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Nach Affäre in einem tiefen Loch - Schuldgefühle

D
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was meine Frage ist. Werde einfach mal schreiben, in der Hoffnung, dass jeder der es liest, verstehen kann.

Seit 2015 bin ich Single und war über eine Singlebörse auf der Suche nach einem Partner. Dort lernte ich ihn kennen. Er wollte seine Frau betrügen, weil er unglücklich ist und sich nicht anders zu helfen wusste. Ich habe sofort gemerkt, dass er jemanden zum Reden braucht und habe ihm gesagt, dass ich so etwas grundsätzlich nicht mache, ihm aber gern ein paar Fragen stellen möchte. Wir kamen ins Gespräch und er war baff, dass ich ihm so unverblümt meine Meinung gesagt habe. Habe mit nichts hinterm Berg gehalten und er fand es sehr gut, dass da jemand ist, der ihn versteht und ihm dennoch einen Spiegel vorhält. Es entwickelte sich eine Freundschaft und wir trafen uns, um uns auch mal nach diversen Telefonaten und Schreiberei kennenzulernen. Er war überhaupt nicht mein Typ und deshalb sah ich keine Gefahr, dass etwas passieren könnte. Da sollte ich mich irren.

Wir verliebten uns ineinander und führten eine Beziehung über 6 Monate. Ich kann es aber einfach nicht. Habe es von Anfang an gesagt und immer wieder thematisiert, dass ich ihn ganz möchte. Er wollte sein Leben nicht aufgeben, gerade großen Umbau am Haus finanziert, einen Sohn (6) und ein berufliches sowie privates Standing in seiner Stadt. Seine Gefühle wurden immer intensiver und ich spürte das an jeder Ecke. Er wollte einfach nur mit mir Zeit verbringen, hing an meinen Lippen und wenn wir keine Zeit für S. fanden, liebte er es einfach neben mir zu sitzen. Täglich war er auf Leitung, die erste Nachricht morgens und die letzte abends.

Ich konnte es aber einfach nicht... ich war immer die Zweite und habe sehr gelitten. Er hat sich wirklich ins Zeug gelegt, um mich so oft wie möglich zu sehen, aber mir reichte es irgendwann nicht mehr. Wir führten eigentlich eine on-/off Beziehung. Für ihn war es einfach. Er will mich, aber da er in einer katholischen Stadt wohnt und bereits das zweite Mal verheiratet ist, käme er mit dieser Schmach nicht zurecht. Nun habe ich endgültig das Ganze beendet. Es tut mir so unendlich weh, aber es geht nicht mehr. Es hat ihm den Boden unter den Füßen weggerissen. Er ist sehr schwer getroffen und ich fühle mich so mies, weil ich es per SMS beendet habe. Der Druck war so groß, weil ich parallel gerade nach 2 Jahren Trennung meinen Ex wieder auf dem Schirm habe, der es mir und meinem Sohn sehr schwer machen will.

Jetzt habe ich all das geschrieben und weiß immer noch nicht, was meine Frage ist ... Ich bin selten doof und gemein, das weiß ich. Brauche gerade keine moralische Standpauke, denn die bekomme ich seit nem halben Jahr täglich von meiner Freundin. Es tut so unendlich weh und inzwischen ist er wirklich sehr getroffen und zieht sich wie ein verletzter Hund zurück

24.02.2017 18:16 • #1


Lyra
Hallo guten Abend,

Frage oder nicht, hau rein, jede/r mit Herzschmerz ist hier willkommen.

lg Lyra

24.02.2017 18:22 • x 1 #2


A


Nach Affäre in einem tiefen Loch - Schuldgefühle

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VictoriaSiempre
Völlig ohne Häme und Moralkeule: Richte Dein Mitgefühl auf Dich selber, Du darfst Dir wegen so einer Geschichte durchaus leid tun! Der getroffene Hund wird nämlich wahrscheinlich schon an der nächsten Tür kratzen...

Der Mann wird nicht 2 x ausschließlich Pech mit seinen Frauen, sondern mindestens seinen Anteil am Scheitern gehabt haben. Es ist nun auch nicht die klügste - aber vielleicht effektive - Idee, sich in einer Partnerbörse anzumelden, wenn es in der Ehe nicht mehr so läuft. Für das sich nicht trennen können den Wohnort katholische Stadt anzugeben, ist mir neu. Allerdings komme ich auch aus dem protestantischen Norden...

