29

Nach 7 Jahren sitzen gelassen- ich hab solche Panik

N
Hallo,

es ist unglaublich, aber ich habe es tatsächlich geschafft mich an das zu Halten, was ihr alle mir empfohlen habt (Daniel ).
Ich habe ihm ne knappe Mail geschickt mit der e-mail Adresse meiner Mitbewohnerin und ohne etwaige Emotionalitäten und kein Hinweis auf skypen. Da hat er natürlich postwendend geantwortet....
Er möchte sich nicht an meine Mitbewohnerin wenden. Er möchte mit mir skypen und er wird schauen wann ich online bin und sich dann bei mir melden?!

Das ist alles so ätzend. Was fange ich bloß damit an? Wie es weitergehen soll weiß ich natürlich mal wieder gar nicht. Oder vielleicht eigentlich schon, aber ich will nicht hart sein, ich kann mich nicht fern halten von ihm wenn er auf mich zukommt

Ich will nur noch weg und ich freue mich mit jedem Tag mehr auf die Auszeit in Frankreich. Ich werde den Laptop nicht mitnehmen, dann steht das mit dem Skypen gar nicht zur Debatte. Aber bis dahin wird es schwer...

Nana

15.12.2011 16:17 • #91


D
Hallo Nana,

jetzt mal ehrlich, nach allem was ich über Deine Geschichte weiß könnte ich Dir nur empfehlen Dich fern zu halten.
Keine Antwortmail. Lösch alle Daten von Deinem Skype Account. Mach einen neuen. Exportier ggf. die Kontakte die Du mitnehmen willst. Lass Deine Mitbewohnerin das Passwort vom alten Account ändern. Oder lass die ganze Aktion gleich von Deiner Mitbewohnerin machen.
Dann kommst du nicht in Versuchung.

Wenn Du dann nach Deiner Abwesenheit glaubst noch Kontakt herstellen zu müssen, ist dann immer noch Zeit dafür. Jetzt ist definitiv nicht der richtige Zeitpunkt.

Denk nochmal an den Schmerz der vergangenen Wochen, an die Kälte an all das was er bereit war Dir und Deinem Leben anzutun. Moralisch hat er wirklich die Hand gegen Dich erhoben. Ich bete, dass Du es schaffst Dir und ihm jetzt eine satte Auszeit zu geben.
Dir um klar zu werden ob Du so eine tickende Bombe wieder in Deinem Leben willst und ihm um zu sehen und zu spüren wo der Hammer hängt.

Nach gewissen Vergehen sind erzieherische Maßnahmen und das deutliche markieren einer Grenze das mindeste was Du tun musst.
Und wie gesagt, keiner weiß was wirklich war. Für mich stinkt das alles gewaltig! Aber auch hier werdet ihr nur mit Abstand in der Lage sein über das wirkliche warum zu sprechen und eventuelle neue Konditionen für alles was kommen mag auszuhandeln. Es geht jetzt nicht mehr nur um verzeihen sondern auch darum das aufzuarbeiten.
Ansonsten habt ihr auch in Zukunft keine Chance.

Du hast den Leuten hier bisher vertraut und bist gut damit gefahren. Es gibt keinen Grund nicht auch in diesem Fall damit weiterzumachen. Und denk auch daran wie Du meine Lage analysiert hast und was Du mir raten würdest wenn die Kontaktaufnahme kommt.

Bitte klapp jetzt nicht ein!

Daniel

15.12.2011 18:07 • #92


A


Nach 7 Jahren sitzen gelassen- ich hab solche Panik

x 3


M
hallo ich bins nochmal - miss u - nur nicht eingeloggt (bin auf dem sprung...)

