Hi bmkilla,
nur du kannst wissen, ob du deine Ex liebst oder nicht. Aus dem was du schreibst scheint es, dass du eher Angst vor Verlust und vor dem Alleinsein hast. Und ngst und Liebe schließen sich aus. Wenn du deine Frau liebst, möchtest du, dass sie alles dafür tut, was für sie gut ist, auch wenn das Trennung bedeutet.
Aber OK, vielleicht möchtest du das ja wirklich.
Aber es steht wohl fest, dass deine Frau dich nicht (mehr) liebt.
Siehst du das auch so oder verdrängst du es?
Meine Ex ging auch fast ein Jahr zum Psychologen vor der Trennung. In dieser Zeit war sie auch häufig deprimiert.
Die Ursachen dafür waren andere als bei dir.
Sie und ihre beiden Kinder wollten mit mir zusammenziehen, was ich nicht wollte, weil ich kaum wirklich Zeit für mich hatte. Dann machte sie Schluss, aber nach einer Woche kamen wir wieder zusammen und redeten über alle ihre Bedürfnisse und wie wichtig das Zusammenziehen für sie ist. Sie erbat sich noch ein Wochenende Bedenkpause, welches sie bei einem gemeinsamen Freund in Berlin verbrachte.
Ich entschloß mich, den Schritt zu wagen, und sie war auch voller Freude darüber, musste mir vorher aber noch etwas sagen, nämlich dass sie mit dem gemeinsamen Freund S.. hatte an beiden Wochenenden, aber dass nun Schluss damit ist.
Da habe ich erstmal meine Zusammenziehpläne revidiert, was sie als Bruch meines Versprechens auslegte, sie hatte kein Schuldbewusstsein, sondern ich habe sie ja dazu getrieben.
Nach einem halben Jahr bat ihr Psychologe mich mit zu einem gemeinsamen Gespräch.
Dort sagte er, was ich schon lange spürte, sie aber immer verneinte. Dass sie sich im Schutz der Beziehung immer weiter umschauen werde, bis sie einen findet, der ihre Bedürfnisse befriedigt. Mich hat er gefragt, ob ich denn so weiterleben wolle. Ich meinte, ja, wenn sie wieder zufrieden sein kann.
Ich denke, da sind unsere Parallelen.
Meine Ex wurde nie wieder zufrieden, ich konnte machen, soviel ich wollte, es zählte nur das Zusammenziehen. Wir lebten schon mehr als 7 von 14 Tagen zusammen, da die Kinder immer 5 Tage am Stück beim Papa sind, aber es reichte nicht. Sie hat sich über 1,5 jahre langsam innerlich von mir gelöst, wobei sie immer meinte, sie liebe mich.
Im Nachhinein denke ich, dass es von beiden Seiten keine Liebe mehr war, sondern sehr intensive, liebevolle Gefühle mit einer sehr großen gegenseitigen Abhängigkeit. Ich habe nie wieder Vertrauen gefasst, nicht, weil sie fremdging, sondern weil nie ehrlich alles auf den Tisch kam.
Klar ist es bei dir anders, aber gleich ist, dass sie dich nicht liebt und du sie wohl auch nicht (?)
Eine Abhängigkeit besteht auch gegenseitig. Bei dir bestehen Ängste, bei ihr auch.
Was kannst du jetzt tun?
Nichts.
Nur in dich hineinhören, was bei dir wirklich Sache ist.
Bei mir schwebte über allem immer so ein schwarzer Schatten die letzten 1,5 Jahre.
Auch bei sehr schönen Stunden war immer das dunkle Gefühl da, dass sie nicht zufrieden ist, dass sie anderes sucht.
Kein Vertrauen zu haben, kannst du nicht mit gutem Willen abstellen.
Du versuchst es jetzt ja und du siehst, dass es immer wieder hochkommt, weil du es nur unterdrückst. Der Druck wird immer größer.
Hast du das auch? Ich war die letzten 1,5 Jahre oft sehr traurig, enttäuscht, ... Diese Gefühle gingen nur kurzzeitig weg, weil ich wusste, sie ist noch da. Das war irgendwie beruhigend. Deshalb wollte ich nicht Schluss machen, trotz des Schattens.
Das war eine Anhängigkeit.
Irgendwann hat sie mich mehrmals gefragt, ob ich sie liebe, und ich habe gemerkt, dass sie einen Plan hatte, der von meiner Antwort abhing.
Das sah ich in den Augen, das war in ihrer Stimme, sehr sachlich, nicht liebevoll.
Da sagte ich mir, wenn es nur weitergeht, wenn ich ja sage, stimmt etwas nicht, also sagte ich nein, was mir im Nachhinein auch die Wahrheit zu sein scheint.
Und so begann das Trennungsdrama...
Du bist jetzt so in dieser Schei..-Schattenwelt deiner manipulierten Gefühle gefangen (so wie ich es war), dass du wirklich nicht wissen kannst, was richtiges und falsches Handeln in diesem Moment ist.
Und wenn man nicht klar im Kopf ist, sollte man besser nix tun.
Wenn du aber die Klarheit im Kopf absichtlich verhinderst, in dem du die Realität in deinem Leben verdrängst/ nicht an dich heran lässt - verlängerst du alles unnötig.
Du hast doch schon von vielen hier gehört, dass du was machen sollst, in die eine oder die andere Richtung.
Nur kannst du das nicht, weil du keine Klarheit hast.
Meine Meinung ist, dass du gar keine Klarheit haben willst, weil du spürst, was für angsteinflößende Veränderungen auf dich zukommen. (Ging mir auch lange so.)
Und so ist der bekannte momentane Zustand für dich angenehmer zu ertragen als der angsteinflößende unbekannte.
Manche Leute kommen nach 20 Jahren aus dem Gefängnis und wollen wieder zurück, weil sie in der Freiheit nicht mehr zu leben können glauben.
Du brauchst bloß der Wahrheit ins Gesicht schauen - dann kommt Klarheit - dann kommt Handeln.
LG