Hallo Kiki,
das Alleinesein und alleine Leben muss nach so einer langen Beziehung/Ehe erst einmal wieder gelernt werden.
Verabschiede mich von dem Gedanken, das es uns leicht fallen wird, denn schließlich haben wir diesen Weg nicht gewillt für uns gewählt. Und das ist meines Erachtens das schwierige, einfach voll vorendete Tatsachen gestellt zu werden, ohne Chance auf Revidierung. Zumal wir uns haben nichts zu schulden kommen lassen, indem wir frendgegangen sind, oder dergleichen.
Im Grunde sind wir auf uns alleine gestellt, zumindest empfinde ich es so nach der Trennung. Freunde, Bekannte und Verwandte hören uns zu und geben Ratschläge, aber all das ändert nichts an der empfundenen Leere, den widerstreitenden Gefühlen und ständig ändernden Gemütszuständen. Den Kampf tragen wir leider nur alleine für uns aus. Da liegt jede Menge Arbeit vor uns, vor der ich sehr großen Respekt und auch Angst habe.
Eigentlich gibt es jeden Tag Situationen, wo ich am liebsten kapitulieren möchte. Z.B. gestern bei HM im Raum mit den Umkleidekabinen. Da waren soviele Pärchen vertreten, die kleidungstechnischen Rat durch den Partner erhielten, das tat mir weh, weil ich das z.Zt. nicht in Anspruch nehmen kann.
Es sind die einfachen Dinge des Lebens, die derzeit einen Stich im Herzen hinterlassen...
In meinem Bekannten- und Freundeskreis sind wirklich alle in einer langjährigen Beziehung/Ehe. Ich kann gut nachvollziehen wie es Dir geht, denn die Aktivitäten um neue Leute kennenzulernen würde man am liebsten begleitend durch eine liebe Freundin/ Bekannte machen wollen. Nur leider sind die Freundinnen verplant durch ihren Freund/ Familie. Denke mir dann, im Zeitalter der Technik ist es leichter sich mit Leuten auszutauschen, wie jetzt in diesem Forum, was ungemein hilft.
Es ist wirklich schwierig, erst recht dann, wenn durch die Jahre ein gemeinsamer Freundeskreis entstanden ist. Jetzt auf einmal nur alleine aufzuschlagen in einem Umfeld mit nur Pärchen, läßt mich unvollständig fühlen. Habe das Gefühl, auch wenn es nicht so ist, den Makel sie konnte Ihren Fruend nicht glücklich machen anheftet.
Ich hoffe, das die Zeit uns einen Weg zeigt, mit dem wir umgehen können und uns langfristig anfeunden können.
Menschen sind im Grunde nach sehr anpassungsfähig, wieso nicht vorerst mit dem Alleinsein anfreunden bzw. akzeptieren, es bleibt uns sowieso nichts anderes übrig. Wir lernen uns und unsere Seele, so blöd sich das anhören mag, nach Jahren wieder besser kennen, weil wir nun die Zeit dafür haben.
Der Fokus liegt auf uns und die Verarbeitung des Schmerzes. Daran können wir zerbrechen oder wachsen. Da wir es bis hierhin geschafft haben, werden wir an den Aufgaben des Lebens WACHSEN.
Vor uns haben es auch Menschen geschafft wieder glücklich zu sein, wieso nicht wir.
12.01.2014 11:07 •
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