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NACH Beziehung zu Narzissten - neue Partnerwahl

M
Amilie,South Wind,schön von Euch zu hören ...insgesamt.Alle wir haben evtl.narz. Albträume,die nicht übertragen werden dürfen.Kognitiv wissen wir das wohl...aber die Angst bleibt,nochmals so besch....en
und benutzt zu werden.

@South-wind,würde gerne von deiner nun jetzigen positiven erfahrung sehr gerne mehr erfahren wollen,wäre es möglich?
@Amilie.konnte nicht schreiben vorhin,wollte ja meine Geschichte mal mitteilen. Jedoch hat mich meine Nichte vorhin angerufen,die nun auch mal wieder unter LK leidet.M. E. auch auf einen Nar. getroffen.

Wieviele davon gibt es? Will mich davor bewahren,viele Männer als solche zu sehen. Das wäre nicht gut.
Ich kenne auch eine sehr extreme weibl.Person,auf die ich auch reingefallen bin.

Würde mich freuen,alle die hier geschrieben haben,weiter zu treffen/von EUCH zu hören.
Dank Amilie für diesen Thread Micky

14.07.2014 22:57 • #16


S
Liebe Amilie,
das hört sich doch schon mal gut an .
Ich glaube, was man aus solchen Geschichten auf jeden Fall ziehen kann, ist auf sich selber zu achten und liebevoller mit sich umzugehen. Das hieß bei mir zum Beispiel nachsichtig mit mir zu sein, wenn der Ex es dann doch wieder geschafft hat, bestimmte Knöpfe zu drücken und einen auf die Palme zu bekommen.

Ich denke gerade wir Frauen sind oft eine Mischung aus dem Wunsch, alles perfekt machen zu wollen und alle Bedürfnisse des anderen schon zu erahnen.

Ich achte heute darauf, dass ich von meinem Gegenüber erwarte, dass er seine Wünsche und Bedürfnisse äußert. Ich selber versuche, das ebenfalls zu tun (war am Anfang gar nicht so einfach ).
Denn niemand kann erwarten, dass man vor einer Glaskugel sitzt und Wunscherfüllerin ist.

Mickey, ich hab jetzt mein altes Passwort rausgekramt, du kannst mir gerne ne PN schreiben oder so fragen. Ich hab auch in der neuen Beziehung nicht nur eitel Sonnenschein, aber ich fühle mich als Mensch wahrgenommen und gesehen. Ich denke, dass ist es auch, wonach wir streben, so angenommen zu werden wie wir sind. Das heißt dann aber auch, auf Partnerschaften zu verzichten, in denen man sich, um für den anderen passend zu sein, verbiegen muss.
Ich glaube jeder, egal ob Mann oder Frau, der zwar möchte, dass es dem Partner gut geht, aber sich selber nicht vergisst und verbiegen lässt, hat einen guten Narz-Schutzschild .

Ich muss sagen, mittlerweile rieche ich diese Art von Menschen Meilen gegen den Wind. Deswegen brauch ich aber keinen Schutzpanzer, denn es gibt ja auch eine Art selbsterfüllende Prophezeiung, d.h. wenn ich allen Menschen mit Misstrauen begegne, lauer ich ja förmlich darauf, in meinem Denken bestätigt zu werden - die Wahrscheinlichkeit, dass das eintrifft ist dann hoch.
Ich habe während der Trennung so viel Hilfe von so tollen Menschen erfahren, das hat mich stärker werden lassen und vor allem hat es mir gezeigt, dass die Welt nicht nur voller böser narzisstischer Menschen ist, sondern es ebenso herzliche und liebevolle Menschen gibt. Denen möchte ich so unbeschwert wie möglich begegnen, das geht nur wenn ich darauf vertraue, dass wenn wieder mal jemand wirklich fieses darunter ist, ich stark genug bin das zu erkennen, ich es mir wert bin, schnell genug zu gehen und ich erkennen kann, dass das nicht die Mehrheit der Menschen darstellt...

