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Nach 22 Jahren Beziehung verlassen worden mit Kind

E
Ich finde es trotzdem extrem bewundernswert wie Du das schaffst, insbesondere mit der räumlichen Nähe...wobei das vielleicht auch hilfreich ist, weil man sich dann quasi schneller abhärtet?
Ein bisschen erstaunt bin ich, dass er quasi dort schon so zur Familie gehört, dass er sogar die Kinderbetreuung übernimmt?

01.08.2019 07:09 • #481


HollyK
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich finde es trotzdem extrem bewundernswert wie Du das schaffst, insbesondere mit der räumlichen Nähe...wobei das vielleicht auch hilfreich ist, weil man sich dann quasi schneller abhärtet?
Ein bisschen erstaunt bin ich, dass er quasi dort schon so zur Familie gehört, dass er sogar die Kinderbetreuung übernimmt?


Ich habe ja keinen Vergleich wie es ohne diese räumliche Nähe wäre


Ihr Sohn kennt meinen NM von klein auf, jeder hat draußen mal auf die Kinder aufgepasst, die Kinder waren mal bei uns in der Badewanne, mal drüben, mal zum Abendbrot etc. Es ist leider einfach normal

01.08.2019 07:20 • #482


A


Nach 22 Jahren Beziehung verlassen worden mit Kind

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E
Dann bleibe ich mal bei meiner Vermutung, dass er aus Vernunftsgründen demnächst drüben einzieht...In der Schmetterlingsphase ist die Größe der Wohnung egal. Aber wie schon mehrfach andiskutiert: Auch dort ist das neue bald das Alte und auch dort zieht der Alltag ein..

01.08.2019 07:31 • #483


HollyK
Ich gehe auch stark davon aus. Was mir einmal mehr beweisen würde, dass ich auf sein Wort Ich ziehe auf keinen Fall bei ihr ein nichts mehr geben brauche und er kein Problem damit hat auf meinen Gefühlen genussvoll herumzutrampeln (falls er darüber überhaupt nachdenkt). Das ist so schwer für mich. Zu akzeptieren, dass ich nach 22 Jahren tatsächlich keine Rolle mehr in seinem Leben spiele, außer als Mutter seines Kindes. Und dass mein Befinden ihm somit wohl egal ist. Und schwupps...Schleusen auf...

01.08.2019 08:59 • #484


E
Ach Holly, leider ist das ziemlich realistisch. Er denkt sicher nicht darüber nach, er geht doch gedankenlos dort ein und aus, er muss wissen dass Du es mitbekommst.Im Moment ist er sich selbst der Nächste, vermutlich beruhigt er sich (und im schlimmsten Fall auch die Next) noch damit, dass Du es ja so gut verarbeitest!

01.08.2019 11:46 • #485


A
Zitat von HollyK:
Das ist so schwer für mich. Zu akzeptieren, dass ich nach 22 Jahren tatsächlich keine Rolle mehr in seinem Leben spiele, außer als Mutter seines Kindes. Und dass mein Befinden ihm somit wohl egal ist. Und schwupps...Schleusen auf...

Das versteh ich . So geht es mir auch. Einfach weggeschmissen. Das tut weh . Jeden Tag.

01.08.2019 12:02 • x 2 #486


Ich81
Ach Holly ich wünschte ich könnte etwas sagen dass es besser macht... aber leider hab ich selbst noch keine Lösung gefunden. Mein Ex hat den Kleinen gerade geholt und ich sitz jetzt hier im Auto und weiss nicht wohin mit mir . Ich ärgere mich über meine Tränen, darüber dass ich ihn immer noch liebe, darüber das ich keinen Weg aus dieser Trauer finde... für mich wäre es unvorstellbar wenn er neben an wohnen würde. Ich geh hier nicht mehr auf die Straße damit ich keinem von den beiden begegne.
Dein Ex scheint auch wirklich von der rücksichtsvollen Sorte zu sein... unfassbar

01.08.2019 12:31 • x 1 #487


Vegetari
Zitat von Ich81:
Ich ärgere mich über meine Tränen, darüber dass ich ihn immer noch liebe,



Tatsächlich wirklich noch Liebe ?
Oder Gefühle aus der Verlustangst entsprungen?

