Hallo ihr Lieben!
Ich habe etwas gezögert, meine Geschichte hier aufzuschreiben, weil ich mich davor fürchte, mit den letzten Jahren nochmals konfrontiert zu werden, vielleicht bringt es mir aber auch Erleichterung und Ratschläge. Vor mehr als 3,5 Jahren lernte ich, damals noch verheiratet, meinen Affärenmann kennen. Für uns beide ging es, da auch er liiert ist, nur um S. und Sympathie -so dachten wir jedenfalls. Wir wollten beide in unseren Beziehungen bleiben. Wir trafen uns in den ersten Monaten also hin-und wieder und hatten Spaß miteinander, haben sehr gut harmoniert und uns das gegeben, was wir zu Hause nicht hatten. Unsere Vereinbarung war - wenn sich einer von Beiden verliebt, muss der andere die Affäre sofort beenden. Soweit, so gut Einige Monate nach Beginn unserer Affäre wurde ich von meinem AM schwanger (mein Mann und ich haben 12 Jahre ohne Erfolg versucht, Kinder zu bekommen). Er sagte, dass er keine Kinder mehr möchte, es aber letztendlich meine Entscheidung wäre, ob ich das Kind behalte.
Ich habe es nicht behalten, da ich selbst keine Kinder möchte (und auch nie wollte). Ich trennte mich dann aber von meinem Mann, da es ihm gegenüber sehr unfair war und ich nicht mit Lügen leben wollte. Zudem merkte ich, da bestand die Affäre etwa 6 Monate, dass ich mich verliebt hatte. Gemäß unserer Absprache sagte ich meinem AM dies, er trennte sich jedoch nicht, er hatte sich selbst verliebt. Er wolle sich jedoch nicht von seiner Freundin trennen, da er erstmal einige Lebenspläne für sich noch durchsetzen wollte (ein eigenes Haus kaufen), er von seinen Plänen nicht abweichen würde, weder für mich noch für sonst jemanden. Dass er sich nicht von seiner Freundin trennen würde, dies hatte er mir von Beginn an gesagt, und auch, welche Pläne er für seine Zukunft habe und dass er mich dort dann aber einplanen würde. Er hat mich also, was das angeht, nie angelogen, Versprechungen gemacht oder falsche Hoffnungen aufkommen lassen - im Bezug darauf war er immer ehrlich und offen. Ich dachte, ich könnte mich darauf einlassen, warten bis der Tag X kommt und er seine Freundin verlässt.
Nachdem wir 1 Jahr zusammen waren eröffnete er mir dann, dass er sich ein Haus gekauft hätte, dass er eines gefunden hätte, was zwar deutlich über seinem Budget läge, er aber so schnell wie möglich eine Trennung von seiner Freundin und mit mir zusammen sein möchte. Natürlich habe ich mich, wie alle Geliebten, in dieser Zeit schon schlecht gefühlt, einsam, verzweifelt, denn 1 Jahr ist eine lange Zeit, und wir hatten uns Exklusivität zugesichert und versprochen. Er fing dann an, das Haus zu renovieren, ich war immer wieder mal dort, um nach dem aktuellen Stand zu schauen, er bezog mich auch oft in die Planungen mit ein und fragte nach meiner Meinung. Ich weiß, dass er mich, zumindest eine zeitlang, sehr geliebt hat, genauso, wie ich ihn. Im Laufe der Zeit wurde meine Einsamkeit jedoch immer größer, ich fing massiv an zu klammern und ihn zu bedrängen. Er bat mich mehrmals, im keinen solchen Druck zu machen und ihm auch mal Ruhe zu gönnen. Ich habe immer wieder versucht, mich zurück zu nehmen, wir hatten in den letzten Monaten sehr oft Streit, aber ich habe es emotional nicht geschafft, entspannt zu sein. Heute denke ich, dass ich vielleicht auch Angst davor hatte, dass irgendwann wirklich Tag X kommt, an dem wir zu einem offiziellen Paar werden, und wir uns dadurch, dass wir seit Jahren schon davon sprechen, später zusammen zu leben, gehörig Druck aufgebaut haben. Wir hatten wahnsinnig tolle Momente miteinander, gefühlvolle, extrem leidenschaftliche, er hat mich seine Frau genannt, irgendwo lag immer ein Zauber über uns - es war magisch. Mit den Streitereien der letzten Monate endete die Magie, ich fing irgendwann an, ihn anders zu sehen, und er zog sich immer mehr zurück. Bei einer unserer Streitereien beschlossen wir - sobald es das nächste Drama gibt, beenden wir das Ganze, weil es uns nicht gut tut. Vor drei Wochen bin ich dann emotional komplett abgestürzt, ich habe es ohne ihn nicht mehr ausgehalten, habe mich betrunken (ich trinke sonst nie etwas) und ihn mit Nachrichten bombadiert.