Zitat:
ich kann mich nicht fern halten von ihm wenn er auf mich zukommt


doch! das schaffst du!


das ist jetzt wirklich ganz wichtig, dass du mal euer muster durchbrichst
(und er macht es dir ja leicht), dann wird vielleicht auch bei ihm etwas anderes passieren

aber das wichtigste: es geht um dich
wenn du darauf jetzt eingehst, bist du sofort wieder in der rolle der abhängigen, denn er wird sich wieder unverbindlich geben, sobald er sich versichert hat, dass du noch an ihm hängst...

setzt dir doch eine frist. bis frankreich keinerlei kontakt und dann bist du eh erstmal weg

im grunde wäre es gut, wenn du auf garnichts eingehst
solange er nicht mit einem ganz eindeutigen signal rüberkommt,
dass er sich wirklich für dich entschieden hat

(soweit die theorie.... )

ich drück dich
bitte halte durch!

15.12.2011 18:32 • #93


N
Liebe Nana,

puh, das ist wirklich eine schwierige Situation. Im Grunde ist das Wichtigste schon gesagt worden, gib jetzt nicht so schnell nach.

Ehrlich gesagt finde ich das auch ziemlich unverfroren von ihm. Du schickst ihm eine knappe mail mit der Adresse deiner Mitbewohnerin und signalisierst ihm damit, dass du keinen näheren Kontakt möchtest. Und er ignoriert das einfach! Das ist auch eine Form von Respekt, die Entscheidungen des anderen zu akzeptieren. Und das tut er nicht.

Ich drücke dir wirklich sehr die Daumen, dass du stark bleibst und durchhältst. Es sind ja nur noch ein paar Tage. Und wir unterstützen dich .

LG
NMT

15.12.2011 19:39 • #94


N
Hallo ihr Lieben,

so jetzt ist schon fast Sonntag und ich bin bis jetzt stark geblieben. Wobei Sonntage ja eh die schlimmsten Tage sind...
Die ganze Woche habe ich jeden Tag schöne Dinge gemacht und versucht mich so gut wie möglich abzulenken. War auf dem Weihnachtsmarkt, in der Oper, habe Käsefondue mit Freunden gegessen, war im Kino und morgen gehts wieder auf den Weihnachtsmarkt. Das ist schön, festzustellen das es noch Menschen gibt, die mich mögen und die Lust haben Zeit mit mir zu verbringen.
Diese Trennung hat mein Selbstwertgefühl ganz schön runtergezogen. Vielleicht ist das aber auch schon vor der Trennung ziemlich weit unten gewesen.
Er fehlt mir trotzdem fast die ganze Zeit. Ständig habe ich den Impuls ihn anzurufen um ihm von den vielen schönen und auch traurigen Momenten zu erzählen. Es sind vor allen Dingen die Alltagsgespräche die mir fehlen (naja und die einsamen Nächte sind auch nicht gerade schön ). Losgelassen habe ich auf jeden Fall noch nicht. Heute ist es genau 4 Wochen her das er sich getrennt hat. Vielleicht ist das ja auch noch zu früh um zu hoffen, dass es einem schon wieder richtig gut...
Mal sehen wie der Sonntag so wird und ob ich dabei bleibe und es schaffe nicht mit ihm zu skypen

Nana

18.12.2011 00:04 • #95


N
Hallo Nana,

du klingst schon viel gefestigter als noch vor einer Woche, super, du kannst stolz auf dich sein. Du machst es genau richtig: möglichst viel Zeit mit anderen lieben Menschen verbringen.

Zitat:
Losgelassen habe ich auf jeden Fall noch nicht. Heute ist es genau 4 Wochen her das er sich getrennt hat. Vielleicht ist das ja auch noch zu früh um zu hoffen, dass es einem schon wieder richtig gut...


Ich befürchte, das dauert noch eine ganze Weile. Irgendwie scheint dieser Prozess auch nicht linear vonstatten zu gehen. Vor 3 Tagen hatte ich das Gefühl, das Schlimmste überstanden zu haben. Gestern wiederum konnte ich es kaum aushalten, so habe ich ihn vermisst. Es hat mich alle Kraft gekostet, ihn NICHT anzurufen. Heute ist es wieder besser, aber auch heute musste ich gegen den Impuls ankämpfen, ihm einen spontanen Besuch abzustatten .