14.07.2014 23:16 • x 1 #17


A


NACH Beziehung zu Narzissten - neue Partnerwahl

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M
Mensch Southwind,so tolle Worte,klare Sätze,Riesenerfahrung..bin froh,dass du dich angemeldet hast.
Alle sind hier richtig.
Schreibe dir morgen eine Pn,bin noch ein bischen aufgewühlt durch den Anruf meiner Nichte,die nun auch
wieder Kummer hat-ähnlich wie ich. Verdammt noch mal..ein gutes Weiter-Sein noch nicht in Sicht.

Denke,dass Du nicht den Jackpot getroffen hast..aber wirkst sehr entspannt-und achtest auf DICH.
Das ist mehr als gut. Ich denke,dass alle hier sehr liebevolle Menschen sind-mit extrem negativen Erfahrungen,die unser Herz belasten.

Mit EUCH zu schreiben-hilft. DANKE an alle

14.07.2014 23:42 • #18


S
Also ich kann nur sagen, für mich ist es der Jackpot .
Fühlt sich alles gut und richtig an. Wunder dich nicht, wenns dauert mit der Antwort, ich hab morgen einen langen Tag. Gute Nacht an alle

15.07.2014 00:03 • #19


M
Das ist prima für Dich meine Liebe. Kam nur auf diesen Gedanken,da du geschrieben hattest...
nicht alles ist Sonnenschein.

Gute Nacht

15.07.2014 00:06 • #20


W
Hi Amilie!

Ich habe mir Deinen Thread durchgelesen und möchte Dir einiges sagen, was mir dazu einfällt.

Du schreibst, daß Du die Trennung von Deinem Ex (dem Narzissten) nun großteils überwunden hast.
Offenbar hast Du dann für den Mann, mit dem Du Dich vor einiger Zeit getroffen hast, sehr schnell, wie Du schreibst schlagartig, Gefühle entwickelt.
Das ist immer hoch riskant, insbesondere natürlich dann, wenn man selber ein Trauma in sich trägt.
Bevor man eine neue Beziehung in Erwägung zieht, sollte man die letzte ganz (und nicht nur großteils) überwunden haben und wirklich wieder ganz bei sich angekommen sein. (Bei Dir kommt hinzu, daß man zunächst - mit therapeutischer Hilfe - grundsätzlich das eigene Trauma überwunden haben sollte, weil man sonst unbewußt immer wieder Partner wählt bzw. anzieht, die das Trauma wieder aktuell werden lassen, es ist gleichsam eine Inszenierung des eigenen Unbewußten - mit dem Zweck, das Trauma durch Bewußtmachung zu überwinden (oft steckt zusätzlich die Hoffnung dahinter, es möge diesmal anders ausgehen).)
Geht man vorschnell wieder eine Bekanntschaft ein, die Gefühle hervorruft, so gerät man sehr leicht in eine Opferrolle, auch wenn zunächst das verletzte Selbstbewußtsein gestärkt wird. Die Motive sind dann nämlich - bei beiden - keine eigentlich partnerschaftlichen, auf Liebe beruhenden, sondern es geht vorwiegend um Trost und Trösten, um das Aufpolieren des Selbstbewußtseins, um die Flucht aus dem Alleinsein (bei Männern in der Trösterrolle zumeist schlicht um S. und/oder Wichtigmacherei) usw. Und eine Beziehung, die nicht auf der Liebe zwischen einem stabilen Ich und einem stabilen Du beruht, sondern auf irgendwelchen Bedürftigkeiten und Defiziten, ist von vornherein zumindest sehr fragwürdig und jedenfalls ebenfalls defizitär, instabil, nicht wirklich glücklich machend.

