Als ich Dich kennen gelernt habe, konnte ich ja mein Glück kaum fassen. Ich habs Dir ja noch nie erzählt, aber in den ersten Tagen hab ich mich oft gefragt, was Du eigentlich von mir willst. Bis Du Dich dann immer wieder gemeldet hast und mir langsam klar wurde, dass das wirklich was erstes werden soll. Eine Frau die so umwerfend aussieht, einen Super Job hat und voll im Leben steht verknallt sich in einen Typ der einfach nicht erwachsen werden will...Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ständig hab ich mir neue kleinigkeiten einfallen lassen um Dir zu zeigen dass ich das, was mir am Weltlichen fehlt durch andere Dinge ersetzen kann. Es sah alles nach einem Märchen mit Happy End aus.
Nach etwa sechs Monaten stellte sich doch aber plötzlich raus, dass die Sache doch einen Haken hat. Kannst Du Dich an unseren ersten Urlaub erinnern, als Du auf einmal Weinen musstest obwohl es gar keinen Grund gab, als Du plötzlich wegen einer kleinen Auseinandersetzung handgreiflich wurdest, als Du tagelang verschwunden bist und nirgens zu erreichen warst?!
Als Du endlich mit der Sprache rausgerückt bist, und mir erzählt hast, dass Du wegen einer Beziehungsstörung seit Jahren zum Psychiater gehst, bin ich nicht abgehauen! Ich bin mit hingekommen und hab irgendwelche dummen Rollenspiele mitgemacht. Als ich Deine Liste mit deinen Eroberungen gefunden hab und mein Name an 43. Stelle stand, bin ich nicht abgehauen! Ich hab mich von Dir überzeugen lassen, dass Du endlich das gefunden hast was Du gesucht hast. Als Du trotz der schönen Zeiten zwischen durch und der ganzen Mühe immer wieder verschwunden bist und Dich Tagelang nicht gemeldet hast, als Deine Handgreiflichkeiten immer schlimmer wurden und Du Dich neuerdings nach jedem Streit im Internet mit anderen Männern über dies und jenes unterhällst, bin immer noch bei Dir geblieben, weil Du mir jedes mal versprochen hast, dass es das letzte mal war. Du wolltest immer dieses blöde Buch über Verlustangst haben und als ich es gekauft hab, hast Du es nie gelesen. Ich aber statt dessen und Dir kleine Zettel an die wichtigsten Stellen geheftet. UND NICHT MAL DAS HAST DU GELESEN.
Dann war endlich Licht am Ende des Tunnels, der positive Schwangerschaftstest und Deine plötzliche Wesensveränderung hat uns echte Hoffnung gegeben. Ich war so froh dass nun alles so läuft wie wir und das immer ausgemalt haben. Unser kleiner Schatz kam zur Welt und auch wenn ich Dich als Frau irgendwann sicher verlassen hätte, unsere kleine Familie würde ich nie im Stich lassen da war ich mir sicher.
Das ist jetzt eineinhalb Jahre her. Es gab wunderschöne Zeiten zwischen durch und natürlich auch wieder die anderen. Und als ich vor zwei Wochen entdeckt hab, dass Du Dich jetzt mit dem Mann treffen willst mit dem Du offensichtlich schon länger Kontakt hast und Dich darauf angesprochen habe, DA HAST DU MICH DAFÜR VERANTWORTLICH GEMACHT. Allen ernstes, wir hatten mehr S. als andere Paare nach vier Jahren daran lags sicher nicht. Du wolltest, dass ich das finde sonst hättest Du Deine Spuren besser verwischt, Du wolltest mich verletzen und dafür war Dir wieder jedes mittel recht, wie früher!
Ich sitze jetzt allein hier und meine Familie bekommt jemand anderes, jemand der noch keinen Tropfen schweiß, noch keine Träne dafür vergossen hat bekommt alles geschenkt wofür ich so hart geackert hab und mit alles gefallen lies von Dir.
ABER GLAUB NICHT, DASS DU MICH LEIDEN SIEHST! DIE LANGEN NÄCHTE IN DIESER WOHNUNG DIE ICH JETZT MEIN ZU HAUSE NENNEN MUSS SIND DAFÜR GENAU RICHTIG. Ich werde morgen wie jeden Tag das Beste abholen was unsere Beziehung hervor gebracht hat, mir einen schönen Tag mit Ihr machen und wenn ich Sie abends wieder abgebe, wirst Du keinen Schmerz in mir sehen. Du hast es nicht mehr verdient von mir geliebt zu werden und ich werde in meinem Körper keine Gefühle für Dich mehr zulassen. Und wag es nicht mich um Verzeihung zu bitten nur weil Du weißt dass ich Dich sofort zurücknehmen würde. Nur Du hast meine Familie zerstört, weil Du Dir nicht helfen lassen wolltest. Nun ist unser Märchen also zu ende, das hier wirst Du niemals lesen und nie von mir erfahren was Du mir damit angetan hast. Mögen die Nächte noch so schmerzhaft sein, ich versuchs auszuhalten.
24.10.2012 21:37 •
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