LG
NMT

18.12.2011 00:23 • #96


N
Hallo,

ich bin soooooooo blöd. Ich habs natürlich nicht durchgehalten. Sonntage sind einfach so ätzend. Wir haben geskyped (nur geschrieben - aber das war mehr als ausreichend ) und es war schön und als ob nichts passiert wäre und gleichzeitig so belanglos. Er wollte wissen wie es mir geht und natürlich habe ich nicht die Wahrheit geschrieben: es geht mir total schlecht, ich kann nix essen, falle durch meine Püfungen, denke jeden Tag an dich und frage mich ob es nicht doch noch einen Weg zurück gibt für uns Beide... Statt dessen: alles ok, ich hab nen neuen Job, mache das Auslandssemester, habe ein cooles Praktikum organisiert - kein Wort zum Thema Beziehung von einem von uns...
Gott ich komm mir so bescheuert vor. Ich habe es ihm so leicht gemacht mit mir dieses oberflächliche Gespräch zu führen, mit dem er jetzt sein Gewissen beruhigen kann. Ich mein er hat mir Musiktipps gegeben! Ich komme mir ja so dumm vor.

Am Ende hat er geschrieben wie schön es war von mir zu hören und mit mir zu schreiben und ob wir das nicht wiederholen wollen. Und in meinem Kopf ging alles komplett durcheinander. Ich habe geantwortet, dass ich es auch sehr schön fand, dass ich aber nicht sicher bin ob solche Gespräche gut für mich sind und das es mich auch sehr verwundert hat, dass er den Vorschlag mit dem Skypen gemacht hat wo er doch den Kontakt abbrechen wollte. Ob es ihm nur darum geht zu hören ob alles ok ist und seine Sorgen zu beruhigen. Er: nein ich wollte natürlich wissen wie es dir geht ich hab mir schon sorgen gemacht. und ich hab drüber nachgedacht und bin zu dem entschluß gekommen das ich gern den kontakt schon aufrecht erhalten würde (O-Ton)

Und jetzt bin ich wieder so durcheinander, dabei hat er mir keinen Anlass zur Hoffnung gegeben und trotzdem wünsche ich mir so sehr den Kontakt und habe auch riesen Angst davor! Ich kann und will nicht seine beste Freundin werden, mit der er Smalltalk macht. Was soll ich denn jetzt tun. Ich will ihn nicht verlieren, aber das habe ich schon - oder?
Wie seht ihr das mit dem Gespräch - das es mir nicht gut getan hat weiß ich auch, aber ist ein bischen Hoffnung vielleicht gar nicht soooooooo abwegig?
Es geht mir echt schlecht und ich bin selber schuld...

Nana

18.12.2011 20:49 • #97


N
Hallo,

Am liebsten würde ich ihm scheiben. Ihm nochmal klar machen wie sich das alles gerade für mich anfühlt, aber ich habe mir fest vorgenommen, dass ich auf keinen Fall Kontaktangebote mache. Deswegen kommt der Brief jetzt einfach hier rein:

