Hallo Leute,
Ich hoffe mein Text erschlägt euch nicht, aber ich muss mich unbedingt mitteilen…
Ich bin im September eine Beziehung mit einer Arbeitskollegin eingegangen. Wir hatten zuvor kaum miteinander zu tun. Die Flirtinitiative kam mehr oder weniger von ihr. Ich wusste, dass sie in einer Beziehung war und einen Sohn hatte, doch sie meinte diese Beziehung sei schon lange kaputt und sie wolle sich trennen. So flirteten wir, hatten ein Date, hatten uns geküsst und kamen zusammen. Die Aufmerksamkeit, die sie mir schenkte und das Gefühl von Einzigartigkeit, dass sie mir gab, waren wunderbar. Ich kam auch gut mit ihrem Sohn zurecht. Wir hatten sodann eine schöne Zeit, die dann jäh nach nur 3 Monaten Beziehung im Dezember, kurz vor Weihnachten, endete. Wir hatten uns nie gestritten und es traf mich wie ein Hammerschlag. Noch am Wochenende vor der Trennung haben wir bei ihr und miteinander geschlafen. Gerade eben noch sagte sie mir am Telefon sie würde mich lieben. Wenige Stunden später stellte sie per Whatsapp die ganze Beziehung in Frage, ignorierte mich 3 Tage und teilte mir dann nur noch mit, dass sie sich trennen will, weil ich nicht der richtige für sie sei.
Die Verleumdungsphase hielt knapp 3 Wochen an, in denen wir (in einem Großraumbüro) immer noch nebeneinander saßen und arbeiteten, uns zum Abschied umarmten und gut miteinander auskamen. Von heute auf morgen änderte sich auch das. Sie war plötzlich eiskalt und abweisend. Sie schrieb mir per Mail, dass sie sich mehr Distanz zwischen uns wünsche, weil sie das Gefühl hätte, ich würde mir Hoffnung auf eine Rückkehr machen, die sie nicht schüren will. An diesem Tag traf mich die Trauerphase mit voller Härte und nach ein paar B. mit Kumpels brachen alle Dämme und ich habe den ganzen Abend geheult.
Seit diesem Tag sind 6 Wochen vergangen. Wir sehen uns regelmäßig auf Arbeit, haben ansonsten allenfalls sporadischen Kontakt und ich darf mir mit schöner Regelmäßigkeit ihre beinah täglich wechselnden Whatsapp Profilbilder und Statusnachrichten ansehen. Diese sind vermehrt traurig. Sie ist diesbezüglich sehr Mitteilungsfreudig und lässt die Welt an ihren Gefühlen teilhaben.
Eines Tages stand der Satz „Du fehlst mir“ in ihrem Status und obwohl ich mir fest vorgenommen hatte mich nicht mehr zu melden und eine Kontaktsperre durchzuziehen, habe ich mich hinreißen lassen ihr zu schreiben „du fehlst mir auch“. Ihre Antwort: „du bist damit nicht gemeint. Hör auf dir über uns Gedanken zu machen, es bringt nichts.“ Es trat ein, was ich mir zuvor bereits dachte. Es fiel ihr so leicht mich zu vergessen, weil sie bereits einen anderen Kerl anschmachtet. Ich vermute, dass sie entweder erst jetzt über ihre vorangegangene Beziehung trauert und ich das ausbaden darf oder dass sie tatsächlich schon wieder in jemand neues verliebt ist. Sie scheint mir jedenfalls ein Mensch zu sein, der anstatt Beziehungen zu verarbeiten, sich direkt in etwas Neues stürzt – hat sie ja mit mir auch gemacht…
Nun stecke ich in folgendem Dilemma: Ich zerfleische mich selbst, weil ich denke ich hätte sie nicht so sehr geliebt, wie sie mich und das es allein meine Schuld sei. Andererseits spricht ihr Verhalten dafür, dass diese Beziehung nie eine reelle Chance hatte. Indirekt wurde mir zum Vorwurf gemacht, wir würden nicht genug Zeit miteinander verbringen und zu selten beieinander übernachten. Nur habe ich bereits bei unseren Flirts klipp und klar gesagt, dass ich möglicherweise nicht der Familienmensch bin, den sie sich wünscht. Ich habe noch nie mit einer Partnerin zusammen gewohnt und brauche Zeit für mich allein. Sie hat sich wider besseren Wissens auf mich eingelassen und das macht mich wütend – auf sie und auf mich.
Ich muss an diesem Punkt anmerken, dass ich erst 2 feste (und kurze) Beziehungen hatte und ansonsten Schwierigkeiten habe Frauen kennenzulernen. Ich war zuvor 3,5 Jahre Single. Ich bin also, vor allem im Vergleich zu ihr, recht unerfahren, doch sie wusste all diese Sachen. Ich habe mit offenen Karten gespielt, weil ich genau das, was passiert ist, vermeiden wollte.
Ich bringe es nicht fertig sie im Whatsapp zu blockieren und ich laufe ihr auf Arbeit ständig über den Weg. Ich habe teilweise drastische Stimmungsschwankungen. Gelegentlich fühle ich mich gut und weiß ganz genau, dass die Trennung unvermeidbar war, weil wir zu verschieden sind. Wenig später glorifiziere ich sie und denke, dass sie alles war, was ich mir je erhofft habe. Ich schwanke zwischen Trauer und Wut. Ich wünsche ihr nichts Böses und bin dankbar, dass ich für kurze Zeit der wichtigste Mensch auf der Welt war. Doch ich verachte sie für die Art und Weise, wie sie die Beziehung beendet hat und wie schnell sie mich vergessen hat.
Ich bin für jeden Kommentar und für jeden Tipp, wie ich mich fortan verhalten sollte oder wie ich aus meinem Zwiespalt ausbrechen kann, dankbar. Und ich bedanke mich bei denen, die diesen Text gelesen haben.
Liebe Grüße
21.02.2015 16:15 •
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