Nach Affäre so traurig

Zitat von Trust_him:

Sehr viel Lebenszeit! War sie denn rückblickend vergeudet? Bereust du, ihr diese Chancen gegeben zu haben? Oder sagst du im Nachhinein, dass du sie hättest sofort verlassen sollen?

Zum Teil sicher wurde für mich viel Zeit verschenkt. Andeseits hatte ich die Möglichkeit, die Kinder richtig als Familie groß werden zu sehen, zu erleben.

Zum damaligen Zeitpunkt war es für mich richtig nicht zu gehen. Für sie war es sicher auch so. Der Mensch wird aber nicht automatisch glücklich, wenn so eine Krise vorbei ist. Sie ist wohl der Meinung, wenn mein Mann da durch ist sind wir wieder glücklich. Ich war dann durch, sie aber nicht glücklich. Woher auch. Änderungen gab es von mir schon viele, sie blieb leider bei ihren Ansichten. Sie hat für sich nie die Gründe erforschen wollen warum die Affäre passiert war. Wenn ich mich nur anders verhalten hätte, wäre es nicht passiert. Wie anders kann sie nicht sagen, eben anders. Was willst du da machen?

Stand heute, wäre es besser gewesen sofort alles zu beenden.

Zitat von Trust_him:

Woran machst du das fest? Habt ihr nicht mehr darüber geredet? Hat sich nichts in eurer Beziehung geändert? Hat es ihr denn ehrlich leid getan, was sie getan hat?

Sie hatte die damalige Affäre gebeichtet. Viele Fragen beantwortet und viel ausgehalten. Aber wirklich nie mal nach den Gründen gesucht. Gründe kannte sie viele, die hatten aber alle mehr mit mir zu tun. Sie nicht mehr gesehen, wenig Aufmerksamkeit, all das. Daran haben wir auch gearbeitet. Aber was in ihr das unbedingt wollte, warum sie dem wochenlangen werben des potentiellen Affärenmenschen dann doch nachgegeben hat, dass wurde bei ihr nie zum Thema. Bei der Affäre die dann nach Jahren zur Trennung führte, war es das gleiche Muster. Über ein Jahr hat sich dieser Affärenmann dann bemüht.

Was sollte ich da nur anders machen? Nie hat sie sich in dieser Zeit mal beschwert oder versucht zu reden.

Zitat von Marathonmann:

Du, diese Chance habt ihr tatsächlich! Warum auch nicht. Auch ich kenne diese Situation. Vor zehn Jahren betrogen worden, sie hat es gebeichtet. Neustart, Paartherapie, dann hatte sie wieder die Affäre. Trotzdem nicht getrennt, wieder Neustart. Zwei miese Jahre für mich, dann war ich darüber hinweg. Vertrauen ...

Dein Beitrag hat mich dazu bewegt doch nochmal hier was zu schreiben. Was mich an der Geschichte von Sally stört, ist, dass Sie nicht selbst - aus schlechtem Gewissen, Liebe, Gefühlen oder Sonstigem - die Affäre gebeichtet hat. Und dass Sie während der Affärenzeit es geschafft hat ihre Gefühlswelt gegenüber der Familie zu verheimlichen und dabei sicherlich auch die ein oder andere Notlüge genutzt werden musste.

Dass sie nicht selbst gebeichtet hat, sondern erst jetzt nach dem Auffliegen der Affäre sich dem stellt, zeigt für mich nur wenig Einsicht bezüglich dem Fehlverhalten gegenüber ihrer Familie. Das ist für mich keine echte Reue, sondern eine (sehr menschliche und natürliche) Abwehrhaltung und Schutzreaktion.

Ich glaube bei Sally spielen aktuell viel Scham, Verlustängste und Selbstzweifel eine Rolle - und um das auszuhalten, im echten Leben weiterzumachen, für die Kinder da sein zu können, (vielleicht noch zur Arbeit gehen zu müssen?), ist sicherlich ein riesiger Kraftakt. Ich glaube in der Situation ist man nicht bereit für eine Therapie oder für eine Auseinandersetzung mit sich selbst.

Wer weiß welche Türen da geöffnet werden, die man nie bereit war aufzumachen? Oder welche Themen plötzlich hochkommen, die man verdrängt oder begraben hat? Kindheitstrauma, tiefe Wunden, Selbstwertverletzungen vom Partner, unerfüllte Wünsche, mobbing, ?!

