicht gefunden

19.04.2018 09:58 • x 2 #119


Kala1980
Aloha ihr Lieben

Mehr als ein ganzer Monat ist seit meinem letzten Beitrag hier vergangen und ich möchte euch erzählen, was ich in den letzten Wochen so alles erlebt habe

Rückblickend waren die ersten Wochen/Monate nach dem Geständnis wirklich schlimm und haben mein ganzes Leben in irgend einer Art und Weise bestimmt - sämtliche Gedanken drehten sich um die ganze Geschichte und zeitweise konnte ich mir kaum vorstellen, dass es irgend einmal wieder besser wird... Aber es wird irgendwann tatsächlich besser
Es gab viele dunkle Momente, wo ich alles hinschmeissen und weglaufen wollte - aber mein Partner hat sich für mich, resp. für uns jedes Mal wieder vollends eingesetzt und kämpft auch nach wie vor wie ein Löwe. Uns ist so viel klar geworden - zum einen, was bei uns falsch lief sowie auch, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Auch wenn ab und an das Misstrauen wieder hochpoppt, so kann ich inzwischen viel besser damit umgehen. Der ganze Schlammassel hat uns beide aus unserem Schlafmodus geholt und uns den längst überfälligen Tritt in den Hintern gegeben - schon nur deshalb macht das alles für mich nun auch irgendwie langsam Sinn. Das Vertrauen aufbauen benötigt Zeit, aber es ist tatsächlich möglich - ich habe einen Wohnungsschlüssel von ihm und kann jederzeit ein- und aus gehen. Ebenfalls habe ich sämtliche Zugangsdaten zu seinen elektronischen Geräten, Zahlungsmitteln und unsere E-Agenden haben wir auch synchronisert Jedoch habe ich keinerlei Bedürfnis, in seinen Angelegenheiten herum zu schnüffeln.

Ich musste mich jedoch auch ganz klar aus diesem Forum distanzieren, da mich die ganzen Geschichten enorm heruntergezogen haben. Ich habe mein Facebookkonto deaktiviert, meinen Internetkonsum auf ein Minimum eingeschränkt und mich voll und ganz auf meinen Auszug aus der gemeinsamen Wohnung konzentriert.

Der Auszug fiel mir am Anfang nicht ganz leicht - loslassen, obwohl ich mich dazu entschlossen habe, uns noch einmal eine Chance zu geben. Vielleicht fiel es mir auch einfach nicht ganz leicht, weil ich mir wohl im Unterbewusstsein einbildete, ihn in einer gemeinsamen Wohnung besser kontrollieren zu können Natürlich absoluter Blödsinn Der ganze Umzug neben meinem 100% Job hat mich sehr gebraucht - aber es ist das Beste, was ich für mich tun konnte. Mein neues zu Hause ist ein absoluter Glücksgriff - ich habe mich noch nie in einer Wohnung so wohl und geborgen gefühlt. Endlich kann ich mich wieder auf mich selber konzentrieren - dies ist mir vorher enorm schwer gefallen und mir ist auch bewusst geworden, wie sehr ich mich von ihm abhängig gemacht habe

Nun planen wir unsere gemeinsame Zeit ganz bewusst und ich habe dennoch genug Zeit für mich selbst. Die Zeit, welche wir gemeinsam verbringen ist wertvoller und inniger, als in all den Jahren zuvor. Wir gehen achtsamer, respektvoller und offener miteinander um. Schritt für Schritt ganz in unserem eigenen Tempo.

Eigentlich würde ich gerne wieder etwas mehr Sport machen, jedoch streikt mein Körper zur Zeit. Die letzten Wochen haben wohl wirklich ihren Tribut gefordert - ich habe ständig irgend welche Entzündungen, Erkältungen, Halsweh, Husten, Zahnweh, etc. - zum guten Glück habe ich nun Urlaub und kann mir die Ruhe gönnen, welche ich so dringend benötige

Manchmal dreht es sich wieder, das Gedankenkarrusell - aber ich bin inzwischen achtsamer mit meinen Gedanken, lenke mein Bewusstsein auf meinen Atem und kann so das Karrussell wieder zum Stehen bringen. So werden die unkontrollierten Gedanken von Tag zu Tag weniger und mein Leben verläuft wieder in ruhigeren Bahnen.

Ich hätte es vor Monaten nicht unterschrieben, aber es scheint, als hat jede Krise ihren Sinn - auch wenn man ihn nicht sofort erkennt.


Sonnige Grüsse

Kala

03.06.2018 13:39 • #120


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