Hallo,

Ich glaube, dass mit dem Skypen war eine blöde Idee.
Ich sitze jetzt hier und merke wie schlecht ich mich fühle bei dem Gedanken mit dir Smalltalk zu machen. Ich möchte nicht irgendjemand für dich sein, dem du kleine Anekdoten aus deinem Leben erzählst. Ich liebe dich und ich habe mich nicht freiwillig aus deinem Leben verabschiedet! In den letzten 2 Wochen - nach der schrecklichen Mail in der du mir geschrieben hast, dass du gar keinen Kontakt mehr mit mir willst und dir ein Leben ohne mich aufbauen möchtest – habe ich langsam begonnen zu akzeptieren, dass es für mich in deinem Leben keinen Platz gibt. Ich habe den Gedanken zugelassen, dass zwischen uns einfach nichts mehr gestimmt hat und dass wir einfach nicht zusammengehören.
Und dann fragst du, ob wir nicht mal skypen wollen. Machst mir ein Kontaktangebot, dass ich natürlich nicht ablehnen kann. Hast du dich mal gefragt wie das für mich ist? Warum ich diesmal nicht auf dich zugegangen bin? Dir nachgelaufen bin? Wie es sich anfühlt von dir zu hören und dein Interesse zu spüren?
Es fühlt sich schrecklich an! Es weckt Hoffnungen in mir die du sicher nicht erregen wolltest. Kannst du dir vorstellen, dass es vielleicht noch etwas zu früh ist um einen auf Kumpel zu machen? Mir Musiktipps zu geben? In meinem Kopf wirbeln die Gedanken durcheinander.
Warum hast du das gemacht?
Ging es nur darum dein Gewissen zu beruhigen?
Fehle ich dir?
Liebst du mich doch noch?
Gibt es noch Hoffnung für uns Beide?
Ist das einfach nur so ein krankes Machtspiel in dem du dir selbst beweisen musst, dass ich so schwach bin und du jederzeit zurück könntest - wenn du denn wolltest?

Ich weiß nicht was in deinem Kopf vor sich geht. Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll. Ich weiß nicht was ich will.
Du fehlst mir. Sehr sogar. Aber wohin soll unser Kontakt schon führen? Zu einer Freundschaft? Ich glaube nicht, dass wir Freunde sein könnten. Ich glaube ich will auch gar nicht mit dir befreundet sein. Du liest keine Bücher, teilst mit mir weder Freundschaften noch Interessen (außer Musik), wir schauen nicht dieselben Filme, du interessierst dich 0 für Kunst und selbst unsere Gespräche sind oft oberflächlich geblieben.
Und du hast mir so weh getan! Ich weiß, dass das nicht dein Ziel gewesen ist – nie. Aber es ist nun Mal so. Und ich bin einfach nicht stark genug und immer noch zu verliebt in dich als das ich jetzt einfach auf Freundschaft umschalten könnte.
Und ein neuerlicher Versuch? Ich glaube ich selbst kann die Frage schon gar nicht mehr ernst nehmen. Es ist soviel zwischen uns vorgefallen und die Art und Weise wie du die Trennung durchgezogen hast, das was du zu mir gesagt hast, hat so tiefe Wunden hinterlassen. Heute sind sie alle wieder aufgebrochen. Kann ich das zurück wollen?
Mein Verstand sagt mir: nimm die Beine in die Hand und lauf so weit weg wie es geht, er und niemand anderes darf dir so weh tun! Mein Herz dagegen: du liebst ihn so sehr und Liebe kann alle Hindernisse die zwischen euch stehen überwinden, kann allen Schmerz aufwiegen.
Aber ist das wirklich so? Manchmal reicht Liebe eben nicht. Das hat mir meine Mama gesagt. Vielleicht trifft das auf uns ja genau zu…

Nana

18.12.2011 23:54 • #98


N
Huhu Nana,

ach mensch . Ich kann dich verstehen, ich hätte das wahrscheinlich auch nicht ausgehalten, mich auf so einen Türöffner hin nicht bei ihm zu melden.

Die Frage ist halt, will er nur Kontakt oder mehr? Und willst du ihn denn noch, nach allem, was gewesen ist? Meinst du, eure Beziehung hat noch eine Chance? Könntest du ihm je wieder vertrauen?