Er muss Dir nun wirklich nicht leid tun. Vielleicht noch ein klitzekleines bißchen, weil er keinen graden Weg für sich selber finden kann oder will. Aber das ist kein Grund, warum Du für ihn die Leitplanken bilden solltest, nur damit er auf der Ehebahn bleiben kann.

24.02.2017 18:30 • x 7 #3


A
Hi, das du es beendet hast- zeugt dann doch von Karakter . Eine Affäre ist nicht richtig- warum dann die Beendung richtig sein muss- denke nicht!
Du hast die Bremse getreten- besser spät als nie!
Zu ihm fallen mir nur die Ärzte ein- lass se reden! Wenn ihm das Gerede der Leute wichtiger war als du- warst du ihm nicht wichtig- sondern nur ein Abenteuer!

24.02.2017 18:31 • x 3 #4


T
Du hast richtig gehandelt, du wärst immer die zweite Geige bei ihm geblieben.
Du wirst wieder frei sein für eine neue Beziehung. Etwas was schöner und besser wird, das hoffe ich.

24.02.2017 19:05 • x 1 #5


K
Zu Deinem Schutz ist die Trennung sicherliche der richtige Weg. Aber die Frage ist ja, was lernt man daraus?

Ich finde, hier zeigt sich sehr gut, dass man Fragen auch mal offen lassen und die moralische Keule für sich behalten sollte. Die Auseinandersetzung mit Menschen und die Reibung führt nun mal dazu, dass man sich näher kommt und ehe man sich versieht, findet man sich in einer Situation wieder, die man eigentlich ablehnt.

Wie kommt man bitte auf die Idee, sich mit Eheproblememn auf einer Single-Plattform anzumelden?

Und wie kommt man auf die Idee, auf einer Singleplattform die Auseinandersetzung mit einem verheirateten Mann zu suchen und sich auch noch mit ihm zu treffen, wenn man doch eigentlich nur Fragezeichen zu seiem Verhalten hat? Oder anders herum gefragt: wozu sucht man DORT die Auseinandersetzung mit einem der das Fremdgehen beabsichtigt, wenn man denn doch etwas Ernsthaftes sucht.

Bitte nicht falsch verstehen. Du musst Dich dafür auf gar keinen Fall rechtfertigen. Mir hätte so etwas durchaus auch passieren können, denn ich war schon immer an den Motiven interessiert, die Menschen für ihr Handeln haben. Im Grunde ist mir jeder Sch**ß passier,t den man sich vorstellen kann, denn ich war auch lange Zeit gut darin, mir selber bezüglich meiner eigenen Motive etwas vor zu machen.

Ich finde an Deinem Agieren daher überhaupt nichts schlimm oder verwerflich, aber ich hoffe einfach in Deinem Sinn, dass Du für Dich daraus gelernt hast und dass Du bald bereit bist für den richtigen Mann und nicht mehr das Gefühl hast, Du müsstest solche Männer/Menschen verstehen, belehren, bekehren oder was auch immer.

24.02.2017 19:30 • x 5 #6


D
Danke erst einmal an Euch für Eure netten Worte.

Oh ja, ich habe mich immer wieder gefragt, wie mir das passieren konnte. Warum ich mich auf ihn eingelassen habe. Meine Freundin sagte mir: Du führst die Beziehung, zu der Du gerade bereit bist. Den Satz fand ich sehr passend und mega interessant. Seither frage ich mich, warum ich mir nicht mehr wert bin?! Warum ich gerade ihn wollte, der in einer festen Beziehung ist und diese auch nicht aufgeben wollte?! Warum ich ihn bekehren wollte?!

Diese Affäre hat mich lernen lassen. Viel über mich lernen lassen. Ich bin selber kein Moralapostel, aber ich habe mir täglich Vorwürfe gemacht, was ich da eigentlich tue. Mich in die Rolle des Betrügenden rein versetzen und verstehen lassen, denn auch ich wurde verlassen und da gab es schon die Next. Ich habe einiges mitnehmen können, über mich und auch meinen Ex.

Es ist so verworren, weil der Schmerz mit dem Liebeskummer zu meinem Ex und meiner Affäre einhergeht. Nicht nur, dass es der gleiche, intensive Schmerz ist, sondern auch die Verhaltensweisen der beiden ähneln sich. Ebenso beendete ich es zur Affäre immer dann, wenn mein Ex in mein Leben kam, und psychischen Stress gemacht hat. Da hab ich bisher noch keine Antwort drauf gefunden, warum ich da so projiziert habe. Mir fehlen noch Antworten, aber ich reflektiere wie eine Wilde.

