Hallo,
Am liebsten würde ich ihm scheiben. Ihm nochmal klar machen wie sich das alles gerade für mich anfühlt, aber ich habe mir fest vorgenommen, dass ich auf keinen Fall Kontaktangebote mache. Deswegen kommt der Brief jetzt einfach hier rein:
Hallo,
Ich glaube, dass mit dem Skypen war eine blöde Idee.
Ich sitze jetzt hier und merke wie schlecht ich mich fühle bei dem Gedanken mit dir Smalltalk zu machen. Ich möchte nicht irgendjemand für dich sein, dem du kleine Anekdoten aus deinem Leben erzählst. Ich liebe dich und ich habe mich nicht freiwillig aus deinem Leben verabschiedet! In den letzten 2 Wochen - nach der schrecklichen Mail in der du mir geschrieben hast, dass du gar keinen Kontakt mehr mit mir willst und dir ein Leben ohne mich aufbauen möchtest – habe ich langsam begonnen zu akzeptieren, dass es für mich in deinem Leben keinen Platz gibt. Ich habe den Gedanken zugelassen, dass zwischen uns einfach nichts mehr gestimmt hat und dass wir einfach nicht zusammengehören.
Und dann fragst du, ob wir nicht mal skypen wollen. Machst mir ein Kontaktangebot, dass ich natürlich nicht ablehnen kann. Hast du dich mal gefragt wie das für mich ist? Warum ich diesmal nicht auf dich zugegangen bin? Dir nachgelaufen bin? Wie es sich anfühlt von dir zu hören und dein Interesse zu spüren?
Es fühlt sich schrecklich an! Es weckt Hoffnungen in mir die du sicher nicht erregen wolltest. Kannst du dir vorstellen, dass es vielleicht noch etwas zu früh ist um einen auf Kumpel zu machen? Mir Musiktipps zu geben? In meinem Kopf wirbeln die Gedanken durcheinander.
Warum hast du das gemacht?
Ging es nur darum dein Gewissen zu beruhigen?
Fehle ich dir?
Liebst du mich doch noch?
Gibt es noch Hoffnung für uns Beide?
Ist das einfach nur so ein krankes Machtspiel in dem du dir selbst beweisen musst, dass ich so schwach bin und du jederzeit zurück könntest - wenn du denn wolltest?
Ich weiß nicht was in deinem Kopf vor sich geht. Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll. Ich weiß nicht was ich will.
Du fehlst mir. Sehr sogar. Aber wohin soll unser Kontakt schon führen? Zu einer Freundschaft? Ich glaube nicht, dass wir Freunde sein könnten. Ich glaube ich will auch gar nicht mit dir befreundet sein. Du liest keine Bücher, teilst mit mir weder Freundschaften noch Interessen (außer Musik), wir schauen nicht dieselben Filme, du interessierst dich 0 für Kunst und selbst unsere Gespräche sind oft oberflächlich geblieben.
Und du hast mir so weh getan! Ich weiß, dass das nicht dein Ziel gewesen ist – nie. Aber es ist nun Mal so. Und ich bin einfach nicht stark genug und immer noch zu verliebt in dich als das ich jetzt einfach auf Freundschaft umschalten könnte.
Und ein neuerlicher Versuch? Ich glaube ich selbst kann die Frage schon gar nicht mehr ernst nehmen. Es ist soviel zwischen uns vorgefallen und die Art und Weise wie du die Trennung durchgezogen hast, das was du zu mir gesagt hast, hat so tiefe Wunden hinterlassen. Heute sind sie alle wieder aufgebrochen. Kann ich das zurück wollen?
Mein Verstand sagt mir: nimm die Beine in die Hand und lauf so weit weg wie es geht, er und niemand anderes darf dir so weh tun! Mein Herz dagegen: du liebst ihn so sehr und Liebe kann alle Hindernisse die zwischen euch stehen überwinden, kann allen Schmerz aufwiegen.
Aber ist das wirklich so? Manchmal reicht Liebe eben nicht. Das hat mir meine Mama gesagt. Vielleicht trifft das auf uns ja genau zu…
Nana