Hallo zusammen,
ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und habe schon einige Beiträge gelesen. Ich finde es sehr schön wie sich die Menschen hier gegenseitig helfen, versuchen zu unterstützen und Mut zu machen. Auch ich bin gerade ziemlich am Boden zerstört, ich fühle mich als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggerissen.
Mein jetzt Ex-Freund hat mit mir am Samstag (3. Juli) für mich völlig plötzlich Schluss gemacht und das nach fast 7 Jahren Beziehung. Wir haben erst letztes Jahr ein Grundstück gekauft, stecken Mitten in den Planungen für unser Traumhaus, wollten eine Familie gründen und jetzt soll einfach so alles aus sein? Für mich völlig unverständlich. Es gab keinerlei Streitereien zwischen uns oder ähnliches. Aus meiner Sicht lief unsere Beziehung völlig harmonisch. Auch mein Ex-Freund hat am Samstag, als er Schluss gemacht hat gemeint, dass wir uns super verstehen und es keinerlei Probleme zwischen uns gibt, aber er mich seit kurzem mehr als Kumpel sieht. Außerdem meinte er, dass er (ich zitieren) denkt, dass es sich nicht anfühlt wie es sich eigentlich anfühlen sollte und er sehr dankbar für die 7 wundervollen Jahre mit mir ist, aber nicht will, dass nun 7 schlechte Jahr folgen könnten, in denen er mich evlt. Betrügen würde.
Ich dachte wirklich ich wäre angekommen, wie es so schön heißt. Hatte schon das Bild von uns beiden im Altersheim im Kopf, wo wir beide immer noch gemeinsam händchenhaltend im Schauckelstuhl sitzen und uns gegenseitig aufziehen. Für mich bricht gerade die komplette Welt zusammen, weiß überhaupt nicht mehr wo oben und unten ist. Am liebsten würde ich mir wünschen, er würde es sich nochmal anders überlegen, aber ich habe ihn am Samstag auch gefragt, ob er sich da sicher ist oder ob man das evlt. nochmal kitten könnte evtl. auch mit externer Hilfe. Seine Antwort war ganz klar, dass es für ihn endgültig ist. Deshalb hab ich die Hoffnung, so weh es mir auch tut, schon verworfen. Wobei ich auch zu ihm gesagt habe, wenn er so fühlt ist es eben so und ich das dann akzeptieren muss und er darauf mich gefragt hat, warum es sich dann so falsch anfühlt mit mir Schluss zu machen. Ernsthaft die Frage stellt er mir, obwohl er gerade mit mir Schluss macht?! Was soll das?
Das schlimme ist auch, dass ich erst vor einiger Zeit gemeinsam mit meinem nun Ex-Freund in eine neue Stadt gezogen bin und mir hier noch keinen neuen Freundeskreis aufbauen konnte. Sprich ich bin jetzt komplett alleine, was die Sache für mich noch unerträglicher macht. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen, meine Sachen packen und wieder nach Hause zurückkehren. Was aber berufsbedingt nicht geht. Eine alte Freundin ist am Wochenende extra kurzfristig zu mir gekommen, als ich sie heulend angerufen habe, aber die musste natürlich jetzt unter der Woche auch wieder zurückfahren.
Selbst jetzt wo ich diese Zeilen hier schreibe sitze ich heulend vor dem PC. Es tut so weh sich bewusst zu werden, dass es tatsächlich vorbei ist und man nicht´s dagegen tun kann. Hätte es Probleme oder sonstige Streitereien in der Beziehung gegeben, könnte ich es ja nachvollziehen, aber so ist es für mich einfach komplett unverständlich.
Das allerschlimmste ist jetzt auch noch, dass wir hier nur in einer kleinen 2-Zimmerwohnung leben (wir wollten ja nur Übergangsweise in der Wohnung leben, bis das Haus gebaut wurde). Ich weiß jetzt gar nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Es war auch am Samstag total komisch, das war nämlich unser Putztag. Wir haben nach dem Aufstehen noch gemütlich gefrühstückt und wollten dann eigentlich aufräumen, da meinte er er müsse nochmal kurz raus. Hab mich schon gewundert wo er hinwill. Dann kam er aber mit zwei Stückchen Tiramisu von unserem Lieblingsitaliener um die Ecke zurück. Ich hab mich total gefreut und dann sagt er plötzlich er macht Schluss. Und als ob das noch nicht genug wäre, putzt er danach tatsächlich noch das Bad als ob gar nix gewesen wäre. Erst nachdem er mit dem Putzen fertig war hat er dann seine Sachen gepackt und ist für den restlichen Tag bzw. für die Nacht zu einem Freund gefahren.
Ich war dann auch am Sonntag den ganzen Tag mit meiner Freundin unterwegs zur Ablenkung, abends waren wir dann beide wieder zu Hause und er hat mit mir geredet als wäre alles gut, als wären wir einfach beste Freunde. Hat mich gefragt, ob wir zusammen kochen wollen oder noch nen Film schauen. Das ging für mich gar nicht, hab ihm da auch nur mit einzelnen Worten (beidemale nein) geantwortet. Weil ich mir dann doch auch mies vorgekommen bin, hab ich gestern Abend noch versucht mit ihm zu sprechen und ihm zu erklären, dass ich gerade nicht so tun kann als sei alles in Ordnung zwischen uns. Ich hab ihm auch gesagt, dass ich nicht sauer auf ihn bin, aber eben einfach verletzt und traurig und mich jetzt nicht mit ihm gemeinsam an den Tisch zum Abendessen setzen kann oder gemeinsam auf die Couch. Hab dabei natürlich total geheult und gemeint, dass ich halt einfach erstmal ein paar Tage brauche, um das Ganze zu verarbeiten.
Die Frage ist jetzt nur wie ich mit ihm umgehen soll? Sich aus dem Weg zugehen ist in der kleinen Wohnung nicht möglich. Meine Mama meinte schon ich soll ihn einfach vor die Tür setzen, weil ich ja zum Glück als alleiniger Mieter im Mietvertrag stehe, aber so bin ich einfach nicht und will das auch nicht machen. Vielleicht schwingt da auch doch noch die kleine Hoffnung mit, es könnte wieder was werden zwischen uns und ich ihn deshalb nicht einfach rauswerfen will. Ihm einfach die Wohnung überlassen und selbst wo anders hingehen sehe ich aber ehrlich gesagt auch nicht ein.
Ich bin gerade völlig überfordert mit der Situation und bin jedem einzelnen Dank für ein paar Tipps oder lieben Worte.
05.07.2021 14:42 •
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