Hallo Gipi, hallo Lone Rider,
ich danke euch sehr für eure Beiträge.
Ihr habt sicherlich recht. Ich habe mir gestern mal die Zeit genommen und ausführlich darüber nachgedacht. Ich denke auch, daß mein Ex vielleicht gar nicht so recht weiß, wohin mit seinen Gefühlen und wie er sie ausdrücken soll. Er wird schon etwas für mich empfunden haben, sonst hätte das alles anders ausgesehen.
Und selbst wenn es nicht die Gefühle gewesen sein sollten, die ich erwartet habe, was soll es denn jetzt noch? Die Beziehung ist beendet, und warum soll ich mich jetzt noch damit belasten, was er mal gefühlt haben könnte und was nicht? Vielleicht mache ich durch meine Grübeleien viel mehr zunichte als er durch seine möglicherweise unbedachte Äußerung.
Ich für meinen Teil denke mir zwar, daß schon etwas dran ist, daß es ihm wohl mehr um die Überbrückung seiner Einsamkeit ging als um mich, aber es sollte mich nicht mehr kümmern. Wie bereits gesagt, ich habe ja während der Beziehung nicht gelitten, mir ging's ja gut.
Aber ich denke nicht, daß wir gemeinsam eine Chance für eine Freundschaft haben. Irgendwie fehlt mir die Basis. Und auch wenn er mich wirklich geliebt hat, so stehen doch noch so viele verletzte Gefühle und soviel gekränkter Stolz zwischen uns, zusätzlich die ganzen unbeantworteten Fragen und unausgesprochenen Dinge. Nein, ich denke, am besten für mich und irgendwie auch für ihn wird es sein, wenn wir beide konsequent getrennte Wege gehen. Dann kann jeder seine Wunden *beep* und irgendwann, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, kann man guten Gewissens auf die Beziehung zurückblicken und sagen, daß es doch eine schöne Zeit war. Ich hoffe, ich krieg's hin. Aber mit eurer Hilfe klappt das sicher
Ich möchte aber auch nochwas zu Trauerweides Beitrag schreiben:
Liebe Trauerweide,
sicherlich bekommt man gerade in diesen Phasen unseres Lebens oft Dinge zu hören, die man eigentlich gar nicht hören möchte, auch von Freunden. Aber ich denke, das muß man aushalten können.
Ich habe vor, während und nach meiner Trennung meine engsten Freunde sehr oft um Rat und ihre Meinung gefragt, wenn ich unsicher war oder einfach nur keinen eigenen Gedanken mehr fassen konnte, weil sich das Kopfkarussel immer weiter gedreht hat. Da ist es ganz selbstverständlich, daß ich auch Meinungen hörte, die mir nicht in den Kram gepaßt haben. Oder wie in diesem Fall Tatsachen, die ich nicht wahrhaben wollte.
Aber dazu ist man doch schließlich befreundet, oder? Ich halte nicht viel von Freundschaften, in denen man sich lediglich Mitleid schenkt und gemeinsam die Ungerechtigkeit des Lebens beweint. Ich halte viel davon, wenn man seine Ansichten austauscht, darüber redet, wie die anderen es vielleicht machen würden, wie die die eigene Situation sehen. Mir liegt immer sehr viel daran, vor einer Entscheidung die Meinung meiner Freunde oder meiner Familie einzuholen, weil ich denke, daß es sinnvoller ist, vor einer Entscheidung alle möglichen Aspekte abzuwägen, als nachher zu sehen, daß man einen Fehler gemacht hat, den man bei genauerer Überlegung hätte vermeiden können.
Klar, auch so ist man nicht vor falschen Entscheidungen gefeit. Und ich möchte damit auch nicht sagen, daß die Meinungen meine Entscheidung letztendlich beeinflussen, denn die treffe ich immer noch selbst. Aber sie geben oft Ansätze, über die es sich nachzudenken lohnt. Denn gerade Freunde sehen Dinge, v.a. an einem selbst, die man selber nicht sieht. Und da kein Mensch unfehlbar ist...
Ich bin meiner Freundin nicht böse, daß sie mir das gesagt hat. Sie tat es sicher nicht, um mich zu verletzten, sondern weil ich Gefahr lief, dieser Beziehung auf eine ungesunde Art und Weise hinterzutrauern, die sie angesichts der betreffenden Aussage meines Ex nicht verdient hat. Ich glaube, ich wäre ihr eher böse gewesen, wenn sie es mir aufgrund falscher Rücksichtnahme verschwiegen hätte.
So, jetzt habe ich lange genug geschrieben.
Macht's gut, seid nicht sauer, wenn ich nicht immer mit euch einer Meinung war.
LG Euer Fussel
14.10.2004 07:01 •
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