Und ja, ich sehe parallel zu meiner Exfrau. Es war bei uns ziemlich ähnlich. Mittlerweile weiß ich was hinter ihrem Verhalten steckt. Ich weiß, dass sie nie eine Therapie machen wird - aus oben besagten Gründen. Ihr Unterbewusstsein weiß, dass, wenn sie die Ursachen für ihr Affären- und Fremdgehtendenzen einmal angeht, wird sie mit längst verdrängten und nie verarbeiteten Traumas konfrontiert - und ein Zusammenbruch wäre vorprogrammiert.

Liebe Sally, ich hoffe, dass es bei dir nicht so ist und dass es tatsächlich nur das Interesse an tollem 6 und ein hohes Maß an Risikobereitschaft ist. Trotzdem glaube ich, dass dein aktueller Ehemann nicht (mehr) der (für deine heutigen Bedürfnisse) richtige Partner für dich ist und du nicht die richtige Partnerin für deinen Mann.

Zitat von Sally1:

Ja der Sechs ist nicht der Hammer

War das schon immer so ?

Zitat von Hansl:

Die richtigen verstehen, werden genau ihm zuhören.

Des is schon lang ums Eck

Zitat von Sally1:

Er sagte das wir uns sicher wieder treffen werden aber das Zeit braucht.

Nein, Ihr solltet euch nie mehr treffen!
Ganz schlechte Idee und zwar für alle Beteiligten.

Zitat von Sally1:

Wir kamen und immer näher bis halt eine Affäre draus wurde.

Nein, es war eine Entscheidung von euch. Die Frage ist: warum habt ihr euch dafür entschieden?

Zitat von Sally1:

ber die Gefühle machen mich wahnsinnig. Ich weine viel und habe kenie Lust mehr irgendwas zu machen. Es ist so schlimm.

Es ist -wie bei Teenagern- einfach Liebeskummer. Der geht vorbei….natürlich nicht, wenn man mit der Affäre immer wieder Kontakt hat.

Zitat von Sally1:

Meinem Mann habe ich es gebeichtet und er war natürlich sehr verletzt aber er hat mir inzwischen verziehen.

Hui, das ging aber schnell. Wie haben Du und Dein Mann es aufgearbeitet?

Zitat von Sally1:

seid wir zusammen sind. Seid 1998

Ihr seid jetzt 26 Jahren zusammen und nach einem viertel Jahrhundert, fällt dir auf, dass dir der S. mit ihm so öde erscheint, dass dies der Grund ist mit seinem besten Freund eine einjährige Affäre zu beginnen.

Warum ging es denn die ersten 25 Jahre gut? Oder hast diese Zeit lang ständig gelitten? Dein S. Leidensdruck muss ja vor einem Jahr immens gewesen sein, da du bereit warst alle deine Werte über Bord zu werfen. Das macht man ja nicht, wenn es zwar nicht perfekt läuft aber grundsätzlich in Ordnung ist.

Könnte es nicht sein, dass du in einem Alter bist (Midlife) in dem du nochmal zumindest unterbewusst deinen Marktwert testen willst? So nach dem Motto: War des jetzt alles.

Generell bin ich der Überzeugung, dass die Gründe, Erklärungen für eine Affäre häufiger im Affären Führenden zu suchen sind und weniger im betrogenen Partner.

Könnte es sein, dass die Begründung S. mit EM war öde, habe scheinbare Lösung bei AM gefunden, gar nicht der Kern der Sache ist?

Zitat von aequum:

Nun Du kennst Deinen Mann und innerlich bist Du was das angeht wohl berechtigterweise nicht sehr optimistisch.

So wie ich Dich verstanden habe ist allerdings guter S. etwas was Du für Dich brauchst, um Deine Bedürfnisse zu befriedigen.

Im Moment leidest Du demnach sowohl unter Liebeskummer zum AM als auch unter dem Entzug vom guten S..

Die Frage ist somit, wie Du damit umgehen kannst und willst.
Schließlich beinhaltet es natürlich auch die Kernfrage, ob und wie Du Deine Ehe weiterführen kannst.

