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Nach 24 Jahren hat es mich auch getroffen

EngelohneFlügel
Da ist was dran. Ich weiß nicht ob du meine Geschichte gelesen hast, aber bei uns einschließlich IHRER Eltern sind der Meinung, sie hat eine Mid-Life-Crises. Sie ist 37. Hat eine eigene, laufende Firma, Haus da, Kinder da....sie hat das erreicht was man sich so wünscht. Und jetzt? Um die 40 denkt man sich dieses typische, wars das? Wenn nicht jetzt was ändern wann dann?
Bei mir war kein anderer Mann im Spiel. Sie will einfach frei sein, frei das machen zu können was sie will. Und ich verstehe es auch so langsam warum sie sich deswegen getrennt hat. Es ist nicht so das sie mich haßt ( grundsätzlich, nur manchmal) sondern mit einem Partner bist du gebunden, du hast Verantwortung ihm gegenüber, du mußt dich abstimmen mit ihm. Und ich denke das ist mitunter ein Grund warum sie es tat. Sie will erfahren selber nur für sich entscheiden zu müssen. Das Leben so leben wie sie es will. Ist zwar hart wenn der Partner anders tickt, aber das müssen wir ( leider) akzeptieren. Verarbeiten muß ich das schon auch noch, aber ich kann zumindest schon sagen, ich habe ihrer Entscheidung akzeptiert und hege auch keinen Groll ihr gegenüber. Was man lieb das gibt man frei......usw. usw.

13.11.2019 23:04 • x 3 #16


Simone79
@engelohnefügel
Ich stimme dem was du schreibst voll und ganz zu. Bei mir ja genau das gleiche.

14.11.2019 06:02 • x 1 #17


A


Nach 24 Jahren hat es mich auch getroffen

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E
Was ich mich immer nur frage dabei ist, ob in einer Beziehung nicht auch genug Freiräume für den Einzelnen bleiben kann. Nur weil man in einer Beziehung ist (und gewissen Randbedingungen wie Familie, etc. einen Rahmen setzen) heißt es ja nicht, dass man gefangen ist; eigentlich kann jeder genug Freiräume bekommen, um auch für sich etwas zu haben. Aber vielleicht sehe ich das auch zu naiv.

Eine andere Sache: Ich habe mich heute endlich mal getraut, die gemeinsamen Bilder/Fotos abzuhängen und in den Karton zu legen. Wobei ich nicht so genau weiß, was mich mehr stört: Die Bilder oder die leeren Stellen

14.11.2019 20:37 • x 1 #18


DarkestSun
Hallo

Ich hab deinen Strang hier verfolgt. Tut mir leid dass du in dieser Situation bist, nach all den Jahren. Fühlt sich wie ein schlechter Film an.
Andere können dir besseren Rat geben aber zu den abgenommenen Fotos möchte ich etwas sagen:
Es ist ein guter Anfang, dich von solchen Erinnerungen zu trennen. Aber lass nicht zu, dass die abgenommenen Bilder dir immer nur vor Augen führen dass da jetzt etwas fehlt.
Will sagen: nimm nicht nur die gemeinsamen Bilder ab. Gestalte um. Mach da dein Ding draus. Kauf dir schicke Bilder. Geh durch Frankfurt und mach schöne Fotos, rahme sie dir und häng die auf. Schaffe etwas neues für dich, etwas das nur dir gehört, dass dir gefällt.
Damit schaffst du neue Erinnerungen.

Ich hab zum Beispiel meinen Flur neu gestrichen in einer Farbe die mein Mann so sicher nicht hätte durchgehen lassen das war mein Ausdruck zu sagen: das ist jetzt meins!
Und es fühlt sich immer noch großartig an, wenn ich durch meinen Flur laufe.

Liebe Grüße aus dem Odenwald (also fast um die Ecke )

14.11.2019 21:29 • x 2 #19


E
Hallo @DarkestSun ,

danke für Deinen guten Rat!
Ich hatte bisher nur den Mut, einige Sachen zu entfernen, aber dadurch aus dem Blick verloren, dass ich ja neue Erinnerungen Veränderungen brauche und diese mir auch selbst schaffen kann. Und gerade die leeren Stellen bzw. die fehlenden neuen Erinnerungen schmerzen genauso wie vorher die alten Bilder. Das ist mir jetzt klar geworden.

Schönen Grüße zum Odenwald!