Schön, dass ihr mir zuhört bzw. -liest

24.02.2017 23:40 • #7


D
Meine Nacht war schlimm. Ich vermisse ihn und starre minütlich auf mein Handy, in der Hoffnung, dass ich doch etwas von ihm lese. Wie heißt es so schön: Wenn du etwas liebst, lasse es los. Kommt es nicht zu dir zurück, hat es dich nie geliebt. Genau diese Zeit beginnt jetzt für mich.

Ich fühle mich einfach schlecht, dass ich zum 2. Mal über eine so krasse SMS die Trennung ausgesprochen habe, obwohl wir uns Dienstag zuletzt gesehen und einen tollen Abend zusammen verbracht haben.

Ich spiele immer wieder in Gedanken durch, was er sich gewünscht hat und wie es für ihn weitergehen sollte. Waren seine Gefühle nur die reine Lüge? Er war ständig bei mir, gedanklich. Jede freie Minute schrieb er mir und war seine Familie nicht da, telefonierten wir. Er wollte alles von mir wissen, wen ich treffe, was ich mache, wie ich mich fühle....einfach alles. Er wollte Anteil an meinem und dem Leben meines Sohnes haben. Es fühlte sich an wie eine Beziehung. Seine Frau blendete er völlig weg und er war der festen Überzeugung, uns beide zu lieben.

Loslassen ist so verdammt schwer, aber wenn ich nicht mehr leiden möchte, ist es an der Zeit, etwas zu ändern. Wir beide müssen etwas ändern. Ich glaube einfach nicht, dass er mir etwas vorgemacht hat. Hatte schon einige 6uelle Abenteuer, aber wenn da keine Gefühle sind, ist es einfach anders und überhaupt nicht intensiv. Hinzu kommt, dass ich seiner Frau optisch absolut ähnlich sehe.

War das alles aufrichtig? Ich will einfach nicht glauben, dass er es so nicht empfunden hat. Er hat immer wieder gesagt, dass er Angst hat. Er ist so angstbehaftet. Hat sich zu einer Therapie angemeldet, von der er nicht einmal seiner Frau erzählt hat. Sie weiß nicht einmal, was ihn gerade beschäftigt und er spricht mit ihr einfach nicht. Schluckt alles runter. Hat Angst, seine 6uellen Vorlieben anzusprechen, weil sie es perv. findet. Er macht sich selber unglücklich, weil er glaubt, sein Verhalten sei normal. Er spricht nicht mit ihr und versucht, seine Probleme zu klären. Wo ist die Basis?!?

Sicherlich habe ich große Hoffnung, dass er wieder zu mir kommt. Allerdings ist diese Hoffnung mit Sorge behaftet, wie ich darauf richtig reagieren soll. Ich liebe ihn und möchte einfach nicht glauben, dass er wirklich dieses Ar. ist, dem ich nicht vertrauen kann. Andererseits ist sein Verhalten so mies und ich wüsste nicht , ob er in einer Krise mit mir dann genauso umgeht. Zumal er sich für diesen Gedanken erst einmal trennen müsste. Selbst das wird er nicht tun.

Ein großes Wust an Gefühlen...kann mir jemand Sortieren helfen?

25.02.2017 09:06 • x 1 #8


Lyra
Hmmmm...

nach deiner Beschreibung von ihm jetzt ... womöglich ist er kein ausgebuffter Lügner Betrüger, sondern ein ausgemachter Angsthase? Das würde charakterlich aus meiner Sicht für ihn sprechen (also in dem Sinne, dass er kein A*** ist) und sein Verhalten auch erklären.

Du schreibst, er hat schon dies verheimlicht und das ... aus Angst. Also lügt er lieber aus Angst, um Schwierigkeiten/Konfrontationen aus dem Weg zu gehen?

Kann es sein, dass ihm sehr wichtig ist, was andere, sein Umfeld usw. über ihn denken?

Dann wäre das eine ganze andere Baustelle. Im Zweifelsfall müsstest du dann wohl, denke ich, damit rechnen, dass er dich im Regen stehen lässt - nicht weil du ihm egal wärst, sondern weil er sich einfach nicht traut.

lG Lyra

25.02.2017 09:24 • x 1 #9


D
Zitat von Lyra:
Hmmmm...

nach deiner Beschreibung von ihm jetzt ... womöglich ist er kein ausgebuffter Lügner Betrüger, sondern ein ausgemachter Angsthase? Das würde charakterlich aus meiner Sicht für ihn sprechen (also in dem Sinne, dass er kein A*** ist) und sein Verhalten auch erklären.