01.08.2019 14:02 • #488


E
@Ich81 versuche mal in Dich hineinzuhorchen ob es wirklich Liebe ist, oder die Illusion von Liebe. Häufig steht man sich dabei selbst im Weg, da man den Illusionen hinterhertrauert und nicht der Wirklichkeit.

01.08.2019 14:10 • #489


HollyK
Die Kinder spielen draußen, er passt auf und ich hocke hier oben, verdammt. Und weil ich alle Fenster auf habe, höre ich gerade unser Auto auf den Hof fahren. Sie kommt nach Hause. Familie komplett. Ich heule!

01.08.2019 15:41 • #490


Vegetari
Zitat von HollyK:
Die Kinder spielen draußen, er passt auf und ich hocke hier oben, verdammt. Und weil ich alle Fenster auf habe, höre ich gerade unser Auto auf den Hof fahren. Sie kommt nach Hause. Familie komplett. Ich heule!



Mein Tipp :

Bei denen ist längst noch nicht alles in trockenen Tüchern ! Warte ab , oft kommt alles noch gaaanz anders!


Versuche mal durch Distanz wie von der Vogelperspektive auf Dich rauf zu schauen . Was siehst Du als Aussenstehender ?
welchen Rat würdest Du als distanzierter Aussenstehender Holly K geben ?

01.08.2019 15:48 • #491


HollyK
Zitat von Ex-Mitglied:
@Ich81 versuche mal in Dich hineinzuhorchen ob es wirklich Liebe ist, oder die Illusion von Liebe. Häufig steht man sich dabei selbst im Weg, da man den Illusionen hinterhertrauert und nicht der Wirklichkeit.


Das habe ich auch gemacht. Mich ganz ehrlich gefragt, ob es Liebe ist, oder ob ich der Gewohnheit hinterhertrauere, der Freundschaft, der Vorstellung einer heilen Familie.

Fazit: Es ist eine Mischung aus allem, aber ja, ich liebe ihn noch. Zumindest die Version von ihm, die ich kannte. Ich bin aber auch stellvertretend traurig für unseren Sohn, dass er seinen Papa so oft entbehren und zusehen muss, dass er jetzt bei seinem Freund wohnt. Ich würde sogar sagen, dass dieser Teil der Trauer momentan am größten ist. Die Trauer um unsere zerstörte Familie. Aber ich trauere auch sehr um unsere Partnerschaft.

Hinzu kommt natürlich auch das absolut fiese Gefühl, einfach weggeworfen und ersetzt worden zu sein. Nicht gut genug zu sein.

Und ich warte leider immer noch auf die Wut... stattdessen nur Tränen... nichts mehr da momentan von dem Ich tanze zu lauter Musik durch die Wohnung Gefühl.

01.08.2019 15:52 • x 3 #492


Gartenfee17
Zitat von Vegetari:
Tatsächlich wirklich noch Liebe ?
Oder Gefühle aus der Verlustangst entsprungen?

@Vegetari Manchmal wundere ich mich ueber deine Posts. Du schreibst oft und gern, dass die Liebe der EP meist nur verschüttet ist. Dann fragst du hier eine frisch Getrennte, ob sie liebt oder nur Verlustangst hat.
Holly K trauert und zwar um einen großen Verlust, den sie bereits erlitten hat. Verlust ihres Partners, ihres Zuhauses, ihres Familienlebens und noch viele Verluste mehr, wohl auch Verlust ihrer Liebe.
@HollyK Die Wut wird kommen. Hat bei mir auch sehr lange gedauert, bis ich nicht mehr in Sorge um den NM war und sich gerechter Zorn bei mir breit gemacht hat. Wut gehört zu den Phasen der Trauer. Sie ist ein Fortschritt, weil sie Energie bringt.

01.08.2019 16:22 • x 3 #493


HollyK
Zitat von Vegetari:


Mein Tipp :

Bei denen ist längst noch nicht alles in trockenen Tüchern ! Warte ab , oft kommt alles noch gaaanz anders!


Versuche mal durch Distanz wie von der Vogelperspektive auf Dich rauf zu schauen . Was siehst Du als Aussenstehender ?
welchen Rat würdest Du als distanzierter Aussenstehender Holly K geben ?


Ich sehe eine traurige Mittdreißigerin, mit Leib und Seele Mama, die ihr bisheriges Leben in Scherben vor sich liegen hat.
Die sich unglaublich ärgert, ihrem Bauchgefühl zwar getraut zu haben, aber keine Taten hat folgen lassen.

Ich kann einfach nicht aufzuhören, mich zu fragen, warum ich ihm nicht gesagt habe, dass ich ihr nicht traue. Dass sie was von ihm will und er bitte achtsam sein soll. Über 1 Jahr vor der Trennung fing das an. Und ich war mir so sicher, sie kann uns nichts anhaben, dass ich dieses Gespräch nicht geführt habe. Ganz zu Anfang, als da von seiner Seite aus noch nichts war, hätte er wohl nur gegrinst und gefragt Bist du etwa eifersüchtig?, aber er hätte vielleicht drauf geachtet.

Als Außenstehende würde ich mir natürlich raten, dieses Was-wäre-wenn-Karrussel zu stoppen, es bringt ja nichts. Das weiß ich auch. Und trotzdem.

Ich würde mir raten, auf seine weniger guten Eigenschaften zu schauen. Er ist schließlich kein Superheld. Er ist ein totaler Chaot, der alles stehen und liegen lässt. Er hat mich mit dem Haushalt allein gelassen.

Aber er hat mich eben auch auf Händen getragen. Mir das Gefühl gegeben, die tollste Frau der Welt zu sein, auch ungeschminkt in Jogginghosen. Er ging nachts für mich zur Tanke, um mir ein Eis zu holen. Er schmierte mir täglich meine Arbeitsbrote.

Dieses Gefühl, er wäre der tollste Mann der Welt (Und das war er für mich), habe ich ihm nicht mehr vermittelt. Ich habe gemeckert, dass die Socken wieder rumlagen, statt ihn dafür zu küssen, dass die Brote geschmiert waren. Habe ihn Stück für Stück von mir weggetrieben. In ihre Arme, die sie seit ewiger Zeit nach ihm ausgestreckt hatte.

Als Außenstehende (und auch als kurz mal rational denkende Holly) sage ich: Das ist keine Entschuldigung dafür, einfach die Ehe, die Familie aufzugeben. Er hätte verdammt nochmal reden MÜSSEN! Sagen, was ihm fehlt, statt es sich einfach woanders zu holen! Und in diesem Punkt bin ich tatsächlich wütend. Wütend, dass er das Auto auf den Schrottplatz gestellt hat, statt einen Reparaturtermin zu vereinbaren. Sich einfach den Neuwagen gegönnt hat, noch gänzlich ohne Macken. Obwohl das alte Auto ihn vorher noch nie im Stich gelassen hat!

Als Außenstehende würde ich
sagen:

Wer dich so behandelt, hat dich nicht verdient! DU hast es nicht verdient, kampflos in den Müll geworfen zu werden! Zeig ihm die kalte Schulter und sei stark. Er wird es noch bereuen, aber dann ist es zu spät! Dann wirst du bereits ohne ihn wieder glücklich sein...

Das würde ich mir sagen. Und trotzdem heule ich. Trotzdem will ich ihn zurück!
Warum tut man sich selbst so weh?

01.08.2019 16:26 • x 3 #494


Vegetari
Zitat von Gartenfee17:
Dann fragst du hier eine frisch Getrennte, ob sie liebt oder nur Verlustangst hat.
Holly K trauert und zwar um einen großen Verlust, den sie bereits erlitten hat. Verlust ihres Partners, ihres Zuhauses, ihres Familienlebens und noch viele Verluste mehr, wohl auch Verlust ihrer Liebe.



Aber das hatte ich doch auch alles erlebt!


Ist es tatsächlich noch Liebe oder ein Gefühl aus der Verlustangst?
Das hate ich mal hier im Forum gelesen und diese Frage fand ich in der Trennungszeit sehr sinnvoll sich diese Frage ganz ehrlich zu beantworten.

01.08.2019 16:28 • x 1 #495


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