Es ist zwar verständlich, daß man dazu neigt, in einer schwierigen, leidvollen, gekränkten, einsamen Situation nach jedem Rettungsring zu greifen - aber ein Rettungsring ist eben noch kein Schiff, auf dem man durchs Leben segeln könnte.
Es wäre daher gut, wenn Du zunächst einmal diese letzte Beziehung wirklich vollständig überwindest, Dich mit Deinem Trauma und seinen Auswirkungen auseinandersetzt, es so gut als möglich verarbeitest und erst dann wieder offen bist für eine neue Beziehung.
Denn nur das kann Dich auch tatsächlich davor bewahren, immer wieder auf den gleichen Typus Mann gefühlsmäßig anzusprechen (dieser Typus interessiert Dich dann einfach nicht mehr).
Wenn Du es so machst, wie Du es Dir vorgenommen hast und wie Dir auch geraten wurde, nämlich mit geschärftem Blick Männer bzw. potentielle Partner zu betrachten, dann zäumst Du das Pferd von hinten auf. Denn gewisse egoistische Züge oder sonstige Auffälligkeiten, die auch bei Narzissmus als Leitsymptome auftreten, finden sich bei jedem Menschen, oft einfach stimmungsabhängig. Und wenn ich mir nun vorstelle, Du lernst, geschärften Blicks, einen Mann kennen und der sagt vielleicht einmal ein Treffen ab, weil er meinetwegen tatsächlich krank ist, und Du deutest dies dann als Anzeichen für Narzissmus ... dann wird kein Mann mehr eine Chance haben (und zugleich Du nicht auf eine Beziehung).
Außerdem möchte ich Dir zu bedenken geben, daß sich Narzissten oft sehr gut zu tarnen verstehen, und man muß schon über eine ausgesprochen feinfühlige Interpretationsfähigkeit verfügen, um sie zu durchschauen, bevor man wieder in der Falle der eigenen Gefühle sitzt.

Das Allerbeste wäre also, daß Du selber zunächst Deine eigene Persönlichkeit veränderst, entwickelst, so daß Du alles Narzisstische und Narzissmusnahe erst gar nicht anziehend findest.
Wenn Du z. B. schreibst, dieser andere Mann hat Dir gleich in den ersten Minuten von seinen Kindheitstraumata erzählt, dann hätten sofort die Alarmglocken laut schrillen müssen und dies nicht in Dir, wie ich annehme, Gefühle und Eindrücke von Anteilnahme, besonderer Offenheit, Vertrautheit, Hilfsbedürftigkeit usw. hervorrufen dürfen. Denn ein solches Verhalten ist keine Offenheit, sondern eine unnatürliche Distanzlosigkeit, die nichts Gutes verheißt.
Wobei das allerdings durchaus nichts mit Narzissmus zu tun haben muß (obwohl diese eigenartige Distanzlosigkeit auch oft bei Narzissmus vorkommt, unter vielem anderen), sondern es kann auch mit einer Nähe-Distanz-Problematik zu tun haben oder auch mit einem Mangel an Selbstliebe usw. Auch das andere, was Du in weiterer Folge erlebt hast, kann mit diesen anderen Problemen zu tun haben - also der plötzliche Rückzug, die Mauer, die Kälte, die Distanzierung. Wenn sich etwa jemand selbst nicht liebenswert, nicht der Liebe wert findet, dann kann er auch keine Liebe annehmen und distanziert sich, weil er sich, liebt ihn jemand, zumindest unbewußt verschaukelt und belogen vorkommt.
Gegen Narzissmus spricht hier übrigens auch, daß sich Narzissten erst einmal sozusagen festsaugen, sich des anderen relativ sicher sein müssen, bevor sie ihre andere Wesensseite (so richtig) hervorkehren.

Ich weiß nun ja nicht, wobei es sich bei Deinem Kindheitstrauma gehandelt hat, aber ich nehme an, es ging um einen Verlust, und gerade das (aber natürlich auch anderes) kann anfällig machen für Persönlichkeitstypen, die ihren Selbstwert durch Überkompensation gleichsam künstlich erzeugen. Sie haben ja kein ausgebildetes (emotionales) Selbst, sondern ein solches, das dem eines zwei- oder dreijährigen Kindes entspricht. Und wenn nun jemand ein kindliches Trauma, etwa durch einen dramatischen Verlust, erlitten und es nicht überwunden hat, dann kann es eben zu einer Resonanz mit jemanden kommen, der seine (emotionale) Selbst-Losigkeit überkompensiert. (Auf der einen Seite der Verlust eines stabilisierenden Selbst, also etwa eines Elternteils, auf der anderen Seite ein durch Überkompensation gespieltes Selbst, das anziehend wirkt, aber eben gar nicht vorhanden ist bzw. gleichsam lediglich in einem Embryonalstadium.)