Du schreibst, er hat schon dies verheimlicht und das ... aus Angst. Also lügt er lieber aus Angst, um Schwierigkeiten/Konfrontationen aus dem Weg zu gehen?

Kann es sein, dass ihm sehr wichtig ist, was andere, sein Umfeld usw. über ihn denken?

Dann wäre das eine ganze andere Baustelle. Im Zweifelsfall müsstest du dann wohl, denke ich, damit rechnen, dass er dich im Regen stehen lässt - nicht weil du ihm egal wärst, sondern weil er sich einfach nicht traut.

lG Lyra


Oh Lyra, Du schreibst mir gerade aus der Seele und bestätigst meine Gedanken. Ja, er ist ein Angsthase. Und es ist ihm sehr wichtig, was die Menschen über ihn denken. Er hatte nach der ersten Scheidung eine Menge Menschen gegen sich und fühlte sich allein. Das hat Jahre gebraucht, es wieder aufzubauen. Er spielt eine Rolle, um nicht anzuecken. Das beschreibt ihn sehr sehr gut. Er ist gefangen in sich selbst und es tut mir so leid, dass ich in all den Monaten nichts erreicht habe, außer dass er mich sehr liebt und es ihm meinetwegen jetzt schlecht geht, weil er den Mut nicht findet, aus seinem Leben auszubrechen.

25.02.2017 09:34 • #10


S
Zitat von Desorientiert:
Er ist gefangen in sich selbst und es tut mir so leid, dass ich in all den Monaten nichts erreicht habe, außer dass er mich sehr liebt und es ihm meinetwegen jetzt schlecht geht, weil er den Mut nicht findet, aus seinem Leben auszubrechen.


Du warst seine AF und nicht seine Therapeutin. Wenn er in sich und seinem Leben gefangen wäre und er das nicht mehr möchte, dann muss er etwas tun und verändern. Das kannst du nicht an seiner Stelle übernehmen.

Wenn ihm seine Außendarstellung so wichtig ist, wie du das jetzt beschreibst, dann dürfte er überhaupt nichts tun, um diese zu gefährenden. Besonders sich nicht auf Singleportalen anmelden und Affären suchen.

Er hat sich in seinem Leben eingerichtet. Vermutlich wird er sich der arme unglückliche Mann demnächst wieder irgendwo anmelden und die nächste Dame suchen. Scheinbar fällt ihm das leichter als sich mal zu hinterfragen und in seinem Leben was zu ändern.

Konzentriere dich auf dich und überleg dir, was dein Weg sein soll. Dafür brauchst du deine Kraft.

25.02.2017 10:13 • x 1 #11


D
Zitat von Sabine 49:
Er hat sich in seinem Leben eingerichtet. Vermutlich wird er sich der arme unglückliche Mann demnächst wieder irgendwo anmelden und die nächste Dame suchen. Scheinbar fällt ihm das leichter als sich mal zu hinterfragen und in seinem Leben was zu ändern.



Du hast recht ... So habe ich auch schon drüber nachgedacht und ihn direkt darauf angesprochen. Warum schlagen da so viele verschiedene Herzen in meiner Brust?

Wie genau komme ich aus diesem Loch heraus und wie lenke ich meine Gedanken am besten in die richtige Richtung...weg von ihm.

25.02.2017 10:17 • #12


S
Wenn ich deine Geschichte lese, dann kommt bei mir folgendes an:

Verheirateter Mann meldet sich bewusst auf einer Singlebörse an, weil er Kontakte sucht. Es kommt zu einem Kontakt mit einer Frau, die eigentlich nichts von gebundenen Kerlen will. Dann wird solange hin- und hergeschrieben, irgendwann wohl auch über Handy, dann heimlich telefoniert. Irgendwann hat er dich soweit, dass du dich mit ihm triffst. Du lässt dich auf ihn ein.

Er erzählt dir die ganze Zeit von seiner schlimmen Vergangenheit. Er sagt auch, dass er sich nicht trennen kann und wird. Begründet das dann auch - sorry - küchenpsychologisch. Er sagt die ganze Zeit, dass er nichts ändern wird. und das hat er auch so kommuniziert.

Du tickst mittlerweile so, dass du ihm helfen und ihn retten willst. Liegt vermutlich an deiner Persönlichkeitsstruktur, geht vielleicht so ein bisschen in Richtung Helfersyndrom bei dir?