Am nächsten Tag kam er dann zu mir und hat unsere Affäre beendet. Er sagte mir, dass ich eine absolut liebenswerte Frau bin, er im Moment so viele Probleme hat, und er das/uns nicht mehr erträgt, auch wie schlecht es mir damit geht. Ich schätze, er hat mich auch um meinetwillen verlassen. Am Folgetag unserer Trennung schrieb ich ihm, dass ich dankbar bin, dass er mich hat gehen lassen, dass ich weiß, welch schwerer Schritt das auch für ihn war, und dass wir schauen, was die Zukunft bringt. Er schrieb mir daraufhin, dass wir die Hoffnung nicht aufgeben sollten und ich einen Platz bei ihm haben würde. Ich war am Folgetag wirklich erleichtert, es ging mir relativ gut. Doch bereits am Tag darauf kam Wut in mir hoch, warum er mich hat gehen lassen, warum ich mehr als 3 Jahre für nichts auf ihn gewartet hätte, und das schrieb ich ihm auch, und auch dass ich alle Hoffnung fahren lassen würde. Er war daraufhin sehr sauer und dachte, wir wären bei dem Standpunkt verblieben, dass wir schauen, was in ein paar Monaten ist, wenn er alles hinter sich gebracht hat mit seinem Haus und dem Einzug dort. Ich habe das aber so in unserem Gespräch nicht verstanden. Jedenfalls versuchte ich dann, ihn ihn SMS nochmals zu besänftigen, dass ich weiter hoffen würde und wir schauen, wie es in ein paar Monaten aussieht, und ob er meint, dass wir noch eine Chance hätten. Er schrieb mir, dass er mir nichts versprechen kann, genauso wenig wie ich ihm, dass er es jedoch nicht für ausgeschlossen hält. Das waren seine letzten Worte an mich. Danach blockte er mich bei WhatsApp. Ich habe ihm dann 5 Tage nach der Trennung per SMS mitgeteilt, dass ich die Situation und die Trennung akzeptiere, dass es mir gut geht und er sich jederzeit melden kann und wenn nicht, das auch in Ordnung wäre. Seitdem hören wir nichts mehr voneinander, er meldet sich nicht bei mir, ich mich nicht bei ihm (seit nun 14 Tagen).
Seit unserer Trennung vor drei Wochen verhalte ich mich ambivalent - ich bin einerseits froh, dass ich diesen ganzen emotionalen Stress, diese Belastung los bin. Andererseits fehlt er mir wahnsinnig, auch wenn wir uns in der letzten Zeit eh kaum gesehen haben. Ich würde auch einfach gerne diese Hoffnung loswerden, dass aus uns nochmal etwas werden kann, denn ich glaube, die Hoffnung blockiert mich extrem. An manchen Tagen hoffe ich, und an anderen bin ich mir ganz sicher, dass ich ihn nie zurück wll (denn er hat sich mehr als 3 Jahre lange nicht für mich entschieden). Seine letzten Worte an mich hindern mich aber daran, das Hoffen aufzugeben, und ich denke darüber nach, ihn nochmals um ein letztes Gespräch zu bitten, damit ich Klarheit habe, wie es weitergeht. Anderseits weiß ich für mich genau - solange er sich nicht getrennt hat von seiner Freundin, würde sich für mich nichts verbessern, ich bin jetzt gerade etwas aus meiner emotionalen Abhängigkeit raus und fühle mich mit mir selbst wieder wohler. Was würde es also bringen jetzt über etwas zu reden, was erst in Monaten stattfindet (er braucht sicher noch eine Weile, bis das Haus fertig hat, weil er neben seinem Job weitestgehend alleine daran arbeitet)`? Was aber, wenn er überhaupt nicht mehr an mich denkt und ich ihm so zuwider bin, dass er sich nie mehr melden wird? Und ich zu stolz bin, mich bei ihm zu melden? Im Moment blockiert mich dieses hoffen in meinem Weiterkommen. Aber was gäbe es im Moment wirklich zu besprechen? Oder sollte ich um ein Gespräch bitten, um ihm zu zeigen, dass ich wieder am Boden und bei mir angekommen bin? Ich hasse ihn, und gleichermaßen bedeutet er mich sehr viel.
Ich habe sehr sehr viel Drama gemacht, habe sicher auch vieles falsch gemacht - aber andererseits hat er sich nie für mich entschieden oder sich nicht viel früher getrennt, obwohl er merkte, dass mir die Situation so weh tut. Was meint ihr? Soll ich einfach mal abwarten, ob er sich in einigen Monaten wieder meldet? Ich weiß selbst ja nicht, ob ich ihn wirklich wieder zurück will. Aber die Hoffnung macht mich kirre. ich kann nicht wirklich abschließen.
05.06.2017 09:15 •
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