Nach Affäre so traurig

Zitat von Sally1:

über meine Gefühle zu sprechen.

Nun, müssen musst Du das ja nicht. Jedoch wäre mal eine innere Bestandsaufnahme nötig.

Welche Gefühle kenne ich und erkenne ich? Welche habe ich und kann mit ihnen umgehen? Welche sind mir suspekt und gibt es welche, die ich nicht kenne?

Schau, man geht meist von sich aus, nimmt seinen Erfahrungsrucksack und ist sich meist nicht bewusst, dass andere anders empfinden könnten.
Meine Wut konnte unglaublich reinigend und erhellend sein. Meine Ängste fesselnd und doch herausfordernd.
Ich dachte lange, dass dies bei jedem so ist und musste feststellen, dass es Menschen gibt, die manche Gefühle nicht mal kennen, nicht benennen können und dann auch nicht mit umgehen konnten.

Mir scheint, dass Menschen, mit einem sehr ruhigen und entspannten Lebensfluss, die sich den „bösen“ Gefühlen nicht stellen mussten, dann überfordert sind, wenn der Fluss reißender wird.
Falls Du also zum Schluss gelangst, ich kann mit niemandem über Gefühle sprechen, finde für Dich heraus, warum? Kennst Du sie nicht oder ist es die Angst, diese Gefühle stellen Dich bloß, machen Dich angreifbar oder verletzlich?

Huch, ganz schön viel Text. Zusammenfassung: was soll schon passieren, wenn Du über Deine Gefühle redest?
Außerdem kannst Du ja auch mit Dir selber drüber reden. Offen und ehrlich, dann wirst Du Dich eventuell auch selber verstehen. Dauert halt.

Zitat von DiesDasAnanas:

Würdest du dir wünschen, dass dir deine Untreue in der Partnerschaft, falls sie aufliegt, verziehen wird?
Bedeutet das, dass du nicht von ganzem Herzen liebst?

Was ich mir wünschen würde hilft der TE nicht.
Ich weiß nicht, ob ich meiner Frau eines Ausrutscher verzeihen könnte. Eventuell wenn es eine einmalige Sache wäre, mit einen fremden Typen außerhalb unseres Umfeldes in einem schwachen Moment ihrerseits. Aber ich glaube wahrscheinlich eher nicht. Denn wenn Sie einmal den Schritt gegangen ist, wird es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederholen. Das selbe gestehe ich aber auch meiner Frau zu - wenn ich mir einen Fehltritt leisten würde, hätte Sie jedes Recht mich vor die Tür zu setzten.
Im Falle der TE liegt der Sachverhalt aber ein wenig anders: Es war eine Affäire die 1 Jahr andauerte! Ein Jahr lang hinter dem Rücken des EM mit allem was dazu gehört. Die Planung der Treffen, die Heimligkeiten, die Ausreden, sich die Zeit für den Anderen nehmen, das Lügen - Abends sich wieder neben den eigenen EM ins Bett legen. Dazu gehört schon eine gewisse Abgebrühtheit. Das hat mit Liebe nichts mehr zu tun.
Die vorgeschlagende Paartherapie würde ich begrüßen. Nicht mit dem Ziel sich als Paar wiederzufinden - das kann man nicht therapieren - sondern um den EM die Augen zu öffnen! Weiß er um die gesamte Tragweite der Geschichte?

Zitat von Sally1:

wie einige hier

…. na aber was passiert denn mit Dir, wenn einige so reagieren?
Fällt Dir ein Dachziegel auf den Kopf? Implodierst Du?
Ich glaube nicht… Du wirst mit Gefühlen reagieren, wahrscheinlich doofen. Die wollen Dir was sagen und da es Deine sind, solltest Du hinhören.
Und ich denke ein Fachmann/Frau wird auch nicht so reagieren, aber auch dieser wird versuchen, Dir Deiner Gefühle bewusst zu werden und Dir Werkzeuge an die Hand legen, mit ihnen umzugehen.

Meinst Du nicht, dass es Eure Ehe wichtig genug ist, sich dem zu stellen?

Zitat von Sally1:

Ich habe zu meinem Mann auch gesagt das ich ihn verstehen würde wenn er mich verlässt. Nicht nur einmal.

Natürlich bietest du ihm die Trennung an - aber dann soll er es vollziehen. Mit deiner Aussage schiebst du den schwarzen Peter ihm zu. Unbewusst weißt du, das er wahrscheinlich den Schritt nicht gehen wird.

Zitat von Sally1:

Und er sagte wir schaffen es und er liebt mich viel zu sehr.

Was soll er denn sonst sagen, nachdem er von dir betaisiert wurde - er emotional so abhängig von dir ist.
Du hast dir einen Knecht herrangezogen der dir alles verzeihen würde. Und weil du weißt, das du keine Konsequenzen
zu befüchten hast, ist er dir zu langweilig geworden. Dein EM ist nicht mehr der Mann zu den du aufschauen kannst, den du respektierts. Daher deine Affäre.
Und es geht weiter:

Zitat von Sally1:

Und ja ich vermisse meine Affäre

Mir geht es nicht darum dich zu beschimpfen, mir geht es darum das du eventuell mal darüber nachdenken könntest, für dein Handeln Verantwortung zu übernehmen. Du könntest in Erwägung ziehen, deinen Mann zu verlassen - und nicht darauf warten, das er es tut. Natürlich wäre das für dein Mann eine Katastrophe - aber wenn er bei dir bleibt, ist die Affäre immer in seinen Gedanken - er wird dir nicht mehr vertrauen können, auch wenn du dann treu bleiben würdest. Er hätte keine Beziehung mit einer Frau mehr, in der er sich fallen lassen kann. Erst recht nicht, wenn er weiß, das er 1 Jahr lang betrogen wurde.