Ja der S. ist nicht so toll wie ich ihn gerne hätte aber ich verstehe meinen Mann auch das er jetzt genau nach meinen Seitensprung vielleicht nicht in der Lage ist sofort etwas zu ändern. Daher gebe ich uns da auch Zeit und ich kann mir schon vorstellen das sich etwas ändern kann da wir nochmal sehr offen darüber kommuniziert haben.
Ich bin die ganzen Jahre vor der Ehe ja auch nicht unglücklich gewesen. Ich habe sen S. so hingenommen wie er war. Von daher wennsich nichts ändert wird es so sein. Dann kann ich nichts machen...

Zitat von Trust_him:

Darf ich fragen, warum du ihn geheiratet und Kinder bekommen hast, wenn der S. mit ihm nicht berauschend war? Und falls es dafür andere Gründe gab als S., die schwerer wiegten als guter S., was hat sich seitdem geändert?

Weil ich ihn liebe und S. nicht alles ist/war.
Ja jetzt habe ich ihn einmal anders erlebt und weiß wie es sein kann. Das war vorher nicht der fall..

@Marathonmann Das tut mir leid für Dich das es so ein langer Weg war und dann doch nicht mehr funktioniert hat mit Euch.
ABer ich danke Dir. Und oich möchte es nicht einfach nur. Ich will das es wieder klappt mit uns.

Zitat von AndiY:

Dein Beitrag hat mich dazu bewegt doch nochmal hier was zu schreiben. Was mich an der Geschichte von Sally stört, ist, dass Sie nicht selbst - aus schlechtem Gewissen, Liebe, Gefühlen oder Sonstigem - die Affäre gebeichtet hat.
Dass sie nicht selbst gebeichtet hat, sondern erst jetzt nach dem Auffliegen der Affäre sich dem stellt, zeigt für mich nur wenig Einsicht bezüglich dem Fehlverhalten gegenüber ihrer Familie.

Ich glaube bei Sally spielen aktuell viel Scham, Verlustängste und Selbstzweifel eine Rolle - und um das auszuhalten, im echten Leben weiterzumachen, für die Kinder da sein zu können, (vielleicht noch zur Arbeit gehen zu müssen?), ist sicherlich ein riesiger Kraftakt. Ich glaube in der Situation ist man nicht bereit für eine Therapie oder für eine Auseinandersetzung mit sich selbst.

Ja da hast Du recht. Es war falsch das ich nicht selbst auf meinen Mann zugegangen bin und gebeichtet habe sondern erst als iwr aufgeflogen sind. Das hätte ich viel früher machen müssen. Das sehe ich auch ein. Aber ich kann es leider nicht mehr ändern und muß ihm jetzt beweisen das es mir leid tut und das es mir ernst ist mit ihm. Und das ist es.

Ja ich habe sicher velustängste. Das will ich gar nicht schön reden. Aber ich tue ja gerade schon alles und beichte und zeige ihm meine liebe und beantworte siene Fragen ehrlich und und und.
Ja eine Therapie mache ich noch nicht weil ich soweit noch nicht bin.

Zitat von MissLilly:

War das schon immer so ?

ja genau

Zitat von Leonhard:

Hui, das ging aber schnell. Wie haben Du und Dein Mann es aufgearbeitet?

Naja wir sind ja noch voll dabei. Aber er sagt das er mir verzeiht.

Zitat von sieblar:

Ihr seid jetzt 26 Jahren zusammen und nach einem viertel Jahrhundert, fällt dir auf, dass dir der S. mit ihm so öde erscheint, dass dies der Grund ist mit seinem besten Freund eine einjährige Affäre zu beginnen.

Warum ging es denn die ersten 25 Jahre gut? Oder hast diese Zeit lang ständig gelitten?

Könnte es nicht sein, dass du in einem Alter bist (Midlife) in dem du nochmal zumindest unterbewusst deinen Marktwert testen willst? So nach dem Motto: War des jetzt alles.

Also erstmal war es nicht der beste Fraund. Das wurde jetzt schon öfters geschrieben. Das habe ich aber nie gesagt.
Es war ein Freund. Macht es nicht besser aber ich wollte es mal gesagt haben.
Und das mit dem S. hatte ich vorher schon mal angesprochen das ich gerne mal mehr Pepp reinbekommen würde.

Ich habe nie gelitten.

Nein ich möchte nicht meinen Marktwert testen. Ganz sicher nicht.

@Sally1 wie sieht es denn mit Deinem Liebeskummer zum AM aus. Meinst Du Du wirst es mit der Zeit überwinden, bzw. endgültig damit abschließen können?