Das wesentliche überhörst und übersiehst du aber: Von Anfang an hat er nichts anderes gesucht als eine Affäre, so liest sich das für mich.

Im Moment suchst du tausend Begründungen, warum der arme Kerl nicht anders konnte. Der Punkt ist aber: Wenn er anders wollte, dann würde er sich trennen. Macht er aber nicht, er handelt überhaupt nicht und fährt bei dir die Verständnismasche.

Wie kommst du aus dem Loch? Indem du erstmal da drin bist, den Schmerz zulässt. Gleichzeitig solltest du versuchen, langsam einen realisitischeren Blick auf eure Geschichte zu bekommen. Was würdest du denn einer Freundin raten, wenn die in deiner Situation wäre: Weiter warten auf einen Kerl, der sich vermutlich nie trennen wird?

Dieses Suchen nach Gründen bringt dich nicht weiter. Relevant ist nur sein Handeln: Du warst seine Affäre und mehr bietet er dir nicht.

Warum ist übrigens seine erste Ehe gescheitert? Was erzählt er dir denn dazu?

25.02.2017 10:31 • x 1 #13


D
Zitat von Sabine 49:

Du tickst mittlerweile so, dass du ihm helfen und ihn retten willst. Liegt vermutlich an deiner Persönlichkeitsstruktur, geht vielleicht so ein bisschen in Richtung Helfersyndrom bei dir?

Das wesentliche überhörst und übersiehst du aber: Von Anfang an hat er nichts anderes gesucht als eine Affäre, so liest sich das für mich.

Im Moment suchst du tausend Begründungen, warum der arme Kerl nicht anders konnte. Der Punkt ist aber: Wenn er anders wollte, dann würde er sich trennen. Macht er aber nicht, er handelt überhaupt nicht und fährt bei dir die Verständnismasche.

Wie kommst du aus dem Loch? Indem du erstmal da drin bist, den Schmerz zulässt. Gleichzeitig solltest du versuchen, langsam einen realisitischeren Blick auf eure Geschichte zu bekommen. Was würdest du denn einer Freundin raten, wenn die in deiner Situation wäre: Weiter warten auf einen Kerl, der sich vermutlich nie trennen wird?

Dieses Suchen nach Gründen bringt dich nicht weiter. Relevant ist nur sein Handeln: Du warst seine Affäre und mehr bietet er dir nicht.

Warum ist übrigens seine erste Ehe gescheitert? Was erzählt er dir denn dazu?


Sabine, danke. Gute Ansätze und gut hinterfragt . Es beginnt gerade, in mir zu arbeiten und es waren gute Denkanstöße. Helfersyndrom nicht voll und pathologisch, aber ich habe es mir mal durchgelesen und erkenne mich in dem einen oder anderen Punkt wieder.

Seine erste Ehe scheiterte daran, dass sie wohl ständig fremdgegangen ist. Ebenfalls wollte er seine Vorlieben ausleben und sie haben es wohl gemacht und danach ist sie angewidert aufgesprungen und hat begonnen, ihn als ekelig zu empfinden/beschimpfen. Seine jetzige Frau war eine bereits damalig lange Bekannte und diente als Trösterin. Mit ihr kam er im Anschluss sofort zusammen. Sie kam ebenfalls aus eine langjährigen Ehe, in der sie jahrelang betrogen wurde.

Übrigens ist seine Einstellung dazu sehr interessant. Er fand es schlimm und nimmt seine Frau da voll in Schutz (was m. E. auch richtig ist). Er schimpft über den Ex, weil er seiner Frau damals das angetan hat. Bereits eine Nebenfrau seit der Hochzeit. Aber seine Affäre mit mir hat er nicht auf die gleiche moralische Ebene gestellt, sondern es eher abgetan, als wäre es nicht so schlimm wie das, was der Ex seiner heutigen Frau angetan hat.

25.02.2017 12:27 • #14


A
Liebe gibt die Kraft Ängste zu überwinden, nur unser Ego verhindert das umzusetzen.

Hier könnte ein Ansatz sein dieses zu überprüfen, z.B.: Was bin ich mir selbst wert ?
Oder : Was hindert mich daran das Leben zu führen, was ich brauche um in meiner Eigenliebe bleiben zu können ?
Oder : Was lies mich nicht auf mein Bauchgefühl hören ?
Selbsterkenntnis kann ein Weg sein zukünftig Situationen wie diese zu umgehen - aus Selbstschutz.

Alles Gute dir!

25.02.2017 12:49 • x 1 #15


A


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