Aber wie auch immer. Worum es also, wie mir scheint, vorrangig ginge, ist, daß Du selber Deine Persönlichkeit etwas änderst und Deinen Altruismus aus dem Wesenszentrum vielleicht nach etwas weiter außerhalb verlagerst (ohne ihn ganz aufzugeben), so daß auch Du in einer Beziehung Deine Interessen und Bedürfnisse wahren und auch zum Ausdruck bringen kannst.

Ja, was ich noch sagen wollte (aber ich glaube, das ist Dir ohnehin bewußt): Dich mit Psychopharmaka vollzustopfen ist keine Lösung und sollte Dir wirklich nur als ganz kurzfristiges Hilfmittel dienen. Es gibt auch viele andere Methoden, die Dich wieder zur Ruhe kommen lassen.

Liebe Grüße und alles Gute!

15.07.2014 02:03 • x 5 #21


elfie63
Diese Distanzlosigkeit ist die Unfähigkeit, die Grenzen anderer Menschen zu respektieren - und genau darum geht es m E.
Ich war ja auch ( bin vielleicht mit einem Fuß noch ) mit einem N zusammen - und meine Grenzen ( aber auch die anderer Menschen ) waren für ihn auch dann noch Luft, wenn man sie ihm wirklich deutlich gesagt/gezeigt hat.

Was mich in dieser Beziehung hauptsächlich begleitet hat, war: Ignorieren.
Er hat meine Bedürfnisse , Wünsche komplett ignoriert, selbst dann, wenn ER danach gefragt hat !

Im Gegensatz zu anderen N was ich hier so lese, hat er aber auch über seine Kindheit nicht allzuviel gesagt, wie ja schon geschrieben wurde: große Reden schwingen und sofort über Traumata erzählen macht keinen N - es geht auch ohne

Die fehlende Empathie war es letztlich, die mich auf die Spur gebracht hat - unfähig, sich in andere hineinzuversetzen, unfähig zu Mitgefühl ...

Aber ich versuche erst gar nicht mehr, irgendetwas zu 'erkennen' sprich irgendeine Diagnose zu stellen.
Wenn ich mich mit jemandem unwohl fühle lasse ich es.

15.07.2014 05:07 • x 1 #22


M
Hey Elfie,ich stecke mit keinem Fuß mehr in dieser Beziehung-mit SOJEMANDEM-aber mein Herz noch vollkommen.
Ich weiß nicht,ob ich je frei sein werde-zweifele daran.
Diagnose hin und her:ob Narzisst,Borderliner oder oder..ich weiß nur,dass ich 4 Jahre mit einem ver-rückten
Menschen verbracht habe,der mich nach gewisser Zeit niedermachen wollte.

Ich lag am Erdboden..und er trat verbal weiterhin zu.Er hat mich ausgesaugt,provoziert,mich gedemütigt....
Warum? Ich kenne einige Gründe,er war mal ein Heimkind..und ist mit 56 Jahren der kleine Junge..einsame
Mensch geworden-und ist noch immer. Zig Fremdgeherei vor mir.
Hat neues Opfer gefunden,somit bin ich diese Höllenqualen nun los..aber er hat mein Herz und Vertrauen zer
stört.

Wünsche Dir persönlich alles Gute

15.07.2014 18:26 • x 1 #23


Amilie
]@ whynot 60: und @ all: [/b][
@ why not:
Hi und Danke, dass Du Dir so viel Mühe gemacht hast mit Deiner sehr langen, sehr aussagekräftigen und hilfreichen Antwort !

[quote=whynot60]Hi Amilie!

Wenn Du z. B. schreibst, dieser andere Mann hat Dir gleich in den ersten Minuten von seinen Kindheitstraumata erzählt, dann hätten sofort die Alarmglocken laut schrillen müssen und dies nicht in Dir, wie ich annehme, Gefühle und Eindrücke von Anteilnahme, besonderer Offenheit, Vertrautheit, Hilfsbedürftigkeit usw. hervorrufen dürfen. Denn ein solches Verhalten ist keine Offenheit, sondern eine unnatürliche Distanzlosigkeit, die nichts Gutes verheißt.

