Zitat von Traumjaegerin: Ja, da hast du wohl recht, wenn das Ziel nicht passt, eines suchen, das passt - aber wie schaffst du das so - naja, locker?
Locker sicherlich nicht. Aber ich hab eine sehr gute Hypnose-CD, die ich aktuell immer mal wieder raushole. Das hilft mir extrem mich neu zu fokusieren. Da kommt irgendwo der Satz heute ist der erste Tage vom Rest deines Lebens. Wenn ich wieder anfange, an das zu denken, was ich wollte, dann ruf ich mir den Satz in Erinnerung. Es war das alte Leben und es war ein Leben, in dem ich nur oberflächlich glücklich war und auch nur in Abhängigkeit von anderen Menschen. Dieses Leben möchte ich nicht mehr. Ich hab ein neues Leben anfangen, zu dem die alten Ziele halt auch einfach nicht mehr passen. Und wenn ich wieder anfange daran zu denken, fokussiere ich mich darauf, dass es eben mein altes Leben war und heute mein neues Leben angefangen hat.
Mir hilft das wahnsinnig, gerade die CD gibt mir richtig viel, aber da muss sicher jeder seinen eigenen Weg finden.
Zitat von Traumjaegerin:Ich bin derzeit zu tief unten, das stellt gerade alles einen so unglaublich hohen Aufwand dar :-/
Für mich klingt das ein bisschen Richtung Depression. Es wäre vielleicht sinnvoll zu einen Psychiater zu gehen, um abchecken zu lassen, ob du nicht vielleicht Depressionen hast. Und wenn ja, dann helfen dir die Medikamente erstmal aus dem Loch raus und wenn du raus bist, dann mach eine Psychotherapie und dann wird das auch. Solange du kämpfst, kommst du auch immer weiter und selbst dann, wenn du es nicht merkst .
Zitat von Traumjaegerin:
Deine Geschichte hoert sich auch traurig an, steht sie denn schon wo, hab ich sie vielleicht schon gelesen? Wie lange ist denn deine Trennung her und wie viel Zeit verging, bis du dir dem alles bewusst geworden bist?
Bewusst war mir das alles schon immer. Mit meiner Kindheit hatte ich auch nie eine Chance normal zu werden, muss man mal so sagen. Das Wissen war nie das Problem. Der größte Schritt ist, sich dann wirklich Hilfe zu suchen. Und das ist sauschwer, dass weiß ich. Aber es lohnt sich.
Meine Trennung ist knapp einen Monat her, also noch nicht so lange. Ich kann es (ehrlich gesagt) gar nicht so genau sagen. Ich denke da auch gar nicht mehr drüber nach, ich konzentriere mich auf mich, da hab ich genug zu tun .
Und das ich wusste, dass ich nicht mehr so weiter machen kann, war praktisch noch am selben Tag. Ich bin betrogen wurden, da kann man halt auch niemanden mehr Vertrauen. Also wäre eine neue Beziehung erst einmal absolut nicht möglich gewesen. Da war halt der Boden weg, mein Rettungsanker sozusagen, den ich seit meinem 16. Lebensjahr immer (bzw. meistens maximal einen Monat nicht, nach Beziehungsende) hatte. Und es ging nicht anders. Den ersten Anlauf mir Hilfe zu suchen, hatte ich auch nicht für mich. Ich wollte mir selbst gar nicht helfen, ich hab es für meinen Ex getan, in der Hoffnung, dass es dann vielleicht irgendwann wieder was wird. Das war das Einzige, was mir die nötige Kraft gegeben hat, dass durchzuziehen. Aber schon knapp eine Woche nachdem ich angefangen hab die CD zu hören, hab ich auch angefangen, dass alles für mich zu tun. Und nun will ich das nur noch für mich und ihn eigentlich auch gar nicht mehr wieder .
Zitat von Traumjaegerin:Du klingst mittlerweile so, als haettest du dich bzw. dein Problem verstanden?
Ja, verstanden hab ich es, wie gesagt, schon immer. Die Minderwertigkeitskomplexe, dass fehlende Selbstwertgefühl und der Selbsthass ist auch recht schwer nicht zu merken .
Zitat von Traumjaegerin:Du klingst mittlerweile so, als haettest du dich bzw. dein Problem verstanden? Zur Therapie kann ich nur sagen: Ich finde es toll, dass du eine beginnst! Mir hat es geholfen - auch wenn das mit A.dort nicht geloest wurde, denn es hat mir zumindest das Ruestzeug gegeben, alleine leben zu koennen und mich damit gut zu fuehlen (also vor B.) Und zu erkennen, dass die beiden Beziehungen schlussendlich miteinander zusammenhaengen und - he, vielleicht war das ja der Sinn der Beziehung mit B., kommt mir gerade...
Das kann schon sein, dass beides zusammen hängt. Offensichtlich fokusierst du dich sehr stark auf einen Partner. Die Frage ist, warum das so ist. Bei mir ist es so, dass ich damit mein fehlendes Selbstwertgefühl verdeckt habe. Ich habe die Beziehungen gebraucht, weil ich mit mir selbst nicht klar gekommen bin. Den Halt, den eine Partnerschaft mir gegeben hat, konnte ich mir selbst nicht geben und deswegen war eine Beziehung nichts, was man zu einem erfüllten Leben noch extra bekommt (so wie es sein sollte), sondern einer der Gründe für ein erfülltes Leben. Was bei dir los ist, kann ich dir natürlich nicht sagen. Aber eventuell kommst du mit einer Therapie da weiter.
Und ich sag mal so: Wenn es dir jetzt hilft, dich um deine richtigen Probleme zu kümmern, dann war die Beziehung ja schon gut so. Zwar nicht auf die Art, auf die du es dir gewünscht hast, sondern auf eine viel bessere Art, wenn das dein Anstoß war, um in ein glücklicheres Leben zu gehen. So muss man das sehen