Irgendwie ist das aber auch total gegen die menschliche Natur, die Hoffnung auf etwas aufzugeben, finde ich. Ich habe schon viele schwierige Situationen erlebt, und immer habe ich sie durchgestanden, indem ich die Hoffnung NICHT aufgegeben habe. Und jetzt soll ich auf einmal aufhören zu hoffen? Das klingt jetzt schlimm, aber wenn ich wieder mal sehr verzweifelt bin, versuche ich mir vorzustellen, er sei gestorben. Einfach nicht mehr da. Denn so schrecklich das natürlich ist, einen geliebten Menschen durch Tod zu verlieren, hat es doch den Vorteil, dass es ganz klar ein Abschied für immer ist und es kein Zurück mehr gibt. Im ersten Moment macht einen gerade diese Endgültigkeit total fertig, dass man den geliebten Menschen nie wieder sieht, aber vielleicht gelingt es einem dadurch besser, damit abzuschließen.

LG
NMT

19.12.2011 00:02 • #99


N
Hi NMT,

allein der Gedanke er könnte tod sein macht mich total fertig. Der einzige Junge - er und ich waren damals 18 - in den ich außer in meinen Ex verliebt war ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Und das war das schrecklichste was mir je im Leben passiert ist. Damals ging es mir noch schlechter als jetzt. Ich denke im Rückblick, dass ich damals wohl das erste Mal einen depressiven Schub hatte.
Heute war ich bei meiner Ärztin und sie hat mir wieder Antidepressiva verschrieben. Ab morgen schleich ich die dann langsam ein. Dauert ja immer 2-3 Wochen bis die wirken. Hoffe das hilft irgendwas. Denn im Moment gehts mir echt mies. Das er und ich uns gestern geschrieben haben war wohl wirklich keine gute Entscheidung, aber ich konnte einfach nicht anders. Jetzt sind erstmal alle Wunden offen und ich vermisse ihn mehr denn je. Wie ich mich jetzt weiter verhalten soll weiß ich auch nicht. In mir herrscht das große Chaos.
Ich würde so gerne wissen was in ihm vorgeht. Wollte er nur mal wissen wie es mir geht? Hat er mich vermisst und deshalb Kontakt gesucht? Wollte er mit mir spielen - testen wie es mir geht und wann meine Grenze erreicht ist? Will er mich zurück oder hätte er mich gerne als Freundin in seinem Leben?

?

Ich weiß es nicht - UND DAS MACHT MICH VERRÜCKT!
Ich fühle mich so allein und einsam ohne ihn. Aber ich werde mich nicht bei ihm melden. Erstmal abwarten was jetzt passiert. Ob und wann er sich wieder meldet. Und erstmal fliege ich jetzt nach Frankreich und werde versuchen so wenig wie möglich an ihn zu denken und mich einfach von dem Stress der letzten Wochen zu erholen...
Eine Umarmung und etwas Trost wäre echt schön - eigentlich war das immer seine Aufgabe

Nana

19.12.2011 20:56 • #100


N
Hallo Nana,

Zitat:
allein der Gedanke er könnte tod sein macht mich total fertig. Der einzige Junge - er und ich waren damals 18 - in den ich außer in meinen Ex verliebt war ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Und das war das schrecklichste was mir je im Leben passiert ist.


oh, das tut mir leid, dass du sowas erleben musstest. War vielleicht ein bisschen blöd von mir, das zu schreiben. Versteh mich bitte nicht falsch, ich wünsche meinem Ex-Freund nicht den Tod, das hat er nun wirklich nicht verdient. Ich suche für mich einfach nur einen Weg, endgültig mit ihm abzuschließen und nicht immer wieder zu hoffen. Denn dann wird man nur immer wieder aufs Neue enttäuscht und der Trauerprozess zieht sich unnötig in die Länge.

Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht. Bald bist du bei deiner Familie, da bekommst du bestimmt ganz viele Umarmungen und Trost .