-- Richtig, und gut nochmal zu lesen, dass da meine Alarmglocken nicht geläutet haben, obwohl sie es hätten tun müssen.
Das wird mein Blick für weitere Begegnungen in meinem Leben schärfen.

Was Du bildhaft so schön beschrieben hast bez. Rettungsring und Schiff: An sich bin ich schon ein ziemlich großes Schiff - ich habe ein sehr hartes Leben hinter mir, und habe ALLEINE schon so viel geschafft. Als Ärzte und Therapeuten meine Geschichte hörten, fragten sie sich wirklich, wie ich das geschafft habe.
Ganz offenbar ist es aber so, dass mein Schiff doch noch Andockstellen hat, sonst hätte ja die Schifssirene geläutet in dem o.g. Beispiel.
Gut zu wissen also, dass ich noch Loch-Stellen habe, wo es schnell mal zu Land unter kommen kann.

Therapie habe ich schon viel gemacht, und auch, wenn jetzt noch eine neue ansteht, kann ich dort wohl noch etwas Klarheit über mich bekommen, aber: Ist es überhaupt möglich, dass man sich so RICHTIG grundlegend erändern kann ? Und oder eine Bezihung zu einem N. wirklich komplett ablegen kann ? Hinterlassen so richtig dolle Traumata nicht Spuren, die nie so wirklich weggehen, sondern man in den Fällen, wo sich die alten Traumata wieder melden (so wie also zB bei mir bei der kurzen Begegnung mit dem Aufmerksamkeits-Junkie), nur versuchen kann, bestmöglich damit umzugehen ?

Bezüglich Letzterem: Da habt Ihr alle, liebe Schreiber hier, mir nochmal eine gute Hilfe / Auffrischung gegeben, Danke nochmals !

Nochmal zurück zu den Loch-Stellen am Schiff des Lebens:
Die Übergänge sind doch aber fließend, oder nicht ?
Ist nicht jeder irgendwie etwas bedürftig ?
Ich frage mich, gibt es echt Menschen auf dieser Welt, sie 100 % mit sich so im Reinen sind, dass sie keinen Partnerwunsch haben bez. Anlehnen / Austausch / Liebe etc. ?

Vllt. bin ich ja durch meine harte Lebensgeschichte so gekennzeichnet, dass ich nicht mehr den objektiven Durchblick habe ?

Und ja, im Nachhinein, nachdem ich es habe sacken lassen, sehe ich, was diese letzte kurze Begegnung mit diesem Typen für ein Ungleichgewicht war: Ich stand da mit meinen Gefühlen, und er wollte Aufmerksamkeit (passt auch zu seiner Aussage bez. seines Jobs: Er macht das nur, wenn alle ihm seine ganze Aufmerksamkeit schenken. Das wäre aber rein tatsächlich gar nicht nötig. Er könnte seinen Job eben so gut machen, wenn keiner zuhört / ihn bewundert). Und sein Aufmerksamkeitsverlangen hatte aber NICHTS mit meiner Person zu tun, sondern er wollte es FÜR SICH.

Schmerzhafte, aber lehrreiche Lektion.

16.07.2014 20:44 • #24


W
Hallo Amilie!

Ich möchte noch etwas dazu sagen, weil Du fragst, ob man schwere Traumata überhaupt überwinden kann.
Ich glaube, sie zunächst einmal, so gut es geht, aufzuarbeiten zu versuchen ist sehr wichtig. Aber man sollte nicht in einen Endlos-Prozeß hineingeraten, bei dem man sonst nichts mehr macht als aufzuarbeiten.
Sondern irgendwann sollte man sich auf das besinnen, was man ist (ob mit oder ohne Traumata), und sehen, was sich daraus am besten machen läßt, um es so salopp zu sagen.
Künstler etwa sind und waren fast durchwegs irgendwie leidend (entweder aufgrund ihres Schicksals oder aufgrund ihrer besonderen Sensibilität oder wegen beidem), aber der Unterschied ist, daß sie auch aus den dunklen und düsteren Seelenwolken heraus etwas erschaffen, ja daß gerade diese zu ihrem Antrieb und ebenso zu einer Quelle der Inspiration werden.
Und das kann im Grunde jeder: also auch aus negativen Erfahrungen etwas machen, aus sich heraus, wie man eben ist, etwas gestalten. Es geht letztlich nicht darum, ob man ein Trauma völlig überwinden kann, sondern darum, was man daraus macht. Man darf sich nur nicht passiv davon steuern lassen, sondern muß aktiv damit umgehen.

Und was das Thema Beziehung betrifft: Hier ist es zunächst einmal ganz wichtig, daß man nicht krampfhaft und verzweifelt nach einem Partner, nach einem Rettungsring sucht, denn dann greift man oft einfach nach dem ersten, der einem unterkommt - und das ist zumeist ein Fehlgriff ...
Das andere, was man unbedingt verstehe sollte, ist, daß ein Partner (oder auch nur die Illusion, die man sich von ihm macht) immer etwas wie ein Spiegelbild oder vielmehr wie ein Negativbild (fototechnisch gemeint, nicht im Sinne von negativ) von einem selber ist, nicht in allen Einzelheiten natürlich, aber in den wesentlichen Zügen. Daher kann man auch aus negativen Beziehungserfahrungen immer etwas über sich selber lernen, wenn man die Symbolik versteht.
Wenn Du also immer wieder solche emotionalen Kleinkindmänner anziehst, dann solltest Du Dich fragen, weshalb das so ist (und nicht, weshalb sie so sind). Etwa weil das in Dir unbewußt müttleriche oder helfende Instinkte auslöst, weil Du sie gleichsam erlösen, retten willst, weil Du ein Zuviel an dem hast, von dem sie zu wenig haben (also etwa Gefühl, Verständnis, Einfühlungsvermögen usw.) und ein Zuwenig an dem, von dem sie zu viel haben (Egoismus, Kälte, Gleichgültigkeit, Selbstbewußtsein (wenn auch nur gespielt) usw.), weil Du ihr Gehabe und ihre Selbstdarstellung in irgendeiner Weise beeindruckend findest und sie für weiß Gott was hältst?
Welche Antworten Du konkret auch findest, aber dort mußt Du dann ansetzen. Eine realistische Wahrnehmung ist immer eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür, den passenden Partner zu finden, weil Du Dich sonst immer wieder im Spiegelkabinett eigener Projektionen verirrst.

Und noch etwas zum Schiffsvergleich: Weißt Du, wie und woher der Wind weht, kann man nicht bestimmen, sehr wohl aber, in welche Richtung man das Segel wendet, und darauf kommt es ja auch an. Nicht der Wind bestimmt darüber, wohin die Fahrt geht, sondern das Segel ...

Liebe Grüße

18.07.2014 01:35 • x 3 #25


sahara
Zitat von whynot60:
Und noch etwas zum Schiffsvergleich: Weißt Du, wie und woher der Wind weht, kann man nicht bestimmen, sehr wohl aber, in welche Richtung man das Segel wendet, und darauf kommt es ja auch an. Nicht der Wind bestimmt darüber, wohin die Fahrt geht, sondern das Segel ...


Danke whynot
für diese für mich gerade sehr wichtige Metapher!

Auch von deiner positiven, lebensnahen Denkweise und deinen Ansichten bezüglich den Erfahrungen des Menschseins bzw. -werdens bin ich tief beeindruckt. Ich danke dir ganz herzlich.

19.07.2014 21:40 • #26


W
Bitte, Sahara - es freut mich, wenn Du auch für Dich und Deine gegenwärtige Situation etwas Hilfreiches gefunden hast!

