Nach 30 Jahren Ehe neue Frau kennengelernt

Zitat:

niemand zwingt eine frau, schwanger zu werden

Nein, das behauptet doch niemand. Ich war nicht auf Ehe und Kinder fixiert. Es hat sich so entwickelt. Kennengelernt, verliebt, wir sind füreinander gemacht. Später erst der Wunsch nach gemeinsamen Kindern. Meinem Exmann war seine berufliche Entwicklung sehr wichtig, ebenso Verbände, Hobbies etc. Für mich war das zum damaligen Zeitpunkt kein Problem.
Kinder zu betreuen und zu begleiten ist durchaus eine Herausforderung. Die perfekte Hausfrau mit dem perfekten Leben, wie es gerne in einigen Filmen dargestellt wird, gibt es so nicht. Es sind viele Menschen involviert. Die Ehepartner und die Kinder, jeder mit seinen jeweiligen Befindlichkeiten. Das kann man nicht 24/7 bis ans Lebensende im Blick haben.
Klar, sollte man hinsichtlich der Beziehung aufmerksam bleiben. Aber ist das realistisch? Das Leben ist nicht planbar. Es gibt Entwicklungen, die sehr belastend sind und viel Kraft kosten. Dann kann man nicht ausschließlich seinen Partner im Blick haben. Man erreicht dann durchaus den Punkt, dass jeder dem anderen vorwirft, nicht gesehen zu werden.
Zur Lebensmitte hin fängt fast jeder an, zu hinterfragen (manchmal leider eher unbewusst), da das Ende ja immer näher rückt.

Ein neuer Weg mit 50. Kinder aus dem Haus, alles eingefahren. Man kennt sich, knackig ist Frau und Mann auch nicht mehr, Wechseljahre und dann? Kann ja nicht alles gewesen sein!
Alles neue ist toll.

Verliebtheit puscht das Ego.

Es wurde schon gefragt, habe noch keine Antwort gelesen, wie alt ist die neue Frau?

Zitat von Mia2:

@wieschön Viele Frauen halten ihren Mann den Rücken frei, und mit 2 oder 3 Kindern Karriere zu machen ist kaum möglich

Also diese Aussage finde ich persönlich eher traurig. Ich halte meinem Mann doch nicht den Rücken frei. Ich entscheide mich selbst, ob ich mich auf das Kindererziehen konzentriere oder eben nicht. Mit meinem Mann hat das in erster Linie nichts zu tun. Diese Entscheidungen trifft jeder für sich und dann schaut man, was im Fall der Fälle zusammen passt. Vieles sind einfach Ausreden, damit sich die Damen am Ende der Beziehung, ihren eigenen Entscheidungen nicht stellen müssen. Und somit die Schuld dem Mann geben. Und in den 50er Jahren leben wir ja nun auch nicht mehr.
Ich kenne einige Frauen, die Kinder wollen aber nicht auf ihren eigenen Beruf verzichten. Die könnten sich locker von Ehemann aushalten lassen und sich nur auf die Kinder konzentrieren. Wollen se aber nicht.

Zitat:

Also diese Aussage finde ich persönlich eher traurig

Ich nicht. Ich glaube, es wird auch oft falsch verstanden. Über die gemeinsame Entscheidung ist es so, dass man seinem Partner hinsichtlich Lebensnotwendigkeiten und Kindern sehr viel abnimmt. Den Kindern zu Liebe würde ich es heute nicht mehr so machen.
Ich oute mich mal. Ich wollte meine Kinder erleben, ihre Entwicklung, das Seelenleben emotional erfassen. Das heißt aber nicht, dass es grundsätzlich ein entspanntes Leben bedeutet.
Fremdbetreuung bedeutet noch mehr Stress. Ganz wesentlich für mich, ich habe nur wenig Anteil an dem Leben meiner Kinder. Das kann nur jeder für sich entscheiden, finanziell gesehen hat man oft auch keine andere Wahl. Aber Vollzeitmüttern immer zu unterstellen, sie wären unselbständig und bequem, finde ich ehrlich gesagt unfair.