LG
NMT

19.12.2011 22:36 • #101


N
Hi NMT,

ich weiß, dass du deinem Ex nicht den Tod wünschst. Mir hilft nur leider dieses Bild gar nicht...
Heute ist es einfach ganz schlimm. Das ich gestern mit ihm geschrieben habe hat alle meine Schutzwälle einstürzen lassen. Er fehlt mir jetzt so schrecklich und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Augen sind so zugequollen das ich eigentlich fast nix mehr sehen kann. Und dann haben ich eben noch mit guten gemeinsamen Freunden geskyped. Er hatte denen nichts von der Trennung erzählst! Das durfte jetzt ich erledigen! Ich meine er hatte 5 Wochen Zeit dafür. Das war so schlimm und die wollten nachvollziehen was da passiert ist und ich hatte eigentlich keine Worte. Und ich wollte mich ja auch nicht total vor denen auflösen, damit die ihm dann erzählen können wie schlecht ich aussehe und das ich es ohne ihn nicht aushalte...
Ich vermisse ihn so sehr. Ich will ihn zurück. Ich willunser gemeinsames Leben wieder haben
Ich hoffe dir geht es gerade etwas besser und das es jemanden gibt der dich in den Arm nimmt und tröstet wenn es ganz schlimm ist. Und du hast Recht: meine Mama wird mich trösten und mir die eine oder andere Umarmung zukommen lassen. Aber ich will blöderweise nur von ihm getröstet und umarmt werde. Bescheuert - ich weiß.

Ich wünsche dir eine geruhsame Nacht

Nana

19.12.2011 22:45 • #102


N
Liebe Nana,

das ist allerdings merkwürdig, dass er seinen Freunden noch nichts von der Trennung erzählt hat. Obwohl - ich bin mir fast sicher, dass mein Ex-Freund auch noch kein Wort darüber verloren hat. Ob sie sich doch noch alles offen halten wollen? Man weiß es nicht.

Komischerweise geht es mir seit heute mittag erstaunlich gut, nachdem ich die letzten Tage echt schlimm gelitten habe. Ich hoffe, das bleibt jetzt so. Klar fühle ich mich manchmal allein und mir fehlen unsere Gespräche, aber ich fange wieder an, Pläne zu machen. Und ich sehe jetzt auch wieder die negativen Dinge. Ehrlich gesagt war ich zuletzt in der Beziehung meiner Liebe gar nicht mehr sicher. Ich war mir nicht sicher, ob es mir wirklich um IHN als Person geht oder darum, irgendjemanden zu haben, der mir zuhört, mich in den Arm nimmt, mir emotionale Sicherheit gibt. Ich war oft erleichtert, wenn er wieder gegangen ist (wir haben nicht zusammen gewohnt). War häufig genervt von ihm, konnte bestimmte Dinge immer schlechter ertragen. Und ihm wird es wohl genauso gegangen sein. Ich glaube, wir waren beide überrascht, dass uns die Trennung doch so sehr geschmerzt hat. Ich bin mir beinahe sicher, dass er mit der Neuen nicht glücklich ist und wird, es ist vielmehr ein verzweifelter Versuch, etwas anderes zu probieren, weil es mit uns nicht geklappt hat. Ist ja auch viel einfacher, als über seine Fehler nachzudenken und darüber, was in der Beziehung schief gelaufen ist. Ich glaube, wir sind beide schwierige Persönlichkeiten.

Ich bin immer noch traurig über das, was ich verloren habe, aber ich bin heute auch dankbar für das, was ich habe: eine wunderbare Tochter. Eine Mutter, die mich unterstützt. Freunde, die mir zuhören. Meine Musik (ihn hat es immer nervös gemacht, wenn ich Klavier gespielt habe, sogar Bach konnte er nicht ertragen). Einen süßen, nur ganz bisschen stinkenden Hund (er hasst Hunde). Einen Beruf, der mir Spaß macht und in dem es für mich wirklich gut läuft gerade. Nette Arbeitskollegen...es gibt noch so viele Dinge, die gut und schön sind in meinem Leben. Bestimmt gibt es auch in deinem Leben viele schöne Dinge, du kannst sie nur gerade nicht sehen.