20.07.2014 00:56 • #27


M
Also mich würde es sofort stutzig machen, wenn mir jemand in den ersten Minuten von seinen Kindheitstraumata erzählt. Warum tut jemand so etwas? Selbstdarstellung...oder das Trauma ist immernoch so präsent, dass es das ganze Leben bestimmt? Oder derjenige hat ein gestörtes Verhältnis zu Nähe/Intimität-Distanz/Abgrenzung? Jedenfalls sollten da Deine Alarmglocken klingeln. Es mag seltene Fälle geben, wo einem ein Mensch sofort vertraut ist. Aber selbst da muss man nicht sofort die intimsten Dinge erzählen. Ansonsten kann man davon ausgehen, dass der Mensch das bei Jedem macht und im
Grunde total oberflächlich ist, weil
er nicht zwischen echter Vertrautheit und Fremdheit unterscheiden kann. Ich würde sagen, es gibt keinen Garant, nicht an einen Psycho geraten zu sein, dafür aber sichere Zeichen, dass es sich sehr wohl um einen handelt: 1. ZU schnelles Herstellen von Vertrautheit/Intimität, unangemessenes Ausplaudern privatester Dinge 2. Selbstdarstellung, entweder als Übersensibelchen oder als Opfer oder aber als ganz, ganz toller Hecht 3. Kein echtes Interesse am Gegenüber sondern das Gegenüber wird nur als Bühne für die eigene Selbstdarstellung missbraucht , der Typ geht nicht wirklich auf sein Gegenüber ein 4. Widersprüchlichkeiten beim Erzählten tauchen auf 5. Keine klaren Antworten auf grundlegende Fragen (hat was zu verbergen) 6. Schlechtes Sprechen über Expartnerinnen (der Typ war IMMER das Opfer von bösen Frauen = verdächtig!) 7. Distanzlosigkeit 8. Der Typ tut von Anfang an so, als sei das zwischen euch magisch, was GANZ GANZ Besonderes und überschüttet Dich mit Komplimenten, Schmeicheleien und Zuneigung! Vorsicht: Das ist Manipulation. Fakt ist, dass er Dich kaum kennt und Dich aber von diesem Gefühl des Besonderen abhängig macht. Selbst WENN es etwas ganz Besonderes wäre muss man das nicht sofort so raushängen lassen, sondern hält sich aus Respekt etwas zurück und lässt Luft und Zeit.....Meine Liste liesse sich sicher ergänzen, aber das sind jetzt die Alarmsignale, die mir spontan einfallen. Sei vorsichtig und pass auf Dich auf und versuche, es lieber langsam angehen zu lassen beim nächsten Mal. Eine neue Bekanntschaft ist erstmal ein Fremder, wie jeder andere Mensch, den Du auf der Strasse gehen siehst. Natürlich sollte man allen Menschen grundsätzlich mit einer gewissen Offenheit und auch mit Liebe/Wohlwollen begegnen. Dennoch sind sie erstmal Fremde, die zwar eine Chance auf Dein Vertrauen haben sollten, es sich aber dennoch verdienen müssen.

20.07.2014 01:46 • x 1 #28


W
Hallo Marie!

Gut geschrieben! Obwohl Du in allem vollkommen recht hast, möchte ich auf einen Punkt besonders hinweisen, nämlich: er/sie war IMMER das Opfer. Wenn einem das jemand offenbart, dann kann man sich sicher sein, daß man ihn/sie im Fall einer Beziehung auch wieder zum Opfer machen wird, so sehr lieben und rücksichtsvoll sein kann man gar nicht. Man wird sich unvermeidlich nahtlos in die Reihe der Täter, der Bösen einreihen.
Also wenn einem das, vorgetragen mit einer gehörigen Portion Selbstmitleid, zu Ohren kommt, dann sollte man eine Beziehung nicht einmal in Erwägung ziehen - man kann nur verlieren, im schlimmsten Fall sogar sich selber.

LG

20.07.2014 16:19 • #29


M
Das hier vor mir wirkt überkritisch die sprechende Paranoia gebend

Die narzisstische Abgestumpftheit übernehmend, überhaupt nicht locker und fern von Entwicklungsfähigkeit.

Vom Narzissten lernen bedeutet in seinem Menschsein verlieren, Vertrauen und Offenheit nicht zu schätzen. Irgendwie die grandiose Perfektion immer noch suchend und dafür nachhaltige Geborgenheit umgehen.

Mir gefällt das hier nicht, einzelne Fragmente zu betrachten reicht nicht.

Und eh egal

20.07.2014 17:52 • x 1 #30


A


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