Du entscheidest selbst, ob Du arbeitest in TZ oder Vz. Einige entscheiden zusammen.
Jeder Fall ist anders.

Bei David weiss ich nicht, ob seine Frau arbeitet. David hat eine Langzeitehe, also um 1990 geschlossen. Wie schon geschrieben,andere Bedingungen wie heute.

Ich finde es toll was heute getan wird, das Frauen die Möglichkeit haben zu arbeiten. Das war so überfällig schon in den 90er Jahren. Elternzeit für Männer, einfach genial. 1990 ein Fremdwort.

Ich finde, heute wäre Frau leichtsinnig ihren Job wegen Kinder mit den Betreuungsmöglichkeiten und Ehemann aufzugeben. Schwierig ist es auch noch für Alleinerziehende z.B. mit Schichtdienst.

Zitat von Tabea2018:

Über die gemeinsame Entscheidung ist es so, dass man seinem Partner hinsichtlich Lebensnotwendigkeiten und Kindern sehr viel abnimmt.

Eben, deine Entscheidung. Also darfst Du es ihm am Ende auch nicht vorwerfen. Das meine ich.

Zitat von Tabea2018:

ch oute mich mal. Ich wollte meine Kinder erleben, ihre Entwicklung, das Seelenleben emotional erfassen. Das heißt aber nicht, dass es grundsätzlich ein entspanntes Leben bedeutet.

Da gibt es nichts zu outen, das ist doch großartig. Ich bin selber Mutter und dass das nicht entspannt ist, ist mir durchaus klar

Zitat von Tabea2018:

Fremdbetreuung bedeutet noch mehr Stress

Zitat von Tabea2018:

Ganz wesentlich für mich, ich habe nur wenig Anteil an dem Leben meiner Kinder.

Folgende Frage ist keine Beleidigung. Bist du auch ein bisschen Gluckenhaft?

Zitat von Tabea2018:

Aber Vollzeitmüttern immer zu unterstellen, sie wären unselbständig und bequem, finde ich ehrlich gesagt unfair.

Wer unterstellt das?

Zitat:

Du entscheidest selbst, ob Du arbeitest in TZ oder Vz. Einige entscheiden zusammen.

Ich habe alles durch. Ausbildung, Vollzeit, Teilzeit mit Kindern. Heute kann ich meinem Exmann nicht mehr drei Kinder in die Hand drücken und sagen 'nun mach mal'. Deswegen begrüße ich es auch, wenn Väter heute mehr Verantwortung übernehmen.

Zitat von Tabea2018:

Aber Vollzeitmüttern immer zu unterstellen, sie wären unselbständig und bequem, finde ich ehrlich gesagt unfair

Und was machen die Vollzeitmütter, wenn die Kinder in der Schule sind? Viele Mütter haben es sich doch wirklich bequem eingerichtet. Die ersten Lebensjahre kann ich es nachvollziehen, aber mit 10, 11, 12, 13,... Jahren nicht mehr. Da brauchen die Kinder keine Vollzeitbetreuung mehr, sie haben Schule, sie haben Freunde.
Weiterhin bin ich auch eine Kindergartenfreundin. Die Kinder lernen untereinander so viel voneinander, miteinander klarzukommen, zu teilen, Kompromisse zu schließen, Ärger auszuhalten, Freunde zu finden, andere Ansichten akzeptieren zu müssen und sie haben Spielkameraden, was man als Erwachsener so gar nicht leisten kann.
Auch wäre es als Frau für mich unbefriedigend, mich nur noch als Hausfrau und Mutter zu sehen. Mir würden neue Impulse fehlen, neue Aufgaben, Herausforderungen jenseits des Familienalltages, andere Menschen, andere Ansichten, etc... Und ich würde nie von einem Mann vollständig abhängig sein wollen.
Ich habe zwei Ehepaare im Bekanntenkreis, wo die Mütter von pubertierenden Kindern nicht arbeiten wollen, obwohl die Männer es gut finden würden. Sie haben es sich sehr bequem sogar eingerichtet. Und mit diesen Frauen finden sich außer Kinder und Familie einfach kaum Gesprächsthemen, weil sich alles nur darum dreht.