LG
NMT

19.12.2011 23:44 • #103


N
Hi NMT,

bin gut und sicher in Frankreich gelandet und staune wie immer über den strahlend blauen Himmel zu dieser Jahreszeit.
Leider gehts mir schlechter und schlechter. Bin froh, dass ich die Antidepressiva verschrieben bekommen habe, auch wenn ich weiß, dass die meinen Schmerz nicht wegzaubern können.
Ein wenig gehts mir auch wie dir. Ich sehe auch all die Dinge, die mich an ihm gestört haben, all das was - bei ehrlicher Betrachtung - zwischen uns nicht gestimmt hat. Ich habe mir in den letzten Tagen auch immer wieder die Frage gestellt ob es mir so schlecht geht weil ich meine große Liebe verloren habe, oder ob es eher darum geht, dass ich große Verlustängste habe und eben Angst vor der Leere und Einsamkeit meines Lebens. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus Beidem...
Ich würde auch gerne Zukunftspläne schmieden, mich auf das neue Jahr freuen und irgendwie positiver in die Welt blicken, aber im Moment geht gar nix...
Aber ich freue mich für dich wenn dir das zumindest an einigen Tagen gelingt. Und du hast recht: Man muss sich selbst daran erinnern, dass das eigene Leben aus mehr als der gescheiterten Beziehung besteht.
Danke für deine Unterstützung
Nana

21.12.2011 11:44 • #104


N
Hi Nana,

ich wär jetzt auch gern in Frankreich (war in den Sommerferien in der Bretagne - mit IHM ). Bist du am Meer? Strahlend blauer Himmel klingt gut, hier ist trübgrauer Himmel und es regnet immer wieder...

Antidepressiva können deinen Schmerz sicher nicht wegzaubern, aber sie können helfen, damit zurecht zu kommen. Ich nehme auch welche, schon seit Jahren und bin froh darüber, dass es diese Medis gibt.

Zitat:
Ich würde auch gerne Zukunftspläne schmieden, mich auf das neue Jahr freuen und irgendwie positiver in die Welt blicken, aber im Moment geht gar nix... traurig


Das kommt noch . Trauer ist ein Prozess, den man leider nicht beschleunigen kann. Aber ich verspreche dir, es hört irgendwann auf. Als mein Vater sich vor 4 Jahren das Leben genommen hat, habe ich gedacht, ich könne nie aufhören zu trauern und nie wieder froh sein. 6 Monate ging das so, dann hörte es ziemlich überraschend und abrupt auf. Ich denke zwar weiterhin häufig an ihn, aber der Schmerz dabei ist nicht mehr da, eher Gefühle von Dankbarkeit, Liebe, positive Erinnerungen eben.
Ich glaube, es ist ganz gut, wenn du dir jeden Tag eine Zeit zum Trauern nimmst, in der du dich deinem Schmerz hingibst, weinst etc., aber dann auch wieder damit aufhörst und nach vorne schaust. Es müssen ja gar keine großartigen Zukunftspläne sein, die du schmiedest, es hilft schon, wenn du einfach nur deinen Tag planst und strukturierst. Was willst du heute zu Mittag essen? Was musst du dafür einkaufen?
Ich weiß, dass das schwer ist, ich bin die erste Zeit wie ein Zombie durch die Gegend gelaufen. Kopf ausschalten, nicht nachdenken. Einfach tun. Das hilft.

Bei mir wechselt es auch noch ganz schön hin und her zwischen Verzweiflung und Akzeptanz. Ich bin mittlerweile aber ganz zuversichtlich, dass ich das hinkriege. Gestern abend drohte ich wieder im Schmerz zu versacken, da habe ich mir dann ein Buch geschnappt und für meine Doktorprüfung gelernt. Das hat richtig gut getan!

Ich wünsche dir, dass es dir auch bald besser geht und du dein Leben wieder genießen kannst. Du bist ein wertvoller Mensch und wirst noch so viele schöne Tage erleben.

Grüß Frankreich von mir,

NMT

21.12.2011 14:37 • #105


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag