Hallo, Mädel !
Bin zufällig auf diese Seite gestossen. Noch nie in einem Forum gewesen !
Es ist mir jetzt ein Anliegen, Dir, wie sagt man im Fachjargon - zu posten (?), als Gast.
Ich könnte Deine Mutter, oder sogar Oma sein ..?
Ich (w 67) kann nur aus meiner sehr schmerzlichen Erfahrung sprechen und Dir versuchen einen Rat zu geben, (wie ich diesen, meinen drei Töchtern, für mich mit fünf Enkeltöchtern) geben würde.
Meine Ehe ist auch in die Brüche gegangen (nach 45 Jahren), weil plötzlich eine Jüngere sich angeboten hat (aber es gehören immer Zwei dazu …!).
Nach 5 Jahren des Nachfragens, immer Ableugnens, wurde sein Schattenleben plötzlich evident, da sie ein Kind von ihm erwartete.
Boden unter den Füssen weggezogen, ja ! Mit allem drum und dran !
Dann habe ich mich, in meiner Situation darauf besonnen und heute bin ich soweit, mir eingestehen zu müssen, da die Grenze erreicht war, dass ich viel zu lange geduldig leidend, meine eigene Zeit vertrödelt hatte.
Im Nachhinein muss ich mich wohl fragen und habe das mich auch gefragt: warum so lange durchgehalten ?
Wegen der Kinder und Enkelkinder ? Um meiner selbst willen ? In meinem Sicherheitsdenken und den
Leistungen meinerseits in all den Jahren vorher ?
Heute, nach 5 Jahren Trennung, ich habe vor drei Jahren die Scheidung (im hohen Alter) eingereicht, bin aus unserem gemeinsamen zu Hause ausgezogen und habe den Sprung ins kalte Wasser gewagt, bin ich der Meinung - ich habe zuuu lange zugewartet !
Natürlich ist es immer ein gewaltiger Schritt, wenn noch Kinder vorhanden sind, die noch klein, und nicht erwachsen sind, so wie bei mir.
Hoffnung ist immer ein guter Berater; aber manchmal auch eine Warteschleife !
Es bedeutet immer Mut einen Schlussstrich zu ziehen ! Egal in welchem Alter ! Einfach erkennen zu müssen - es hat so nicht sollen sein !
Und dieser Mut, für sich selbst, möglicherweise vorhanden, scheitert dann oft, um an das Wohl der Kinder zu denken.
Sicher zu Recht - und da kann sich Frau, auch mal an die Kandare nehmen müssen, in schwierigen Zeiten.
Aber nicht bis zur Selbstaufgabe !
Das nützt auch den Kindern nichts !
Ich bin absolut keine Emanze - aber ich glaube an unsere Frauenpower, alleine schon bewiesen durch meine drei Töchter !
An sich glauben; sich nicht mehr in den Dienst stellen; seinen moralischen und ethischen Werten folgen; sich nicht verbiegen lassen; in Liebe zu sich selbst und den Kindern den neuen Weg versuchen zu finden;
unabhängig von Gefühlen der ewigen Liebe (die sowieso nur i d Romantik ihre Zeit hatte); sich vom Boden unten auf den Boden zu stellen; Ressourcen zu aktivieren; Eigenständigkeit zu repräsentieren (möglicherweise auch mit finanziellen Einbussen); einfach a u f s t e h e n und sich selbst erkennen und die Kraft in sich zu sehen, ohne immer abhängig zu bleiben - und vor allem, weiter Liebe zu schenken, an die, die es verdient haben.
In diesem Sinne -
wünsche Dir viel Kraft und vor allem Mut -
mögest Du wie ein Phönix aus der Asche erstehen,
treu zu Dir selbst stehend -
betrauert zu haben -
abgeschlossen und losgelassen !
Dein weiblicher Gast
14.02.2015 16:27 •
x 7 #5