Zitat von Tabea2018:

Aber Vollzeitmüttern immer zu unterstellen, sie wären unselbständig und bequem, finde ich ehrlich gesagt unfair.

fänd auch ich unfair, da bin ich bei dir. habe das hier aber nirgendwo gelesen.
schon gar nicht immer...

Zitat:

Folgende Frage ist keine Beleidigung. Bist du auch ein bisschen Gluckenhaft?

Nein, definitiv nicht. Nur weil man seine Kinder liebt, ist man noch lange keine Glucke. Ich wünsche mir für meine Kinder ein selbständiges und nach Möglichkeit glückliches Leben. Ich selbst brauche meinen eigenen Raum, das ist aber nicht unvereinbar.
Und nein, in einer Beziehung geht es nicht nur um einseitige Entscheidungen. Wir hatten gemeinsam entschieden.

Zitat von Tabea2018:

Und nein, in einer Beziehung geht es nicht nur um einseitige Entscheidungen. Wir hatten gemeinsam entschieden.

oh man, niemand entscheidet zusammen. Du hast dich alleine entschieden, auf deine Kinder aufzupassen. Da hätte dein Mann auch gar nichts gegen tun können. Es war allein deine Entscheidung. Du wolltest das. Verstehst Du echt nicht, worauf ich hinaus will?

Zitat von Tabea2018:

Nur weil man seine Kinder liebt, ist man noch lange keine Glucke.

Was für eine doofe Aussage das ist. Ich liebe meine Kinder auch. Und ich bin manchmal auch ne kleine Glucke. Daran ist erstmal nichts schlimmes. Schlimm wird es nur, wenn man kein eigenes Leben mehr hat, sondern nur noch für die Kinder lebt.
Weil das böse Erwachen dann kommt, wenn sie ausziehen.

Zitat von unfassbar:

Und was machen die Vollzeitmütter, wenn die Kinder in der Schule sind? Viele Mütter haben es sich doch wirklich bequem eingerichtet. Die ersten Lebensjahre kann ich es nachvollziehen, aber mit 10, 11, 12, 13,... Jahren nicht mehr. Da brauchen die Kinder keine Vollzeitbetreuung mehr, sie haben Schule, sie haben Freunde.

Genau das ist es.

Zitat:

Und ich würde nie von einem Mann vollständig abhängig sein wollen

Ich habe mich nie abhängig gefühlt, nur weil er das Haupteinkommen hatte. Ich lege mich im Leben nicht fest. Ich überlege je nach Gegebenheiten immer wieder neu und ich weiß, dass es immer einen Weg gibt.
Für mich gab es schon immer viele Themen im Leben, nicht nur Windeln wechseln. Das wird sich auch nie ändern.

Zitat von Tabea2018:

Ich habe mich nie abhängig gefühlt, nur weil er das Haupteinkommen hatte

Haupteinkommen oder das ganze Einkommen? Teilzeit mit kleinen Kindern finde ich durchaus sinnvoll. Und wenn Zeit für viele andere Themen ist, ist ja Zeit einem Job nachzugehen um sich nicht ganz in Abhängigkeit zu begeben und auch selbst seinen finanziellen Teil beizutragen.

Zitat:

oh man, niemand entscheidet zusammen.

In einer Beziehung finde ich das sehr befremdlich.

Zitat von Tabea2018:

In einer Beziehung finde ich das sehr befremdlich.

Sie meint das auch ganz anders.
Wenn du dich nicht selbst dafür entscheidest bei deinen Kindern zu bleiben, dann kann dein Mann dir noch soviel davon erzählen.
Du wirst es nicht tun.
Diese Entscheidung hast du schon für dich getroffen, bevor es zu gemeinsamen Überlegungen kommt.

lg