15.11.2019 18:07 • #20


A
Zitat von EinsamerWolfFFM:
Ich habe mich heute endlich mal getraut, die gemeinsamen Bilder/Fotos abzuhängen und in den Karton zu legen. Wobei ich nicht so genau weiß, was mich mehr stört: Die Bilder oder die leeren Stellen

Dann häng Bilder von Pinupgirls auf, bauen ein wenig auf. Falls du eine neue Dame kennenlernst, was bestimmt bald kommt, nimm sie wieder ab!
@Gast2000
Das war der beste Beitrag, den ich seit langem hier im Forum gelesen habe. Falls er von dir stammt, top Leistung!

15.11.2019 20:15 • x 2 #21


G
Zitat von Andy17:
Dann häng Bilder von Pinupgirls auf, bauen ein wenig auf. Falls du eine neue Dame kennenlernst, was bestimmt bald kommt, nimm sie wieder ab!
@Gast2000
Das war der beste Beitrag, den ich seit langem hier im Forum gelesen habe. Falls er von dir stammt, top Leistung!

Hallo @ Andy17, ja der Beitrag ist komplett aus meiner Feder. Dankeschön.

16.11.2019 23:24 • #22


E
Irgendwie hatte es mich dieses Wochenende wieder ziemlich heruntergezogen. Alles in meiner Wohnung erinnert mich an meine Frau. Also habe ich viel aufgeräumt, umgeräumt, sauber gemacht, um einfach etwas zu verändern. Und trotzdem kommen 1000 Erinnerungen hoch, die einfach nur wehtun. Und der ganze Optimismus verschwindet zusammen mit dem gewonnenen Selbstbewußtsein in ein tiefes schwarzes Loch

18.11.2019 20:07 • x 1 #23


Simone79
Ja . Die Wochenenden sind finde ich die größte Herausforderung. Aber Gib dir Zeit. Deine Trennung ist jetzt ca 5 Wochen her oder? Das ist nach den vielen Jahren noch keine Zeit. Und ich hätte vor zwei Wochen ( also nach 5 Wochen Trennung) nie daran gedacht dass es besser wird. Dann plötzlich vor einer Woche .. ohne erkennbaren Grund... Geht es mir meistens viel viel besser. Fast schon gut. Ich denk wir lange es dauert weiß keiner vorher. Aber es wird besser. Hast du Ablenkung?

18.11.2019 21:23 • x 2 #24


E
Danke für die tröstenden Worte.

Ja, Zeit ist es, was es benötigt. Und gerade an den Wochenenden merke ich, wie es schmerzt.

Ablenkung habe ich nur in der Woche durch die Arbeit und die Arbeitskollegen. Und ich weiß, dass ich das genau ändern muß und mich nicht in mein Schneckenhaus verkriechen darf. Aber genau das möchte ich am Wochenende am liebsten tun.... Und deprimierend war dann auch, dass ich am Wochenende alleine ins Kino gegangen bin; der Film (Komödie) hat zwar wirklich gut getan, aber ich habe mich noch nie so alleine gefühlt, wie in diesem Moment....

Ich dachte, dass ich eigentlich mit den Gefühlsschwankungen inzwischen gut klarkomme, aber diesmal hat es mich stärker in das Loch gezogen, als ich dachte.

18.11.2019 21:43 • x 1 #25


Simone79
Ich hab auch nicht viele Freunde um mich rum.. Und die die da sind haben ja auch noch ein eigenes Leben und nur weil ich meine neu organisieren muss, kann ich ja von ihnen nicht erwarten dass sie z b. Nun deutlich mehr zweite für mich haben als vorher... Deshalb hab ich mir was gesucht was alleine machbar ist und man doch nicht alleine ist, wie der Linedance Kurs. Völlige gibt es ja doch was auf was du Mal Lust hast zumindest Mal was auszuprobieren? Ja bei Kino und essen gehen.. ist es echt doof. Halt durch! Es wird sich sicher ein weg auftun wenn du offen bist für neues

18.11.2019 21:51 • x 2 #26


EngelohneFlügel
Das wird besser glaube mir. Ich hab eigentlich so gesehen niemanden momentan. Mein bester Freund und Trauzeuge hält noch Abstand. Nehme ich ihm nicht krum, er hat Federn lassen müssen und das muß heilen. Der Trauzeuge meiner Frau ist auch mein Freund, hat aber schwer kranke Eltern, beide im Endstadium.
Unsere allgemeinen Freunde teilten sich auf wie fast immer in einer solchen Situation in das Lager meiner NF und die neutralen die von uns beiden momentan Abstand halten. Das wars. Und so unglaublich schwer sich das angefühlt hat, es wird besser. Woche für Woche.

