Hallo,
ich glaub', ich kann hier auch einige nützliche Dinge beitragen:
Der Zeitrahmen ist bei mir ungefähr der selbe, meine Ex hat am 5. Dezember Schluss gemacht. Seit 10. hat sie nen neuen, was ich am Tag vor Heiligabend auf sehr schmerzhafte Weise (angetrunken in einer Kneipe ) erfahren musste.
Die Tage danach gings mir richtig, richtig mies. Hab ihr geschrieben, ich war bei ihr, ich habs einfach nicht verstanden und in meinen Kopf reinbekommen. Ging nicht. Ich durchlitt verschiedene Phasen in diesen Tagen:
- ich war sehr wütend auf sie und hab' Dinge zu ihr gesagt, auf die ich nicht stolz bin
- ich hatte einen wehmütigen Blick zurück auf unsere Beziehung und was aus uns hätte werden können. In dieser Phase war ich sehr kreativ und schrieb mir die Seele aus dem Leib, was sehr! gut getan hat
- ich war einfach nur traurig, in diesen Momenten aber nicht wütend
- ich war sehr nett zu ihr - weil ich dennoch wollte/will, dass es ihr, meiner ersten Liebe, sehr gut geht. Ob mit mir oder ohne mich.
Diese Phasen wiederholten sich mehrmals pro Tag, bis ich sie am 31.12. um ein letztes Treffen bat. Ich habe mich ihr so gezeigt, wie ich ihr in Erinnerung bleiben wollte. Ich hab wirklich süße Dinge gesagt, aber ihr nie verheimlicht, wie sehr mir das alles weh tut. Nach den letzten Worten küsste ich ihren Kopf und bin gegangen - sie stand dort, am Ort unseres ersten Treffens, und hat geweint. Seitdem habe ich sie weder gesehen noch etwas von ihr gehört.
Was kannst du bzw. können andere aus der Geschichte lernen?
Zuerst einmal: Kontaktsperre durchzuhalten ist wirklich kein Ding für jedermann. Gerade in den einsamen Momenten, die hier wohl jeder kennt, ist es verdammt schwer. Aber ein notwendiges Übel!
- Zitate halfen mir sehr. Ob von Philosophen, aus Liedtexten, von Freunden. Man kann so viel reininterpretieren, was einem wirklich weiterhilft.
Meine Lieblingszitate: Ein einziger Grundsatz wird dir Mut geben, nämlich der, dass kein Übel ewig währt. Man kann nicht immer ein Held sein - aber man kann immer ein Mann sein.
Und immer, wenn ich an sie denke, wenn ich ihr schreiben will, wenn ich sie in Gedanken verfluche und wütend bin, denke ich daran.
Weiterhin gelten die üblichen Grundsätze. Viel mit Freunden machen, Sport treiben, die Zeit heilt alle Wunden.
Nun, ganz teilen kann ich das nicht. Ich mache viel mit Freunden, habe sehr viel Sport getrieben bis zu meiner Verletzung (musste ja kommen.. wenn's läuft, dann läuft's eben ) und gehofft, die Zeit heilt wunden. Okay, ein, zwei Monate sind nicht viel. Ich hatte wirklich helle Momente, in denen ich Freude empfand. Im nächsten Moment aber dachte ich an sie.. Das ist irgendwie aneinander gekoppelt.
Ich habe auch gelernt, dass Rückfälle von Nöten sind. Momentan durchlebe ich einen. Man sitzt da, denkt an die Beziehung, hört Musik, sieht Bilder vor seinem geistigen Auge. Im nächsten Augenblick sieht man dieselben Bilder - nur mit dem neuen Partner. Das tut weh.
Auch habe ich den Eindruck, dass momentan viel passiert, was mich genau an sie erinnert. Die Lieder im Radio, diese unfassbaren Zufälle. Wie neulich im Zug: Ein Passagier frägt eine andere, wie ihr Sohn heißt. Diese antwortet: Leon. Genauso heißt der neue Freund meiner Ex. Zack, Stich ins Herz. Dass einer meiner Vorredner auch Leon heißt, ist Zufall, aber zack, Stich ins Herz Das passiert momentan wirklich so oft, dass ich's selber kaum glauben kann aber irgendwie find ich das auch lustig
Dennoch und trotz allem glaube ich fest daran, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist! Kontaktsperre ist wichtig. Aber erst, wenn man das Gefühl hat, alles getan zu haben. Kämpfe, wenn du denkst, es könnte ertragreich sein. Sind die Chancen aber nahe null, resigniere. Dazu gehört wirklich Charakter, aber das macht dich mit Sicherheit stärker. Das hat auch was mit Selbstachtung und deiner eigenen Würde zu tun.
Das Forum und das Lesen im Forum empfinde ich als hilfreich. Hier sehe ich, dass es Menschen gibt, denen es noch weitaus schlechter ging als mir und sie es auch, natürlich nach einiger Zeit, geschafft haben. Das gibt Mut. Die Hilfsbereitschaft hier von Leuten, die wirklich aus Erfahrung und erster Hand sprechen können, ist überwältigend. Das hilft!
Also Jungs Mädls - durchhalten! John F. Kennedy sagte mal, das chinesische Wort für Krise setzt sich aus 2 Schriftzeichen zusammen - das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit (ob das tatsächlich stimmt.. keine Ahnung ). Also Kopf hoch, auch wenns noch so schwer fällt. Ich als Leidensgenosse weiß sehr genau, wovon geredet wird
30.01.2015 17:13 •
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