Hallo
ich weiss nicht, ob hier irgendwer noch mitliest, wollte aber trotzdem mal wieder was schreiben.
Nachdem meine Geschichte mit dem Australier ja geplatzt ist bin ich momentan in ein richtiges Loch geplumpst. Ich glaube, ich bin jetzt wirklich gerade dabei, die ganze Geschichte mit meinem Mann erst richtig zu verarbeiten. Das andere war ja eine schöne Ablenkung. Solange es mir gut ging, konnte ich meinem Mann auch ein schönes Leben gönnen.
Jetzt kommt bei mir die Einsamkeit so richtig an die Oberfläche. Ich muss sehen, dass ich nicht zu sehr hineinfalle in das Gefühl der Antriebslosigkeit. Von aussen sieht man es mir nicht an, ich mach meine Sachen - Beruf, Haushalt, Garten ...- wie immer aber drinnen schaut es nicht sehr lustig aus. Aber ihr kennt das ja sicher alle.
Ich treffe auch Menschen, gestern war ich auf einer Geburtstagsparty, natürlich lauter glückliche Paare, die das auch offen gezeigt haben. Das fällt mir jetzt so richtig auf. Ich bin dann auch relativ früh gegangen. Wurde nur immer trauriger (obwohl ich mitgelacht habe und es nicht gezeigt hab)
Komischerweise kann ich jetzt darüber mit Freundinnen gar nicht mehr so gut sprechen. Es sind ja schon 3 monate vergangen. In der ersten Zeit waren sie sehr einfühlsam, aber jetzt hab ich das Gefühl, ich will nicht immer über meine Beziehung sprechen. Die gehen davon aus, dass ich schon einiges verarbeitet habe, obwohl es bei mir jetzt erst so richtig anfängt. Am Anfang ging es mir komischerweise besser, bin viel ausgegangen. Jetzt hab ich zu nichts Lust und verkriech mich zu Hause.
Alle waren erstaunt, dass ich alles so schnell verarbeitet habe und gehen jetzt davon aus, dass es mir noch immer gut geht.
Rückblickend sehe ich jetzt meine Ehe in dunkelschwarz. Ich weiss natürlich, dass nicht alles schlecht war, aber ich habe keine Ahnung, ob er mich jemals wirklich geliebt hat. Da ich ja KS habe, kann ich ihn auch nicht fragen. Es würden eh nur Floskeln kommen, keine ehrlichen antworten, wie es ja immer war. Ich glaube, er hat nur eine Rolle gespielt. Braver Familienvater und Ehemann.
Leider träume ich noch immer von ihm. Nicht dass er mir im Alltag fehlen würde, eigentlich komisch.
Ich weiss nicht, wie ich diese Beziehung einordnen soll. Was war das wirklich? Und dann kommt die große Traurigkeit darüber, dass ich so lange ohne Liebe leben musste. Ich hab das ja irgendwie gespürt, war mir nie seiner Liebe sicher. Jetzt weiss ich, dass ich recht hatte. Es gab da ein Ungleichgewicht in der Beziehung. Einer liebt immer mehr (hab dazu das Buch ich lieb' dich nicht, wenn du mich liebst gelesen, was so ziemlich unsere Beziehung darstellt)
Dann die Fragen: Bin ich liebenswert ? (ja, das weiss ich schon, aber in dunklen Momenten....)
werde ich jemanden finden, wo ich geliebt werde und den ich wieder lieben kann
Dann kommen immer diese blöden Ansagen einer Freundin
du darfst einen Mann nicht drängen, er ist der Jäger, sozusagen war ich selber Schuld, dass ich ihm zu sehr nachgelaufen bin und er sich zurückziehen musste.
Aber wenn ich jemanden mag, will ich es zeigen. Ich kann mich doch nicht künstlich rar machen und zurückziehen, das wäre ein Spielchen für mich.
Ich kenn mich gerade gar nicht mehr aus. Alles so kompliziert. Wie soll da Beziehung überhaupt funktionieren?
Aber erstmal bei mir bleiben, vielleicht nicht zu viel nachdenken. Meine Dinge tun. Vielleicht mal was neues ausprobieren. Aber zuerst mich der angst und Trauer stellen.
lg luni
08.09.2013 09:34 •
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