Geh doch mal in eine Therme zum entspannen. Volles Verwöhnprogramm. Oder Mass.. Ich gehe regelmäßig zur Thai Mass.. 120 Minuten. Oder sonst was dir gut tut. Versuche es mal so zu denken. Du bist nun niemanden irgendeine Erklärung oder Rechenschaft schuldig außer Dir selbst. Du kannst tun was du willst.

18.11.2019 22:34 • x 2 #27


E
Nun am ersten Adventswochenende ein kleines Update von mir:

Was ist positiv verlaufen?

- Habe wieder gelernt, mit etwas gutes zu tun. Es sind gerade die Kleinigkeiten, die mich erfreuen: Sei es spazieren gehen, durch die Läden (die mir gefallen) zu bummeln, Kaffee zu trinken, etc.
- Inzwischen kann ich wenigstens draußen spazieren gehen und dabei schmunzelnd zusehen, wenn sich ein verliebtes Pärchen gegenseitig neckt.
- Ich habe gelernt, mich selbst wieder zu ertragen (verdammt schwierig bei meinen ganzen Selbstzweifeln.... siehe unten)

Soweit so gut.

Nur was läuft nicht so optimal?

- Ab und zu überkommen mich immer wieder die Selbstzweifel und die Gedanken, dass ich einfach nicht gut genug bin, geliebt zu werden. Ich weiß, dass das Blödsinn ist, aber in diesem Momentem sitze ich hier einfach wie ein Häufchen Elend in der Ecke.
- Die Weihnachtszeit hat gerade erst begonnen und ich fühle einen riesengroßen Schmerz. Ich schaffe es noch nichtmals, ein bißchen Weihnachten bei mir in die Wohnung zu bringen, da ich befürchte, dass ich nur noch mehr an die Trennung erinnert werde.
- Ich habe germerkt, dass es verdammt schwierig war, es zuzlassen, wieder Freude zu erfahren. Ich bin auf den Weihnachtsmarkt gegangen und habe wirklich schöne Dinge gesehen. Ich hatte mich ein wenig gefreut, ertappte mich aber immer wieder dabei, dass ich neben mir meine Frau suchte, in deren Augen ich auch diese Freude sehen kann und die Freude so teilen kann. Und das deprimiert mich dann so stark, dass der Gang über den Weihnachtsmarkt wirklich eine harte Herausforderung wird.... So ein Scheibenkleister....

Oder anders ausgedrückt:
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen....

01.12.2019 18:16 • #28


R
Wäre ich schon umgezogen,wäre ich nach Frankfurt gekommen und hätte den schweren Gang mit dir zusammen gemeistert/oder auch nicht...aber ein Glühwein wäre es mindestens geworden.
Ich komme ursprünglich aus deiner Nähe und würde furchtbar gerne mal wieder in Frankfurt weg gehen...viell klappt das ja mal...natürlich nur wenn du auch Lust drauf hast...

Aber eigentlich wollte ich dir was ganz anderes banales schreiben was ich halt jetzt erst gelesen habe zum Thema Bilder.
Ich habe heute Familienfotos abgehängt die ich nie wieder aufhängen werde und das war unheimlich schwer.
Da fiel mir ein das eine Feundin von mir gut und gerne malen kann und ich hab sie um ein großes buntes Bild von einem bestimmten Gebäude gebeten.
Wenn sie abgelehnt hätte ich einen Kurs bei der VHS gebucht und es selbst versucht.Und ich kann wirklich nicht malen.
Was ich damit sagen möchte,probier neues zu schaffen wenn du kannst.
Ich hoffe das hilft.Ich brauche neue schöne Erinnerungen,den meine alten Schmerzen sehr.
Ich wünsche dir einen so gut es geht schönen Abend
Liebe Grüße Raupe1980

01.12.2019 19:16 • x 2 #29


E
@Raupe1980 Danke für Deine tröstenden Worte. Was das Malen angeht, möchte ich es lieber nicht selbst versuchen; ich glaube, dass ich da eine neuartige moderne und abstrakte Kunstrichtung schaffen würde
Aber Du hast Recht: Die Wohnunng muß anders gestaltet werden und die leeren Stellen mit etwas gefüllt werden, was mir gefällt. Der Vorteil ist nun, dass ich endlich meine eigene Vorstellung verwirklichen kann. Ich muss diese Chance halt nur endlich mal nutzen

Und falls Du mal wieder nach Frankfurt kommst, können wir gerne mal gemeinsam weggehen; gerne trinke ich einen Glüchwein oder ein Äppelwoi mit Dir

01.12.2019 20:12 • #30


A


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